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*) Lragstssil. srr niedrigste Stellung einnahm, aher da- schwache unerfahrene Ä^esett kommt nun zu Unbekannten, wo ihrer wiederum nur Entbehrung und Verachtung warten und sie ihrem „Käufer" völlig preisgegeben ist. Sie hat auch in der neuen Familie nur zu gehorchen und darf in ihrem eigenen Hause nichts weiter sein als ein Schatten, als ein Echo. Mit ihrem Manne oder mit ihren Söhnen zu speisen, ist ihr keineswegs erlaubt, dagegen muß sie stehen und schweigend die selben bedienen, ihnen die geleerten Gläser füllen und die Pfeifen anzünden. Nur dann erst, wenn die Andern gesättigt sind, darf sie an sich denken und auch essen, doch allein und abseits; aber nicht etwa die Brocken, welche Mann und Söhne übrig ließen, nein, dürf tige und schlechte Kost. — In China, diesem herrlichen Lande und nach Rußland dem größten Reiche der Erde, einem Lande von 250,000 Quadratmeilen und 400 Millionen Einwohnern, wird daS Weib für nichts geachtet. Kein Gesetz nimmt von ihr Notiz, außer da, wo es gilt, dasselbe zu bedrücken. Dem Manne,'d. h. dem Herrn und Gebieter, ist der Frau gegenüber Alles erlaubt. Er- darf sie ungestraft schlagen, sie Hungers sterben lassen, verkaufen und vermiethen. Die in China erlaubte Vielweiberei trägt nur zu einer ikoch kläglicheren Lage bei. Mert die Frau, oder ist sie un fruchtbar , oder hat sie dem Manne noch keinen Sohn geboren, so. nimmt der Mann eine zweite Frau, und die natürliche Folge ist Zwietracht im Hause, Eifersucht, oft auch Schlägerei. Unter solchen Umständen ist es nicht zu verwundern, daß man so viele Selbst morde unter den Frauen findet, über den dann der Mann allemal sehr betrübt erscheint, aber nur, weil ihn dieser Verlust zu Geld ausgaben nöthigt, da er sich eine andere Frau „kaufen" muß. Wie überall, so hat auch in diesem Lande das Christenthum eine bessere Ordnung der Dinge eingeführt, und die Lage der chinesischen Weiber beginnt sich überall da zu bessern, wo das Christenthum Eingang . Die -eklagenswerthe Lage der chinesischen Frauen un- Mädchen. Eine berühmte chinesische Schriftstellerin: „kau bui psn", spricht sich in Folgendem über das Elend ih^o Geschlechts aus, um anzudeuten, auf welch' einer niedrigen Stufe dasselbe stehe. „Ein Sohn des Chinesen schläft gleich nach der Geburt auf einem Bette, wird in Röcke gekleidet und spielt mit Perlen; Jeder hört auf das Schreien des Prinzen. Wird dagegen ein Mädchen geboren, so muß es auf der Erde schlafen und bekommt nur ein Tuch zur Zudecke; es spielt statt der Perlen nur mit einem Stein, ist unfähig weder zum Guten, noch zum Bösen, muß darauf Be dacht nehmen, Wein und Speisen zu bereiten und darf den Eltern keinen Verdruß bereiten. Weiter sagt sie, daß man in alten Zeiten ein neugebornes Mädchen in einem Haufen Lumpen liegen ließ, und die Familie deshalb auch nicht das geringste Zeichen von Theil- hiE eiüe GtzSanstält erbaut, einen Eontract abzuschließrn, wonach die Wirksatnkät 'dieser Anstalt auf die ganze Stadt ausgedehnt werden soll. Unsere Stadt wird also in nicht zu langer Zeit sich der Beleuchtung durch Gas ebenfalls erfreuen. -ftGrünberg, i./Schl. 2. Mai. Der Gewerbe- und Gar- tenveretn hierselbst, welcher gegen 300 Mitglieder zählt und sich die Förderungen des HandelS und der Industrie unserer Stadt angelegen stin läßt, hat