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Akademie-Echo 3 In der Zeit vom 14. bis 16. Juni fand in der Sektion Stomatologie das 14. Ergono mie-Seminar für Teilnehmer aus der ge samten DDR statt. Die schon traditionelle Veranstaltung stand wieder unter der be währten Leitung von Herrn Prof. Dr. sc. med. G. Staegemann und Herrn OA Dr. sc. med. B. Reitemeier. Diesmal handelte es sich um einen Auf baulehrgang, der die Themen der in den vergangenen Jahren durchgeführten Grundkurse fortführte und damit viele neue Aspekte bot. Zu den Referenten gehörten Prof. Dr. Scheuch (Arbeitsmedizin, Dresden), Prof. Dr. Knak (Schwerin), Prof. Dr. Richter (Dermatologie, Dresden), Prof. Dr. Stae gemann, OA Dr. Reitemeier, OMR Dr. Boruvka (Dresden), Doz. Dr. Prichler (Berlin), MR Dr. Richert (Bischofswerda) und MR Dr. Neumann (Pulsnitz). Die The menvielfalt war außerordentlich groß. So standen z. B. Probleme der Belastung bei allgemein-stomatologischer Tätigkeit, die berufsbegleitende Fortbildung, die Dia lektik der Streßproblematik, Erfahrungen mit dem 2-Schicht-System in der allge meinstomatologischen Praxis, die wissen schaftliche Fotografie und die rechnerge stützte Informationsverarbeitung ebenso auf dem Programm wie Fragen der Pra xishygiene und aktuelle Informationen über AIDS. In regen Diskussionen wur den Erfahrungen ausgetauscht und viele neue Denkanstöße gegeben. Eine Exkursion führte die Lehrgangs teilnehmer in eine Einrichtung des staatli chen Gesundheitswesens nach Pulsnitz. In dieser von Dr. Neumann geleiteten stomatologischen Abteilung werden wis senschaftliche Arbeitsorganisation und Ergonomie-Seminar in der Sektion Stomatologie Zur Podiumsdiskussion zum Ergonomie-Seminar von links nach rechts: Prof. Knak, Prof. Staegemann, Direktor Fischer, Herr Heinze. Fotos: von Oheimb Praxishygiene vorbildlich verwirklicht. Davon konnten sich die Teilnehmer im Rahmen klinischer Demonstrationen und einer Besichtigung der gesamten Einrich tung überzeugen. Den Abschluß der Fortbildungsveran staltung bildete eine offene und sehr kriti sche Podiumsdiskussion, an der auch ein führender Vertreter des Dentalhandels und einer bedeutenden Herstellerfirma für Laborgeräte teilnahmen. Bemerkenswert auch das attraktive Rahmenprogramm, welches u. a. eine Fahrt mit der historischen Straßenbahn zur Weinverkostung im Schloß Wacker barth und einen Besuch der Restaurato renwerkstatt im Zwinger enthielt. Dipl.-Stomat. R. Rottgardt „Funktionsdiagnostik und Therapie von Myoarthropathien" Intensivkurs an der Sektion Stomatologie der MAD Am 17. Juni wurde im Hörsaal der Sek tion Stomatologie ein Intensivkurs zum oben genannten Thema durchgeführt. Referent war Herr Prof. Dr. W. Schulte, Tübingen (BRD) - ein international be kannter Wissenschaftler und Buchautor, der besonders durch seine Arbeiten auf dem Gebiet der Funktionsstörungen und Myoarthropathien, aber auch der zahn ¬ ärztlichen Implantologie bekannt gewor den ist. Das Interesse war so groß, daß die Teilnehmerzahl auf etwa 130 Personen begrenzt werden mußte. Die Zuhörer, überwiegend Mitglieder der Stomatologi schen Gesellschaft an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus", wurden in dem achtstündigen Intensivkurs mit der Ätiologie und Pathogenese, der Dia gnostik und Therapie der Funktionsstö rungen und Myoarthropathien vertraut gemacht. Patienten mit derartigen Be schwerden suchen recht häufig die Sprechstunde des Zahnarztes auf (oftmals werden sie vom HNO-Arzt überwiesen). Auf der Grundlage einer subtilen Anam nese und gezielten Diagnostik bedürfen sie einer systematischen Therapie, die von einfachen Muskelübungen