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3122 PAPIER-ZEITUNG Nr. 84/1913 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschiner Str. 97—103, an jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Verfahren zur Trennung von Faserstoffen von daran an haftenden Stoffen insbesondere zur Trennung von Papierfaser und Druckerschwärze von Johannes Jacobus Werst in Delft, Paul-Marie Henri Louis Collee und Johannis Martinus Egmohd in Rotterdam. DRP 265488 (Kl. 55). Die fein verteilten Faserstoffe, an denen die andern Stoffe insbesondere die ■Druckerschwärze haften, werden gleichzeitig mit verschiedenen Flüssigkeiten behandelt, die sich nicht mit einander mischen und von denen jede eine besondere Affinität zu dem einen der beiden Stoffe hat. Schüttelt man beispielsweise Papierfasern, die mit Drucker schwärze verunreinigt sind, mit Wasser und Benzin, so tritt beim Absitzen eine Trennung in eine Wasserschicht und eine Benzinschicht ein, von denen die erstere die Fasern, die ltztere im wesentlichen nur die Druckerschwärze aufnimmt. Um dieses Verhalten zu einem technisch verwertbaren Verfahren auszubilden, erwärmt man vor der Behandlung mit Wasser und Benzin das Papier mit einer schwachen Alkalilösung, um Fette und andere Verunreinigungen zu beseitigen, und neutralisiert alsdann. Die hierbei erhaltene Papiermasse wird zerfasert und stark mit Wasser verdünnt, alsdann wird Benzin hinzugesetzt und darauf zunächst einige Zeit heftig, sodann gelinder umgerührt, worauf die Trennung eintritt. Die Drucker schwärze sammelt sich dabei hauptsächlich an der Trennungs- fläche der beiden Schichten an. Das Benzin kann abgezogen, vom Ruß und den wenigen mitgerissenen Fasern abfiltriert und von neuem benutzt werden. Die Papierfaser wird erforderlichenfalls mehrmals behandelt, bis sie vollständig vom Ruß befreit ist. Patent-Anspruch Verfahren zur Trennung von Faserstoffen von daran an haftenden Stoffen, insbesondere zur Trennung von Papierfaser und Druckerschwärze, dadurch gekennzeichnet, daß die zweck mäßig mit alkalischen Stoffen vorbehandelten Faserstoffe gleich zeitig mit Wasser und einer mit Wasser nicht mischbaren Flüssigkeit, wie Benzin, gemischt werden, worauf man die Flüssigkeiten sich absetzen läßt. Vorrichtung zum Auslösen der im Innern der Formatwalze von Pappenmaschinen angeordneten, unter der Wirkung von Federn radial nach außen vorschnellenden Schneidmessern von Carl Wolf in Zwickau i. Sa. DRP 265610 (Kl. 55). Bei den bekannten Vorrichtungen zum selbsttätigen Auf schneiden der Pappe an Pappenmaschinen mittels im Innern der Formatwalze angeordneter Messer, die durch eine oberhalb der Formatwalze angebrachte, sich bei wachsender Stoffschicht hebende Walze ausgelöst werden und durch Schlitze im Um fange der Walze nach außen treten, sind die Einrichtungen, welche zur Uebertragung der Bewegung der bei wachsender Stoffschicht gehobenen Walze auf die Sperrvorrichtung für die Messer dienen, ziemlich kompliziert. Durch die Erfindung soll die Auslösung der Messer erheblich vereinfacht und die Sicherheit der Wirkung erhöht werden. Die Erfindung besteht darin, daß ein mit der bei wachsender Stoffschicht sich hebenden Walze verbundener Hebelarm bei erreichter Pappenstärke eine die Sperrvorrichtungen für die Messer tragende, lose auf der Welle der Formatwalze sitzende, von dieser durch Vermittlung einer Feder mitgenommene Scheibe hemmt, indem er in die Bahn eines mit der Sperrscheibe ver bundenen federnden Armes geschoben wird, so daß die Format walze der Sperrscheibe voreilt und die Messer frei werden. Die Sperrscheibe wird nach erfolgter Hemmung durch einen an der Formatwalze sitzenden Stift wieder mitgenommen, so daß die rechtzeitige Sperrung der bei Weiterdrehung der Formatwalze durch Kurvenführungen am Maschinengestelle wieder ins Innere der Formatwalze zurückgebrachten Messer gesichert wird. