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Papierzeitung
- Bandzählung
- 38.1913,79-104
- Erscheinungsdatum
- 1913
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- Deutsch
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Zeitschrift
Papierzeitung
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Band
38.1913,79-104
-
- Ausgabe Nr. 79, 2. Oktober 2913
- Ausgabe Nr. 80, 5. Oktober 2949
- Ausgabe Nr. 81, 9. Oktober 2989
- Ausgabe Nr. 82, 12. Oktober 3021
- Ausgabe Nr. 83, 16. Oktober 3061
- Ausgabe Nr. 84, 19. Oktober 3093
- Ausgabe Nr. 85, 23. Oktober 3133
- Ausgabe Nr. 86, 26. Oktober 3165
- Ausgabe Nr. 87, 30. Oktober 3205
- Ausgabe Nr. 88, 2. November 3237
- Ausgabe Nr. 89, 6. November 3281
- Ausgabe Nr. 90, 9. November 3317
- Ausgabe Nr. 91, 13. November 3361
- Ausgabe Nr. 92, 16. November 3397
- Ausgabe Nr. 93, 20. November 3445
- Ausgabe Nr. 94, 23. November 3477
- Ausgabe Nr. 95, 27. November 3521
- Ausgabe Nr. 96, 30. November 3557
- Ausgabe Nr. 97, 4. Dezember 3601
- Ausgabe Nr. 98, 7. Dezember 3637
- Ausgabe Nr. 99, 11. Dezember 3677
- Ausgabe Nr. 100, 14. Dezember 3709
- Ausgabe Nr. 101, 18. Dezember 3749
- Ausgabe Nr. 102, 21. Dezember 3777
- Ausgabe Nr. 103, 25. Dezember 3809
- Ausgabe Nr. 104, 28. Dezember 3837
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38.1913,79-104
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3552 PAPIER-ZEITUNG Nr. 95/1913 Gewerbe-Aufsicht der Papier-Industrie in Preußen • 1912 Schluß zu Nr. 91 S. 3390 Sehr eingehend sind in den diesjährigen Berichten die Ge sundheitsverhältnisse der Arbeiter, namentlich die Bleierkrankungen der Arbeiter in Buchdruckereien, besprochen, die nach den Aus führungen aus den einzelnen Regierungsbezirken hier mitgeteilt werden: Im Regierungsbezirk Potsdam erkrankten von 550 bis 715 Arbeitern 1910 drei Arbeiter 65 Tage lang, 1911 fünf Arbeiter 307 Tage lang, 1912 zwei Arbeiter 40 Tage lang; Todesfälle traten nicht ein. Von den 1911 vorgekommenen Bleierkrankungen be trifft eine einen Arbeiter, der bereits krank in den Betrieb ein getreten war, nach wenigen Tagen mit Krankenschein die Arbeit wieder verließ und die Kasse volle 26 Wochen in Anspruch nahm. Ein anderer Fall mit 94 Krankentagen betraf einen Schriftsetzer, der die Gewohnheit hatte, während der Arbeit Zigarren zu rauchen. Der Arbeitgeber wurde veranlaßt, seine Arbeiter auf die schweren Gesundheitsgefahren aufmerksam zu machen, die das Rauchen beim Umgehen mit den bleihaltigen Lettern herbeiführen kann, und das Rauchen während der Arbeit zu verbieten. Er konnte sich jedoch zu einem Rauchverbot einstweilen nicht entschließen, da er befürchtete, die Arbeiter würden eher die Arbeit niederlegen als von ihren Gewohnheiten abweichen. Im Landespolizeibezirk Berlin erkrankten in 156 Buchdruckereien mit 26 400 bis 28 500 Arbeitern an Bleivergiftung 1910 64 Leute 1971 Tage lang, 1911 76 Leute 2532 Tage lang, 1912 68 Leute 1665 Tage lang. Wenn auch mancher der angeblich nicht auf Einwirkung von Blei be ruhenden Fälle von Blutarmut, Nieren- und Nervenleiden und Krankheit der Verdauungsorgane wahrscheinlich seine Ursache in einer Bleivergiftung