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Merger Anzeiger ' und Tageblatt. UmtSblatt deS Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand. .1° 14« Erscheint jtdm Wochentag früh s u. Inserate werden bi» Nachm. 3 Uhr für die nächste Nr. angenommen. Mittwoch, dm 28. Juni. Prei» vierieljLhrl. -0 Ngr. Inserat« werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit 5 Pf. berechnet. 18K5. Tagesgeschichte. Berlin. Der Iustizminister soll bereits die GeneralstaatSan- waltschast aufgefordert haben, die entsprechenden Vorarbeiten Behufs strafrechtlicher Verfolgung einer Anzahl von Abgeordneten wegen ihrer in der Kammer gehaltenen Reden zu bewirken. Wien. Die „Const. Oesterr. Ztg." enthält einen anscheinend inspirirten Artikel über die Lage der Verhandlungen zwischen Oester reich und Preußen bezüglich der Herzogthümer. Derselbe sagt: „Die preußischen Kronsyndici haben mit Stimmenmehrheit anerkannt, daß kraft des Wiener FriedenSvertrages und bis ein besseres Erb recht nachgewiesen ist, die deutschen Großmächte das meiste Souve ränitätsrecht in den Herzogthümer« haben. Es entspricht diese Aeußerung den Intentionen der preußischen Regierung. Oesterreich seinerseits hat erklärt, daß es in der im Art. lil. des Wiener FriedenSvertrages vorbehaltenen freien Verfügung der von Christian I X. überkommenen Titel das einzig praktische Mittel für eine dem all gemeinen Interesse entsprechende Lösung erblicke. Auf Grundlage dieser beiden Erklärungen ist eine Verständigung möglich, wenn sie auf beiden Seiten mit Aufrichtigkeit angestrebt und vor allem Andern keine Forderung erhoben wird, welche in ihren Consequenzen die föderale Grundlage des Bundes erschüttert." „Daß Oesterreich die Aufrechthaltung der Allianz mit Preußen wünscht, hat es klar und deutlich bewiesen, als es anerkannte, daß Preußen eine bevorzugte Stellung im Norden Deutschlands gegeben werden soll. Selbst jetzt, nachdem Preußen alles Mögliche gethan hat, um den Glauben gründlich zu erschüttern, daß es ihm um die Fortdauer dieser Allianz ernstlich zu thun sei, selbst jetzt ist eS Oesterreich, welches die Hand bieten will, um zu einer Verständigung zu ge langen, die den Ansprüchen Preußen« vollkommen gerecht wird. Schleswig-Holstein soll in den Zollverein eintreten, Rendsburg soll Bundesfestung mit preußischer Besatzung werden. Preußen soll in den Besitz de« Kieler Hafens gelangen, und seine Forderungen hinsichtlich der Flottenmannschaften und der Befestigungen an den Ausgängen de« zu erbauenden Nordostseecanal« sollen erfüllt werden. Auch gegen den Abschluß einer Mtlitärconvention mit dem zukünftigen Herzoge von Schleswig-Holstein hat Oesterreich Nichts einzuwenden, wenn eS auch verlangen muß, daß dieselbe mit den Bundesgesetzen in Einklang zu bringen sei. Voraussichtlich wird auch Herzog Friedrich diesen Punkten beistimmen. Es liegt demnach lediglich an Preußen, die Lösung der Herzogthümerfrage zur Wahrheit zu machen. Die Loyalität und Uneigennützigkeit seine« Bundesge nossen zeigt ihm hierzu den Weg. Durch die österreichischen Propo- sitionen werden die preußischen Februarforderungen dem Wesent lichen nach erfüllt. Weigert sich Preußen dessen ungeachtet darauf einzugehen, so würde hierdurch der Beweis geliefert, daß man nicht in Wien, sondern in Berlin die Allianz brechen will. Für Oester reich ist es nicht möglich, weiter zu gehen." Hamburg, 24. Juni. Der Geburtstag des Erbprinzen von Augustenburg (6. Juli) wird in den Herzogthümer« festlich begangen werden. Die Erbprinzessin erhielt neuerdings Huldigungsadressen au« Schleswig. — 28. Juni. Berichten aus Schleswig zufolge erhielt die schleswig-holsteinische Landesregierung von der Obercivilbehörde den Auftrag, vorbereitende Anordnungen