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Nr. 89/1913 PAPIER-ZEITUNG 3305 Das Pupier-Adresshuch von Deutschland Ausgabe 1914 Ist erschienen Mit dem Versand an die Vorbesteller ist am 4. November begonnen worden. Bestellungen zum Preis von 18 M. und 50 Pf. für Porto erbittet der Verlag der Papier-Zeitung Das in Ganzleinen gebundene Buch enthält alle Adressen des deutschen Papier- und Schreibwaren faches und umfaßt 928 engbedruckte Seiten Lexikon- Oktav, sowie einen Anzeigen-Anhang von 100 Seiten. Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die für vunsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Dem Geschäftsbericht der Papierfabrik Kirchberg, Akt.-Ges. in Kirchberg, Kr. Jülich, über die Betriebszeit vom 1. Juli 1912 bis 30. Juni 1913 entnehmen wir folgendes: Das Berichtsjahr war für unsere Gesellschaft, wie für die ge samte Papierindustrie, ungünstig. Hoher Geldstand, steigende Rohstoffpreise und erhöhte Unkosten auf der einen, sinkende Ver kaufspreise auf der anderen Seite gaben ihm das Gepräge. Immer hin wäre es gelungen, ein ähnliches Ergebnis wie im Vorjahre zu erzielen, wenn nicht die Aufschließung unseres Düsseldorfer Grund besitzes den Abbruch der dortigen Fabrik notwendig gemacht hätte und wir daher gegenüber dem Vorjahre durch Ausfall der Pachtsumme einen Verlust von etwa 33 000 M. hätten auf uns nehmen müssen. Die Beschäftigung war während des ganzen Jahres gut, und wir sind mit einem bedeutenden Auftragsbestand in das neue Jahr gegangen. Trotzdem eröffnet der Ausblick in die Zukunft trübe Aussichten für das laufende Geschäftsjahr, zumal der noch im Berichtsjahre einsetzende Niedergang der Marktlage inzwischen mit aller Schärfe sich fühlbar macht. Wir hoffen jedoch, wenn es gelingt, ausreichende Beschäftigung zu finden, den drohenden bösen Zeiten begegnen zu können, da wir auch in diesem Jahre durch weiteren inneren Ausbau unserer Anlagen auf Verbilligung der Gestehungskosten Bedacht genommen haben. Bei Abfassung dieses Berichtes waren die hierzu erforderlichen Arbeiten noch nicht beendet; die noch im Berichtsjahre dafür aufgewandten Beträge sind den einzelnen Konten zugeschrieben worden. In Düsseldorf haben wegen der notwendigen Aufschließungsarbeiten und der allgemeinen schlechten Lage des Grundstückgeschäftes weitere Grundstücks verkäufe im Berichtsjahre nicht getätigt werden können. In zwischen sind aber wieder einige Parzellen abgestoßen worden, und wegen eines größeren Geländes schweben Verhandlungen. Das Jahr schließt mit einem Rohüberschuß von 32 178 M. gegen 70 477 M. im Vorjahre ab. Die Erzeugung an fertigem Papier betrug 2 861 481 Kilo gegen 2 531 697 kg im Vorjahre. Die Papierberechnung ergab 2 952 071 kg gegen 2 566 377 kg im Vorjahre. Hauptzahlen der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Grundstück Kirchberg 24 200 M., Grundstück Jülich 5700 M., Gebäude 203 400 Mark, Gebäude Jülich 30 800 M., Maschinen Kirchberg 549 400 M., Immobilien Düsseldorf 860 800 M., Wasserkraft Kirchberg 5000 M., Wasserkläranlage 12 500 M., Egoutteure 2800 M., Mobilien 1100 M., Utensilien 6550 M., Bargeld 3700 M., Wechsel 2200 M., Papier und Rohstoffe 179 500 M., Betriebs- und Feuerungsmaterial 46 600 M., Forderungen 155 000 M., Verlust 7800 M. Passiva: Aktienkapital 561 500 M., Obligationen I 311 000 M., Obligationen II 44 000 M., Obligationen III 88 000 M., Hypotheken 505 000 M., Reservefonds 1100 M., Rückstellung für nicht vorge zeigte Zinsscheine und Obligationen I, II und III und der bis 30. 6. 1913 verfallenen, am 1. 10. 1913 zahlbaren Zinsscheine 15 050 M., Verbindlichkeiten 525 400 M., Bruttogewinn für 1912/13 32 177 M., Abschreibungen 46 200 M. Gewinn- und Verlustrechnung. Soll: Generalunkosten 325 500 Aar °bligations- und Hypothekenzinsen 46 900 M., Abschreibungen Haben: Gewinnvortrag aus 1911/12 6200 M., Papier 404 600 Mark, Verlustvortrag 7800 M. Arnsdorfer Papierfabrik Heinrich Richler Akt.