gehabt haben wird, so ist trotzdem die Zahl der Bleierkrankungen und Krankheitstage gering, selbst wenn sie nur auf die Setzer, Schriftgießer und deren Hilfskräfte bezogen wird, die hauptsächlich der Gefahr einer Bleivergiftung ausgesetzt sind, und deren Zahl ungefähr der Hälfte der vorstehend ange gebenen Gesamtarbeiterzahl entspricht. Das günstige Ergebnis beruht zum Teil auf der befriedigenden Durchführung der für die Einrichtung und den Betrieb von Buchdruckereien erlassenen Bundes ratsvorschriften, besonders aber auf dem Verständnis jener Arbeiter klassen für die ihnen drohenden Gefahren und auf ihrem Verhalten gegenüber den Maßnahmen zu deren Abwehr. Die Zahlen der Ueber- sicht beziehen sich auch auf die weiblichen Arbeiter; hieraus er klären sich zum Teil zahlreiche Erkrankungsfälle an „Blutarmut". Die ziemlich häufigen Fälle von Erkrankungen der Atmungsorgane beruhen zu erheblichem Teil auf Erkältungen, zu denen die Buch drucker und besonders die weiblichen Arbeiter, infolge ihrer Ver weichlichung durch die stets in warmen Räumen ausgeübte Tätig keit neigen. Erkrankungen an Lungentuberkulose kommen bei den Buchdruckern der größeren Betriebe verhältnismäßig wenig vor; wo Sie ein traten, erhöhten sie die Zahl der Krankheitstage erheblich. Günstige Einwirkung auf den Gesundheitszustand, be sonders auf die Verminderung der Tuberkulose, wird man all mählich von der im Buchdruckertarif enthaltenen Bestimmung erwarten können, welche die Betriebsunternehmer verpflichtet, sich vor der Einstellung eines Lehrlings durch Einsicht in ein von diesem beizubringendes ärztliches Zeugnis davon zu überzeugen, daß er zur Erlernung des Berufes körperlich geeignet ist. Regierungsbezirk Stettin und Stralsund. Buchdruckereien befinden sich vielfach in alten Häusern, die für Betriebszwecke ungeeignet und unzu- länglich sind. Vergrößerungen und Verbesserungen stoßen daher häufig auf Schwierigkeiten, Beaufsichtigung des Betriebes wird durch unzweckmäßige Anordnung der Räume erschwert, und mangel hafte Beleuchtung führt hier und da zur Unsauberkeit. Ander seits befinden sich mehrere große Druckereien in neuen gut ein gerichteten Räumen. Nur eine Druckerei in Stettin hat eigene Betriebskrankenkasse. In ihren Kassenbüchern fand sich zwar die Bezeichnung „Bleikrankheit" nur selten, häufiger dagegen waren Angaben über Darm- und Magenkatarrhe und Nervenkrank heiten, deren Ursache nicht aufgeklärt war. Manchmal waren auch solche Arbeiter als bleikrank verzeichnet, die mit Blei kaum in Be rührung gekommen waren. Die übrigen 34 Druckereien Stettins mit rund 800 Arbeitern gehören der Ortskrankenkasse an; nach deren Mitteilung sind 1910, 1911 und 1912 insgesamt 3, 4 und 9 Fälle von Bleierkrankung vorgekommen. Dazu treten vermutlich noch einige mit Magen- und Darmleiden bezeichnete Fälle, deren Ursache nicht mit Sicherheit als Bleivergiftung erkannt werden kann. Ein Teil der Erkrankten war in besonders gut eingerichteten und unter haltenen Betrieben tätig. In den übrigen Druckereien des Auf sichtsbezirks wurde nur ein Fall von Bleierkrankung in den letzten drei Jahren festgestellt. Regierungsbezirk Posen. Von den 464 Arbeitern