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3254 PAPIER-ZEITUNG Nr. 88/1913 schreiben. Die Vorrichtungen selbst arbeiten nur kurze Zeit gut. Viel mehr Nutzen als die Sperrschrift bringen die Billing vorrichtungen, die nunmehr auch an einigen deutschen Ma schinen (Adler, Continental) angebracht werden. Diese am Wagen der Maschine angebrachten Vorrichtungen ermöglichen das Zusammenstellen von Rechnungsbeträgen und Zahlen reihen in überaus sinnreicher Weise. Immerhin sind diese Ma schinen Sondermaschinen, welche nur zum Schreiben von Rechnungen benutzt werden, wo für sie allerdings unschätzbare Dienste leisten. Mehrere Fabriken bringen neuestens Schreibmaschinen mit Wahlscher Addiermaschine auf den Markt, so die „Remington”, die „Monarch” und die „Smith Premier”. Diese Maschine zählt die einzelnen Beträge einer Rechnung, einer Liste o. dgl. selbst tätig zusammen, und auf einer Schreibmaschine können soviel Zählapparate aufgebaut werden, wie Kolonnen zusammen gezählt werden sollen. Die Addiervorrichtungen der „Remington” und der „Monarch” werden durch die obersten Zahlenreihen in Bewegung gesetzt, was allerdings den kleinen Nachteil zur Folge hat, daß das Zählwerk ausgeschaltet werden muß, wenn man Zahlen schreiben will, die mit der Zahlenreihe nichts zu tun haben, wie z. B. Stückzahl, Seitenzahl, Datum o. dgl. Diesem Uebelstand hat die „Smith Premier” dadurch abgeholfen, daß sie für die Addiervorrichtung eine besondere Zahlenreihe an geordnet hat, die nur mit den Zahlapparaten in Verbindung stehen und für Daten, Seitenzahlen usw. nicht benutzt werden darf. Die Anbringung dieser untersten Zahlenreihe vermeidet überdies den etwas erschwerten Anschlag der mit der Addier maschine verbundenen oberen Zahlenreihe. Die Addiervorrich tungen entlasten die Kopfarbeit des Rechners wesentlich, sie arbeiten sicher und sind gleichzeitig Kontrollvorrichtungen, da sie auch subtrahieren und durch diese Subtraktion die Prüfung der Arbeit dadurch möglich machen, daß beim Schreiben der addierten Zahlenkolonnen von rückwärts am Schlüsse sich Null ergeben muß. g Ausstellungs-Auszeichnung Die Firma Hans Sabielny in Dresden-A. 14 hat für ihre Ad- ditions- und Rechenmaschine „Comptator" auf der Weltausstellung in Gent das Diplom d’honneur und auf der Internationalen Bau fach-Ausstellung in Leipzig die Silberne Medaille der Stadt Leipzig erhalten. Der „Comptator'' wird im Auftrage der genannten Firma von der Schubert & Salzer Maschinenfabrik Akt,-Ges. in Chemnitz hergestellt. Einfuhr von Schreibmaschinen nach verschiedenen Ländern Nach Niederländisch-Indien in 1911: Wert 24 000 Dollar, und in 1912: Wert 50 000 Dollar. Nach Barcelona in 1911: Wert 22 700 Dollar; in 1912: Wert 28 380 Dollar. Nach Spanien in 1912: 295 255 Dollar, in 1911: 212 326 Dollar. Japan führte in 1911 Schreibmaschinen und Teile davon im Werte von 32 600 Dollar ein, Und 1912 aber schon im Werte von 45 700 Dollar. Nach Southampton wurden aus den Vereinigten Staaten im Jahre 1912 Schreibmaschinen im Werte von 580 000 Dollar ein geführt. Flaches Aufschlagen von Geschäftsbüchern Berlin, 29. Oktober 1913 In Ihrer Nr. 86 beschrieben Sie unter obiger Ueberschrift glatt aufschlagende Geschäftsbücher, die unter dem Namen Epoca einer großen Geschäftsbücherfabrik geschützt seien. Ich habe das deutsche Patent Nr. 223457 auf diese Art der Fabrikation für ganz Deutsch land erworben, infolgedessen kann keine andere Firma hierauf einen Schutz haben. Ich bin noch mit den Vorarbeiten der Fabri kation beschäftigt, andernfalls hätte ich längst in Ihrem Blatte dieses neue Verfahren veröffentlicht. Mein Patentanspruch lautet: Blatt für Bucheinbände zur Herstellung von Falzrücken mit parallel nebeneinander liegenden, auf einer biegsamen Unterlage