Volltext Seite (XML)
Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die för unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Dem Geschäftsbericht der Winterschen Papierfabriken in Ham burg über das Betriebsjahr 1912/13 entnehmen wir folgendes: Die in unserem letzten Jahresbericht erwähnten Teuerungs verhältnisse hielten in wiederum gestiegenem Maße an, und die ohnehin schon geringe Spannung zwischen Herstellungs- und Ver kaufspreisen blieb völlig ungenügend. Ferner fiel in unser ganzes Berichtsjahr eine starke, politische -Unsicherheit, die Zurückhaltung des Verbrauches herbeiführte. Besonders schmälerten die erheb lichen Mehrausgaben an Löhnen, Kohlen und Holz sowie der hohe Zinsfuß und die steigenden Unkosten den Gewinn. Die Papier fabrikation unserer Fabriken betrug zusammen 12 553 865 kg im Werte von 4 378 894 M. gegen 12 425 092 kg im Werte von 4 327 127 Mark im Vorjahre. An Zellstoff erzeugte Fulda in diesem Jahr 2 272 429 kg im Werte von 394 596 M. gegen 2 261 550 kg im Werte von 373 732 M. im Vorjahre. Unsere verfügbaren Mittel betragen 2 051 280 M., unsere Verbindlichkeiten dagegen 1 524 982 M. Der Aufsichtsrat schlägt vor, da der Dispositionsfonds seit 1906 nicht in Anspruch genommen worden ist, denselben aufzulösen und den Betrag von 100 000 M. vom Maschinenkonto abzuschreiben,im übrigen von dem Rohgewinn von 267 458 M. nach Abschreibungen und Rücklagen den Restbetrag mit 66 374 M. auf neue Rechnung vorzutragen. Die in unserem letzten Bericht ausgesprochene Hoffnung auf Verständigung der beteiligten Fabriken in bezug auf die dringend notwendige Erhöhung der Verkaufspreise ging leider noch nicht in Erfüllung. Hauptzahlen der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Grundstücke 519 200 M., Gebäude 1 231 000 M., Maschinen 1 648 700 M., Inventur- Vorräte der 4 Fabriken 1 159 500 M., Forderungen 694 700 M., Wechsel 18 600 M., Effekten 36 600 M., Bankguthaben und Bargeld 41 900 M., vorausbezahlte Feuerversicherungsprämien 12 700 M. Passiva: Aktienkapital 1 950 000 M., Teilschuldverschreibungen 1 337 000 M., Hypotheken Wertheim 142 800 M., Restkaufsumme für angekauftes Grundstück in Altkloster 8000 M., Delkredere und Spezialreservekonto 100 000 M., Reservefonds 195 000 M., Talonsteuer-Rückstellung 10 000 M., Rückstellungen für noch ein zulösende Kupons usw. 40 800 M., Verbindlichkeiten in laufender Rechnung 938 100 M., laufende Akzepte 537 900 M., Arbeiter- Unterstützungskonto 9400 M., Gewinn 93 900 M. Gewinn- und Verlustkonto. Soll: Materialien, Löhne, Fuhrwerk, Reparaturen, Beleuchtung, Versicherungen usw. 4 220 900 M., Handlungsunkosten 181 100 M., Prioritäts- und Hypothekzinsen 69 900 M., sonstige Zinsen und Provisionen 68 000 M., Beiträge zur Kranken- und Unfall-Versicherung 25 800 M., Beiträge zur Alters-, Invaliditäts- und Angestellten-Versicherung 10 400 M., Abschreibungen 173 600 M., Reingewinn 93 900 M. Haben: Vortrag aus 1912 65 500 M., Erzeugung vom 1. Juli 1912 bis 30. Juni 1913 4 773 500 M., vereinnahmt durch Hausmieten, Landverpachtungen usw. 4600 M. Der Aufsichtsrat der Preßspanfabrik Untersachsenfeld Akt.- Ges. vorm. M. Hellinger schlägt wieder 6 v. H. Dividende vor. Berlin-Neuroder Kunstanstalten Akt.-Ges. in Berlin. Nach Abschreibungen, die von der Verwaltung als reichlich bezeichnet werden, schlägt der Aufsichtsrat eine Dividende von 4 v. H. (i. V. 2 v. H.) für das Jahr 1912/13 vor. Pommersche Reichspost Druckerei- und Verlags-Gesellschaft m. b. H. in Stettin. Durch Beschluß vom 25. November 1912 ist das Stammkapital um 100 000 M. auf 400 000 M. erhöht. t Der kgl. Preuß. Kommerzienrat Max Krause in Berlin verschied am 16. Oktober gegen 4 Uhr morgens sanft infolge Arterienverkalkung. (Siehe Todesanzeige) t Im Alter von 62 Jahren ist der Buchdruckereibesitzer und Zeitungsverleger Herr Heinrich Saade sen. in Osterholz- Scharmbeck nach längerem Leiden gestorben. Jubelfeste. Am 25. Oktober kann die Firma Ludwig Becker, Papierhandlung in Wiesbaden, Große Burgstr. 