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Zwischen Rotstein und Georgenberg Ein Streifzug durch Sachsens ältestes Naturschutzgebiet - letzter Teil Den floristisch interessierten Besu chern, das Rotsteingebiet ist gewisserma ßen „hauseigenes" Naherholungsgebiet vieler Lausitzer Werktätigen, wird aber auch von Urlaubern und Touristen gern besucht, sei mitgeteilt, daß es sich um einen der in botanischer Hinsicht interes santesten Berge Sachsens handelt. Mit rund 530 verschiedenen Arten an Blüten pflanzen ist er das artenreichste Gebiet der Oberlausitz. Damit bietet der Rotstein auf sehr kleinem geographischem Raum eine ungewöhnliche Artenfülle mit vielen botanischen Besonderheiten. Zu diesen gehören im Frühjahr die blauen Leber blümchen und rosaroten Seidelbaststräu cher ebenso wie das Wald-Gedenkemein und der ausgebreitete Storchschnabel. Verschiedene Farnarten in bizarren For men erfreuen den Naturfreund nebst der prächtigen Türkenbundlilie, welche Ken ner als die schönste Blume im Rotstein- Naturschutzgebiet bezeichnen. Eine wei tere Besonderheit sind die hier noch zahlreich anzutreffenden Eiben. Es ist der größte Eibehbestand Sachsens. Während auf einigen Bergwiesen noch Orchideen wie Geflecktes und Breitblättriges Kna benkraut zu finden sind, sehen wir an dere Orchideen, durch welche der Berg ehedem Berühmtheit erlangt hatte, heute nicht mehr. So sind Männliches, Brand- und Holunderknabenkraut als Folge in tensiver Wiesenwirtschaft und Mineral stoffdüngung heute nicht mehr existent. In den lichten Buchenbeständen ist noch die Cephalanthera longifolia mit schönen weißlich-gelben Blüten zu entdecken. Etwa zu Beginn des 15. Jahrhunderts begann hier der Eingriff in die Natur durch den Menschen. Sicher wurden da bei auch die Laubmischwälder des heuti gen Naturschutzgebietes bewirtschaftet. Die Laubwaldgesellschaften sind dadurch zwar verändert, aber trotzdem naturnah geblieben, so daß sich die potentielle na türliche Vegetation nachweisen läßt. Der überraschende Artenreichtum hat zwei Ursachen, den geologischen Unter grund und den ursprünglichen Waldbe stand. Der Verwitterungsboden des Ba salts ist nährstoffreich, er enthält genü gend für die Pflanzen wichtige Elemente. Der Basaltboden ist reich an Ton und an Erdalkalimetallen wie Kalzium. Laubblät ter, Nadeln und die krautreichen Boden pflanzen bilden genügend Humus, so daß ein nährstoffreicher, feuchter Mulmbo den entsteht. Der Boden ist zudem warm, der schwarze Basalt besitzt ein hohes Wärmespeichervermögen. Damit bietet der hiesige Basaltboden vielen anspruchsvollen und wärmebe dürftigen Pflanzen gute Wachstumsmög lichkeiten. Auf Grund der Vielfalt der Waldformen und des Vegetationsreichtums hat der Rotstein ein vielgestaltiges Spektrum der Tierwelt zu bieten. Rehe, Hasen, Eich hörnchen und Füchse sind ausreichend vorhanden, gelegentlich auch Dachs, Steinmarder und Mauswiesel. Sieben schläfer und Weißbrustigel machen sich für Wanderer unsichtbar, und ebenso ist das Beobachten der hübschen Haselmaus an viel Geduld gebunden. Reich vertre ten sind Reptilien, jedoch gibt es hier keine Kreuzottern. Eine prächtige Zierde der lichten Wälder und Wanderwege des Rotsteins sind die farbenfrohen Schmet terlinge. Manche werden, ebenso wie viele Käfer, Opfer des Neuntöters, eines Vorratswirtschaft betreibenden Vogels, der seine Beuteinsekten’und Kleinsäuger auf Dornen aufspießt. Ebenso reich und vielfältig ist die Vogelwelt hier vertreten. Möge auch das Naturschutzgebiet Rot stein, unbeeinflußt von schädigenden Umwelteinflüssen, als eine Stätte der Er holung und Entspannung unserer Men schen noch lange in seinem uns gegen wärtig so angenehmen und wertvollen ökologischen Gleichgewicht bleiben. Wir finden hier einen, bei Verlust nicht er setzbaren, Reichtum - ihn zu schützen liegt in unser aller Verantwortung. Georg Daniel Die Dresdner zeigten einmal mehr, daß sie nicht nur in einer Stadt der Musik wohnen, sondern daß ihr Herz auch im Rhythmus des Sports schlägt. 