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Akademie-Echo 3 Jugendkollektiv der Station 3a kämpft um den Ehrennamen „Friedrich Fröbel" Im Februar 1988 nahm die Kindersta tion der HNO-Klinik den Kampf um den Ehrennamen „Friedrich Fröbel" auf. Eine Vereinbarung zwischen der staatlichen Leitung der Klinik und der Jugendbrigade konnte im Juni abgeschlossen werden. Ein Hauptgedanke darin, ist Leben und Arbeiten im Sinne Friedrich Fröbels. Um die Arbeit Fröbels nicht nur aus der Lite ratur kennenzulernen, besuchte ein Teil der Station 3a an einem verlängerten Wo chenende Ende Oktober das zu einem Museum umgestaltete Geburtshaus Frö bels in Oberweißbach (Thür.). Dort konn ten wir über Leben, Arbeit und Werk Friedrich Fröbels erfahren: Friedrich Wilhelm August Fröbel wurde am 21. April 1782 in Oberweißbach als Sohn eines Pfarrers geboren. Die Kindheit war durch die Strenge des Va ters und mangelnde Liebe der Stiefmutter geprägt. Oft blieb nur der Garten, wo er Anregungen zum Spielen und Beobach ten fand. Fröbel besuchte zuerst die Mäd chenschule in Oberweißbach, dann die Schule in Stadtilm, wo er bei seinem Oheim Aufnahme fand. 1797 trat der junge Fröbel eine Feldmesserlehre in Hirschberg (Saale) an und wurde 1799 an der Universität Jena immatrikuliert. Da das kleine mütterliche Erbteil aufge braucht war, mußte er die mathematisch naturwissenschaftlichen Studien abbre chen. 1802 bis 1805 zog Fröbel, tätig in der Land- und Forstwirtschaft, durch das Land. In Frankfurt (Main) wurde er 1805 für eine Schule, die nach dem Vorbild Pe stalozzis arbeitete, als Erzieher gewon nen. Die Bestimmung seines Lebens — der Beruf eines Pädagogen - war gefun den. Fröbel reiste in die Schweiz, um Pe stalozzi persönlich kennenzulernen. Als Vieles erinnert in Oberweißbach an Friedrich Fröbel. Ein gern besuchtes Ausflugsziel ist das Fröbelmuseum (un ser Foto). Hofmeister der Frankfurter Familie von Holzhausen weilte er nahezu zwei Jahre am berühmten Erziehungsinstitut in Ifer- ten. Hier empfing er bedeutsame pädago gische Anregungen und wurde auch auf den Wert des Spiels hingelenkt. 1813 trat Fröbel dem Lützowschen Freikorps bei. Ab 1814 arbeitete er am Mineralogischen Institut der Universität Berlin. Im Novem ber 1816 gründete Fröbel die „Allge meine deutsche Erziehungsanstalt" in Griesheim (Thür.), die 1817 nach Keilhau bei Rudolstadt verlegt wurde. Das er klärte Ziel der Anstalt, „freie, denkende, selbsttätige Menschen" heranzuziehen, entsprach den bürgerlichen Auffassun gen der Zeit. Nach dem Wiener Kongreß mit Erstar ken der Reaktion wandte sich Fröbel er neut in de Schweiz und eröffnete 1831 die Erziehungsanstalt Wartensee und 1833 die Erziehungsanstalt Willisau (Kan ton Luzern). Er leitete Lehrerfortbildungs kurse in Burgdorf (Kanton Bern) und stand ab 1835 dem Burgdorfer Waisen haus vor, der einstigen Wirkungsstätte Pestalozzis. Die beständigen Anfeindun gen der herrschenden Kreise behinder ten Fröbel und ließen das Reformwerk im Ganzen zerfallen. Nach 30 Jahren Arbeit für die Neugestaltung der Schule im bür gerlich-demokratischen Sinn stellte Frö bel sich nach seiner Rückkehr nach Blan kenburg (Thür.) in den Dienst der Erneuerung der Vorschulerziehung. Die Gründe hierfür lagen in der Erfahrung von der Vergeblichkeit seines Ringens um eine allseitige Schulbildung für alle und der Überzeugung, daß die „allge meine, durchgreifende" Volkserziehung einer entsprechenden Erziehung im Vor schulalter bedarf. 1837 gründete Fröbel die „Anstalt zur Pflege des Beschäfti gungstriebes für Jugend und Kindheit". Hier wurden nach eigenen Entwürfen Spielgaben und Beschäftigungsmittel her gestellt, zu Spielen geordnet und unter dem Namen „Spiel- und Beschäftigungs kästen für Kindheit und Jugend" ver sandt. Am 28. Juni 1840 eröffnete er den „Allgemeinen deutschen Kindergarten" in Blankenburg, als dessen Begründer er in der Welt gilt. Dieser Kindergarten be deutete etwas Neues: die erste (elemen tare) Stufe einer allseitigen Erziehung und Bildung für alle. In seinen letzten Lebens jahren in Bad Liebenstein gründete Frö bel 1849 die „Anstalt für allseitige Lebens einigung durch entwickelnd-erziehende Menschenbildung" (Kindergarten und Kindergärtnerinnenseminar). Diese wurde zum Sammelpunkt aufgeschlosse ner Mädchen und Frauen und fortschritt licher Pädagogen. Am 21. Juni 1852 starb Fröbel. Die Inschrift seines Grabmals charakterisiert den Inhalt seines Lebens: „Kommt, laßt uns unsern Kindern leben!" Ein Leitsatz, der auch die Arbeit der Ju gendbrigade Station 3a der Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten bestimmen soll. Dr. med. R. Müller, Betreuer des Jugendkollektivs