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen. Aus zwei mittels Stützen im Abstand miteinander ver bundenen gelochten Blechen bestehende Vorrichtung zum Ent wässern feuchter Pappen in Pressen von Adam Sommer in Lehna mühle b. Greiz. DRP 265560 (Kl. 55). Die beiden gelochten Platten a und b (Metallbleche) werden durch die beim Lochen aus den Blechtafeln herausgepreßten Lappen C, die mit dem Blech noch Zusammenhängen und recht winklig aus ihm hervorstehen, gegeneinander abgestützt. Bei der abgebildeten Preßplatte sind diese Lappen c nur an der einen Blechtafel a vorhanden, während bei der anderen Blech tafel b die Lappen völlig herausgepreßt sind. Es können aber auch die Lappen c an beiden Blechtafeln a und b vorhanden sein. Bild 1 Da die Lappen c rechtwinklig umgebogen sind, können sie durch einen rechtwinklig auf die Blechtafeln wirkenden Druck nicht verbogen werden. Die Bleche werden daher beim Pressen der Pappen nicht zusammengedrückt. Patent-Ansprüche : 1. Aus zwei mittels Stützen in Abstand miteinander ver bundenen gelochten Blechen bestehende Vorrichtung zum Ent wässern feuchter Pappen in Pressen, dadurch gekennzeichnet, daß jede Stütze (c) immer nur mit einem der beiden gelochten Bleche (a oder b) fest verbunden ist und sich an das andere nur anlegt. 2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß die Stützen durch aus dem einen oder aus beiden Blechen beim Lochen ausgestanzte und senkrecht umgebogene Lappen (c) gebildet werden. Verfahren zur Herstellung photographischer Abziehfilms oder -papiere von Jules Blondel und Alexis Chopin in Paris. DRP 263975 (Kl. 57). Der aus Papier bestehende Träger in Blatt- oder Bandform wird zunächst mit einem isolierenden Stoffe so überzogen, daß diejenigen Flächen des Trägers mit Isoliermasse bedeckt werden, welche sich unter den Aufnahmeflächen oder den späteren Bild flächen der Folien befinden, d. h. man läßt Zwischenräume oder Randteile des Papierträgers unüberzogen mit der Wachs lösung, so daß hier das Papier zutage tritt und die die Folien bildende Masse demnach an diesen Stellen dem Papier fest an haften kann. Diese Masse, welche beispielsweise aus Gelatine bestehen kann, wird nun in der geeigneten Schichtstärke-auf die ganze wie vorstehend behandelte Oberfläche des Papierträgers aufgetragen. Hierauf wird dann die Emulsionsschicht auf getragen. Nach dem Erstarren schneidet man die Folien in der Mitte der nicht mit Wachs überzogenen Stellen auseinander. Man kann dann mit den Blättern die gewöhnlichen photo graphischen Verfahren vornehmen und später durch Abschneiden des anhaftenden Randes die Folien von dem Träger abtrennen. Patent-Anspruch: Verfahren zur Herstellung photographischer Abziehfilms oder -papiere, dadurch gekennzeichnet, daß auf einem ge eigneten Träger ein an der die Folien bildenden Masse nicht haftender Stoff unter Belassung von freien Randteilen und Zwischenräumen aufgetragen und auf die überzogene Seite des Trägers die Folienmasse aufgetragen wird. Vorrichtung zur selbsttätigen Unterbrechung des Spitz vorganges an Bleistiftspitzmaschinen von Deutsche Maschinen- Vertriebs-Gesellschaft m. b. H. in Berlin. DRP 261482 (Kl. 70). Die Erfindung soll das Weiterspitzen verhindern, sobald, ein bestimmtes Spitzenprofil erreicht ist. Zu dem Zweck wird ein an den Fräser geschmiegter Fühler durch die Schreibstiftspitze kurz vor der Fertigstellung der Spitze so verdrängt, daß das andere Ende des Fühlers in den Weg der Kurbel gerät und dadurch letztere am Weiterdrehen verhindert wird. Die Einzelheiten sind aus der Patentschrift zu ersehen.