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Nr. 103/1913 PAPIER-ZEITUNG 3821 so dürfen wir doch erwarten, daß Sie der ganzen Art der Ausführung denn doch mit gerechtem Urteil gegenüber treten. Wir sind der Meinung, daß unsere Sendung an sich für den einzelnen so gering ist, daß dadurch eine Benachteiligung der in Betracht kommenden Geschäfte ausgeschlossen ist, denn es ist doch bekannt, daß der Verbrauch von Gegen ständen durch Gelegenheit gehoben wird, und wir dürfen wohl die Ueberzeugung aussprechen, daß zahllose Mitglieder beispielsweise Reklamemarken nicht kaufen würden, wenn wir sie nicht geschaffen hätten, zudem gibt es auch so schöne Reklamemarken, namentlich auch vom Taunus, überhaupt nicht. Schließlich ist auch zu berücksichtigen, daß durch die Herstellung der Sachen namentlich auch die Industrie nicht unwesentlich unterstützt worden ist. Es kommt also wirklich ganz darauf an, ob man sich unserer Sendung wohl wollend gegenüberstellt, mit Rücksicht auf den beabsichtigten Zweck, und da dieser Zweck wirklich eine erhebliche Förderung verdient, so hoffen wir, daß auch Sie die Sache nunmehr anders beurteilen werden.“ Hierauf habe ich dem Verband aber mitgeteilt, daß ich erst recht auf meiner Meinung bestehen bliebe, denn die Erwiderung des Verbandes ist im Grunde genommen nur eine Bestätigung meiner Ansicht, und nachdem ich sehe, daß in Ihrem Blatte noch weitere Zuschriften erfolgt sind, habe ich dem Verband nochmals wie folgt geschrieben. „Ich sende Ihnen einliegend einen Artikel, der in der Papier-Zeitung über Postkartenhandel erschienen ist. Sie sehen daraus, daß andere Firmen sich dies ebenfalls zu nutze machen und ist es sehr bedauerlich, daß Ihr Verband dieser Bewegung folgte. Meines Erachtens ist der Verband zum Schutze der Handlungsgehilfen da und müßten Sie einen derartigen Handel mit größter Energie bekämpfen. Ich gestehe Ihnen deshalb offen, daß ich immer noch nicht weiß, was ich zu Ihrer Stellungnahme sagen soll, und Sie sehen ja aus den Zuschriften verschiedener anderer Mit glieder Ihres Verbandes, daß ich nicht der einzige bin, der Ihr Vorgehen so scharf verurteilt. Wir werden ja bald er leben, daß andere Verbände dem schlechten Beispiel nach folgen werden. Der gute Zweck, für ein Sanatorium Mittel zu schaffen, ist ja dann erreicht und Sie können sich ruhig sagen, daß Sie dann mit zur Vernichtung mittlerer und kleinerer Existenzen und der dabei beschäftigten Handlungs gehilfen redlich beigetragen haben. Ob Sie als Verband nicht nachträglich noch andere Schritte einlenken können, überlasse ich Ihnen. Ich halte es aber für angebracht, wenn die Sache in einer Vorstandssitzung sehr eingehend bei Ihnen besprochen würde, und Sie müßten möglichst auch einen Angestellten unseres Faches mit dazu nehmen. Das Postkartenfach hat ohnedies schon einen sehr schweren Kampf durchzumachen.“ An Herrn Weinreich in Firma Franz Manger Nacht., Köln 84 (s. Nr. 95 d. Bl.) habe ich mich auch gewandt und würde ich es für sehr gut finden, wenn Sie in Ihrer sehr verbreiteten Zeitung nochmals einen entsprechenden Artikel brächten, damit der Verband einsieht, daß er sich mit seiner jetzigen Stellungnahme auf einem falschen Wege befindet. M. V. Bettelei mit Bleistiften Aus Sachsen, 12. Dezember 1913 Vor einiger Zeit erhalte ich von H. A. Müller in Schmiedefeld eine Probesendung Bleistifte. Der Mann klagt in seinem Schreiben sein Leid als erblindeter Kaufmann. Selbstverständlich wird man durch solche Worte gerührt, und ich hätte ihm den Gegenwert dieser Sendung eingeschickt und vielleicht noch mehr bestellt. Ich erinnere mich jedoch, daß in früheren Nummern Ihrer Zeitschrift gegen diese Bettelei mit Bleistiften geschrieben worden ist. Sollte nicht auch, wenn ich mich recht erinnere, die Angelegenheit von irgend einer Handelsvereinigung angefochten werden ? Vielleicht höre ich von Ihnen, ob irgend etwas in der Sache getan ist. Ich habe von befreundeter Seite erfahren, daß gleiche Schreiben in großer Anzahl an andere hiesige Unternehmungen gekommen sind. Wenn der Mann in guten Verhältnissen lebt, wie in Ihrer Zeitschrift ge schrieben wurde, dann ist diese Bettelei eine Ungehörigkeit ohne gleichen. Ich fühle mich verpflichtet, Ihrer Zeitschrift dieses mit zuteilen. Fabrikant ■ Verschiedene Verbände des Schreibwarenfaches haben sich mit dieser Angelegenheit befaßt, aber, wie aus obiger Zuschrift hervorgeht, ohne Erfolg. Probenschau Reklamemarken von Riefenstahl, Zumpe & Co. G. m. b. H. Geschäftsbücherfabrik in Berlin 0 27, Holzmarktstr. 