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Nr. 82/1913 PAPIER-ZEITUNG 3047 Geschäfts-Nachrichten Wir bitten unsere geschätzten Bezieher, uns von jeder Veränderung Kenntnis zu geben, die für unsern Leserkreis von Interesse ist; wir werden dieselbe kostenfrei unter dieser Ueberschrift veröffentlichen Dem Geschäftsbericht der Chemnitzer Papierfabrik zu Einsiedel bei Chemnitz über das Geschäftsjahr vom 1. Juli 1912 bis 30. Juni 1913 entnehmen wir folgendes: Das abgelaufene Geschäftsjahr brachte uns so reichliche Arbeit, daß unsere Maschinen voll beschäftigt waren. Die Erzeugung is’t wieder um rund 300 000 kg gestiegen. Leider ist der damit erzielte Er folg beeinträchtigt worden, in erster Linie durch den teuren Geld- stand, welcher das ganze Jahr hindurch anhielt und uns hohe Zinsenlasten aufbürdete, weiter aber durch die infolge erheblich gestiegener Holzpreise hervorgerufene Verteuerung unseres haupt sächlichen Rohstoffes, des Zellstoffs, wofür wir keinen Ausgleich finden konnten, da wir nicht imstande waren, die Papierpreise dementsprechend zu erhöhen. Aus diesen Gründen erklärt es sich, daß das Ergebnis des vergangenen Jahres wieder unbefriedigend ist. Der Rohgewinn beträgt 25 683 M. (gegen 32 455 M. im Vor jahre). Der vorjährige Verlustsaldo von 69 355 M. ermäßigt sich nach Abzug dieser 25 683 M. auf 43 672 M., erhöht sich aber durch die vorzunehmenden Abschreibungen in Höhe von 94 933 M. in diesem Jahre auf 138 605 M. abzüglich 288 M. Uebertrag vom Reservefonds = 138 317 M. Wir schlagen vor, diesen Betrag auf neue Rechnung vorzutragen. Die Zugänge auf die verschiedenen Konten betragen 76933 M., davon entfallen u. a. auf Gebäudekonto für Ausbau des neuen Lagerhauses, weitere Wölbung und Pflasterung des Holländersaales usw. 22 969 M. und auf Maschinenkonto für Umbau einer weiteren Anzahl Holländer, Aufstellung einer neuen Kohlenförderanlage, Verbesserungen an den Papiermaschinen, neue Bütten usw. 50 545 M. Die Beiträge zur Fabrikkrankenkasse, Invaliden-, Unfall- und Angestellten-Versicherung betrugen 10 814 Mark. Für Reparaturen haben wir 29 555 M. aufgewendet. Der vorliegende Auftragsbestand sichert uns auf längere Zeit aus reichende Beschäftigung. Hauptzahlen der Bilanz (abgerundet). Aktiva: Grundstücke 200 000 M., Gebäude 645 000 M., Maschinen 646 000 M., Wasser filtration 27 000 M., Waldbach-Wasserleitung 6000 M., Zweiggleis- Anlage 27 000 M., Hausgrundstück 10 000 M., Rohstoffe und Be triebsmaterialien 176 600 M., fertiges Papier 127 100 M., Haib und Ganzzeug 17 200 M., Kautionen 4500 M., Bargeld 1750 M., Wechsel 1800 M., vorausbezahlte Versicherungsprämien 20 000 M., Forderungen 136 400 M., Verlust 138 300 M. Passiva: Vorzugsaktien 645 900 M., Prioritäts-Stammaktien 214 800 M,, Stammaktien 140 100 M., Darlehn 210 000 M., Unfall- Prämien 2500 M., Warenschulden 286 200 M., Restschulden auf Umbauten, neue Maschinen usw. 78 900 M., Bankkonto 589 600 M., verschiedene Rückstellungen für Provisionen, Zinsen, Skonto, Löhne, Frachten usw. 16 700 M. Gewinn- und Verlustkonto. Soll: Verlustvortrag aus 1911/12 69 400 M., Regie 52 000 M., Diskont 57 800 M., Unfall-Prämien 4100 M., Abgaben und