Volltext Seite (XML)
—. —- losi überlassen werden. * Der von ächt amerikanischem Humbug durchdrungene Aufruf de« Newyork Herald zur freiwilligen Tilgung der Nationalschuld lautet: „Ein achtbarer Kaufmann von Newyork hat folgenden Plan, zur so» fertigen Tilgung der Nationalschuld entworfen: Wenn 150,000 Personen in den Vereinigten Staaten je 20,000 Doll, beitragen, so erhalten wir eine Summe von 3000 Millionen Dollars oder den Gcsammtbetrag unserer Nationalschuld. Wir schließen uns dem Prospekte mit Freuden ' an, und zeichnen sofort zwei Antheile mit 40,008 Dollars. Wir werden dabei noch ein gutes Geschäft machen. Denn wir haben jähr» lich 35 — 40,000 Doll. Steuern zu bezahlen. Ohne Zweifel werden Astor, Stewaut, Vanderbild (die reichsten Häuser in New»York) und viele Andere je 20 Antheile nehmen; Hunderte werden eine oder mehrere Actien nehmen, so daß die 150,000 (?) Actien in sehr kurzer Zeit -e« zeichnet sein werden. Es wird stch sofort ein Comitö bilden, dar alle reichen Leute aufsucht und das Geld einsammelt. Auf diese Weise kann man die kostspielige Steuererhebung sparen, und bis zum 1. Juli die gesammte Nationalschuld bezahlen. * Das „Frankfurter Journal" berichtet unterm 6. Juni: „Testern hat in Nauheim unter andern Spielern ein Mann 5000 Fl. an dem Grünen Tisch verloren, und als sein letztes Geld dahin war, eilte er sofort aus dem Spielsaale und stürzte stch in einen Teich, dessen schlammiges Wasser ihm aber nur bis an die Knie reichte, so daß er besudelt den Rückzug «»treten und zu seiner Verzweiflung noch den Spott der Zuschauer hinnehmen mußte." * Die Arbeiterbewegung in Paris neigt sich auch zu Ende. Dit Wagner, Schmiede, Tischler und Anstreicher haben stch bereits mit ihn« Meistern verglichen, die Zimmerleute und Hutmacher arbeiten schon lange wieder und die übrigen Handwerker werden stch auch bald wied«r an die Arbeit gewöhnen. * Der englische „Punch" bringt in seiner letzten Nummer das Bild einer eleganten Dame mit der unvermeidlichen langen Schleppe, aus welche ein Junge sein Gemüskorbchen gesetzt hat und sich höchlichst an der neuen Beförderungsmaschine ergötzt, während ein Gassenkehrer nebenan traurig seinen Besen, den die neue Mode überflüssig gemacht, finken läßt. mit diesem Ereignisse beschäftigt war, wußte der Prinz die Eisenbahn» beamten zu täuschen und entkam über die Grenze in Begleitung der gedachten Schauspitlerin. In einer preußischen Station (Magdeburg glaube ich) wurde er von einem Adjutanten de- König- von Preußen gebeten, aus einen Augenblick aus dem Waggon zu steigen, worauf der Zug sich schnell in Bewegung setzte und Fräuleiu L. allein — .jedoch mit der ihr anvertrauten Reisekasse — nach Pari« weiterreifte. Der Prinz wurde nach Petersburg gebracht; seine erzürnte Mutter wollte ihn der ganzen Strenge des Militärgesetzes verfallen sehen." * Im Collegium für Aerzte weiblichen Geschlechts zu New »Dock wurden am 1. März d. I. 15 Damen zu Doktorinnen promovirt. Die promovirten Damen hatten den vollständigen ärztlichen Unterrichts» cursus durchgemacht, wie er für Studenten der Medicin vorgeschriebe» ist. Mr. Greenough überreichte jeder neu ereilten Doktorin ein Diplom, mit dessen Annahme sie die Verpflichtung übernehmen, welche in Mem Fällen der gewöhnliche ärztliche Eid auferlegt, von der erlangten Stuntniß der Medicin keinen