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Sammlung und 9 ordentliche Mitgliederversammlungen fanden statt, in denen 5 Vorträge gehalten wurden von den Herren Blaschke, Otto und Rudat. Die Mitgliederzahl beträgt am Orte 36, aus dem Nach barstädtchen Guhrau haben sich drei Kollegen der Glogauer Ver einigung angeschlossen. Die Kasse hatte eine Einnahme von 245 M. 4 Pf. und eine Ausgabe von 197 M. 70 Pf. Es verbleibt ein Bestand von 47 M. 34 Pf. In den Vorstand wählte man folgende Herren: Otto, Vorsitzende., Brettschneider, Kassierer; Peter, Schriftführer; Rudat, Bibliothekar; in die technische Kommission: Blaschke, Fechhelm und Neumann. Kassenrevisoren sind die Herren Egerland und Kliche. —- Im Anschluß an die Generalversammlung wurde nun in Form eines Herrenabends das neunte Stiftungsfest der Vereini gung begangen. R. Leipzig. Typographische Gesellschaft. Zu dem in Nr. 93 abge druckten Bericht erhalten wir von dem Vortragenden, Herrn M. Brückner folgende Ergänzung: In Leipzig ist die Plakatkunst noch nicht zu denjenigen bedeutenden Erfolgen gekommen, wie in den beiden Großstädten Berlin und München. Natürlich liegt das nicht an den Kunstanstalten, die wir in Leipzig in großer Menge haben und von denen gewiß verschiedene in der Lage sein dürften, min destens ebenso wertvolle künstlerische Plakate, wie es die Mün chener und Berliner sind, herzustellen. Der Fehler, daß in Leipzig die Plakatkunst noch nicht denjenigen Höhepunkt erreicht hat, den sie in München und Berlin aufweist, liegt wohl hauptsächlich an der Kundschaft, die für die Plakatreklame nichts auszugeben beabsichtigt und das Billigste gerade für gut genug hält, um sich damit zu empfehlen. Leider nicht mit dem erhofften pekuniären Erfolge, denn da diese billigen Plakate, die zudem in kleineren For maten ausgeführt sind, nicht wirken, bringen sie auch keinen Erfolg und machen sich infolgedessen nicht' bezahlt. Es wäre erfreulich, wenn es den Bemühungen der Drucker und Reklame-Fachleute gelingen könnte, hier nach und nach einen Wandel zur Besserung zu schaffen. Denn an tüchtigen Künstlern ist ja auch in Leipzig kein Mangel. Ich verweise bei dieser Gelegenheit auf eine Anzahl von Leipziger Kunst-Plakaten, die aus Leipziger Kunstdruckereien hervorgegangen sind und der Typographischen Gesellschaft zuge stellt wurden. Sie beweisen, daß die Leipziger Kunstanstalten wohl etwas Tüchtiges leisten können, daß aber sonderbarer Weise die meisten besseren Plakate von auswärtigen Bestellern herrühren, die also nicht in Leipzig wohnen, während sich die meisten Leip ziger Geschäftsleute der billigen Ausführung bedienen. Im Lohn perforieren Für die Beantwortung meiner Anfrage in Nr. 96 betreffend die Anschaffung einer Stanzmaschine bestens dankend, frage ich an, ob das in der Antwort Gesagte auch für eine Perforiermaschine gilt. W. Mit einer Perforiermaschine allein dürfte nur ein spärliches Auskommen erzielbar sein. Fragesteller vergißt hierbei, daß der Transport großer Formate Schwierigkeiten macht. Einer Druckerei würde der Transport mitunter mehr kosten als die Perforierarbeit. Nur wenn Etiketten perforiert werden sollen, kann sich der Transport lohnen. Durchschnittlich würden etwa 100 000 Etiketten zu einer Tagesleistung gehören. Günstiger würden die Aussichten, wenn Fragesteller neben einer Perforier maschine