bereits früher eine allgemeine Kranken- Utid Sterbekasse für Gesellen und Fabrikarbeiter begründet, die sich eines günstigen Stande« erfreut und an welcher sich infolge hierfür bestehender gesetzlicher Verpflichtung die Gesellen und Arbeiter sämmt- licher hiesiger Fabriken betheiligen. Neuerdings ist von diesem Ver eine eine, die Versicherung seiner Mitglieder bezweckende, Verein barung mit der Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Leipzig getroffen wvrden uNd da die den ersten Kreisen unserer Stadt angehörenden BrrernSMittzlieder mit gutem Beispiele vorangrgangen sind, so haben sich auf der ausgelegten Liste sogleich vierzig Personen mit einem Capital von 78000 Thlr. zur Versicherungs-Anmeldung eingezeichnet, wovon der größere Theil auch bereits zum Abschluß gelangt ist. Der gedachte Verein hat sich für die Lebensversicherungs-Gesellschaft zu Leipzig besonders aus dem Grunde entschieden, weil sie als Gegenseitigkeits-Anstalt aus demselben Princip der Selbsthülfe, wie Gewerbe- und Vorschußvereine und ähnliche Genossenschaften beruht, und weil sie sich durch eine mehr als dreijährige Wirksamkeit den Ruf der Solidität zu erwerben und zu erhalten gewußt hat. Die selbe dürfte überhaupt für den Abschluß derartiger Verbindungen um so mehr zu empfehlen gewesen sein, als ihre Versicherungs- Bedingungen nach den vor einigen Jahren vorgenommenen Abän derungen und Erweiterungen für die Versicherten in jeder Beziehung sehr günstig gestellt sind und die Gesellschaft dadurch wie durch Ueberweisnng der Agenten - Provision den Vereinen alle diejenigen Vortheile gewährt, die denselben von anderen Anstalten geboten werden. (Berl. Börsen-Ztg. Nr. 208.) nähme an einem so ganz unbedeutenden Ereignisse gab, daß später eine nichtssagende Ceremonie vollzogen wurde. Nach der Geburt eines Knaben dagegen ging es hoch her. Dieses alte Herkommen hält sie jedoch für ganz angemessen und sogar für verständig, damit das Weib schon von vornherein auf seine untergeordnete Stellung würdig vorbereitet werde. Die Knechtschaft, Dienstbarkeit und nie drige Stellung dieser Frauen im öffentlichen, wie im häuslichen Le ben ist sowohl durch die öffentliche Meinung, als ludet. In den christlich-chinesischen Familien werden, wie sich von elbst versteht, die neugebornen Mädchen auch nicht erstickt oder chlecht behandelt. Das Christenmädchen ist nicht verlassen und ohne Unterricht, sondern es lernt seine Gebete und die christlichen Glau benslehren; auch geht man mit dem Gedanken um, christliche Schu len einzurichten, in denen die christlichen Mädchen lesen und schrei ben lernen und Gespielinnen finden. Obschon die Christin immer noch keine freie Wahl in Bezug auf einen Gatten hat, so ist ihr jedoch gestattet, ihre Meinung zu äußern, und eS geschieht Wohl auch, daß das Mädchen eine vom Vater geschlossene Ehe rückgängig macht, was bei den nichtchristlichen Chinesen gar nicht vorkommen könnte. Die Christinnen genießen überhaupt eine größere Freiheit in und außer dem Hause. So besuchen sie Sonn- und Festtags die Capellen und wohnen dem gemeinschaftlichen Gottesdienste bei; auch statten sie sich gegenseitig Besuche ab und leben überhaupt viel weniger eingeschränkt, als ihre andern Schwestern. Die Missionäre Huc und Chabet sagen in einer Schilderung der Lage der Chinesinnen: Unser Begleiter wunderte