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aus. Wenn man ferner bedenkt, daß beim Tiefdruck für 1000 Druck 30—35 M. berechnet werden, so kann man wohl von guter Renta bilität der Maschine sprechen. Zahlreiche Anfragen, die an den Redner und den ebenfalls an wesenden Herrn Seiler gestellt wurden, bewiesen das große Inte resse, das dieser Vortrag erweckt hatte. Am Sonntag, 23. November findet in der Maschinenfabrik von Seiler die Besichtigung einer Tief druckpresse im Betriebe statt. H. R. Bremen. Typographischer Klub. Am 26. Oktober fand eine Besichtigung der lithographischen Kunstanstalt Wilh. Jöntzen, statt. In zwei Abteilungen wurden die zahlreich erschienenen Mitglieder durch den umfangreichen Betrieb geführt und ihnen der Werdegang der Lithographie sowie deren verschiedene Arten ge zeigt und erläutert. Die Teilnehmer lernten dadurch nicht nur das Prinzip des Steindrucks praktisch kennen, sondern auch die zahl reichen Druck- und Hilfsmaschinen. Als Ergänzung dieser Ver anstaltung fand am 27. Oktober ein Referat-Vortrag über die Künstler- Steinzeichnung statt, mit einer Ausstellung. Der ebenso interessant wie schwungvoll verfaßte Vortrag als auch die prächtige Aus stellung fanden den vollen Beifall der leider nur schwach besuchten Sitzung. Die Abrechnung vom 3. Quartal ergab bei 317 M. 30 Pf. Einnahme und 255 M. 75 Pf. Ausgabe einen Bestand von 336 M. 73 Pf. lieber „Werksatz und gute Buchausstattung“ sprach am 10. November der Vorsitzende Herr Aschoff. Nach einer Einleitung aus der letzten Neujahrsgabe von Gebr. Klingspor schilderte Redner die historische Entwicklung des Buches, seine Blütezeit und seinen Verfall, sowie die Neubelebung der Buchkunst seit Morris. Dann ging er auf die Bestrebungen derjenigen deutschen Verleger ein,die sich die gute Buchausstattung als Grundsatz gestellt haben, wie Hans v. Weber, München; Eugen Diederichs, Jena; Inselverlag und andere mehr. Der erstgenannte Verlag hatte freundlicherweise je 1 Bogen von 5 verschiedenen Werken aus den „Hundertdrucken“ hergeliehen, außerdem stellte die hiesige Buchhandlung Otto Mel chers eine Anzahl auserlesener Werke zur Ansicht, so daß ein durch aus vorbildliches Anschauungsmaterial den Vortrag ergänzte. Der Einfluß der Klassiker sowie der Bestrebungen zur Bekämpfung der Schundliteratur auf die Buchausstattung wurde im weiteren vom Referenten behandelt. Die Technik der Buchausstattung faßte er wie folgt zusammen: Geeignete Schriftwahl, dem Zweck des Buches entsprechend. Sorgfältiger Ausschluß unter Berücksichtigung aller Feinheiten. Sorgfältigste Behandlung der Sperrung, der Kolumnen ziffern, Initialen, Kopfleisten, Ueberschriften, Abteilungs- und Unter titel steigernd bis zum Haupttitel. Stellung der Seiten auf dem Papier im Verhältnis 2.3.4.6; bei Gedichtsatz erfordern die Papier ränder eine Behandlung von Fall zu Fall, jedoch ist zu starke Aus nützung des Papieres zu vermeiden. Ferner geeignete Papierwahl, wobei für die Schrift stets dem rauhen Papier der Vorzug zu geben ist. Etwaige Bilder sind entweder in einem Verfahren herzustellen, das den Druck auf jenem Papier zuläßt, oder auf besonderem Papier gedruckt einzufügen. —0— Stuttgart. Graphischer Klub. In den letzten Dienstags-Lese zirkeln wurden