über phy siotherapeutische Maßnahmen bis zur Eingliederung von Aufbißbehelfen oder besonderen prothetischen Behandlungs mitteln reichen kann. Begleitet von informativen Diareihen und Videobeiträgen gab Professor Schulte Sine Vielzahl von Hinweisen und Anregungen für die tägliche Praxis. In kurzen Diskussionsrunden zwischen den einzelnen Kursabschnitten konnten wei tere, noch offene Fragen geklärt werden. Die gespannte Aufmerksamkeit der Zuhö rer bis zum Kursende in den Abendstun den bewies das große Interesse und die Bedeutung des dargestellten Themas. Der Kurs war beispielhaft gut vorberei tet worden. Jedem Teilnehmer wurde eine Kursschrift mit einfachen Schemata zur Funktionsanalyse und zur funktionel len Therapie bei Myoarthropathien gege ben. Der gesamte Kurs orientierte sich in haltlich an dieser Dokumentation. Sehr wertvoll waren auch die Patientenvorstel lungen, die Dank der in der Sektion Sto matologie vorhandenen Möglichkeiten der Wiedergabe farbiger Videoaufzeich nungen sehr wirkungsvoll waren. Überaus begeisterter Beifall am Kurs ende war für den Referenten der wohl schönste Lohn eines anstrengenden Ta ges. Wir hoffen und wünschen uns, daß Veranstaltungen dieser Art auch künftig möglich sein werden. Schließlich dienen sie dem einzigen Ziel, unseren Patienten noch wirkungsvoller helfen zu können. Dipl.-Stomat. R. Rottgardt unseren Handwerkern Anfang Juni wurde das Treppen haus der Sektion Stomatologie, das Sekretariat der Poliklinik für Konser vierende Stomatologie und die An meldung im Haupthaus renoviert. Die Malerarbeiten, die z. T. mit Gerüst aufstellung verbunden waren, wurden bei vollem Patientenbetrieb durchge führt. Trotz dieser erschwerten Bedin gungen lief alles reibungslos und ohne jede Störung des Klinikbetriebes ab. Für diese zügige und terminge rechte Arbeit möchten wir uns ganz herzlich bedanken bei den Malern Herrn Kößler, Herrn Zumpe, Herrn Tutewohl, dem Maurer Herrn Mi chael und dem Tischler Herrn Härtig. Wir sind voller Hoffnung, daß im Sommer einige weitere Räume der Sektion einen neuen Farbanstrich be kommen werden. Hagedorn, Wissenschaftssekretär Sektion Stomatologie Wußten Sie das schon? Warum werden wir eigentlich krank? Diese Frage interessiert wahrscheinlich jeden. In China ist sie bereits vor 2000 Jahren in dem medizinischen Traktat „Huandi nejzsin" beantwortet worden. Die Ärzte im alten China kamen zu dem Schluß, daß alle Krankheiten von einem „Überschuß an Gefühlen' oder in der Sprache von heute ausgedrückt, von den Nerven herrühren, „Nervensache' sind. Die Äskulape aus der Zeit des legendä ren Gelben Herrschers waren der Auffas sung, daß sich übermäßige Freude und Ausgelassenheit aufs Herz auswirken, zu große Wut auf die Leber und Galle geht und zu schweres Grübeln die Milz krank macht, während Melancholie auf die Lun gen und Furcht an die Nieren geht. Es stellt sich jetzt heraus, daß die Ärzte im Altertum mit ihren Schlußfolgerungen gar nicht so weit von der Wahrheit ent fernt waren. Wie Forschungen chinesi scher Ärzte von heute zeigten, so berich tete die Zeitschrift „Tschungo zjansche', rufen Streß und schwere seelische Er schütterungen ernste Leiden hervor. So rühren rund 70 Prozent der Gastritis-Er- krankungen und fast 90 Prozent der Mi gräne-Erkrankungen sowie Kopfschmer zen von Nervenstörungen her. Welchen Rat geben nun die chinesi schen Ärzte? Fest die moralischen Prinzi pien einhalten und sich bemühen, alle unangenehmen Situationen mit Humor zu nehmen. Oder kurz gesagt: Man muß öfter lachen und lächeln, und alle Krank heiten weichen. B. Barachta Übersetzt von E. Lohse aus „Prawda“ vom 31. Januar