auch eine Schneidemaschine aufstellt. Das Schneiden von Etiketten und kleinen Drucksachen dürfte, wenn der Be sitzer der Maschinen genau arbeitet und rasch liefert, eher eine Brotarbeit bieten. Besonders gute Aussichten sind nicht vor handen, weil größere Druckereien keine Arbeit aus dem Haus geben. F. K. Deutsches Reichs-Adreßbuch. Eine neue Auflage dieses um fangreichen Nachschlagebuches ist soeben im Verlag von Rudolf Mosse in Berlin in 3 Bänden erschienen, die zusammen rund 7800 Seiten umfassen. Das Adressenverzeichnis umfaßt etwa 2% Millionen Adressen aus mehr als 60 000 Orten, geordnet nach Ländern, Orten und Geschäftszweigen. Es sind aufgeführt sämtliche Kaufleute und Industrielle, Aerzte, Rechtsanwälte, Hotels, Konsulate, Bürger meister, Stadtverordneten-Vorsteher und städtische Behörden und die meisten Handwerker. Jeder Adresse ist die Fernsprechnummer, Reichsbank-Girokonto, Postscheckkonto und Telegrammadresse bei gefügt. Außerdem sind angegeben Verkehrsmittel, Behörden und öffentliche Institute. Band 3 enthält ein Ortsregister, Waren verzeichnis mit Registern in deutscher, englischer, französischer, italienischer, russischer und spanischer Sprache, so daß das Werk für alle Kulturländer brauchbar ist. Das mit höchster Sorgfalt bearbeitete, auch typographisch mustergültig ausgestattete Werk wird auch in 8 Sonderbänden für geographisch abgegrenzte Bezirke ausgegeben. Der Sonderband 1 umfaßt Berlin, die Provinz Branden burg, Anhalt und beide Mecklenburg. Die Sonderbände werden zum Preise von je 8 M., das ganze Werk für 35 M. abgegeben. Die reiche Fülle des Inhalts, die übersichtliche Anordnung und die zweckentsprechende Ausstattung machen das Werk zu einem überaus wertvollen Hilfsbuch für jeden Geschäftsmann. Unbestellte Zigarren Aus Sachsen Weihnachten, die Zeit des gegenseitigen Beschenkens, steht wieder vor der Tür. Von Jahr zu Jahr früher stellt sich auch die von ver schiedenen Geschäften angenommene Unsitte ein, die Lieferer mit unbestellten Zigarren zu beglücken. Abgesehen davon, daß hierbei für eine oft geringwertige Ware unangemessen hohe Preise be rechnet werden, zählt es nicht gerade zu den Annehmlichkeiten, wenn jetzt vor dem Weihnachtsfest täglich mehrere derartige Sen dungen eingehen. Bei dem höfl. Hinweis, daß sich der Empfänger zur Annahme der Probesendung nicht entschließen kann und um Verfügung über die Sendung bittet, wird dem Lieferer oft sozusagen das Messer an die Kehle gesetzt, indem der Kunde ihm sagt, daß die Annahmeverweigerung nicht gerade dazu beitragen würde, die Pflege der gegenseitigen Geschäftsverbindung zu fördern. Solche Herren lassen außer Acht, daß sie sich sehr dafür bedanken würden, unbe stellte Drucksachen käuflich zu erwerben. Papierwarenfabrik Verein Berliner Buchdruckereibesitzer. Mehr als 300 Mitglieder des Vereins Berliner Buchdruckereibesitzer und Gäste waren einer Einladung des Herrn Geh. Kommerzienrats Büxenstein gefolgt und hatten sich zu dem am 29. November im Festsaale des Papier hauses, Dessauer Str. 2, abgehaltenen Vortrage des Herrn Baurat Dr. Nicolaus, des Direktors der nächstjährigen Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik in Leipzig, eingefunden. Der Vortrag behandelte diese Ausstellung. Der Vortragende schilderte zunächst in Wort und Bild die Lage und die Baulich keiten der Ausstellung. Dann