ungesetzlichen Gebrauch zu machen. Professor Dunbar bemerkte in einer Rede, daß volle zwei Drittel der Kranken in New« Uork Frauen und Kinder find. Die Krankheiten des weiblichen Ge schlechts würden von den Aerzten im Allgemeinen nicht gut verstanden und ihre Behandlung sollte daher gründlich herangebildeten Aerztinnen lig in seiner Gewalt haben, um genau den Temperaturgrad zu treffen, bei welchem das Malz die günstige Umwandlung erfährt, und den zu vermeiden, bei welchem es untauglich wird. Wenn das Mal; völlig getrocknet ist, so wird es einer weite ren Operation, dem sogenannten Einmaischen, unterworfen. Man will dadurch nicht nur den im Malz bereit« enthaltenen Zucker und Dextrin auflösen, sondern auch noch unverändertes Stärkmehl in Zucker umwandeln und den Kleber ausscheiden, so daß die Würze, wie man die durch das Einmaischen aus dem Malz gewonnene Zuckerlösung nennt, klar und hell werde. Gewöhnlich wird vor dem Einmaischen das Malz zuerst auf einer Mühle zerkleinert oder ge- schroten. Die Würze bringt man in den Braukessel, um sie hier eine kurze Zeit sieden zu lassen. Das Kochen hat den Zweck, die Würze nicht nur zu concentriren, sondern sie auch mit dem Bitterstoff des Hopfens, der dabei zugesctzt wird, zu versehen. Nebenbei werden auch noch durch die Gerbsäure, die der Hopfen enthält, alle die Würze trübende und verunreinigende Substanzen niedergeschlagen. Aus dem Braukessel wandert das neue Bier in das Kühlschiff, einen großen flachen Bohlenkasten, in dem cs nur 2 bis 4 Zoll hoch ste hen soll. Hier muß es so rasch als möglich auf eine Temperatur zwischen 10 und 20" abgekühlt werden, die der nachfolgenden Gäh- rung am günstigsten ist. Bei dem Abkühlen hat der Bierbrauer die Temperatur der Luft, den Feuchtigkeitsgehalt derselben, den Wind rc. wohl zu berücksichtigen; er wählt sich daher am liebsten den Herbst oder das Frühjahr zum Bierbrauen oder sucht sich durch Abkühlen mit Eis von den atmosphärischen Einflüssen so viel als möglich unabhängig zu machen. (Schluß folgt.) V ermischtek. * Bor einigen Tagen machte eine gcheimnißvolle Notiz die Runde, welcher zufolge irgend ein Fürst oder Prinz auf einer preußischen Bahn am Weiterreisen verhindert worden sein soll. Jetzt wird der „Nat.-Z." aus der russischen Hauptstadt geschrieben: „Der Invalid" veröffentlicht die Streichung des Prinzen Eugen von Leuchtenberg, 18 jährigen Sohnes der Großfürstin Marie, aus den Reihen der russischen Armee. Da die Sache mm amtlich zur öffentlichen KennMiß gebracht wird, so läßt sich wohl auch ohne Indiskretion von derselben sprechen. Der junge Mann unterhielt seit Beginn des Winters in Petersburg eine Liebschaft mit einer französischen Schauspielerin, Namens Letisfier, die eigentlich schon seit zwei Jahren die Bühne verlassen hat, und nur vom „Product ihrer Schönheit" in der russische» Hauptstadt lebte. Kurz bevor die Groß fürstin Maric, etwa im April nach Florenz reiste, hatte der junge Mann, nachdem seine Mutter alle seine Schulden gezahlt, versprochen, von der Letisfier zu lassen, hielt jedoch die« Versprechen nicht und befand sich nun, unter irgend einem militärischen Vorwande, in Hausarrest. Die Mutter mochte ihn, als sie abreiste, wohl nur zu Hause gelassen haben in der Meinung, seine Ueberwachung sei da sicherer als im AuSlande. Andeß zwei Tage nach dem Tode