für die Ständewahlen zu treffen. Stuttgart, 22. Juni. (F. Bl.) In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer ging es an den Eisenbahngesetzentwurf. Nach Art. 1 sollen in der Etatsperiode 1864/67 folgende Eisen bahnen gebaut werden: 1) von Heilbronn nach Jaxtfeld; 2) die Bahnstrecke von Möhlen durch das Neckarthal noch Rvttweil; 3) von Hall bis Krailsheim; 4) von der Station Goldshöfe Ülker Ellwangen nach Krailsheim ; 5) eine Bahn von Wildbad über Neuenbürg nach Pforzheim zum Anschluß -an die badische Bahn von Durlach nach Mühlacker. Ohne Widerspruch genehmigt und nur einige Bemerkungen über Weiterbau dieser Bahnen. Nach Art. 2 werden diese Bahnen auf Kosten des Staates gebaut und die Kosten auf 24,500,000 Fl. veranschlagt. Auch dieser Artikel wird genehmigt. Nach Art. 3 sollen im Laufe der Etatsperiode 1864/67 folgende weitere Eisenbahnen wenigstens noch in Angriff genommen werden: l) Fortsetzung der Strecke von Heilbronn nach Jaxtfeld in nördlicher Richtung über 'Neudenau, Möckmühl und Adelsheim nach Osterburken zum Anschluß an die badische Heidel berg-Würzburger Bahn; 2) von Krailsheim nach Mergentheim zum Anschluß an die von der badischen Regierung herzustellende Zweigbahn von Lauda-Königshofen nach Mergentheim; 3) die Ver längerung der ober» Neckarbahn von Rvttweil einerseits a) über Schwenningen nach Billingen zum Anschluß an die badische Schwarz waldbahn, und andererseits b) über Spaichingen nach Tuttlingen und von da über Möhringen nach Jmmenbingen zum Anschluß an die badische Donaueschingen-Engen-Singener Bahn. New-Vor?, 14. Juni. Jefferson Davi« befindet sich noch immer in Fort Monroe. Dagegen soll e« drei Mitgliedern de« ehemaligen südstaatlichen Cabinets, dem Secretär des Auswärtigen, Benjamin, dem Finanzsecretär Trenholm und dem Kriegssecretär Breckenridge gelungen sein, in Sicherheit zu kommen. — Auf den 24. d. M. kündigt das Marineministerium die Versteigerung von fünfzehn Schiffen an, welche vordem zur Potomacflottille gehörten; es sind Rad- und Schraubendampfer, zum Theil eiserne und eins ist mit Stahlplatten armirt. Dieser Verkauf ist der erste einer Reihe von Auktionen, welche die Flotte vor und nach um einige Hunderte von Schiffen vermindern wird. Das Geschwader, welches an den heimischen Küsten stationirt bleiben soll, wird aus etwa 150 Fahrzeugen bestehen. Sachsen. Dresden, 28. Juni. Das Programm für das am nächsten Mittwoch Abend stattfindende Feuerwerk ist folgende«: I. Abtheilung: Landfeuerwerk. 1) sechs Salutschüsse, 2) Dekoration, 3) Raketen mit Versetzung und Schlag, 4) Raketen mit Fallschirmen, 5) stehende und laufende Sonnendecoration in Brillant- und Buntfeuer, 6) Römische Lichter, 7) Pots ä keu, 8) Tafelraketen in Brillant, 9) Leuchtbomben und Luftkugeln, 10) doppelte Tafelraketen in Brillant mit Perlen und Schlag. II. Abtheilung: Landfeuerwerk. 1) Raketen mit ver schiedener Versetzung und Schlag, L) Raketen mit Fallschirmen, 3) dreifache Osutrs - Kioriv in wechselndem Brillant- und Buntfeuer mit zur Seite flatternden Colibri's, 4) Römische Lichter, 5) kots ä ko«, 6) Tafelraketen in Brillant, 7) Leuchtbomben und Luftkugeln, 8) doppelte Tafelraketen in Brillant mit Perlen und Schlag, 9) Girandole. 111 Abtheilung: Wasserfeuerwerk. 1) Wasserfässer mit Perl- und Wasserkegeln, Irrwischen und Wasserlichtern versetzt, 2) Bienenschwärmer mit Wasserraketen, Schwärmern, Lichtern^ Wirbeln und Schnarchern versetzt. IV. Abtheilung: Landfeuerwerk. 1) Tableaux, 2) Ra- keten mit div. Versetzung und Schlag, 3) Raketen mit Fallschirmen, 4) Brillantstern mit Verwandlung, 5) Römische Lichter, 6) kots ä le«, 7) Tafelraketen in Brillant, 8) Leuchtbomben und Luftkugeln, 9) doppelte Tafelraketen in Brillant mit Perlen und Schlag.