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Stroh als Papier-Rohstoff Zu Nr. 100, S. 3710 Aus Holland Ich danke Ihnen für Ihre Ausführungen wegen der Strohpapier masse, die ich sofort an meinen dänischen Freund weitergegeben habe, möchte aber bemerken, daß das gelbe Strohpapier, welches in großen Mengen verkauft wird, nicht aus gebleichter Strohmasse hergestellt wird. Ich kann mir daher nicht denken, daß die gelbe ungebleichte Strohmasse unverkäuflich ist, und werde Ihnen für eine weitere diesbezügliche Erklärung dankbar sein. Mein Freund will nicht die feinere Strohmasse herstellen, welche für bessere Papier sorten gebraucht wird, sondern nur die Masse für das gewöhnliche gelbe Strohpapier. G. Gelber Strohstoff ist keine Handelsware, er ist zu gering wertig, um Spesen für Trocknung oder weite Fracht zu ertragen. Zugerichtete Bräunholzpappe Ich liefere einem Kunden, welcher seine Versandschachteln selbst herstellt, zugerichtete Lederpappen. Durch das Ausstanzen der Pappen gehen an jedem Zentner 1—2 Pfund verloren. Der Kunde behauptet, er habe von mir einen vollen Zentner Pappen zu beanspruchen, während ich auf dem Standpunkte stehe, daß der Gewichtsverlust, welcher durch das Ausstanzen entsteht, zu Lasten des Käufers geht. Ich bitte hierüber um Ihre Ansicht. Pappen-Großhandlung Auf Erkundigung erfuhren wir hierüber folgendes: So bald die Bestellung auf Zentner lautete, war der Lieferer ver pflichtet, volles Gewicht zu liefern. Konnte er das zu dem ver einbarten Preis nicht, so mußte er seinem Abnehmer vorher mitteilen, daß bei dem Ausstanzen 1—2 Pfund verloren gehen. Papiererzeugung und Papierstoffverbrauch in Spanien Der King der spanischen Papierfabriken, La Papelera Espanola, schätzt seine Papiererzeugung für das Jahr 1913, einem norwegischen Konsularbericht zufolge, auf 40 000 t. Die Tageserzeugung der Papierfabrik in Renteria, welche am 30. September 1912 in Betrieb kam und jetzt auch dünnes, einseitig glattes Papier herstellt, soll 12 t, die einer Neuanlage in Hernani 6 t betragen. Der genannte spanische Papierring scheint auch fernerhin seine Einfuhr von ausländischem Papierstoff stärker zu vermehren als seine eigene Stoff-Erzeugung. Spaniens Gesamteinfuhr von Papier stoff betrug 1912 : 45 677, 1911: 40 601, 1910: 31 768 t. Die Pape lera Espanola verbrauchte an ausländischem Papierstoff 1912: 20 934, 1911: 15 781, 1910: 13 987 t; erzeugte selbst aus Holz, Lum pen und Esparto 12 072 (1911: 11 719; 1910: 11 794) t und stellte 32 567 (1911: 28 011; 1910: 28 665) t Papier her. Der Reingewinn der Firma betrug für 1912 auf 20 Mill. Pesetas Aktienkapital 1 563 000 Pesetas, die Steigerung im Gesamtumsatz 112 Mill. Pesetas. Die Einfuhr von Packpapier soll in letzter Zeit durch den zu nehmenden Wettbewerb der spanischen Papierfabriken sehr er schwert worden sein. Gewöhnliches naturfarbenes, rötliches Sealings-Einschlagpapier, das früher rein eingeführt wurde, muß jetzt mit etwas Holzschliff vermischt sein, um unter Klasse 8, Gruppe 2, Nr. 411 des Tarifs mit 10,85 Pesetas für 100 kg verzollt zu werden, bg. Goldschnitt an gestanztem Papier Wir benötigen zur Anfertigung von Zigarrenspitzen unter anderem auch Blätter mit Goldschnitt wie mitfolgende Muster und ließen bisher die Blättchen in L. anfertigen. Da wir den Karton für diese Blätter selbst liefern, beabsichtigen wir die entsprechende Einrichtung für das Vergolden der Blätter anzuschaffen und dies dann in unserem Betriebe vornehmen zu lassen. Leider ist uns das Verfahren nicht bekannt. Können Sie uns hierüber Aufschluß erteilen ? Zigarettenspitzen-Fabrik Wenn Fragesteller Goldschnitte in seinem eigenen Betriebe anfertigen will, muß er zunächst einen Fachmann, einen Gold schnittmacher, anstellen, der auf Schrägschnitte für Kartone eingearbeitet ist. Einen solchen findet er durch Anzeige in der Papier-Zeitung. Die dazu nötige Einrichtung erfordert nur geringe Mittel und wird von Geschäften geliefert, die mit Hilfs stoffen und Werkzeugen für Buchbinder handeln. Auch diese Firmen lassen sich durch Kaufanzeige im Fachblatt ermitteln P. K. Papierstoffmarkt New York, 3. Dezember 1913 Holzschlijf. In allen Holzschleifereigebieten hat die Erzeugung zugenommen, weil das milde Wetter die Wasserstände erhöht. Es herrscht also reichliches Angebot, und die Verbraucher erhalten reichliche Lieferungen auf Abrufe. Die Holzschleifer wollen je doch ihre Vorräte nicht zu jedem Preis loswerden, da sie annehmen, daß beim Eintritt des winterlichen Frostes die Nachfrage sich steigern wird. Die