Volltext Seite (XML)
— szCarl Gustau Carws (1359 — 1569) bevorstehenden 200. Geburtstag am 3. Januar 1989 (Teil 1) Ichem das Genscher inau kommt ein permanentes Bemühen, und edlet^^ e \x nicht nur wissenschaftlich-ratio- ’m Herzens, sondern gleichermaßen auch künst- dichten -ksch-emotional beizukommen, und ein >n Namajuvs resultierendes bedeutendes bild- d vergte i^srisches Schaffen. und datnn sich selbst Trotz alledem fiel der hochgeschätzte \d zu vet edgewürdigte Carus bereits in den letz- 7 zu 6 r Lebensjahren weitgehend der Ver- ssenheit anheim und galt bis um die nerungen ^ Jahrhundertwende - und das be- digkeiten -it den Arzt und Wissenschaftler wie 3d. 1, S. S hKünstler - als „verschollen und ganz- Jthunpopulär" (1). Die um die Mitte des ! Jahrhunderts vorherrschend wer- He moderne, sich zunächst aus wählte depießlich als Naturwissenschaft verste- den in beWe Medizin, mit der sich der einem ende Drergaltativ anderen Konzept verpflichtete »n Carl Gans uneingeschränkt nicht anfreunden atron. Selple und - in Abhängigkeit vom Le- Hochschissalter - wohl auch nicht mehr g mit deneute, hat zu diesem zeitweiligen Be- istlerischerpvtungsverlust nicht unerheblich beige- ndsten untren. Ebenfalls seit der Jahrhundert- Arztes desteverlor die Geisteswelt der Romantik nfälligeBtü ihren Auswirkungen auf Kunst und erster Lime Kssenschaft spürbar an Ansehen und ießlich auude zunehmend weniger verstanden, chaftlicherpon - trotz unübersehbarer Schritte i auf den einer „versachlichten Landschaftsma ie war vielker und einem „bedeutenden Beitrag von denam biedermeierlichen Realismus (2) - lebenslangich das bildkünstlerische Schaffen des rus repres frühromantiker etikettierten Malers ich beson (rus nicht ausgenommen war. Erst im 3 Drucksethen 20. Jahrhundert wird der Maler, Werk wenig später der Psychologe, der Natur- beeindruk trscher, der Philosoph und schließlich ematischetr ganze universelle Dresdner Arzt Ca- bevorzujliswiederentdeckt und neu erschlossen, edizin einiomit - zunächst unter anderen gesell- genfächershatlichen Bedingungen und mit diesen nster z00säquaten Zielen - eine bis heute andau- iologische ende und keineswegs abgeschlossene Probleme, Grus-Renaissance beginnt. ik und Ge sowie der Die formalen Fakten der Biographie (3) - angedeutsam 3. Januar 1789 als Sohn eines chöpft islShönfärbermeisters in Leipzig gebore- Der königlich-sächsische Leibarzt Carl Gustav Carus vor 1844 Karoline Carus mit der jüngsten Tochter Jenny oder dem Enkel Wolfgang Die „Villa Cara" (rechts unten) - ein be kanntes Zentrum des Dresdener Geistes lebens nen Carl Gustav Carus sind wegen ver gleichsweise weniger gravierender Wechsel in den äußeren Lebensumstän den rasch mifgeteilt. Die gesamte elementare und Universi tätsausbildung hat er wegen doch sehr begrenzter finanzieller Möglichkeiten des Elternhauses in seiner Heimatstadt erhalten. Ab 1804 an der Leipziger Uni versität mit naturwissenschaftlichen Stu dien befaßt, wechselte er 1806 zur Medi zin, schon um einen die spätere Existenz sichernden Beruf zu erlangen. 