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Sitz haben und in unmittelbarer Nähe sollte den Auswärtigen billige un doch der Würde des Lehrerberufes entsprechende Wohnungs-Gelegenheit beschafft werden. In der Nähe sollten sich ferner auch ausreichende Räumlichkeiten für die Beratungen finden lassen, damit die knapp zu gemessene Zeit nicht durch weite Wege verloren zu werden brauchte. Es war nicht leicht, allen diesen Anforderungen zu genügen, und es musste der Vorschlag des Vorsitzenden des Vergnügungs-Ausschusses Naucke, gerade mit der Direktion des Central-Hotels in Verhandlung zu treten, als ein entschieden glücklicher Gedanke bezeichnet werden. Das Central-Hotel ist eine der grossartigsten Anlagen seiner Art nicht allein in Deutschland, sondern in der ganzen Welt. Gelegen im Herzen der Stadt mit seiner Hauptfront au der Friedrichsstrasse, mit den Nebenfronten an der Dorotheen- und der Georgenstrasse, kann das selbe viele Hunderte von Fremden in nicht weniger als fünfhundert ver schiedenen Zimmern aufnehmen und es birgt ausserdem in seinen Mauern einen grossartigen Concertraum — den „Wintergarten“ —, prachtvolle Speisesäle, Lese- und Gesellschaftssäle etc. in grösserer Zahl. Das Cen tral-Hotel ist an und für sich schon eine Sehenswürdigkeit Berlins, und da es ausserdem reichlich Gelegenheit bot, den auswärtigen Besuchern zu angemessenen Preisen Wohnung zu verschaffen, wie auch das Anmelde- Büreau und alle Beratungen, sowie alle der Geselligkeit gewidmeten Zu sammenkünfte in dem einen Gebäude-Komplex zu vereinigen, so entsprach es den Anforderungen des Ausschusses in vorzüglicher Weise. Der Wintergarten des Central-Hotels ist ein Raum von ungeheuren Maassen in rechteckiger Form angelegt, im Innern vollkommen frei, nicht durch Säulen oder Pfeiler beengt. Ueberwölbt ist derselbe von einem durch Eisenkonstruktionen getragenen Glasdache, welches am Tage reich lich Licht gewährt und Abends im glitzernden Schimmer der Gasbeleuch tung den überraschenden Eindruck, den die Ausschmückung gewährt, erhöht. Die letztere besteht nicht, wie meist in anderen Sälen, in Vergoldungen, Polychromirungen oder Malereien, nicht in Fahnen- oder Wappenschmuck, sondern lediglich in geschmackvoll gruppirten, hohen Palmen und anderen tropischen Gewächsen, in blühenden Blumen und Schlingpflanzen, die bis oben zum Glasdache hinaufranken und von dort wieder herabhängen, eine dichte grüne Umsäumung des Mauergesimses bildend. Vor den beiden kürzeren Seiten des Raumes sind künstliche Grottenbauten er richtet, welche nicht allein als Träger eines Teiles der Palmen und Topfgewächse dienen, sondern auch in ihrem Innern je ein Aquarium von solcher Grösse enthalten, dass jede Scheibe desselben einen Flächen raum von nahezu drei Quadratmetern einnimmt. An der einen Langseite