sich gar sehr über die Dreistigkeit der Christenfrauen; seine Aeußerungen darüber find sehr charakteristisch: „Ich habe vernommen, — spricht er — daß die Frauen, welche wir beim Einzug in die Stadt sahen, Christinnen waren; sind das nicht etwa hohle Worte?" — „„Nein, das ist die volle Wahrheit, sie sind Christinnen."" — Die Arme fielen dem guten Manne am Leibe hinunter, er war höchlich erstaunt. — „Das begreife ich nicht", fuhr er fort, „ihr habt mir oft gesagt, man sei Christ wegen seines Seelenheils, nicht wahr?" — „„Allerdings."" — „Nun, weshalb werden denn die Weiber Christinnen?" — „„Nun, um ihre Seele zu retten, gerade wie die Männer auch."" — Da trat der Chi« , , nese einen Schritt zurück, kreuzte die Arme über die Brust und .... ... , , , öffentliche Meinung, als auch durch die rief: „Aber sie haben ja keine Seele. Wie könnt ihr nun Chri- Gesetzgebung und durch die Sitten bedingt. Ganz abgesperrt von sünnen aus ihnen machen?" — Wir gaben uns alle Mühe, ihm der Außenwelt, ist das Mädchen lediglich aus häusliche Arbeiten gesundere Begriffe beizubringen, wissen aber nicht, in wie weit und angewiesen und muß sich als eine Magd und weiter nichts als das gelungen ist. Schon der bloße Gedanke, daß auch das Weib Magd von Jedermann behandeln lassen, welche zu den schwierigsten eine Seele haben könne, brachte ihn zum Lachen. Am Ende sagte und niedrigsten Diensten eben noch gut genug ist. Als Kind geht er: „Ich will mich doch an das erinnern, was ihr mir sagt, und es in keine Schule und nur im Nähen empfängt es Unterricht, zu Hause meiner Frau sagen, sie habe eine Seele. — Sie wird Nur dann, wenn sie verheirathet werden soll, nimmt man Notiz darüber nicht wenig erstaunt sein." ' Hl— von ihr, obschon man es nicht der Mühe werth achtet, sie vorher . . zu fragen, ob sie auch zu heirathen wünscht, oder den Namen des Mannes, den man ihr bestimmt, zu nennen für nöthig hält. Man Verkannte Botaniker, hält sie mit einem Worte für eine Handelswaare, die dem Meist- Vor etwa 20 Jahren schritt an einer etwas einsameren Strecke bietenden gegeben wird, ohne sich erlauben zu dürfen, Concessionen der sächsisch-böhmischen Grenze ein böhmischer Grenzjäger (Uniftrm zu machen. Naht null der Hochzeitstag, dann wird die Braut sehr grün mit weißen Sternchen und Knöpfen, Hosen grau, Flinte, Gei stattlich herausgeputzt. Prangend in schillernder Seide und funkeln- tengewehr) langsam dahin, um seines pascherfeindlichen und zoll« dem Golde und Stickereien, daS rabenschwarze Haar mit Blumen freundlichen Amtes zu warten. Da gewahrt er, wie ein Mann im und Steinen geziert, wird sie mit festlichem Pomp in einem Pa- einfachen braunen Rocke, mit dunkelgrauer Sommermiitze und grü- lankin*) abgeholt, in welchem sie wie eine Königin thront, während ner Botanisirkapsel, von Sachsen her die Grenze überschreitet und ihn Musici umgeben. Doch ist dies nur Schein — sie gilt eben auf einer Wiese Etwas zu suchen scheint. „Habens was Verzoll- nur als ein geschmücktes Opfer — dem keineswegs eine glücklichere bares?" „Nein, nicht das Geringste. „Aber warum bleibens Zeit bevotsteht. DaS Elternhaus verläßt sie zwar, in dem sie die nicht auf den Straßen, waruut lausens den Leuten auf die Wie» > seu?" ^che Kräuter, halte mich mehr an die Ränder, werde wenig Schaden thun, und bin auch bereit, solchen reichlich zu der«