170 Vorträgen des „Kaiser-Cornet Quartetts“ bis zu minutenlang anhaltendem Applause steigerte und das Quartett veranlasste, noch einige nicht im Programme enthaltene Musikstücke anzufügen, in denen namentlich deutsche Volksliederweisen zur Geltung gelangten. Die Stunden verflossen dabei so schnell, dass die meisten erst an den Aufbruch dachten, als die Mitter nacht längst vorüber war. War die Beteiligung sowohl seitens der Teilnehmer an der Turn- ehrer-Versa mmlung, als auch seitens der Berliner Turner und Turnfreunde mit ihren Familien an diesem Fest-Abend ungemein stark gewesen, so vereinigte das Festmahl am 8. Juni nur eine verhältnismässig geringe Zahl von Ehrengästen, Turnlehrern und Turnlehrerinnen. Unter den Palmen des Wintergartens, an derselben Stelle, wo noch eine Stunde vorher die letzte beratende Versammlung das Bild lebhafter parlamentarischer Verhandlung geboten, waren jetzt lange Tafeln aufgeschlagen, an denen die Anwesenden Platz nahmen, während das Musikcorps des 3. Garde-Regiments mit einem fröhlichen Marsche das Banket einleitete. Da der bisherige Vorsitzende des Aus schusses der deutschen Turnlehrerschaft, Direktor Dr. J. C. Lion, sich zu sehr körperlich angegriffen fühlte, um an dem Mahle teilnehmen zu können, so führte Prof. Dr. Euler während desselben den Vorsitz. Den ersten Trinkspruch brachte der von dem neugewählteu Ausschuss der deut schen Turnlehrerschaft designirte Vorsitzende Direktor G. H. Weber- München auf Se. Majestät den Kaiser mit folgender Ansprache aus: „Hochgeehrte Versammlung! Wo deutsche Männer zusammen kommen zu ernstem Thun und gemeinsamer Beratung, da fühlen sie sich stolz und gehoben durch den Gedanken an ihr schönes, grosses, mächtiges Vaterland, durch den Gedanken an ihren Kaiser, den greisen Helden führer des deutschen Volkes. Wir alle, die wir von Süd und Nord und Ost und West in die deutsche Reichshauptstadt gekommen sind, wir sind einig in der Liebe und Verehrung und Dankbarkeit gegen den Schöpfer dieses Reiches, gegen den Kaiser, der mit unermüdeter Hand und mit dem wärmsten Herzen die Geschicke des deutschen Volkes lenkt. Ihm gilt daher unser erster, in Dankbarkeit und Liebe dar gebrachter Trinkspruch. Erheben Sie sich und stimmen Sie ein in den Ruf: Wilhelm, der erste deutsche Kaiser, der sieggewohnte Herzog der Germanen, der erhabene Schirmherr unseres grossen Vaterlandes — lebe hoch!“