in Buchdruckereien sind nur 64 oder 13,8 v. H. über 40 Jahre alt. Die Gewerbeinspektoren unterrichteten sich durch Ermittlungen in den 70 Betrieben selbst und durch Befragen der Krankenkassen über die Erkrankungen der Arbeiter. Seit 1. Ok tober 1909 bis zum 30. September 1912 sind, abgesehen von anderen, hier weniger in Betracht kommenden Krankheiten, bei jährlich 442 Arbeitern in Buchdruckereien 2 Fälle von Bleikolik oder Blei lähmung, 1 Fall von Nierenentzündung und 6 Fälle von Magen- und Darmkatarrh vorgekommen. Im Berichtsjahr wurde bei den Buchdruckern kein Fall von Bleikolik und Bleilähmung nachge wiesen. Die Gewerbeaufsichtsbeamten konnten bei der Besichtigung von Buchdruckereien feststellen, daß im allgemeinen die wesent lichsten Bestimmungen der Bundesratsbekanntmachungen beachtet werden. Regierungsbezirk Bromberg. . Auf die Fragen nach Blei erkrankungen in den Buchdruckereien meldeten in einem Gewerbe inspektionsbezirk die Krankenkassen und Kassenärzte überein stimmend, daß während der letzten drei Jahre keine auf Blei vergiftung beruhende Erkrankung vorgekommen sei. Demgegen über berichteten die Krankenkassen eines anderen Gewerbeinspektions bezirks über sieben Bleierkrankungen in vier Buchdruckereien während des gleichen Zeitraums. Die Bleivergiftungen erlitten in allen Fällen Schriftsetzer. Die Krankheit dauerte in milderen Fällen etwa 14 Tage, in den schwereren 32 bis 35 Tage. Der Ge werbeinspektor macht auf die Angewohnheit vieler Schriftsetzer aufmerksam, die Lettern zwischen den Zähnen oder Lippen zu halten. Die scharfen Kanten namentlich der neuen Typen greifen leicht die Haut an und erzeugen kleine Risse und Wunden. Die Leute essen wohl auch mit beschmutzten Arbeitshänden ihre Mahlzeiten. Peinliche Körpersauberkeit und besonders Mund- und Zahnpflege neben der Staubvermeidung müssen den Schriftsetzern dringend empfohlen werden. Bedeutende moderne Buchdruckereibetriebe bieten ihren Arbeitern geeignete Badegelegenheiten. Als Haupt vorbeugungsmittel gegen die Bleigefahr in Buchdruckereien wäre natürlich Verwendung möglichst bleiarmer Lettern anzusehen. Der Einführung der neuerdings vorgeschlagenen Metallmischungen, die nur 3 v. H. Blei enthalten sollen, stellen sich aber noch ver schiedene technische Schwierigkeiten entgegen. Regierungsbezirk Breslau. Die Gesundheitsverhältnisse der Buchdrucker (200 Be triebe, 3769 Beschäftigte) sind in bezug auf Bleierkrankungen günstig. Schriftgießer sind nicht vorhanden. Die Verteilung der Krankheitsfälle auf die verschiedenen Arbeiterklassen (Handsetzer, Maschinensetzer, Stereotypeure usw.) war nicht festzustellen, weil die Krankenkassen hierüber keine Aufzeichnungen zu führen pflegen. Nach örtlichen Erkundigungen waren die Erkrankten namentlich Handsetzer und Arbeiter in der Stereotypie, die per sönlich nicht genügend auf Reinlichkeit gehalten hatten. Von den 300 Krankheitstagen des Jahres 1912 entfallen 131 auf einen 42- jährigen Maschinenmeister, der wöchentlich sechs bis sieben Stunden lang stereotypierte, und der auch schon in den vorangegangenen Jahren bleikrank gewesen war; der Stereotypierraum war bei der Besichtigung in Unordnung. Sonst mußte bei den Besichtigungen besonders auf gehörige Beseitigung des Staubes hingewirkt werden. Zur Reinigung der Letterkästen wird meist noch der Blasebalg benutzt. Staubsaugeapparäte führen sich nur allmählich ein. Regierungsbezirk Liegnitz. 