Versicherungen 8700 M., Zinsen 20 100 M., Abschreibungen 94 900 M. Haben: Fabrikation 168 600 M., Verlustvortrag auf neue Rechnung 138 300 M. Papierfabrik Muldenstein, G. m. b. H. in Muldenstein bei Bitterfeld. Durch Beschluß vom 25. September 1913 ist das Stammkapital um 1 000 000 M. auf 3 000 000 M. erhöht. Die München-Dachauer Aktiengesellschaft für Maschinen papierfabrikation verteilt ab 1. November eine Abschlagsdividende von wieder 5 v. H. M. Robschützer Papierfabrik in Robschütz. Laut Bilanz vom 30. Juni erzielte die Gesellschaft einschließlich 791 M. für Pacht und Miete einen Rohgewinn von 57 019 M. Nach Abzug der Un kosten und Abschreibungen bleibt ein Reingewinn von 27 898 M. Das Aktienkapital beträgt 400 000 M. Die den Großerschen Erben gehörige Holzstoff-Fabrik ,,Carolinschleife” in Steinseiffen, Schles. kaufte der dort lange Jahre beschäftigte Werkführer Gustav Walter. (Bote a. d. Riesengebirge). K. Philipp Schnell, Buntpapierfabrik in Cassel, Hegelsberg Straße 21. Herrn Philipp Schnell jun. wurde derart Prokura er teilt, daß er mit einem anderen Prokuristen zusammen befugt ist, die Firma zu zeichnen. K. Sächsische Chromo-, Karton- und Buntpapierwerke G. in. b H. in Schlettau i. Erzgeb. Am 1. Oktober ist der bisherige Betriebs leiter Herr Ernst Gschwender aus der Gesellschaft geschieden und damit auch dessen Prokura erloschen. Ferner ist am 1. Ok tober das Stammkapital um 40 000 M. erhöht worden und mit gleichem Tage ist als neuer Gesellschafter und gleichzeitig als Betriebsleiter Herr Chemiker Dr. Dude bei der Firma eingetreteh. Herr Dr. Dude ist neben den bisherigen Geschäftsführern berech tigt, die Firma selbständig zu vertreten. Die Aachener Tüten- und Papierwarenfabrik Hamers & Frankenne in Aachen wurde in eine G. m. b. H. umgewandelt. Das Stammkapital beträgt 80 000 M. Geschäftsführer sind die Herren Jakob Frankenne und Peter Hamers. Die Firma Papierverarbeitungswerk ,,Secare” G. m. b. H. in Aue wurde geändert in Secarewerk Aue, G. m. b. H. Mey & Edlich, Papierwäschefabrik in Leipzig-Plagwitz. Den Herren Conrad Richter und Franz Menzel wurde Gesamt prokura erteilt. Eg. Herr Friedrich Oskar Anders ist aus der Firma Sächs. Falt schachtel- und Cartonnagen-Fabrik, Buch- u. Akzidenz-Druckerei Anders & Co. in Hainichen geschieden. Vogtländische Maschinenfabrik A.-G. in Plauen i. V. In der Aufsichtsratssitzung wurde beschlossen, der für den 27. Oktober einzuberufenden Generalversammlung für das am 30. Juni abge laufene Geschäftsjahr die Verteilung einer Dividende von wie derum 30 v. H. auf das um 13 Millionen erhöhte Aktienkapital vorzuschlagen. Der Rohgewinn für 1912/13 einschließlich Vor trag beziffert sich auf 4 243 765 M. (i. V. 4 184 788 M.). Die Ab schreibungen betragen 1 187 311 M. (i. V. 1 212 703 M.) Der Vortrag auf neue Rechnung erhöht sich von 768 253 auf 1 129 384 Mark. CI. Die von Herrn Kurt Uhlig in Berlin 0 17, Mühlenstr. 53—54 betriebene Spezialfabrik für Büro- und Registraturbedarf wurde, wie bereits in Nr. 77, S. 2865 mitgeteilt, in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. umgewandelt unter der Firma Autoclip G. m. b. H. Das Stammkapital beträgt 150 000 M. Geschäftsführer sind die Herren Max Elvers in Berlin-Schöneberg, Fabrikbesitzer Hans Engel in Niesky (O.