-Ges. in Arns dorf im Riesengebirge. Der Aufsichtsrat schlägt der General- Versammlung vor, von der Ausschüttung einer Dividende Ab stand zu nehmen, den diesjährigen Gewinn zu Abschreibungen (i. V. 44 372 M.) und Rückstellungen in der ungefähren Höhe des Vorjahres zu verwenden und den Vortrag in der vorjährigen Höhe (17 619 M.) zu belassen. A. Riedel, Papierfabrik in Glauchau. Die Gesellschafter Herren Richard Bernhard Riedel und Hermann Ludwig Meuche dürfen, wenn sie nicht gemeinsam handeln, die Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem Prokuristen vertreten. Herrn Albert Hans Funke in Glauchau wurde Prokura erteilt. Er darf die Gesellschaft nur in Gemeinschaft mit einem Gesell schafter vertreten. K- Auf dem Fabrikgrundstück der ehemaligen Tätosinfabrik wird in Fiddichow (Pomm.), die Errichtung einer Papierfabrik von einer zu gründenden Gesellschaft geplant. Die Urheber des Unternehmens, Sanitätsrat Dr. Hennings und sein Schwager, Chemiker Oeser, Berlin, waren in der letzten Stadtverordneten sitzung erschienen, um den Stadtverordneten ihre Bedingungen zu unterbreiten. Sie forderten eine Bahnverbindung mit der Staatsbahn, ein Anschlußgleis zur Fabrik und eine Steuerfreiheit von 5 Jahren, außerdem eine Schwebebahn oder einen Elevator, um damit Wasserfrachten bequem verladen zu können. Es käme eine Fabrik in Frage, welche nach einem neuen Verfahren ein bestimmtes Papier aus Makulatur herstelle und 200 bis 400 Per sonen beschäftigen würde. Die Stadt will den Wünschen ent sprechen. K. (Stettiner Abendpost). Tapetenfabrik Penseler & Sohn Nachfolger A.-G. in Lüneburg. Die Gesellschaft erzielte in dem am 31. Mai abgelaufenen - Ge schäftsjahr einen Rohgewinn von 305 362 M. Nach Abzug der Abschreibungen mit 4914 M., der Unkosten mit 249 785 M., der Prämienrücklage mit 25 017 M., der Hypothekenzinsen mit 7650 Mark und der Tantieme mit 1113 M. bleibt ein Reingewinn von 18 020 M. Das Aktienkapital beträgt 340 000 M. Vereinigte Stralsunder Spielkarten-Fabriken Aktiengesellschaft in Stralsund. Dem Bericht für das Geschäftsjahr vom 1. Juli 1912 bis 30. Juni 1913 entnehmen wir folgendes: Der im vorigen Bericht erwähnte Neubau in Stralsund ist in zwischen mit entsprechenden Einrichtungen versehen worden und bewährt sich unseren Erwartungen gemäß. Der Zugang von 8788 M. auf Etablissementskonto betrifft noch diesen Neubau. Das Konto für elektrische Beleuchtung hat ebenfalls durch den Neubau und durch die notwendige Umlegung der Leitungen in den alten Fabrik gebäuden in Stralsund einen Zugang von 11 906 M. erhalten. Durch Anschaffung mehrerer großer Schnellpressen und einiger Hilfs maschinen in Stralsund und Altenburg und durch Umbau einer Schnellpresse in Halle ist auf dem Maschinenkonto ein Zugang von 41 061 M. entstanden. Das- Hypothekenkonto ist durch Rück zahlung um 33 400 M. geringer geworden. Der Rohgewinn beträgt einschließlich Vortrag 255 939 M. Nach Absetzung der Ab schreibungen von 109 484 M. bleibt ein Reingewinn von 146 455 M., woraus wir wieder die Verteilung einer Dividende von 8 v. H., wie im Vorjahre, vorschlagen. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr sind zufrieden stellend. Wir hoffen, auch im nächsten Jahre wieder ein befriedigendes Ergebnis vorlegen zu können. Hauptzahlen der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Etablissements 550 000 M., Maschinen 166 000 M., Formen und Platten 10 000 M., Utensilien 4000 M., elektrische Beleuchtungsanlage 5000 M., Karten- Bestände 670 100 M , Papier 153 900 M-, Farben und Materialien 13 600 M„ Forderungen 366 900 M., Bank-Guthaben 211 000 M., Effekten 110 700 M., Bargeld 7800 M„ Wechsel 1500 M., voraus bezahlte Versicherungsprämien 3200 M., Passiva: Aktienkapital 1 400 000 M., Hypotheken 215 000 M., Königl. Hauptzollamt Stralsund 133 600 M., Königl. Hauptzollamt Halle 27 400 M., Herzl. Hauptzollamt Altenburg 98 300 M., Reserve fonds 140 000 M., Spezialreservefonds 25 200 M., Verbindlichkeiten 59 400 M., Fonds für Wohlfahrtseinrichtungen 28 000 M., Gewinn 146 450 M. (Verwendung des. Gewinns: für den Spezialreserve fonds 9800 M., Reserve für den Wehrbeitrag 5000 M., Gewinnanteile 9290 M., 8 v. H. Dividende 112 000 M., Ueberweisung an den Fonds für Wohlfahrtseinrichtungen 8000 M., Vortrag auf neue Rechnung’ 2364 M.) Gewinn- und Verlustkonto. Soll: Fabrik-Unkosten 340 800 M., Handlungsunkosten 244 300 M., Feuerung 25 500 M., Hypotheken- Zinsen 8600 M., Versicherungen 17 600 M., Flausunkosten 7600 M., Skonto und Zinsen 16 500 M., Abschreibungen 109 500 M., Rein gewinn 146 450 M. Haben: Vortrag von 1911/12 2100 M., Karten 914 900 M. Dem Geschäftsbericht der Berlin-Neuroder Kunstanstalten Actiengesellschaft in Berlin, Neurode, Brandenburg a. H., Braunau i. B. und Dresden übrer das Geschäftsjahr 1912/13 entnehmen wir folgendes: Neben dem im vorjährigen Geschäftsbericht bereits erwähnten Brandschaden vom 19. September 1912 hatten wir im Berichts jahre einen weiteren am 5. Februar 1913 zu beklagen. Die bei Sachlage besonders schwierigen Schaden-Reglungsverhandlungen