Referate über die in den Ausstellungsschränken aus gestellten Schriftgießerei-Neuheiten, über die Verwendbarkeit der verschiedenen Papiere, und Farben vor einer zahlreichen Zuhörer schaft gehalten. — An einem Samstag Nachmittag fand ein Besuch der Sammlungen des Landesgewerbemuseums unter persönlicher Führung des Vorstandes desselben, Herrn Professor Dr. Pazaurek, statt. In der Abteilung „Geschmacksverirrungen“ konnte der Redner an verschiedenen Beispielen die falsche Anwendung von Ornamenten usw. vor Augen führen. — Einen besonders interessanten Vortrag hielt an einem Sonntag Vormittag Herr Kanzleirat Lemppenau über die Entwicklung der deutschen^ Zeitungen mit besonderer Berücksich- gung Württembergs. Eine große Anzahl alter Zeitungsdrucke aus den Beständen der königlichen Landesbibliothek waren ausgelegt. Dadurch bot sich den Zuhörern ein anschauliches Bild der Ent wicklung von den ersten geschriebenen und dann gedruckten Nach richtensammlungen und der Flugblätter vom 15. Jahrhundert an bis zu den modernen Zeitungen. —- Ein größeres Stuttgarter Kon fektionshaus hat den Klubum einen Wettbewerb zur Erlangung einiger Anzeigenentwürfe angegangen und dafür 50 M. ausgeworfen. Der Klub hat diese Summe in Preise von 20, 15, 10 und 5 M. um gewandelt. — An' den Mittwoch-Abenden findet gegenwärtig von 8—10 Uhr ein Zeichenunterricht statt, an dem sich jüngere Mitglieder eifrig beteiligen, dl. Durchgefettete Fensterbriefumschläge Zu der in Nr. 92 unter obiger Spitzmarke von Ihnen beant worteten Frage möchten wir als Fabrikanten der gerügten Ware auch zum Wort kommen. Wenn irgend welche Fehler in der Fabri- kation oder in Qualität des Lacks für den Fall in Frage kämen, so hätte sich dieser Uebelstand Sofort, spätestens aber beim Empfang der Ware, bemerkbar machen müssen. Wir fabrizieren seit Jahren Fensterbriefumschläge und haben noch nie eine derartige Wahrnehmung gemacht oder Klagen der Abnehmer dergestalt gehört, daß Umschläge, die in der Fabrikation tadellos ausgefallen, sind, bei gewohnheitsgemäßer Behandlung nach längerer Zeit Spuren von Durchfettungen zeigen. Wir haben auch alle Lagerbestände daraufhin untersucht und fanden nicht die geringste Spur nachträglichen Durchfettens. Zufällig ist sogar auch ein Teil der Umschläge, die von gleicher Anfertigung stammen, welche der Besteller rügt, in der gleichen Verpackung auf unserem Lager zurückbehalten worden, die ebenfalls heute noch fehlerlos sind. Nach diesen Erfahrungen sind wir der Meinung, daß die Mängel nicht von versteckten Fabrikationsfehlern abgeleitet werden können, und daß wir nach dem Handelsgesetz im Recht sind, wenn wir die Rüge nach Ablauf von 3 Monaten abweisen. Es liegt die Möglich keit nahe, daß Empfänger, bewußt oder unbewußt, die Umschläge so großer Wärme ausgesetzt hat, daß der Lack dadurch nach träglich ausschwitzte. Wenn dies unbewußt geschehen ist, läßt sich ihm wohl keine Schuld nachweisen, immerhin hätte er in diesem Falle zum mindesten das gleiche Risiko zu tragen wie wir als Lieferanten. Uebrigens sind die Mängel so geringfügig, daß die Ware nicht vollständig wertlos, also der Empfänger nicht be rechtigt ist, sie als unbrauchbar zur Verfügung zu stellen. Brief Umschlagfabrik Lauftücher an Liniiermaschinen