67. Die Firma hat in ihrer Druckerei eine Reihe von sechs Reklame marken herstellen lassen, die sie zur Verbreitung der Volks tümlichkeit ihrer Geschäftsbücher in den Verkehr bringt. Die Marken zeigen in mehrfarbigem Druck die verschiedenen Er zeugnisse der Firma, wie gediegen eingebundene Geschäfts bücher, Dauerkontenbücher offen und unter Verschluß, ver schiedene Sinnbilder des Welthandels und der Papierverarbeitung sowie einen Kalender als Hinweis auf die Kalenderdruckerei der Firma. Die Marken sind gut ausgeführt. Postkarten in Vierfarbendruck von Heliophot-Kunstverlag G. in. b. H. in Berlin N 65, Reinickendorfer Str. 96. Diese neuen Karten sind zum größeren Teil in englischem Geschmack gemalt. Sie zeigen junge Damen oder verlobte Paare, und sind mit eng lischen Unterschriften zur Erläuterung versehen. Die offenbar nach Aquarellen guter Maler angefertigten Bilder sind im Druck vorzüglich ausgeführt und wirken durch ihre Farbenpracht und gute Schattierung sehr vorteilhaft. Die Karten haben schrägen Goldschnitt erhalten. Deutsche Ueberschrift trägt eine Serie humoristischer Kinderkarten, in welchen die Kinder in der Be schäftigung der Großen gezeigt werden. Die karrikierten Kinder köpfe sind von äußerst humoristischer Wirkung. Fingerstütze an Federhaltern und anderen Schreibstiften von St. von Bogacki in Posen, Schulstraße 13. Diese Vor richtung ist ein am Federhalter gelenkig angebrachter flacher Messingstab, der, wie aus neben stehendem Bilde hervorgeht, den Mittel- und Ringfinger des Schreibenden unterstützen soll. Da mit der Ringfinger nicht abgleitet, ist die Stütze am Ende recht winklig aufgebogen. Bei Nicht gebrauch wird die Stütze in einen am Halter eingeschnittenen Spalt zurückgeschoben, so daß sie- kaum aus dem Halter hervorragt. Um die gleiche Fingerstütze auch an Bleistiften und Griffeln anbringen zu können, ist eine Metallhülse notwendig, die über den Schreibstift geschoben wird. Hedin-Reklamemarken und Album dazu von M. Fickel in Nürnberg, Brunnengasse 7. Die Sammlung umfaßt 12 Bogen zu 60 Bildern = 720 Bilder, welche nach und nach innerhalb kurzer Zeit erscheinen. Die Bilder sind mit den gleichen Nummern versehen, die in den Feldern des zur Aufnahme dieser Marken dienenden, gut ausge statteten Albums verzeichnet sind, so daß jede Marke auf das in dem Album vorgesehene Feld aufge- klebt werden muß. In das Album dürfen also andere Marken als Hedinmarken nicht eingeklebt werden. Hedinmarken besitzen wissenschaftlichen, erzieherischen und künstlerischen Wert, denn sie sind Wiedergaben der Auf nahmen und Zeichnungen des Forschers Dr. Sven von Hedin, wie solche in dessen Werken „Zu Land nach Indien, Trans himalaja, Im Herzen von Asien, Durch Asiens Wüsten’’ abgebildet sind. Diese Marken dürften also rf or. sven von ( HEDins MR • titn: . •„zindnAa inwtnr „TRAM MiIALAIA.' DURCH mim wü „en.;imMRLII von Groß und Klein gern gesammelt werden und bilden mit dem zugehörigen Album eine gute Ware für den Schreib warenhandel. Afrika-Sammelmarken mit zugehörigem Album: „Adolf Friedrich Herzog zu Mecklenburg, Ins innerste Afrika” von M. Fickel in Nürnberg, Brunnengasse 7. Die Sammlung um faßt 3 Bogen mit 223 Bildern. Die Marken sind mit den gleichen Nummern versehen, die in den Feldern des Albums verzeichnet sind. In das Album dürfen also andere als Afrikamarken nicht eingeklebt werden. Die Bilder sind Wiedergaben der Original aufnahmen, wie solche in dem Werke des Herzogs Adolf Friedrich zu Mecklenburg „Ins innerste Afrika” abgebildet sind, also Abbildungen aus den deutschen Kolonien. Nicht nur die Schul jugend sondern auch viele Freunde der deutschen Kolonien werden diese gut ausgeführten Marken gern sammeln. Der Vertrieb ist so gedacht, daß jeder Sammler in Buchhandlungen und Schreibwarengeschäften beim Einkauf der ersten Marken ein Album kostenfrei erhält.