11, ihr 25 jähriges Bestehen feiern. Am 9. Oktober war Frau Morell 25 Jahre bei der Firma L. Kese berg, G. m. b. H., Graphische Kunstanstalt, Buch- und Stein- druckerei und Papierwarenfabrik in Hofgeismar, tätig. Von ihren Mitarbeiterinnen war ihre Arbeitsstätte mit Blumen geschmückt worden. Glückwünsche erhielt Frau Morell von dem übrigen Personal und von der .Firma, letztere überreichte ihr auch ein Geld geschenk. Mit Frau Morell sind es 19 Leute, die über 25 Jahre bei der Firma beschäftigt sind, 9 davon stehen über 30 Jahre und 4 über 40 Jahre in den Diensten der Firma. Dem Drucker August Ritter und dem Arbeiter Karl Winnefeld wurde vor einiger Zeit das allgemeine Ehrenzeichen durch den Landrat in Gegenwart des Gesamtpersonals in einer längeren Ansprache überreicht. Silberne Hochzeit. Herr Max Seidler, der Inhaber der Firma M. Seidler, Berliner Etiketten- und Plakate-Fabrik in Berlin C 54, und seine Gemahlin, wohnhaft in Waidmannslust, feiern am 20. Oktober ihre silberne Hochzeit. Brand. Im Lumpenspeicher von Atkinson in Lambeth bei London entstand dieser Tage Feuer, das für etwa 100 000 M. Lumpen ver nichtete. Ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten schwer verletzt. Arbeitsstreit. Die Arbeiter der Kartonnagen- und Etuiindustrie in Lahr haben in einer von etwa tausend Personen besuchten Ver sammlung beschlossen, in 14 Tagen in den Ausstand zu treten und ihre Kündigung sofort einzureichen. Sie verlangen Lohnerhöhung und Verkürzung der Arbeitszeit. Die Arbeitgeber seien jedoch zu Verhandlungen nicht bereit gewesen. (Frkf. Ztg.) ' Gemeinde, Bergmannstrasse Nr. 45—47. [72661 Unsern' lieben Freunden teilen wir mit,’ dass der Begründer unseres Hauses, [72663 uns ist. und am 16. Oktober 1913 durch den Tod entrissen worden Wir sind überzeugt, dass viele Freunde von nah fern mit uns trauern, haben doch sehr Viele seine Im Anschluss an die vom Verstorbenen gewünschte Einsegnung in einem Saal der Fabrik erfolgt. am Sonn tag, den 19. Oktober um Pf^ Uhr die Beisetzung in der Familiengruft auf dem Begräbnisplatz der Jerusalemer Steglitz, den 16. Oktober 1913 Johanna Krause, geb. Waltenberg Max und Bertha Krause Felix und Susanne Krause Erich und Else Krause Paul Krause Hermann und Henni Kirchberg Reinhold und Margarethe Krause helfende und schützende Hand kennen gelernt. Allen aus dem Papierfache wird der Einfluss bekannt sein, welchen die kluge, gestaltende Kraft des teuren Ver storbenen auf das Gewerbe ausgeübt hat. Unsere näheren Freunde wissen, welch lauteren Charakter, strenge Recht lichkeit und Gewissenhaftigkeit sie an ihm geschätzt haben, wir aber, die wir ihn als Vorbild um uns hatten, verlieren am meisten. Sein letzter Wunsch lautet: „Aufgebahrt hätte ich gern meine Leiche in einem einfachen Sarg, in einem der Fabriksäle. Es ist mir ein froher Gedanke, von der Stätte meiner Arbeit und inmitten der mit mir Arbeiten den zur Ruhe zu gehen. Mein Herz und mein Verstand, mein Wollen und Können hat ganz nur ihnen gehört, und ich möchte scheiden aus ihrem Kreise.“ Berlin S 42 — London E. C. — New York Die Firma Max Krause und alle ihr Fngehörigen der Königl. Preussische Kommerzienrat Herr Max Krause Heute Morgen 3/44 Uhr entschlief sanft nach kurzem Leiden im 76. Lebensjahr mein geliebter Gatte, unser guter Vater der Kgl. Preuss. Kommerzienrat Max Krause