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Akademie-Echo Großes Preisausschreiben unserer Patienten- und Gewerkschaftsbibliothek Enge Harmonie zwischen der Bildenden Kunst und der Literatur Zwischen Bildender Kunst und Litera tur besteht schon seit langem eine enge Verbindung. Die Plastiken der Antike stel len Götter und Helden dar, von denen man erzählte - und es gibt schon in die ser Zeit Gesänge, die solche Kunstwerke preisen. Heute zählen die Bücher zu den schön sten, in denen sich Schriftsteller und Illu stratoren auf wunderbare Weise ergän zen. Als Beispiel sei dafür das Buch „Hiob" genannt. Der Text von Joseph Roth wurde durch die 32 Kreidezeichnun gen von Hans Fronius um ein Vielfaches verstärkt. Ähnlich gelang es Sokolow, mit zauberhaften Aquarellen uns in Prisch wins „Land der ungestörten Vögel" - Karelien um die Jahrhundertwende - zu führen. Es gibt aber auch durch alle Zeiten Menschen, die sich durch Wort und Bil der geäußert haben. So werden die Fa beln von Leonardo da Vinci und die So nette von Michelangelo auch heute mit Interesse gelesen. Goethe und Hermann Hesse haben auch gemalt. Hermann Hesse sieht es so: „Ich fing, schon vierzig Jahre alt, plötzlich an zu malen. Nicht daß ich mich für einen Maler hielte oder ei ner werden wollte. Aber das Malen ist wunderschön, es macht einen froher und duldsamer. Man hat nachher nicht beim Schreiben schwarze Finger, sondern rote und blaue." Für den Schriftsteller Peter Weiß war das Malen zunächst Ausweg und Flucht, später wurde es ihm eine Möglichkeit der Befreiung von inneren und äußeren Nö ten. Für Friedrich Dürrenmatt war das Zeichnen und Malen sogar das Vorder gründige. Er sagt dazu: „Ich konnte das, was mich bedrängte, irgendwie bildlich darstellen... das Ursprüngliche war im mer das Zeichnen. Und am Zeichnen war interessant, daß ich immer Katastrophen gezeichnet habe, Kriege, Sintfluten; ich habe nie Landschaften oder etwas Schö nes gezeichnet." In dem kürzlich erschie nenen Buch Dürrenmatts „Minotaurus" faszinieren die Worte und die ausdrucks starken Zeichnungen in ihrer Einheit. Eine künstlerische Einheit bilden Wort und Bild eines Menschen, dessen „Bilder geschichten" wir schon in der Kindheit begegnet sind, der als Maler nur weni gen bekannt ist, dessen Sprüche voll tief gründigem Humor immer wieder zitiert werden. Etwa „Liebe — sagt man schön und richtig - ist ein Ding, was äußerst wichtig" oder „Meistens hat, wenn zwei sich scheiden, einer etwas mehr zu lei den" oder „Zwei mal zwei gleich vier ist Wahrheit. Schade, daß sie leicht und leer ist, denn ich wollte lieber Klarheit über das, was voll und schwer ist". Seine Vorstellung von Humor tut er kund in dem Gedicht: Es sitzt ein Vogel auf dem Leim, er flattert sehr und kann nicht heim. Ein schwarzer Kater schleicht herzu, die Krallen scharf, die Augen glüh. Am Baum hinauf und immer höher kommt er dem armen Vogel näher. Der Vogel denkt: Weil das so ist und weil mich doch der Kater frißt, so will ich keine Zeit verlieren, will noch ein wenig quinquilieren und lustig pfeifen wie zuvor. Der Vogel scheint mir, hat Humor. Frage 1: Wer schrieb dieses Gedicht? a) Wilhelm Busch b) Heinrich Seidel c) Heinrich Zille Zu Beginn unseres Jahrhunderts gab es viele Künstler in Deutschland, die in ih rem Werk das Leid der Menschen, ihren dumpfen Alltag mit all seinen Nöten ge stalteten. Ihre Werke waren für viele Be trachter schockierend - die Kunstwerke wurden weitgehend abgelehnt. Manche Künstler suchten und probierten andere Wege, um ihre Aussage zu wiederholen. Einer von ihnen war Ernst Barlach — heute allgemein als Bildhauer bekannt. Er schrieb Dramen und Kurzprosa, um deut licher sprechen zu können. Sein literari sches Werk ist oft schwer deutbar, mit hintergründiger Symbolik und heute nur noch wenigen zugänglich. 1924 erhielt Barlach den Kleistpreis. Bekannt und be wundert von vielen aber werden seine Plastiken - im Magdeburger Dom und vor allem in Güstrow. Frage 2: Welcher Schriftsteller schrieb die Erzählung „Barlach in Güstrow"? a) Volker Braun b) Franz Fühmann c) Alfred Wellm Auch unter den Schriftstellern unseres Landes gibt es einige, die Freude am bild haften Gestalten finden. So übt sich z. B. Eberhard Panitz in der Kunst der Ikono graphie und es gibt reizvolle Figurinen von Paul Wiens. Wieland Förster ist vie len nur als Bildhauer bekannt. Durch seine Reise-Tagebücher und Erzählungen tritt er uns auf eine neue Art entgegen. In einer bildhaften Sprache läßt er uns teil haben an seinem Erleben und Erleiden, an seinen Hoffnungen und Ängsten. Ein