22 1. Vortrag von Dr. Eduard Angerstein (Berlin): „Wo stehen wir im Turnen, wohin streben wir?“ 2. Vortrag von Direktor Dr. Kloss (Dresden): „Über die neueren Kundgebungen aus den Kreisen der Philologen und Schulmänner für eine Reform des Turnunterrichts zu Gunsten des Kürturnens und der Turn- und Bewegungsspiele.“ 3. Vortrag von Dr. W. Krampe (Breslau): „Über das Turnen in den Schulen, in den Vereinen und beim Militär.“ 4. Bericht des Ausschusses über den ihm in Braunschweig erteilten Auftrag, einen Entwurf einer festeren Ordnung für die deutschen Turnlehrertage auszuarbeiten. Referent: A. Hermann (Braun schweig), Korreferent: Dr. J. Hermann (Berlin). 5. Diskussion über eine Resolution von A. Hermann (Braunschweig), enthaltend eine Verwahrung gegen die Verdächtigungen, welche aus den Kreisen verschiedener Schulverwaltungen, wie auch von Ärzten über die Wirksamkeit der Lehrer beim Mädchenturnen in neuerer Zeit ausgesprochen sind, und eine Äusserung über die Stellung der Lehrerinnen neben den Lehrern im Mädchenturnunterricht. 6. Vortrag von Dr. Wassmannsdorff (Heidelberg): „Wer war der erste deutsche Turnlehrer?“ Erster Beratungstag (7. Juni). Um 9 Uhr 30 Minuten eröffnete der Vorsitzende des geschäfts führenden Ausschusses der deutschen Turnlehrerschaft Direktor Dr. Lion (Leipzig) die zahlreich erschienene Versammlung, in welcher sich äusser den Turnlehrern und Turnlehrerinnen auch ein grosser Teil der vom Orts-Ausschuss eingeladenen Ehrengäste, sowie Mitglieder der hiesigen Turnvereine befanden. Unter Zustimmung der Versammlung ernennt Dr. Lion zunächst: Prof. Dr. Euler (Berlin) zum stellvertretenden Vorsitzenden, Dr. Wilhelm Angerstein (Berlin) und A. Gutzmann (Berlin) zu Schriftführern. Vor Eintritt in die Tagesordnung erhält sodann das Wort der Ge heime Ober-Regierungsrat Waetzoldt: „Hochgeehrte Versammlung! Im Auftrage Sr. Excellenz des Herrn Staatsministers von Puttkamer begrüsse ich in Ihnen die neunte deutsche Tnrnlehrerversammlung. Mein Herr Chef lässt Ihnen hiermit sein Be dauern aussprechen, dass er verhindert ist, selbst Sie zu begrüssen. Er teilt das lebhafte Interesse an der grossen und guten Sache, welche Sie vertreten, und hegt die besten Wünsche für ihre Förderung. Sie sind