Ein Stück unseres Glücks auch für andere Insgesamt 11 630 Mark spendeten un sere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die von Naturkatastrophen betroffenen Länder in den letzten Wochen. Die HGL dankt allen-Kliniken, Instituten und Einzel personen für die zahlreichen Beweise tä tiger Solidarität. Im einzelnen spendeten Klinik für Chirurgie 1 259,50 Mark Klinik für Innere Medizin 1.136 Mark Klinik für Kinderheilkunde 1 085 Mark Institut für biomedizinische Technik 914 Mark Klinik für Psychatrie und Neurologie 878 Mark Institut für medizinische Informatik 755 Mark Klinik für Orthopädie 638 Mark Klinik für Radiologie 631,50 Mark Klinik für Anaesthesiologie 572 Mark Institut für Pharmakologie 486 Mark Medizinische Fachschule 414 Mark Klinik für HNO-Krankheiten 380 Mark Poliklinik (Abt. Innere und Hautabteilung) 287 Mark Klinik für Urologie 285 Mark Institut für pathologische Biochemie 233 Mark Abteilung WSE 201 Mark Institut für gerichtliche Medizin 194Mark Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe, Kreißsaal 185 Mark Institut für Mikrobiologie 181 Mark HGL/HPL 165 Mark Klinik für Nuklearmedizin 150 Mark Direktorat für medizinische Betreuung 135 Mark Direktorat Kader und Qualifizierung 135 Mark Zentralbibliothek 120 Mark Transfusionsdienst 80 Mark Abteilung Internationale Beziehungen 50 Mark OA Dr. sc. med. Rehe, Abteilung für Mili tärmedizin, 50 Mark Prof. Dr. Frank, Klinische Immunologie, 30 Mark Solidaritätsabend im Studentenklub Die Jugendfreunde der FDJ-Gruppe Gerichtsmedizin führen am 2. Dezem ber von 18 bis 23 Uhr einen Solidari tätsabend im Klubkeller durch. Zu Be ginn wird Dr. Beuthin einen Vortrag über Gerichtsmedizin halten. An schließend ist Disco (eventuell mit Musikvideos). Die Bar wird in Betrieb sein und man kann auch einen klei nen Imbiß zu sich nehmen. Es lohnt sich, mal vorbeizuschauen. Der Erlös des Abends wird auf das Solidaritätskonto überwiesen. Decke, HSOL Ein Wort zur Solidarität zur Aktion „Hilfe für Nikaragua" Als ich von der schweren Naturka tastrophe in Mittelamerika hörte, die das Volk Nikaraguas besonders schwer getroffen hat, dachte ich mir, diese Menschen brauchen schnelle Hilfe. Also sprach ich mit unserem FDJ-Sekretär Jan Näke, informierte die HGL und stellte mich am 25. Okto ber von 12 bis 14 Uhr in den Steinsaal der Mensa, um für die Opfer des Wir belsturmes in Nikaragua zu sammeln. Viele Mitarbeiter unserer Einrich tung und auch Gäste gaben ihre Spende gern. Als Ergebnis dieser spontanen Aktion konnten 274 Mark, mit den Spenden des Klubs insgesamt 500 Mark auf das Solidaritätskonto überwiesen werden. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle nochmals bei allen Beteiligten bedanken. Erstaunt hat mich, daß viele unserer Mitarbeiter - oft mit der Geldbörse in der Hand - einfach vorbeigegangen sind. Das oft geäußerte Argument: „Ich will nicht, daß von meinem Geld Waffen gekauft werden!", konnte in diesem Fall nicht vorgeschoben wer den. Hunderttausende verloren bei dieser Naturkatastrophe ihr Obdach, benötigten medizinische Betreuung. „Es gibt für mich kein fremdes Leid", heißt es in einem Lied. Wie nahe geht uns dieses Land, das so weit weg ist? Ist es überhaupt so weit weg?! Jede Mutter möchte ihr Kind gesund großziehen. Kann es ihr egal sein, wenn in Nikaragua Kinder ster ben oder zu Waisen werden? Jede Krankenschwester möchte ihre Pa tienten gesund pflegen. Kann es ihr egal sein, wenn in Nikaragua Kranke und Verletzte sterben, weil nicht aus reichend Medikamente da sind? Jeder Arbeiter freut sich über Dinge, die er geschaffen hat. Kann es ihm egal sein, wenn seinen Kollegen in Nikara gua die Ergebnisse ihrer Arbeit zer stört werden? Wen das Leid dieser Menschen nicht berührt, dessen Herz ist gefährlich abgestumpft. Und ich hörte Bemerkungen, wie „Da reicht's wieder ’ne Weile für den Kaffee" oder „Ich brauche auch Hilfe, ich bin Über siedler", mehr als geschmacklos. Die Rentner, die an mir vorbeika men, griffen ohne zu zögern zu ihren Portemonnaies und gaben von ihrer ohnehin bescheidenen Rente. Auch das sollten sich unsere nicht schlecht verdienenden Mitarbeiter, die sich monatlich ganze 50 Pfennig Solidari tätsbeitrag „abringen", einmal durch den Kopf gehen lassen. Es geht dabei nicht primär um die Höhe des Betra ges, sondern um das Verhältnis zu an deren Ausgaben, die man oft gedan kenlos macht. Ich denke hier zum Beispiel an Zigaretten oder Trinkgel der. Abschließend möchte ich auf die Frage: „Muß das sein, daß Sie im Blauhemd hier stehen?" mit einer Ge genfrage antworten: „Warum soll man nicht sehen, daß sich die FDJ ak tiv für die Solidarität engagiert?" Brunhild Decke, FDJ-HSOL