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6 Akademie-Echo 4. Photodermatolo gisches Kolloquium Dermatologen berieten Mitte Oktober fand in Wilthen, Kreis Bautzen, das 4. Photodermatolo gische Kolloquium mit internationaler Beteiligung statt. Die Tagung wurde von der Arbeits gruppe Photodermatologie der Ge sellschaft für Dermatologie der DDR unter wissenschaftlichem Vorsitz von Genossen MR Prof. Dr. sc. med. Barth, Direktor der Klinik für Hautkrankhei ten und Leiter der AG Photodermato logie, durchgeführt. Die organisatorische Leitung der Veranstaltung mit insgesamt 121 Teil nehmern aus 11 Ländern oblag Frau Dr. med. Pinzer, Oberärztin an der Kli nik für Hautkrankheiten. Unter dem Thema „und am höch sten das Licht", gleichzeitig eine Wür digung der Persönlichkeit Arnold Ri klis, eines „Vaters" der Phototherapie, eröffnete Professor Barth das wissen schaftliche Programm zu aktuellen Fragen der Photodermatologie, das insgesamt 57 Vorträge und 16 Poster umfaßte. Am ersten Tag wurden neue Er kenntnisse zu Basiseffekten der UV- Wirkung, zur UV-Karzinogenese und der Photoimmunologie vorgestellt und diskutiert. Im Mittelpunkt der Bei träge des zweiten Tages standen überwiegend praxisnahe Fragen der Phototherapie und Photochemothera pie dermatologischer Erkrankungen. Am Abschlußtag reichte die themati sche Vielfalt freier Vorträge von den Möglichkeiten der photodynamischen Therapie mit Hämatoporphyrinderiva ten und Untersuchungen zu neuen Lichtschutzsubstanzen bis hin zu Wir kungsprinzipien und klinischen Erfah rungen mit der UV-Bestrahlung des Blutes. Ein vielseitiges kulturelles und un terhaltsames Rahmenprogramm, un ter anderem ein Vortrag über „Land und Leute" der Oberlausitz von Dr. med. Herrmann, Hautabteilung der Kreispoliklinik Bautzen, ein Aus flug nach Bautzen mit Stadtführung und Orgelkonzert sowie der Gesell schaftsabend mit Verkostung Wilthe ner Spirituosen und Keramikverkauf rundeten drei Tage fruchtbaren wis senschaftlichen Meinungsstreit ab. Dipl.-Med. Scheibner, Klinik für Hautkrankheiten WHO an der MAD Ende September besuchte der Ab teilungsleiter Arbeitsmedizin der WHO, Herr Dr. Thomas K. Ng (VR China), das Institut für Arbeitsmedizin der Medizinischen Akademie Dres den im Rahmen einer Visite der DDR. Er informierte sich über Forschungs aufgaben des Instituts und inhaltliche Fragen der Aus- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Arbeitsmedizin in der DDR 4. Dresdner Kolloquium der IG für die Gesellschaft Natur und Umwelt Lebensrnittel gehören zu unseren wich tigsten Umweltfaktoren, bestimmt für die Inkorporation. Ihrer Bedeutung für die Gesundheit war das nunmehr 4. Dresdner Kolloquium der Interessengemeinschaft für die Gesellschaft für Natur und Um welt im Kulturbund an unserer Akademie gewidmet. Einleitend sprach Herr Doz. Dr. sc. med. Herrmann über Strahlen als Umweltfaktoren und zu den Aufgaben der Ärztevereinigung IPPNW, ist doch in der Verhinderung eines Kernwaffenkrie ges die Hauptrichtung im Kampf um die Erhaltung der Umwelt zu sehen. Die fol genden Thesenreferate Doz. Dr. Burgers, Prof. Dr. Franks, MR Prof. Dr. Dr. Knochs, OA Dr. Henkers, Doz. Dr. Belaus, OA Dr. Reitemeiers, Prof. Dr. Klimms und Frau Dr. Natuschs, Dr. Henkes sowie Dr. Schusters (mit Frau Dipl.-Chern. Lo renz, beide Institut für Energetik Leipzig) waren fachgebietsspezifisch Fragen des Problemkreises gewidmet. Dabei sind die Fehlernährung, Lebensmittel-Infektionen und Intoxikationen, Fremdstoffprobleme, Nahrungsmittelallergien, der Einfluß von Umweltfaktoren und Lungen-Bronchial- und colo-rektale Karzinome sowie die Schilddrüse, Schadstoffe in der Milch, der Ökologiebezug medizinischer Ethik, fragliche Umweltbelastungen bei stoma tologischer Amalgamanwendung, die Trinkwasserfluoridierung sowie Praxisbe mühungen um die Nutzung von Tagebau ¬ abwässern der Braunkohlenindustrie an gesprochen worden. Die Vorträge und die rege Aussprache zeigten, daß die Sorge um eine gesund heitsfreundliche Umwelt im Denken und Handeln des Arztes einen wachsenden Stellenwert hat. Die Komplexität der Ge fährdung der Umwelt durch den Men schen und möglicher Gefährdungen sei ner Gesundheit durch die von ihm beeinflußte Umwelt wurde an konkreten Beispielen verdeutlicht. Ihre Besorgnis über die Verschlechterung der Umwelt und deren nicht berechenbare Folgen tei ¬ len die Kollegen u.a. mit dem Politischen Beratenden Ausschuß der Teilnehmer staaten des Warschauer Vertrages, der vor einem Vierteljahr in einem gesonder ten Dokument gefordert hat, diesem