Zu Nr. 93 S. 3454 Solche Tücher lassen sich, ohne daß man sie von der Trommel nimmt, auf folgende Weise reinigen: 1. Ist das Tuch nicht zu sehr beschmutzt, so nehme man 1 1 Spiritus und % 1 Salmiakgeist, mische das in eine Flasche- und schüttle durcheinander. Man gieße dann etwas von der Mischung auf einen reinen Lappen und reibe das Tuch der Breite (nicht der Länge nach) tüchtig ab. 2. Bei sehr schmutzigen Tüchern nimmt man einen Eimer heißes Wasser, schüttet 12—% 1 Salmiakgeist ins Wasser und scheuert das Tuch der Breite nach mit einer Bürste tüchtig ab. Durch die Feuchtigkeit zieht sich das Tuch nach dem Waschen zusammen, deshalb löse man die Spannwalzen. Auch müssen die Fäden auf die Seite gestellt werden, da sie sonst Rillen im Tuch hinterlassen. Ich lasse meine Tücher alle 4 Wochen Sonnabends nach dem erstbeschriebenen und jedes halbe Jahr nach dem zweiten Verfahren reinigen und habe immer saubere Tücher. Liniiermeister Bezirksverein Dresden des Deutschen Buchdrucker-Vereins. (Aus dem Bericht über die Mitglieder-Versammlung vom 16. No vember) Wie vielseitig im Buchdruckgewerbe der Wettbewerb ist, erhellte daraus, daß er von Papierwarengeschäften, die Druckereien nicht besitzen, Lieferanten der Buchdrucker in Nebengeschäften und selbst von Gehilfen ausgeübt wird, welche in den Abendstunden und vielleicht nicht immer mit eigenem Material drucken. Mehreren namhaft gemachten Fällen wendet der Verein sein Interesse zu, um solchen Pfuschern ihr unrühmliches Handwerk zu legen. Aus all diesen weniger erfreulichen Erscheinungen mag es denn hervorgehen, daß die Mitglieder sich nur spärlich zur Aufwendung der Kosten einer Beschickung der Buchgewerbe-Ausstellung Leipzig 1914 zu entschließen vermögen. Der drohenden Papierpreis-Erhöhung wird man die gebührende Beachtung schenken, namentlich wurde dabei der Einkaufsstelle des Zeitungsverlegervereins empfehlend gedacht. Mit Recht muß es als ungesund bezeichnet werden, wenn deutsches Druckpapier in London zu niedrigerem Preise verkauft wird als im Ursprungslande. Buch- und Steindruckfarben von Gebr. Hartmann in Ammen- dorf b. Halle a. S. Die Firma hat eine vollständig neue Sammlung Druckfarben für die verschiedenen Zwecke und Maschinen herausgegeben, welche nur solche Farben enthält, an die man die höchsten Ansprüche stellen kann. Es wurde.dabei auch der herrschenden Geschmacksrichtung Rechnung getragen, und in erster Linie moderne Farben berücksichtigt. Die Sammlung umfaßt schwarze und bunte Buchdruckfarben, Tonfarben, Merkantilfarben, Plakatfarben, Deckfarben, Glanzfarben in je einem besonderen Heft und eine Blechplakette, an der die einzelnen Bücher aufgehängt werden können. Stanzschrift-Plakate von W. S. Feuerstein in Dresden, Zöllnerstr. 32. Ein starkes Album enthält zahlreiche Proben von sorgfältig gearbeiteten Schriftplakaten, die fast ausschließ lich mit Schneideschriften ausgeführt sind. Farbiger Stein druck und Prägung sind in ausgiebigem Maße herangezogen, um kräftige Wirkungen zu erzielen, so daß diese Proben für alle Verkaufsräume geeignete Waren-Empfehlungen bilden. In gleicher Weise sind Rückwände für Abreißkalender hergestellt, die trotz übereinstimmender Herstellung große Mannigfaltigkeit und gefällige Formen aufweisen.