Auszug aus seinem jüngsten Buch „Sie ben Tage Kuks" soll Ihnen eine Vorstel lung davon geben': „Die Fahrt birgt die Gefahren einer Odyssee in sich, - jedenfalls empfinde ich es so. Gefahrlos und sicher ist alles nur für die Phantasiearmen. |m Augen blick beneide ich sie. Man sage mir nicht, daß solche Reise gefahrloser sei als Odysseus' Meerfahrt. Ein Nagel auf dem Asphalt kann gefährlicher sein als ein Riff, ein platzender Pneu schlimmer als der Riß eines Segels, eine Bodenwelle birgt das gleiche Risiko wie die aufge rauhte See, und wenn mir nur hundert Fahrzeuge begegnen würden, so müßte ich glauben können, daß mir hundert wachsame, niemals müde Fahrer begeg nen, die keinen Meter aus der vorgege benen Spur driften; kein Hund dürfte die Straße kreuzen, kein Reh, kein Kanin chen, kein Kind dürfte im Spiel selbstver gessen einen Torweg verlassen. Gefah ren über Gefahren: eine sich lösende Schraubenmutter kann alle Zukunfts pläne zerstören; ein Ball, von Kinderhand auf die Straße gerollt, zum schwer auszu malenden Verhängnis werden; - ich sehe das geringschätzige Lächeln von Dauerfahrern: Eine Reise soll das sein, dieses Stück vor die Tür?" Frage 3: Wieland Förster widmete den Opfern des 13. Februar 1945 eine Bronze plastik, die auf der X. Kunstausstellung zu sehen ist. Trägt sie den Titel: a) Trauernder Mann b) Großer Trauernder Mann c) Sitzender Trauernder? Bitte senden Sie Ihre Lösungen bis 30. Mai an die Patienten- und Gewerk schaftsbibliothek. Als Preise für Ihre Ant worten stehen bereit 1. Preis 50 Mark 2. Preis 30 Mark 3. Preis 20 Mark 10 Büchergutscheine im Wert von 10 Mark. Eine Jury wird die Einsendungen prü fen und durch Losentscheid die Preisträ ger ermitteln. Liebe Jugendfreunde! Um den Ablauf der Bearbeitung für Ju gendtouristreisen möglichst rationell zu organisieren und dabei allen Wünschen gerecht zu werden, bitten wir, daß die Jugendtouristik - das interessiert Euch Bitte ausschneiden und aufheben! Vormerkscheine mit Euren Reisewün schen versehen für die Reisesaison Win- ter/Frühjahr bis 19. August und Sommer/ Herbst bis 18. November in der FDJ- HSOL, in den dafür angebrachten Brief kasten „Jugendtouristik" eingesteckt wer den. Nur diese Vormerkscheine werden bearbeitet. Anhand Eurer Vormerk scheine können wir dann den Reisebe darf an die FDJ-Stadtbezirksleitung Dres den-Mitte melden. Natürlich können wir hierbei sicherlich nicht jeden Wunsch er füllen. Das gesamte Reiseangebot für den Stadtbezirk Dresden-Mitte wird wie im mer in der Mensa aushängen. Die Reisen für unsere Grundorganisation werden ge sondert gekennzeichnet. Außerdem er halten alle FDJ-Sekretäre der Kliniken und Institute das Reiseangebot unserer GO zum Aushang in ihren Kliniken und Instituten, Für NSW-Reisen wird so verfahren, daß bis 30. April für das Folgejahr die Vormerkscheine ebenfalls im Briefkasten liegen müssen. Dazu werden die übli chen Vormerkscheine verwendet. Bitte achtet darauf, daß die Scheine vollstän dig ausgefüllt sind und daß die Tätigkeit genau angegeben ist. Nur vollständig ausgefüllte Vormerkscheine werden be arbeitet. Im vergangenen Zeitraum konn ten aus Kapazitätsgründen nicht alle An träge berücksichtigt werden, da dieses Reisekontingent begrenzt ist. Hier nochmals die Bedingungen für eine Jugendtouristreise: Alle Jugendlichen im Alter bis zu 25 Jahren sowie alle FDJ-Mitglieder über 25 Jahre sind berechtigt, Inlands- oder Aus landsreisen mit Jugendtourist zu unter nehmen. Jugendliche, die das 18. Lebens jahr noch nicht vollendet haben, müssen die schriftliche Genehmigung der Eltern vorlegen. Kinder dürfen nur in Begleitung der El tern oder mit Pioniergruppen an den da für vorgesehenen Reisen teilnehmen. Mindestalter und Preisermäßigungen werden im Zusammenhang mit der kon kreten Reise festgelegt, da die landesspe zifischen Besonderheiten und Bedingun gen in den Einrichtungen der Jugendtou ristik zu beachten sind. Hier noch einige Informationen: Es besteht die Möglichkeit, daß täglich Restplätze (etwa 6 Wochen im voraus) in der Bezirksverwaltung „Jugendtourist", Salvador-Allende-Platz 1, gebucht wer den können. Die Öffnungszeiten sind: Montag von 13 bis 16 Uhr, Dienstag 9 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr, Mittwoch 9 bis 13 Uhr, Donnerstag 14 bis 18 Uhr und Freitag 9 bis 12 Uhr. In der Bezirkskommission „Jugendtou rist" können einhalbes Jahr im voraus Ju gendherbergsplätze per Computer be stellt werden. Unsere Grundorganisa tionskommission ist bemüht, soweit wie möglich Euren Reisewünschen zu ent sprechen. Freundschaft! Tzscheutschler