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in Schulen unter Leitung der Turnlehrer sind Luftsprünge und Über schläge beim Frei- und Sturmspringen, Kippen und Schwungstemmen mit Abgrätschen verbunden vorgekommen, wo der Turnlehrer die Gefahr oft nicht mehr verhindern kann und eine Beschränkung am Platze erscheint, da dem Turnlehrer stets die Verantwortung zugeschrieben wird. Wir müssen hier auf der Wacht stehen. Dann wünsche ich, dass wir neben dem Gerätturnen das Volksturnen in den höheren Schulanstalten pflegen. Es wird mit Recht in Kreisen der Männer-Turnvereine darauf hingewiesen, dass das volkstümliche Turnen: Ringen, Laufen, Werfen, Heben etwas in den Hintergrund gedrängt ist. Dazu gehört freilich ein luftiger, schattiger Platz, wie wir ihn oft vermissen. Darum dürfte auch hier die Forderung nach einem Turnplätze neben jeder Turnhalle berechtigt sein. — Ich habe nach Durchsicht der Thesen gefunden, dass wir vollständig mit dem Hauptinhalt einverstanden sein können, nur in Bezug auf Berlin und andere grössere Städte dürfte eine kleine Änderung in Nr. 2 am Platze sein. Nach dem Wort „Schulen“ wünsche ich eingeschaltet: „Wenn mehrere Klassen in einer Abteilung vereint turnen“. Die Berliner Verhältnisse möchte ich nicht eingezwängt sehen. Wir haben überall die Schüler nach den Fähigkeiten geordnet und Turnklassen eingerichtet; diese entsprechen den Gesangsklassen, wo die Sänger der oberen und mittleren Klassen in eine 1. 2. oder 3. Gesangsklasse gegliedert sind. Warum sollen wir die Turnschüler nicht in dieser Weise zusammenstellen? Deshalb wünschte ich den Satz eingefügt. Das Vollkommene sind wir zu erreichen bemüht, eine Blüte des Turnens erstreben wir, aber mit Rücksicht auf die Vielheit des Stoffes wollen wir in der Beschränkung Meister sein. Dr. Ed. Angerstein-Berlin: Ich habe aus den Verhandlungen den Eindruck erhalten, als ob gegen die Anschauungen, die ich ausgesprochen habe, viel weniger prinzipieller Gegensatz vorhanden wäre, als ich ursprünglich zu glauben geneigt war. Selbst diejenigen Redner, welche gegen mich gesprochen haben, stehen nicht in prinzipiellem Gegensätze zu meinen Forderungen. Auch sie lassen sich die Einfachheit gern gefallen und erkennen an, dass die Ver hältnisse eines natürlicheren Turnens wünschenswerte seien; also sind sie nicht gegen mich, sie einen nur, was vorhandenm ist, befriedige sie in dieser Beziehung mehr als mich. Ich muss gestehen, dass ich durch die Diskussion in keinem Punkte überzeugt worden bin, dass ich Unrecht hätte. Einige Herren erkennen an, dass es nützlich sei, Wanderungen zu unternehmen, aber sie wollen keine Anstrengungen machen, die Wan derungen zu verwirklichen. Das will ich nun aber. Es finden ja Wände-