Preise sind 19 bis 24 Dollar die amerikanische Tonne trocken gedacht frei Papierfabrik. Holzzellstoff. Der Markt hat sich nicht geändert; die Käufer warten zu, und es wird nur auf laufende Verträge bezogen. Der Wettbewerb der Verkäufer ist äußerst stark, und manches ver lockende Angebot in Sulfit- und Kraftstoff wurde gemacht, trotz dem ist der Markt äußerst flau, und es scheint keinen Unterschied zu machen, ob man den Preis selbst wesentlich ermäßigt, denn nennenswerte Aufträge werden auch dann nicht erteilt. Die Markt lage ist also schwach. Die angeblichen Marktpreise sind jedoch unverändert. Imitiert Pergamynpapier 1272. Schiedspruch Schiedsprüche werden kostenfrei gefällt und ohne Namen der Beteiligten veröffentlicht Die Papierfabrik X in A, Norwegen, lieferte mir am 31. Jul 1 1229 kg imitiert Pergamyn-Papier. Als Vorlage-Muster für diesen Auftrag hatte ich der Fabrik ihr eigenes Muster 1t. einliegendem Muster A eingesandt, dagegen lieferte die Fabrik mir eine Ware 1t. einliegendem Muster B, welches ein mir von der Fabrik gesandtes Ausfallmuster ist und C, welches Muster mein Uebersee-Kunde mir eingesandt hat und das nach seinen Angaben ein Durchschnitts muster der Ware sein soll. Schon bei Erhalt des Ausfallmusters Nr. B erzählte ich dem hiesigen Agenten der Fabrik, daß die Ware nicht wie das Vorlagemuster ausgefallen ist, denn das Ausfallmuster sei viel gröber und in Durchsicht bedeutend scheckiger als das Vor lagemuster, und da mein Kunde die Ware an Kuvert-Fabrikanten verkauft, wäre es sehr wahrscheinlich, daß er bei mir einen Anstand erhebt. Ich schrieb daher am gleichen Tage, an dem ich mit dem Vertreter sprach, der Fabrik unter anderm: „Da die Ware bereits hier umgeladen ist, wäre es mit großen Spesen verknüpft, sie anzuhalten und auf Lager zu nehmen. Ihr Vertreter hat mir daher geraten, die Ware hinauszusenden, wie sie ist. Ich werde dies und mein Möglichstes tun, um meinen Kunden zur Annahme zu veranlassen. Sollte er jedoch die Ware beanstanden, so behalte ich mir vor, Sie für die Folgen haftbar zu machen.“ Hierauf schrieb mir die Fabrik u. a. wie folgt: „Wir bemerkten uns, was die Firma schreibt, und finden bei Vergleich der beiden Muster, daß unser Papier diesmal etwas gröber als Vorlage ausgefallen ist, wogegen die Durchsicht dieselbe ist. Wir können somit nicht finden, daß ein Grund zur Reklamation vorliegt und hoffen, daß Schwierigkeiten nicht entstehen werden.“ Hieraus folgerte ich, daß ich die Ware auf Risiko der Fabrik hinaus senden würde. Gleich nach Ankunft der Ware teilte mir mein Kunde mit, ohne daß ich ihm im voraus etwas schrieb, daß die Ware nicht dem Vorlage-Muster entsprechend geliefert sei und er sie für seine Zwecke nicht gebrauchen könne. Ich versuchte, meinen Kunden zu veranlassen, die Ware mit einem Nachlaß von 5 v. H. anzunehmen, jedoch war mir dies nicht möglich, mein Kunde teilte mir vielmehr mit, daß er die Ware nur als solche zweiter Güte weiter verkaufen könne und daher einen Nachlaß von mindestens 20 v. H. beanspruche, andernfalls er sie mir zur Verfügung stelle. Ich machte nunmehr den gleichen Vorschlag der Fabrik, und diese schrieb mir darauf, daß sie meine Rüge nicht anerkennen könne, und schlug mir vor, die Sache vor die Papier-Zeitung zu bringen mit der Verpflichtung jeder Partei, daß das Urteil dieses Blattes gelten soll. Ich bitte Sie daher, die Angelegenheit zu prüfen und Ihr Urteil zu fällen. Y, Einfuhrhaus in B. * * * Aus Skandinavien Mit dem Kaufmannshaus Y in B haben wir vereinbart, Ihrem Schiedspruch die folgende Angelegenheit zu unterbreiten. Laut Order-Zettel Nr. 535 der genannten Firma bestellt sie bei uns am 14. April eine Partie Imit. Pergamynpapier 33 g/qm in un serer Qualität laut Muster 400, welches jedoch nur 30 grammig ist. Das Papier, welches von uns am 31. Juli geliefert wurde, wurde von dem Empfänger beanstandet mit der Begründung, daß die Ware zu wenig durchscheinend wäre, und aus diesem Grunde hat die Firma bei der Bezahlung unserer Rechnung den Betrag um 20 v. H. gekürzt. Wir senden Ihnen anbei die in dieser Sache gewechselten Briefe, woraus Sie ersehen werden, daß wir weder die Rüge noch die Kürzung von 20 v. H. anerkannt haben. Bei Vergleichung der Ausfallmuster mit dem Bestellmuster, welches dem Auftrage beigefügt ist, geht unserer Meinung nach deutlich hervor, daß das gelieferte Papier sowohl in bezug auf Durchsicht als in jeder-anderen Hinsicht ebenso gut wie das Bestell muster ist, besonders wenn in Betracht gezogen wird, daß das Fortsetzung auf Seite 3814