-L.) und Theodor Ficker in Berlin- Baumschulenweg. Die Schriftgießerei Genzsch & Heyse in Hamburg wurde in eine Aktiengesellschaft mit 1 200 000 M. Aktienkapital unter der Firma Genzsch & Heyse Schriftgießerei Akt.-Ges. umgewandelt. Willi Simon, Kunstanstalt für moderne Druckausstattung, G. m. b. H. in Berlin. Gegenstand des Unternehmens ist Erwerb und Fortführung des bisher unter der Firma Willi Simon, Buch- und Kunstdruckerei in Berlin betriebenen Geschäfts. Das Stamm kapital beträgt 176 000 M. Geschäftsführer sind die Herren Willi Simon in Berlin und Leo Lippmann, Charlottenburg. Die Firma Heedt & Ganß, Plandruckerei, Steindruckerei, lithographische Anstalt, Buchdruckerei, elektrische Lichtpaus anstalt in Darmstadt wurde in eine G. m. b. H. umgewandelt. Das Stammkapital beträgt 70 000 M. Geschäftsführer sind die Herren August Heedt und Georg Ganß. Herr Emil Netz wurde zum Pro kuristen bestellt. Straßburger Druckerei und Verlagsanstalt vorm. R. Schultz & Co. in Straßburg. Die Gesellschaft konnte am 15. September ihr 25 jähriges Bestehen als Aktiengesellschaft feiern. Für das abgelaufene Geschäftsjahr 1912/13 werden bei annähernd gleichen Abschlußziffern wie im Vorjahre, wieder 7% v. H. Dividende aus dem Reingewinn von 150 552 M. verteilt. Der Betriebsgewinn von 190 654 M. versteht sich nach Abzug der Abschreibungen, deren Höhe nicht angegeben ist. Außerdem werden noch 25 936 M. (i. V. 23 978 M.) zu Extraabschreibungen auf Maschinen sowie auf die Zweigniederlassungen Colmar und Saargemünd verwandt. Die Saardruckerei, an der die Gesellschaft beteiligt ist, verteilt für 1912/13 6% gegen 6 v. H. Dividende. Nach der Bilanz sind neben den 0,50 Mill. M. Obligationen schulden die Verbindlichkeiten auf 0,38 (0,34) Mill. M. gestiegen. Demgegenüber standen bei Kunden 0,34 (0,30) Mill. M. aus. Die Zweigniederlassungen und Beteiligungen sind auf 0,61 (0,59) Mill. M. gestiegen. Der Besitz an Aktien der Saardruckerei steht unver ändert mit 0,36 Mill. M. zu Buch. Maschinen, Schriften, Uten silien usw. sind mit 0,64 (0,62) Mill. M., gegonnene Arbeiten mit 23 496 M. (43 835 M.), Büchervorräte, Verlags- und Eigentums rechte mit 0,23 (0,24) Mill. M. und Immobilien mit unverändert 0,25 Mill. M. bewertet. Die Reserven enthalten jetzt 253 000 M. (245 000 M.) bei 1,40 Mill. M. Grundkapital. Die Beschäftigung des Mutterhauses und der Niederlassungen sei zurzeit gut. CI. (Nach Frkf. Ztg.). Zeitungs-Verwertungs-Gesellschaft m. b. H. in Berlin. Gegen stand des Unternehmens ist: Erwerb, Betrieb, Verwertung, Ver lag von Zeitungen, Druckereien. Das Stammkapital beträgt 20 000 M. Geschäftsführer ist Herr Paul Callam in Berlin- Schöneberg. Herr Rechtsanwalt Heinrich Stroh ist jetzt Inhaber der Firma Buchdruckerei Anton Petzold Nachf., Verlag der Altpreußischen Zeitung, Eibinger Tageblatt und der Neuen Westpreußischen Zeitung, Pr. Stargarder Zeitung und Anzeiger in Elbing. Der Firma J. Helmer, Buchdruckerei und Zeitungsverlag in Oberstein wird vom 1. Januar 1914 ab der Zusatz beigefügt: Verlag der Obersteiner Zeitung.