Von dort fuhr, man nach der Turnhalle am Lausitzer Platz, um die der 46. Gemeindeschule gehörenden Turnräumlichkeiten in Augenschein zu nehmen. Rektor Büttner begrüsste die Gäste aufs freundlichste und Dr. Angerstein machte aufmerksam auf die Mittel, welche einer Volks schule beim Turnen zu Gebote ständen gegenüber der soeben besichtigten Halle eines Gymnasiums. Auch wurde hier auf Ziesemers Turnleitergerüst aufmerksam gemacht, das mit einem Reichspatent versehen, vorteilhaft und leicht in jeder Turnhalle anzubringen ist. Die Turnhalle der 100. und 102. Gemeindeschule in der Reichen bergerstrasse No. 67 und 68, welche demnächst besucht wurde, bot im Allgemeinen dieselben Verhältnisse dar. Besonderes Interesse erregte indess hier die Einrichtung des Reck-, Leiter- und Stangengerüstes, welches mit Hülfe von zwei an der Decke des Saales befestigten, einen Viertelkreis beschreibenden, eisernen Rollbahnen so bewegt werden kann, dass in wenigen Minuten ein mässig kräftiger Mensch einerseits das voll ständige Gerüst aufzustellen, andrerseits aber dasselbe auch wiederum so zu beseitigen vermag, dass der ganze Raum des Saales frei und für Frei- und Ordnungsübungen benutzbar wird. In Bezug auf die in Berlin befindlichen Turnanstalten sei bei dieser Gelegenheit erwähnt, dass mit Ausnahme des grossen Turnplatzes in der Hasenhaide die Stadt sechs unter königlicher Verwaltung stehende, zum Teil sehr ausgedehnte Turnhallen, bei deren vieren auch ein freier Platz sich befindet, enthält. Ferner besitzt die Stadt 56 unter städtischer Ver waltung stehende Turnhallen, zu denen 51 freie Plätze gehören, welche unmittelbar neben den betreffenden Hallen liegen. Bei diesen unter städtischer Verwaltung stehenden Turnhallen sind drei Grössenabstufungen zu unterscheiden. Auf der höchsten Stufe steht allein die Turnhalle in der Prinzenstrasse 70, deren grosser Saal etwa eine Länge von 47 m. bei einer Breite von 22 m. hat. Der zweiten Stufe gehören zehn Turn hallen an, deren Säle ungefähr 30 m. lang und 15 m. breit sind, oder, wenn die örtlichen Verhältnisse eine solche — prinzipiell angestrebte — Ausdehnung nicht völlig gestatteten, doch dieser Ausdehnung nahe kommen. Auf der untersten Stufe stehen endlich alle übrigen Turnhallen, deren Säle etwa eine Länge von 20 m. und eine Breite von 10 m. oder zum Teil ein Geringes weniger, haben. Zu dieser dritten Stufe ge hören alle Turnsäle der Berliner Gemeinde-Volksschulen, während die grösseren Säle dem Turnbetriebe der höheren Lehranstalten dienen. Die Geräte-Einrichtung ist in den grösseren Hallen sehr reich und mit Be nutzung der neuesten Erfahrungen der bezüglichen Technik hergestellt. Aber auch die kleineren Turnhallen besitzen eine vollständige, einSpiessisches