des Thronfolger«, al« alle Welt nur * Der größte'bekannte Smaragd befindet sich gegenwärtig auf der Weltausstellung zu Dublin. Er gehört dem Könige Victor Emanuel, und auf dem Steine ist das Abendmahl nach dem Gemälde Domini- chino'S gravirt. Der Smaragd ist 8 Zoll lang, ungefähr 5 Zoll breit und hat einen Durchmesser von 3 Zoll. * Auf dem Bahnhofe in Merseburg, wo die Ausstellung ist- standen neulich dio Leute dichtgedrängt; plötzlich sühlte ein vierschrötiger Aussteller die Hand eines Polizeimanncs schwer auf seiner Schulter und hörte eine barsche Stimme: „Platz da, Sie versperren die Aussicht Sr. königl. Hoheit!" — Ei was, antwortete der Angeredete ärgerlich und sich nur halb umwendend: der Herr ist groß genug und kann üb« mich hinwegsehen! - Jetzt erst drehte er sich ganz um, erkannte den hinter ihm stehenden und lächelnden Kronprinzen, trat rasch zur Seite und verbeugte sich tief. Andern Tags erhielt er eine Einladung zur kronprinzlichen Tafel. " Ein preußisches Blatt enthält wörtlich folgende Annonce: Heute Mittag um 12 Uhr wurde meine liebe Frau Doris geb. Duchstein von einem kräftigen Mädchen leicht und glücklich entbunden, was ich hiermit Verwandten und Bekannten statt jeder besonderen Meldung anreiae. „Das ist aber nun das Letzte." H. Gessert in Buckau/ " * * stark zusammenpreßt ünb mit geschloffener Faust unter die Nase hält, dadurch verräth sich bei frisch geschwefeltem Hopfen am leich« testen der Geruch der schwefligen Säure. Neben Gerste und Hopfen hat noch daS Wasser den entschie densten Einfluß auf die Güte des zu erzeugenden Bieres. Je wei- cher, reiner und kalkfreier dasselbe ist, desto besser ist eS zu dem Zwecke; ganz ungeeignet hingegen ist cS, wenn es organische, also fäulnißfähige Substanzen in größerer Menge enthält. Sind die zur Bierbereitung nöthigen Rohmaterialien sorgfältig auserwählt, so beginnt die Verarbeitung derselben. Zunächst wird Gerste gemalzt. Diese Arbeit hat den Zweck, das Stärkmehl des Getreides in Zucker zu verwandeln. Dies wird erreicht, wenn man dem Gerstenkorn die Bedingungen verschafft, die es zum Keimen nöthig hat. Diese sind eine hinreichende Menge Wasser, damit sich das Korn mit Feuchtigkeit sättigen kann, und eiste Temperatur, die nicht höher als 40° und nicht niedriger als 4° sein darf. Dazu kommt noch hinreichender Luftzutritt und Abhaltung des Lichtes. Nehmen wir ein ungekeimtes Gerstenkorn in den Mund, es hat einen mehligen, faden Geschmack, ein gekeimtes dagegen schmeckt süß. ES enthält jetzt Zucker, der sich in warmem Wasser löst und eine sehr süß schmeckende Flüssigkeit liefert. Wir können uns hier nicht weiter über die Art und Weise des Malzens verbreiten, wollen aber dabei bemerken, daß von diesen Arbeiten zum großen Theile die Güte nnd der Wohlgeschmack eines Bieres abhängt und daß sie die ganze Aufmerksamkeit und Geschicklichkeit des Bierbrauers erfordern. Der Brauer muß genau wissen, wann der Keimproceß so weit vor geschritten ist, daß es an der Zeit ist, ihn zu unterbrechen, um die größtmöglichste Zuckermenge aus der Gerste zu erhalten; er muß die darauf folgende Zerstörung des Keimes durch das Darren völ- - i Stadt wiedei Minis Bigo, z da« S vertra e« sei Zollt« Lircul Hafens Kriegs Fahrz« enthäl des gl 3 der tü 8 2000 42t s und e Haupl erstem wird welche und d im hü Ladun kül auf l Vog