Projekt: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
LDP: Bestände der Universitätsbibliothek Chemnitz
Strukturtyp
Band
Parlamentsperiode
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Wahlperiode
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Titel
Anhang. Bericht über den Fechtbetrieb von Ende 1877 bis Anfang 1881 im Märkischen Turngau des VIII. Kreises (Rheinland-Westfalen) der deutschen Turnerschaft
die Besuche geringer und unregelmässig wurden und dadurch wahrhaft störend auf den fortschreitenden Unterricht wirkten. Um diesem Übelstande abzuhelfen und den Fechtern einige Erleich terung zu verschaffen, sowohl hinsichtlich der Zeit, als auch der Reiseun kosten, wurden die gemeinsamen Übungsstunden nur noch vormittags an den in jedem Monat stattfindenden Gauvorturnertagen abgehalten. Der Fechtunterricht, obgleich beschränkt, nahm wieder einen erfreu lichen Aufschwung und gestaltete sich bei einem durchschnittlichen Be such der Übungstage von 17 Vereinen durch 23 Vorfechter zu einem har monischen Verhältnisse mit den Bestrebungen des Märkischen Turngaues, welches in überraschender Weise auf dem 5. Turntage am 6. Januar 1879 zum Ausdrucke kam. Zwar fand unter Ablehnung des Antrages: „Der Turntag empfiehlt den Vereinen das Fechten zur Aufnahme in den Turnbetrieb“ ein aber maliger lebhafter Gedankenaustausch zwischen den Fechtern und den Gegnern statt, doch wurde einstimmig beschlossen: 1. „ Die Vorfechterstunden fallen wie bisher mit den Gau vorturnertagen zusammen." 2. „Die Mitteilungen über das Fechten werden den Rund schreiben des Gaues beigefügt.“ Der vorhergehende Beschluss des Turntages, dass der Gau wegen seiner grossen Ausdehnung in 7 Bezirke eingeteilt, die Gauvorturnertage auf 6 ermässigt und dazwischen 6 Bezirksvorturnerstunden unter Leitung und Aufsicht von Bezirksturnwarten gelegt werden, machte für den Fecht betrieb eine abermalige Änderung notwendig, welche am 5. Mai 1879 entschieden ist: 1. „Dass geeignete Persönlichkeiten zu Bezirks-Fechtwarten und zu deren Stellvertretern ernannt sind, die in ihrem Bezirke den Fechtunter richt in bisheriger Weise, also durch Anberaumung von Bezirksvorfechter stunden, die von den dem Bezirke angehörenden Fechtern meistenteils leicht zu Fuss erreicht werden können, leiten und überwachen, nötigenfalls einzelne Vereine bereisen, wie überhaupt bei jeder Gelegenheit Anregung zu grösserer Teilnahme geben. 2. Die für die 6 Gauvorfechtertage anzufertigenden Übungs-Ver zeichnisse sind auch für die Bezirksvorfechter massgebend.“ Aus der Thätigkeit im Jahre 1878 ist noch hervorzuheben, dass auf dem Gauturnfest in Witten am 11. August, dem 100jährigen Geburts tage des Begründers unserer Turn- und Fechtkunst Fr. Ludw. Jahn, ein Schaufechten stattfand, welches im Jahresbericht des Märkischen Turn gaues folgende Erwähnung findet: