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In den letzten Jahren hat sich sowohl für die Schuppenflechte als auch für eine Reihe weiterer Hautkrankheiten mit der UVA-Ganzkörperbestrahlung eine neue' Behandlungsmöglichkeit ergeben. Bei der sogenannten PUVA-Therapie wird die Lichtempfindlichkeit der Haut durch bestimmte Substanzen, die Psoralene (PUVA = Psoralen + UVA), erhöht. Damit wird die heilende Wirkung des Sonnen lichtes, die wir von Klimakuren bei Haut krankheiten kennen, durch diese Bestrah lungsform nachgeahmt. Der große Vorteil der Ganzkörperbe strahlung liegt in ihrer ambulanten Durchführbarkeit, womit der stationäre Bereich entlastet und Arbeitsunfähigkeit der Patienten vermieden wird. Da eine in dustriell gefertigte Bestrahlungskabine noch nicht lieferbar ist, wurde bisher das Heimsolarium UV 20 vom VEB TuR Dres den genutzt. Dieses Gerät besteht aus einer kom pakten Strahlerwand (Breite 700 mm, Höhe 1 750 mm) und ist mit 8 Stück Nie- derdruekstrahlern UVS 65.2 bestückt, wobei diese Leuchtstoffröhren mit Spe zialreflektoren ausgerüstet sind, die den Strahlungseffekt erhöhen. Vorgestellt vom Neuereraktiv der MAD Bestrahlungskabine Vorschlag der Abteilung für Hautkrankheiten an der Hochschulpoliklinik (NV187088) Der Neuerervorschlag betrifft den Ein bau einer zweiten Strahlerwand, die der ersten gegenüberliegt, so daß der Patient beidseitig bestrahlt werden kann und sich, nur die halbe Zeit (etwa 30min) in der Ka bine aufhalten muß. Außer dem Vorteil für den Patienten ergibt sich gleichzeitig die Möglichkeit, die zu behandelnde Pa tientenzahl zu erhöhen. Gemäß Neuerervorschlag wurde eine selbsttragende, in sich geschlossene Be strahlungskabine mit einseitigem Zugang für den Patienten konstruiert, hergestellt und installiert. Die Kabine enthält die in Halterahmen angeordneten Strahler wände sowie zwei Seitenwände aus Alu blech, die durch Reflexion die Bestrah lungsbedingungen der seitlichen Körper regionen verbessern. Eine der Seitenwände ist als zweiteilige nach außen klappbare Tür ausgeführt. Eine Griffstange mit Halteriemen im offe nen oberen Mittelteil der Kabine dient dem sicheren Stand des Patienten. Die Stromzuführung für die Strahler wände erfolgt über zwei getrennte Kabel mit Schukosteckeranschluß, wobei die Anschlußleistung 2 x 550 W beträgt. Die Überführung des Neuerervorschla ges in die Praxis im September 1988 hat zu einer spürbaren Verbesserung der me- Behandlung einer Patientin in der neuen Bestrahlungskabine. Foto: Seidel dizinischen Betreuung der Patienten in der Hautabteilung beigetragen. Doz. Dr. sc. med. A. Scholz, Dipl.-Ing. H. Krantz 1. Symposium für Dermatochirurgie mit internationaler Beteiligung in Wilthen Mitte Oktober tagte das erste Dermato- chirurgische Symposium in Wilthen bei Bautzen unter Leitung von Doz. Dr. sc. med. G. Sebastian, Leiter der Abtei lung Dermatochirurgie an der Klinik für Hautkrankheiten der Medizinischen Aka demie Dresden und Vorsitzender der Sektion Dermatochirurgie in der Gesell schaft für Dermatologie der DDR. Um „Bewährtes und Neues in der ope rativen Dermatologie" (Thema der Ar beitstagung) zu diskutieren, waren Exper ten des In- und Auslandes - aus sozialistischen Ländern, der BRD und Österreich - angereist. Darlegungen zur operativen Behand lung von Erkrankungen der Hautanhangs organe bildeten das Hauptthema des er sten Arbeitstages. Unser Gast aus Brno Z. Vykutilova be richtete über praktische Aspekte der kor rektiven Dermatologie in der CSSR, die folgenden Vorträge hatten die chirurgi sche Behandlung der Akne (G. Sebastian, Dresden), Rhinophymbehandlung und chirurgische Behandlung der Hidradeni tis (P. Mischer, Wels und H.-G. Knoch Dresden) zum Inhalt. Bei der Therapie der Hyperhidrosis axillaris zeichnen sich recht positive Er gebnisse ab. An der Klinik für Hautkrank heiten der Medizinischen Akademie Dresden wurde mit der subkutanen Kü rettage eine Operationsmethode einge setzt, die nur einen winzigen Schnitt er forderlich macht und bei der bei 80 Po- zent der so behandelten Patientinnen das erwünschte Ergebnis erreicht wurde. Am zweiten Tag bildete das Thema der „Chirurgischen Behandlungsmaßnahmen an der Altershaut/Tumortherapie" einen wesentlichen Schwerpunkt des Austau sches von Erfahrungen. Über Möglichkeiten der operativen Ba saliomtherapie sprach J. Petres (Kassel). Verschiedene Experten aus der DDR stell ten unterschiedliche Operationsmetho den zur Deckung von großen Hautdefek ten vor. Unsere Gäste aus Wroclaw, T. Myczowski und E. Kaniowska, zeigten Möglichkeiten der plastischen Chirurgie beim Basaliom in der Augenumgebung auf. Besondere Vorträge wurden der opera tiven Therapie bei Tumoren (Basaliom und Spinaliom) sowohl an der Nase als auch an Ohr und Lippen gewidmet. Ope rationen von Hauttumoren in diesen Lo kalisationen sind technisch nicht ganz einfach und in vielen Fällen ist eine Pla stik notwendig, um ein auch ästhetisch gutes Ergebnis zu erreichen. Neben den operativen Verfahren gibt es bei den genannten Tumoren die Mög lichkeit der Röntgenbestrahlung und der Kryotherapie. Als dritte, aber wichtigste Tumor gruppe wurde das Melanom abgehan delt, welches zunehmend an Bedeutung gewinnt, da es in den letzten Jahren welt weit häufiger auftritt. Den Vorträgen folgten durchweg enga gierte Diskussionen, in denen wissen schaftliche Erfahrungen über Grenzen und Gefahren bei operativen Eingriffen ausgetauscht wurden. Am dritten Tag standen freie Themen im Mittelpunkt. Über Hauttransplantatio nen berichtete C. Bertenyi (Szeged). Ein Teilnehmer H. C. Friedrich aus Marburg (BRD) trug seine Erfahrungen zur operati ven Therapie von Tätowierungen vor, die er bei der kombinierten Behandlung mit Dermabrasion und Excision gewonnen hat. Die Dias bestätigten die relativ guten kosmetischen Ergebnisse bei dieser Be handlungsmethode. Diese drei mit Arbeit ausgefüllten Tage boten Möglichkeiten des Erfahrungsaus tausches und der Diskussion und brach ten Anregungen für weitere technische Verfahren bei operativen Eingriffen. Dr. med. B. Leibiger Diskussionsrunde in Wilthen (von rechts nach links): Prof. Barth, Prof. Friedrich, Prof. Petres, Prim. Mischer, Doz. Scholz, Doz. Sebastian. Der Vorsitzende der Gesellschaft für Humangenetik der DDR, Prof. Dr. sc. nat. Jörg Schöneich, schrieb an den Direktor für Erziehung und Ausbil dung, Genossen Dr. Janz: „Anfang Oktober fand in Rostock die 5. Jahrestagung der Gesellschaft für Hu mangenetik der DDR_mit internationaler Beteiligung statt. Diese Veranstaltung wurde in fast professioneller Weise von der studentischen Laienmusikgruppe mu- sica laudata zum Eröffnungsabend und in einem festlichen Kammerkonzert im Rat haus Rostock umrahmt. Diese Veranstal tungen sind auf den ungeteilten Beifall des in- und ausländischen Publikums ge stoßen. Sie haben gezeigt, in welch sinn voller Weise begabte Studenten -in der DDR ihre Freizeit zum eigenen Nutzen und zur Freude anderer Menschen zu ge stalten wissen. Von ihrer Akademie war der Student Friedemann Steinfeldt, IC/.1, an dieser Veranstaltung beteiligt. Im Namen des Vorstandes unserer Gesellschaft danke ich Ihnen für die Freistellung von Herrn Steinfeldt und beglückwünsche die Me dizinische Akademie Dresden, solch be gabte junge Menschen unter ihren Stu denten zu haben."