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3016 PAPIER-ZEITUNG Nr. 81/1913 In Deutschland patentierte Erfindungen Sämtliche Patentschriften werden, soweit sie noch vorhanden sind, zum Preise von 1 M. für jede Patentschrift von dem Kaiserlichen Patentamt zu Berlin SW 61, Gitschiner Str. 97—103, an jedermann abgegeben. Man sende den Betrag an die genannte Verkaufsstelle durch Postanweisung und bezeichne darauf deutlich die Nummer der gewünschten Patentschrift Feucht- und Farbwerk für lithographische Rotationsmaschinen von Vogtländische Maschinen-Fabrik (vorm. J. C. & H. Dietrich') Act.-Ges. in Plauen i. V. DRP 261510 (Kl. ‘15). Die Erfindung soll das Gleiten der Auftragwalzen des Feucht werkes von lithographischen Rotationsmaschinen am Form zylinder verhindern. Bild 1 zeigt schematisch eine solche Rotationsmaschine mit den beiden Farbwerken in der Seitenansicht, Bild 2 eine Auftragwalze im Längsschnitt. An der Rotationsmaschine befinden sich die Gummi zylinder a und b und die Formzylinder c und d. Die dazuge hörigen Farbwerke e und / bestehen wiederum aus einer Anzahl Bild 1 Auftragwalzen g und Reibzylinder h. Die Reibzylinder werden durch ein Zahnrädergetriebe zwangläufig angetrieben, derart, daß die Umfangsgeschwindigkeit der Reibzylinder mit der Um fangsgeschwindigkeit der Formzylinder übereinstimmt. Die Auftragwalzen g selbst erhalten dagegen keinen besonderen Bild 2 Antrieb, sondern stehen nur mit dem Formzylinder und dem Reibzylinder so in Berührung, daß durch die auftretende Reibung auch die Auftragwalzen mitgenommen werden. Gemäß der Erfindung soll die Mitnahme der Auftragwalzen nicht mehr allein abhängig sein von der Reibung zwischen ihnen und den Form- und Reibzylindern. Die Auftragwalzen sollen vielmehr durch eine besondere Vorrichtung zwangläufig mit genommen werden, sobald Gleiten der Auftragwalzen am Form zylinder eintritt. Zu diesem Zweck ist auf der Spindel i jeder Auftragwalze g (Bild 2) ein Zahnrad k lose drehbar angeordnet, welches mit dem Antriebsgetriebe der Maschine in beliebiger Verbindung stehen oder unmittelbar in das Formzylinderrad eingreifen kann. Der Teilkreisdurchmesser des Zahnrades k, welches die gleiche oder eine etwas geringere Umfangsgeschwindig keit als die Auftragwalze haben soll, kann zu diesem Zweck gleich oder etwas kleiner als der Durchmesser der Auftragwalze sein. Auf der einen Stirnfläche ist das Zahnrad k mit einer Ver zahnung l ausgerüstet. In diese Verzahnung greifen ein oder mehrere federnde Bolzen m ein, welche in einem neben dem Zahnrad k auf der Spindel befestigten Ring n längsverschiebbar gelagert sind. Bei richtigem Abwälzen der Auftragwalze auf dem Form zylinder wird das Antriebszahnrad k genau die gleiche oder eine etwas geringere Umfangsgeschwindigkeit haben als die Auftragwalze, so daß die im Ring n angeordneten federnden Bolzen m außer Tätigkeit sind oder über die schiefe Flanke der auf der Stirnfläche des Rades k vorgesehenen Zähne hinweg gleiten. Tritt aber, beispielsweise durch zu schnellen Gang der Maschine, Gleiten der Auftragwalzen am Formzylinder ein, dann schnappen die Bolzen m in die Stirnverzahnung des Rades k ein und werden von letzterem mitgenommen. Patent-Ansprüche: 1. Feucht- und Farbwerk für lithographische Rotations- maschinen, gekennzeichnet durch eine auf der Spindel (i) der Auftragwalzen (g) angeordnete Mitnehmervorrichtung (k m n); ■ die eine zwangläufige Mitnahme der Auftragwalzen durch den Formzylinder bewirkt, sobald Gleiten der Auftragwalzen am Formzylinder eintritt. 2. Feucht- und Farbwerk nach Anspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, daß als Mitnehmer federnde Bolzen (m) dienen, die in einem mit der Spindel (i) der Auftragwalze (g) in Ver bindung stehenden Ring (n) gelagert sind und mit der gezahnten Stirnfläche eines auf der Achse der Auftragwalze lose ange ordneten, entsprechend der Geschwindigkeit des Formzylinders umlaufenden Zahnrades (k) Zusammenwirken, wenn ein Gleiten der Auftragwalze (g) am Formzylinder (c d) eintritt. Radiergerät, bei welchem die Bewegung eines Druckknopfes von einer Zahnstange durch ein Räderwerk auf den Radiergummi übertragen wird von Karl Lamac in Prag - Zizkow. DRP 261390 (Kl. 70). Dieses Radiergerät unter scheidet sich von den be kannten Radiergeräten, bei denen eine Gummischeibe durch Niederdrücken einer auf ein Räderwerk wirkenden Zahnstange in Umdrehung versetzt wird, dadurch, daß der Halter des Gerätes eine Hülse ist, in der die die Um drehung auf den Gummi über tragende Welle geführt ist. Infolgedessen kann man den Druck auf die zu radierende Stelle in jedem gewünschten Umfange ausüben. Der Druckknopf a ist mit einer Zahnstange b ver bunden. Die letztere steht mit einem Zahnrad c in Ver bindung, das wiederum mittels Stirnräder d, Welle g und Kegelräder e auf den Radier gummi die Drehung über trägt. Die Rädergetriebe be finden sich in Gehäusen, die durch eine als Handgriff dienende Hülse h, in welcher die Welle geführt ist, ver bunden sind. Patent-Anspruch : Radiergerät, bei welchem die Bewegung eines Druck knopfes von einer Zahn stange durch ein Räderwerk auf den Radiergummi über tragen wird, dadurch gekenn zeichnet, daß die die Be wegung mittels Kegelräder übertragende Welle (g) in einer als Handgriff dienenden Hülse (h) geführt ist.