Pro zeß nachhaltig entgegenzuwirken. Es gelte jetzt, mehr als zuvor zum Nachden ken anzuregen, sich besonnen aus dem Bereich des Emotionalen zu lösen und sachkundig Stellung zu nehmen. Doz. Dr. rer. nat. habil. G. Burger, Vorsitzender der IG Natur und Umwelt Umwelt im Zitat Schmeicheln wir uns indes nicht zu sehr mit unsern menschlichen Siegen über die Natur. Für jeden solchen Sieg rächt sie sich an uns. jeder hat in erster Linie zwar die Folgen, auf die wir gerechnet, aber in zweiter und dritter Linie hat er ganz andere, un vorhergesehene Wirkungen, die nur zu oft jene ersten Folgen wieder auf- heben. Friedrich Engels Selbst eine ganze Gesellschaft, eine Nation, ja alle gleichzeitigen Gesell schaften zusammengenommen, sind nicht Eigentümer der Erde. Sie sind nur ihre Besitzer, ihre Nutznießer, und sie haben sie als boni patres fami- Has den nachfolgenden Generationen verbessert zu hinterlassen. Karl Marx Es ist unökonomisch, gegen die Ge setze der Natur anzukämpfen. Harald Thomasius Wer ökologisch richtig handelt, handelt auch ökonomisch richtig. Gerd Horsch Wir alle, die wir heute leben, tra gen vor unseren Nachkommen, vor der Geschichte die Verantwortung für die Natur. Michail Gorbatschow Prof. Jaroß überreicht Herrn Professor Kostner aus Österreich die Berufungsur kunde als Ehrenmitglied in die Gesell schaft für Klinische Chemie und Labora toriumsdiagnostik. Lipoproteinstoffwechselstörungen, ganz gleich ob genetisch bedingt oder als Folgeerscheinung anderer Stoffwechsel störungen, wie z. B. Diabetes mellitus, ge hören zu den häufigsten Erkrankungen. Daraus resultierende arteriosklerotische Gefäßerkrankungen mit ihren vielfältigen Komplikationen stehen mit an der Spitze der Todesursachenstatistik aller moder nen Industriestaaten. Da in diesem Zu sammenhang auch Lebenserwartung und -qualität beeinflußt werden, liegt der ge samte Problemkreis im unmittelbaren In teressenbereich des theoretisch oder kli nisch tätigen Arztes. Auf dieser Basis setzte das 6. Dresdener Lipidsymposium 1988 seine nunmehr 15jährige Tradition der Fachgesellschaf ten für Klinische Chemie und Laborato riumsdiagnostik und für Endokrinologie 6. Dresdener Lipidsymposium Lipoproteine im Blickpunkt und Stoffwechselkrankheiten der DDR fort. Träger dieser Symposien sind das Institut für Klinische Chemie und Labora toriumsdiagnostik und die Abteilung für Lipoproteinstoffwechselforschung der Klinik für Innere Medizin. Nach der Eröffnung des Symposiums durch Professor Jaroß (Chairman des Symposiums) und den Begrüßungsan sprachen von Minister Professor Thiel mann, dem Rektor, Professor Schmidt, und dem Kreisarzt wurde zunächst Prof. Dr. Kostner aus Österreich als Ehren mitglied in die Gesellschaft für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik für seine hervorragenden Forschungsleistun gen und Verdienste auf dem Gebiet der Apolipoproteine aufgenommen. Die Lau datio hielt Professor Jaroß. Danach berieten etwa 400 Teilnehmer aus 22 Staaten und Westberlin an drei Ta gen über 212 wissenschaftliche Beiträge, darunter 118 von ausländischen Gästen gehaltene. Es wurde über Themenkomplexe wie Beziehungen zwischen Apolipoproteinen und Rezeptoren, genetische Hinter gründe und die Therapie von Hyperlipo- proteinämien, Beziehungen von Lipopro teinen zu Prostaglandinen, zu Faktoren der Blutgerinnung und zu Hormonen wie zur Lipoprotein-Zell-Interaktion disku tiert. Weiter wurde über die Epidemiologie coronarer Risikofaktoren, die Prävention ischämischer Herz-Kreislauf-Erkrankun gen, die Auswirkungen von Umweltein flüssen und die Nebenwirkungen von Medikamenten beraten. Und zuletzt stand die Arteriosklerose, ihr Wesen und ihre Beziehungen zur Hyperlipoproteinä- mie und zum Diabetes mellitus im Mittel punkt. Ein Rundtischgespräch über praktische Möglichkeiten der Prävention von Herz Kreislauf-Erkrankungen bildete den Ab schluß des Symposiums. Dort wurden Er gebnisse der Interventionsmaßnahmen in den verschiedenen Ländern verglichen und Empfehlungen auch für unsere Repu blik erarbeitet. Die freien Stunden wurden genutzt, um weitere fachliche Fragen zu klären und um sich persönlich näher kennenzu lernen. Unterstützt wurde das alles durch unser kulturelles Rahmenprogramm, mit dem wir auf Schönheiten und Raritäten unserer Heimat aufmerksam machen konnten. Insgesamt können wir auf eine gelun gene Veranstaltung zurückblicken, deren Tradition mit dem Lipidsymposium 1991 fortgesetzt werden wird. Dr.rer. nat.H.Dude, Institut für Klinische Chemie und Laboratoriumsdiagnostik