führte er in zahlreichen vorzüglichen Lichtbildern einzelne Gruppen der Ausstellung vor und erläuterte dieselben. Um die Entwicklung der Techniken im Laufe der Jahr hunderte zu veranschaulichen, stellte er die früheren handwerk lichen Betriebsweisen den modernen Maschinenbetrieben gegen über, so z. B. eine mit der Holzpresse arbeitende mittelalterliche Druckerei einem modernen Maschinensaale, in dem die mit auto matischen Anlegeapparaten versehenen Maschinen fast ohne mensch liche Hilfe das Hundertfache dessen leisten, was Menschenhände früher leisten konnten; ähnlich wirkte die am Parlographen arbeitende Dame dem Schreiber gegenüber, der mit dem Griffel die Worte in die Tontafel einritzte. Aehnliche Fortschritte wurden bei der Papierfabrikation, beim Heften und Falzen anschaulich gemacht. Die Ausstellung will in gleicher Weise wirken, indem solche Be triebe in originalgetreuer Wiedergabe vorgeführt werden sollen. Die Firma August Scherl wird auf der Ausstellung ihren „Praktischen Wegweiser“ drucken und das Papier dazu einer ebendort im Be triebe ausgestellten Papiermaschine entnehmen. Besonderes Interesse erregten einzelne Bilder aus der Banknotenausstellung, die der Vortragende in einer bisher noch niemals dagewesenen Vollständig keit zusammengetragen hat. Die Anwesenden folgten dem Vortrage mit gespannter Aufmerksamkeit und zollten dem Vortragenden leb haften Beifall. Herr Geheimrat Büxenstein dankte ihm namens des Vereins. Preiserhöhung. Die Freie Vereinigung der Buchbindermeister Regensburg hat sich dieser Tage "veranlaßt gesehen, infolge steter Steigerung der Rohstoffpreise und Arbeitslöhne eine lOprozentige Erhöhung der bisherigen Preise eintreten zu lassen. M. Neue Metallprägepapiere „Marke Prägol" von Hochstein & Weinberg, Kartonpapier-Fabrik in Berlin S 42, Wassertorstr. 50. Diese Papiere werden vorläufig in den 3 Sorten Gold Nr. 215 (rötlich), Gold Nr. 216 (gelblich) und Silber Nr. 217 geliefert. Sie sind der beste Ersatz für echte und unechte Metalle zur Herstellung von Gold- und Silberprägungen. Die Anwendung ist sehr einfach: Man legt den entsprechend zugeschnittenen Nutzen mit der Metallschicht nach unten auf den zu prägenden Gegenstand und zieht ihn nach erfolgter Prägung ab. Je nach Beschaffenheit der zu prägenden Ware wird der Druck und die Temperatur der Presse geregelt. Bei der Anwendung dieser Metallprägepapiere braucht der zu prägende Gegenstand nicht grundiert zu werden, auch das Nachbürsten, wie bei der Ver arbeitung von Blattmetall oder Folien, fällt fort. Wir erhielten Muster trefflich gelungener Prägungen, die mit Hilfe dieser neuen Papiere gemacht wurden. Diese Prägeproben geben Blattgold-Prägungen kaum etwas nach. Büchertisch Die Papierberechnung für Buchdruckereien, Buchbindereien und Kartonnagenfabriken von Joseph Kulesiewicz in Schreiberhau i. R. Selbstverlag. Dieses 32 Seiten starke Oktavheft nennt zuerst die Größe der gangbaren Papierformate von 33 x 42 cm bis 57 x 78 cm, dann folgen Tabellen mit Angaben über den Papierbedarf bei 50 bis 50 000 Auflage für jede Anzahl Nutzen, weitere Tabellen berechnen den Preis des Papiers, wenn der Preis für 1000 Bogen angegeben ist. Das Heft ist also eine Art Rechenknecht für Papierverarbeiter, es bietet außer den Tabellen Raum für Vermerke über lagernde Papiere und ist auf gutes Papier gedruckt.