80000 waren auf den Beinen und woll ten es wissen: „Wie wird sie sein - die 2. Dresdner Sportmesse?" Ein Renner war Adis Sportschau für die Jüngsten im Kinderzentrum (unser Foto). Näheres darüber im Akademie-Echo 11/88. Foto: Schreier NNN oder Not mit der Notdurft im Notfallabor Zusammen mit den Stationen und Sälen des Nordtraktes der Klinik für Chirurgie wurde 1984 auch die Was serversorgung des Notfallabors des IKL rekonstruiert. Das Wasser floß seitdem nicht nur zu den Armaturen der Laborgeräte und in die Spültische unserer fleißigen Aufwäscherinnen, nein, es durfte auch in neue Spülkä sten der beiden sanitären Einrichtun gen strömen. Wir freuten uns, daß die netten Kollegen der PGH Sanitär- und * Wärmetechnik diese Kästen einbau ten, allerdings - sie hatten das Haus 19 noch nicht verlassen, als der Kummer die Freude bereits ein schränkte. Die Plastikhebelchen bra chen, neue wurden privat besorgt, es funktionierte kurzzeitig, dann strömte das Wasser entweder überreichlich Tag und Nacht (der Wasserbeauf tragte der MAD kann hier eine echte Reserve erschließen!) oder die beiden Toiletten standen abwechselnd still. Unser einseitiger Schriftverkehr zu den Hausklempnern treibt seitdem die schönsten Blüten, viele Male ka men die Kollegen zur Abhilfe, bis sie nun, so geschehen im Mai 1988, die Kästen als Fehlerproduktidn der Indu strie deklarierten und ihre Mitwirkung mit dem Ratschlag krönten, doch ei nen Eimer Wasser für Spülzwecke ne ben dem bewußten Örtchen aufzustel len. Damit ist unsere Freude endgültig in Verdruß verwandelt, den wir mit den mehr als 250Kolleginnen und Kol legen der MAD und der Stadt Dres den, die im Laborbereitschaftsdienst mitarbeiten, teilen müssen. Unsere analytische Kraft ist unge brochen, wir alle stehen Tag für Tag rund um die Uhr für die Patienten der Stationen und Ambulanzen der MAD bereit. Wir fragen aber die Verant wortlichen der Industrie, wie sich un sere eigene Not mit der eigenen be scheidenen Notdurft wohl lindern läßt? Dr. rer. nat. B. Richter, Laborleiter des Notfallabors ... der Ausgabe 11 des Akademie- Echos, die am 20. Juni erscheint, ist am 9. Juni. -fewerksdnaftsbibliothe KAU tu. in Jhrer NEU NEU „Eine Welt voller Farben" spiegeln 22 Porträts aus China wider. Die Lebens- und Charakterbilder von sehr unter schiedlichen Menschen wurden nach Tonbandaufnahmen 1984 von der Schrift stellerin Zhang Xinxin und dem Journali sten Sang Ye aufgezeichnet. Freimütig er zählen die Befragten über einstmals Erfahrenes und heutiges Erleben, von Freuden und Leiden - von Wünschen und Hoffnungen. Damit gibt dieses Buch einen interes santen Einblick in das Leben und die ge genwärtigen Probleme in China. Über eine andere Welt gibt das ebenso interessante und aufschlußreiche Buch „Amerikanische Porträts" von Studs Ter kel und Harry Maurer Auskunft. Diese Journalisten befragten in den 70er Jahren viele US-Amerikaner aus sehr unter schiedlichen Lebensbereichen. Entspre chend unterschiedlich sehen die 31 vor gestellten Gesprächspartner - Klein unternehmer, Konzern-Präsident, Call girl, Landarbeiter, Lehrerin ... - ihre Beziehungen zur Arbeit und ihre Vorstel lungen vom Leben. „Keine mildernden Umstände" sind Frauengeschichten aus der BRD. Ankla gend, ironisch, kühl oder resigniert er zählen sie von dem Alltag zwischen Kü che, Kindern und Beruf, von enttäusch ten Erwartungen und verbliebenen Sehn süchten. Von enttäuschten Erwartungen und verbliebenen Sehnsüchten berichten auch Tagebücher von Frauen aus unse rem Lande. Sie berichten aber auch von Freuden und Nicht-Freuden mit Kindern und von kaum vorstellbaren Mühen, die zur Anerkennung und Erfolg im Beruf führten. „Dünne Haut" ist ein Buch, in dem vier Frauem unterschiedlichen Al ters offen ihre Lebensgeschichte erzäh len und damit ein Stück DDR-Geschichte illustrieren. Herausgeber: SED-Hochschulparteilei tung der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus" Dresden, Fetscherstraße 74, Dresden, 8019. Verantwortlicher Redak teur: Ursula Berthold, Ruf: 4 58 34 68. Veröffentlicht unter Lizenz-Nr. 50 beim Rat des Bezirkes Dresden, Druck lil/9/288. Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Julian-Grimau-Allee, Dresden, 8012, Ruf: 4 86 40.