befestigten Längsstreifen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen je zwei dieser Streifen Schnüre auf der biegsamen Unterlage ange ordnet sind, die durch quer zu ihnen mit einem gewissen Abstand voneinander über die Streifen geklebte biegsame Streifen befestigt sind. L. M. Barschall Pariser Büro-Ausstellung vom 18. bis 28. Oktober. Diese Aus stellung würde vom Berufsverband für kaufmännische Organisation und vom Berufsverband für Schreibmaschinen veranstaltet. G. Ravisse, Herausgeber der Zeitschrift „Mon Bureau“ in Paris, wurde zum Geschäftsführer ernannt und die große Halle des Luna- Parks in Paris für die Ausstellung gemietet. Diese Halle bietet einen Fußbodenraum von etwa 2400 qm, und diese Fläche war bald nach der Ankündigung der Ausstellung vermietet. Eine Million Einladungen wurden an die französischen kaufmännischen Firmen versandt und gute Plakate überall verbreitet. Mit der Büro-Aus stellung fällt die jährliche Zusammenkunft der Handelskammern von Frankreich zusammen, ebenso eine Automobil-Ausstellung. Hiervon erwarten die Aussteller Vorteile. Wir werden über diese Ausstellung berichten. Amerikanischer Bürobedarf Bleistifthalter von George V. Orban und Bogumil Silberstein in New York, N. Y. Amerik. Patent Nr. 1049137. Dieser Bleistifthalter besitzt eine sehr einfache Bauart, so daß er nicht leicht in Unordnung gerät. Die Hülse 5 besitzt eine zentrale Bohrung 6, die von vorn bis ungefähr zur Mitte des Halters reicht. Diese Bohrung nimmt eine Klemmhülse 9 auf, die in Bild 2 besonders dargestellt ist, sowie eine Schrauben feder 7 und einen in Bild 3 besonders dargestellten Kolben 10 mit Stange 8. Die Klemmhülse ist vorn und hinten geschlitzt. Ihr hinteres Ende 12 ist etwas kegelförmig.erweitert, so daß es sich in der Bohrung 6 der Hülse 5 infolge verstärkter Reibung hinreichend festklemmt. Das vordere Ende 13 hat konvergierende Schenkel, welche die Bleimine 14 mit soviel Reibung festhält, daß diese nicht nach vorn herausfällt, wenn der Halter mit der Spitze nach unten gehalten wird. Um den Halter in gebrauchs fertigen Zustand zu versetzen, schiebt man zunächst die Blei mine 14 von hinten in die Klemmhülse 9 hinein, nachdem diese aus der Bohrung des Halters herausgezogen ist, bringt darauf die Schraubenfeder 7 auf den Boden der Bohrung 6 und auf diese den Kolben 10, nachdem man die Kolbenstange 8 von hinten in die Klemmhülse 9 geschoben hat. Die Kolbenstange legt sich gegen die Bleimine 14 und schiebt diese, wenn die Klemmhülse in die Bohrung 6 des Halters geschoben wird, so weit nach vorn, daß sie genügend weit aus der Klemmhülse hervorragt, wobei die Kolbenstange mit ihrem Kolben 10 ein elastisches Wider lager auf der Schraubenfeder 7 findet. Ist das aus der Klemm hülse hervorragende Stück der Bleimine im Laufe des Gebrauchs abgenutzt, so schiebt man die Klemmhülse um ein erforderliches Stück weiter in die Bohrung 6 hinein. Im hinteren Ende des Halters befindet sich noch eine Bohrung 14, die durch eine übergeschraubte Kappe 15 verschlossen ist und eine Anzahl Reserve-Bleiminen aufnimmt. Probenschau Durchsichtiges Lineal, DRMS 521887 von Theodor Karl Weidig in Chemnitz. Dieses Lineal unterscheidet sich von allen Holz- und Metall-Linealen dadurch, daß es aus glashellem Zelluloid gefertigt ist und die Schrift nicht verdeckt, sondern ganz deutlich erkennen läßt. Das ist ein Vorzug z. B. beim An passen von Linien an schon vorhandene, beim Schraffieren und anderen Arbeiten. Um in Büchern bequem arbeiten zu können, ist es biegsam, und da man die Schrift durchblicken kann, fördert dies das schnelle Arbeiten beim Rechnen, Ueber- tragen und Vergleichen der Buchungsposten sowie auch in Briefen. Ein Maßstab in Zentimetern ist in das Zelluloid ein geritzt.