1909, 1910 und 1911 erkrankten an Bleivergiftung von 879, 1008 und 1007 Leuten 7, 16 und 3. Die Arbeiter unterschätzen, obwohl ihnen das Wesen der Blei-Er krankungen klar ist, gleichwohl häufig die Gefahren einer Blei vergiftung und lassen es an der erforderlichen Vorsicht fehlen. So wurde beobachtet, daß Setzer die Lettern mit den Zähnen fest hielten, um die Hände frei zu bekommen. Ein anderer Setzer be nutzte das Setzregal als Tisch und Aufbewahrungsraum für Speisen und Trinkgeschirr. Ein Stereotypeur arbeitete mit einer offenen Brandwunde an der Hand. Obwohl er die Bleigefahr kannte, hielt e: ein Verbinden der Wunde nicht für nötig. In der größten Druckerei in Liegnitz wird Reinigen und Entstauben der Letterkästen durch eine mechanische Absaugevorrichtung bewirkt. Von der elektrisch angetriebenen Säugpumpe geht eine Rohrleitung nach den einzelnen Arbeitsräumen, wo Anschlüsse für die Schlauchleitung mit dem für die Gefache der Letterkästen passenden Mundstücke vorgesehen sind. Die Letterkästen werden auf einen in der Nähe der Leitung befind lichen Tisch gesetzt und ohne Stauberzeugung gereinigt. In kleineren Druckereien werden zu den gleichen Zwecken anstatt der Blase bälge und Spritzen mehr und mehr Staubsauger verwandt, welche zwischen die Setzertische gerollt werden und das Reinigen der Setzerkästen an Ort und Stelle ermöglichen. Leider sind sie jedoch wegen des verhältnismäßig hohen Anschaffungspreises noch nicht überall im Gebrauch. Regierungsbezirk Magdeburg. Die Gesund heitsverhältnisse der Buchdruckereien Magdeburgs lassen sich nur durch die Aufzeichnungen der Ortskrankenkasse feststellen, in der diese Betriebe ohne besondere Trennung unter den graphischen Gewerben aufgeführt sind. In den Jahren 1910, 1911, 1912 hatte die Kasse 10, 4 und 10 Bleierkrankungen zu verzeichnen gegen über 47, 50 und 49 Erkrankungsfällen auf 100 Mitglieder im Durch schnitt aller Erkrankungen. Im Vergleich mit den Erkrankungs ziffern anderer Magdeburger Kassen ist der Gesundheitszustand in den graphischen Betrieben jedenfalls verhältnismäßig gut. Nach neuen Beobachtungen liegen berechtigte Zweifel daran vor, ob die ärztlichen Diagnosen auf Bleierkrankung, die im allgemeinen nur auf äußere Erscheinungen und auf die Berufsart der Erkrankten begründet sind, in jedem Falle zutreffen. Wenn solche Diagnosen auf objektivere Merkmale, wie Urin-, Blut- und andere Unter suchungen gestützt werden, würde wohl die Zahl der Bleierkrankungen erheblich niedriger sein. Regierungsbezirk Schleswig. Ermittlungen in den Buchdruckereien und Schriftgießereien ergaben, daß drei Setzer, ein Schweizerdegen und ein Stereotypiearbeiter im letzten Jahre an Bleikolik erkrankten. Die Krankheiten dauerten 7, 14. 30, 30 und 90 Tage. Ferner wurde bei einem Stereotypiearbeiter Anämie festgestellt, die nach Ansicht des Arztes gleichfalls auf
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