1811 been dete er seine ärztliche Ausbildung und er warb die akademischen Grade eines Dok tors der Philosophie und wenig später der Medizin. Ebenfalls 1811 konnte er sich habilitieren und begann als Privatdo zent über vergleichende Anatomie zu le sen. Im gleichen ereignisreichen Jahr hei ratete er schließlich Karoline Carus (1784 - 1859), eine Halbschwester seines Va ters. Aus dieser Ehe entstammten 11 Kin der, von denen aber nur zwei den Vater überlebt haben. Als sich dem von der Universität kaum besoldeten und neben her als Armenarzt tätigen Carus 1814 die Möglichkeit bot, die Professur der Ge burtshilfe an der in Dresden eben gestar teten provisorischen Lehranstalt für Me dizin und Chirurgie im Kurländer Palais zu erhalten, griff er kurzentschlossen zu und traf damit eine der folgenreichsten Entscheidungen seines Lebens. In der nun erlangten Position blieb er - auch nach endgültiger Etablierung der Chirur gisch-medizinischen Akademie als könig lich-sächsischer Institution 1815 bis zum Jahre 1827, in welchem er königlicher Leibarzt wurde und das Lehramt sowie die Direktion des Entbindungsinstitutes mit Hebammenlehranstalt im Oberzeug wärterhaus aufgab. Schon vorher wissen schaft-literarisch und gelegentlich auch künstlerisch produktiv, konnte der nun materiell ausreichend gesicherte und durch die Leibarztfunktion nur gelegent lich in Anspruch genommene Carus sei nen vielfältigen Interessen und Neigun gen reichlich Raum geben. Unter diesen guten Bedingungen ist in seinem Dresde ner Heim - ab 1827 in der Moritzstraße und ab 1833 in der später so genannten „Villa Cara" in der Großen Borngasse 18 (seit 1863 Carusstraße 6/7) - sowie in dem 1832 erworbenen Landhaus in Pill nitz ein Großteil des beeindruckenden Lebenswerkes entstanden. Die Kunststadt Dresden hat sicher noch ein übriges dazu beigetragen, und man kann schon verste hen, daß Carus mehrere ehrenvolle Beru fungen auf Universitätslehrstühle immer wieder ausgeschlagen hat und seiner Dresdener Position - schließlich als Leib arzt von drei sächsischen Königen - bis zu seinem Tode am 28. Juli 1869 treu ge blieben ist. « Anmerkungen (1) Carus, C. G.: Lebenserinnerungen und Denkwürdigkeiten. Bd. 5, zum ersten Mal nach den Urschriften herausgegeben und bearbeitet von Rudolph Zaunick. Dresden 1931, S. 166 f. (2) Neidhardt, H.J.: Zur künstlerischen Ent wicklung von Carl Gustav Carus. In: C. G. Ca rus. In mortis centenarium. Denkschrift und Ausstellungskatalog zum 100. Todestag von Carl Gustav Carus (= Schriften der Medizini schen Akademie Dresden, Band 8) Dresden 1969, S. 33. (3) Siehe hierzu vor allem Carus, C. G.: Le benserinnerungen und Denkwürdigkeiten. 2 Bde., Weimar 1966 (= Autobiographie). Prof. Dr. sc. med. Günter Heidel Dr. phil. Marina Lienert Abteilung für Geschichte der Medizin Sechs Beiträge folgen In den folgenden sechs Beiträgen sol len Carus' wesentliche Arbeits- und Inter essengebiete sowie seine Leistungen vor gestellt werden. Bei der Beschäftigung mit dem Arzt, Naturforscher, psychologisch und philo sophisch Interessierten und dem Maler muß aber immer davon ausgegangen werden, daß Carus stets um eine univer selle Sicht des jeweils von ihm bearbeite ten Problemkreises bemüht war. Dabei konnte und wollte er seine Sicht als Künstler nicht von der ärztlichen Tätig keit trennen, beeinflußten seine philoso phischen Anschauungen wesentlich seine naturwissenschaftlichen Auffassun gen, so daß bei Betrachtung eines seiner Tätigkeitsfelder gleichzeitig die anderen Seiten seines Wirkens beachtet werden müssen. EINLAOUW6LUk : röl/i linier jclien Hkademnie c L^ivsden I. (ISIIVCARUS« 11954. 1 0 UHR r i MfSOfN AI OSIRA.ALLEE 3 ärbenserinnerungen Denkwirdigkriten a oniav axus. Eter 2acis ftipzig: ?. x. -r-esano. ete die erst Rektoratsrede früheren Dresdener Me- rem Hin** auf die Bedeutung von Carus" Carus' 1865 herausgegebene Autobio graphie, die bedeutendste Quelle zu des sen Lebensweg