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Nicht nwr auf dem M2apier ... Inzwischen gehören sie schon selbst verständlich dazu - die Kollegen vom Staatsschauspiel Dresden, wenn die (im vergangenem Jahr neu gebildete) Kultur kommission der Medizinischen Akade mie Dresden alle acht Wochen zu ihren Beratungen zusammentritt. Das Staatsschauspiel Dresden sieht in einer regelmäßigen Zusammenarbeit zwi schen unseren Einrichtungen die Chance, auf der Basis der vorhandenen Bedürfnisse der Mitarbeiter der Medizini schen Akademie Dresden nach Unterhal tung und geistiger Auseinandersetzung, anhand eines unmittelbaren Kunstgenus ses eine produktive Partnerschaft zu ent wickeln. Eine Freundschaftsvereinbarung zwi schen der Medizinischen Akademie und dem Staatsschauspiel soll den Dialog zwi schen den Theaterschaffenden und den Mitarbeitern der MAD über vielfältige Fragen unseres Lebens in unserer Zeit befruchten. Noch ist es nicht ganz gelun gen, die gemeinsame Unterzeichnung des Vertrages durch Intendanz und Lei tung unserer Hochschule zu terminisie- ren, das Papier ist sozusagen noch nicht „rechtskräftig". Aber das hat die unmittel bare Beteiligten nicht daran gehindert, die formulierten Vorhaben in die Tat um zusetzen. Zu den fünf Beratungen der vergangenen Saison - wir haben uns auf den Spielzeitrhythmus des Theaters geei nigt - gab es bereits interessante Begeg nungen zum Thema Theater. Dr. Görne, Chefdramaturg des Staats schauspiels Dresden, informierte ein gangs der Spielzeit ausführlich über Spielplan und Gastspieltätigkeit des En sembles. Mit Kollegen Arnold und Kolle gin Spyra gemeinsam wurde umfassend und heftig die Problematik des Anrechts diskutiert. Eine intensive inhaltliche Ar beit mit den Anrechtsinhabern und geeig nete organisatorische Maßnahmen, die eine tatsächliche Nutzung der Anrechts karten gewährleisten, müssen - so stell ten wir gemeinsam fest - weiterhin im Mittelpunkt unserer Bemühungen stehen. In einer weiteren Veranstaltung infor mierte Kollegin Spyra über alle Inszenie rungen, die nicht im Anrecht angeboten werden. Dieser Umstand eines erhöhten Freiverkaufs war vielen Mitarbeitern der MAD neu und ist nun Sicher für manchen Anlaß, sich diese neuen Theaterangebote vor allem in den kleinen Spielstätten „Theater im Hof" und „Probebühne ASTORIA" neugierig zu erschließen. Ein gemeinsamer Besuch der Auffüh rung „Passage" von Christoph Hein (un ser Foto mit Joachim Zschocke und Gu drun Okras), vorbereitet durch einen Vortrag der Dramaturgin Karla Kochta, wurde zu einem Höhepunkt dieser schö nen Partnerschaft. Ein anschließendes Foyergespräch rundete den Theaterbe such ab. Schön war auch zu erleben, daß unser Dialog nicht eng auf die Vorhaben des Staatschauspiels begrenzt ist. So setzten wir unser Kunstgespräch bei einem Be such der „Szenografie"-Ausstellung der X. Kunstaustellung fort. Die Kollegen des Staatschauspiels begleiteten die Kultur funktionäre der MAD selbstverständlich, und im Gespräch über die ausgestellten Bühnenbilder stellten sie Zusammen hänge zu gemeinsam diskutierten Proble men der Theaterarbeit und ihrer Wirkung her. Dieses erste Jahr reger Zusammenar beit beweist, wie mit eigentlich geringem Aufwand und persönlichem Engagement auf beiden Seiten Interessen und Qualifi kation der 34 ehrenamtlichen Kulturfunk tionäre für das Wirken in ihren Kollekti ven weiterentwickelt werden konnten. Für die neue Saison haben wir bereits etwas Besonderes vor: Kulturfunktionäre der MAD werden vom Lesen des Stückes bis hin zur Premiere die Entstehung der Uraufführungs-Inszenierung „Nina, Nina, tarn Katarina", das DDR-Autor Werner Buhss nach dem Roman „Das Gemälde" von Daniil Granin schrieb, aktiv verfol gen. Chefregisseur Horst Schönemann führt Regie und meldete bereits große Neugier auf die Aussagen dieses erstmals einbezogenen Personenkreises an. Natürlich werden wir auch wieder ge meinsam Aufführungen besuchen und Gäste aus dem Ensemble an unserer Hochschule begrüßen können. Bleibt noch zu ergänzen, daß der Ver trag die noch zu aktivierende Arbeit mit den Stundenten einschließt und die Mög lichkeit einräumt, zusätzliche Theaterkar ten für interessierte Mitarbeiter über das Anrecht hinaus zu erhalten. . Der „heiße Draht" zum Theater ist also da. Theaterinteressierte Mitarbeiter wen den sich bitte mit Wünschen nach Infor mation, evtl, auch nach Vermittlung eines Theatergesprächs im eigenen Kollektiv oder der Gewerkschaftsgruppe an uns, die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit des Staatschauspiels oder die Kulturkommis sion in der MAD. Dr. U. Lochmann, Vorsitzender der Kulturkommission der HGL an der MAD C. Spyra, Leiter Öffentlichkeitsarbeit, Staatsschauspiel Dresden Rund um die Wiene geht's im 30. Jahr des Bestehens der iga Als am 19. Juli der iga-Direktor Werner Gajek vor den Vertretern der Dresdner Presse seine traditionelle jährliche Konfe renz zum Saisonauftakt gab, kündigte er für die Besucher der Gartenbauausstel lung in Erfurt nicht nur ein Fest für die Augen und Nase an, sondern orientierte auch auf die Lehr- und Leistungsschau der Biehenwirtschaft vom 13. August bis 11. September. Rund um die Biene geht es in diesem Jahr, die uns letztlich auch zu einem Gaumenschmauß verhilft. Doch was wäre eine Biene ohne Blumen und Blüten. Deshalb wird zeitgleich auch eine Sommerblumenausstellung gezeigt. Die farbenfrohe und sortenreiche Blüten pracht breitet sich auf insgesamt 10000m 2 aus. Astern, Dahlien, Begonien und das „fleißige Lieschen" werden ebenso in Fülle und Vielfalt präsentiert wie ausgesprochene Raritäten, beispiels weise Zweizahn, Seifenkraut, Nachtvio len und Vinidien. Rahmenprogramme zu diesen zwei at traktiven Schauen wird es in Hülle und Fülle geben. Aber vielleicht sollten Sie sich doch das Lichter- und Laternenfest, das am 27. August den Abschluß des Thü ringer Imkertages bildet, vormerken? Akademie-Echo 7 Bei Freunden gelesen Geheimnisse der tibetischen Medizin Im Institut für Biologie der Burjati schen Filiale der Sibirischen Zweig stelle der Akademie der Wissenschaf ten der UdSSR in Ulan-Ude enträtseln sowjetische Wissenschaftler die Ge heimnisse der tibetischen Medizin und erforschen die pharmakologi schen und heilenden Eigenschaften von Heilpflanzen. Mit diesen For schungen befassen sich nicht nur Bo taniker und Ärzte, sondern auch Hi storiker, Philologen und Linguisten. Dieses Institut ist das einzige seiner Art in der UdSSR, das in den letzten 15 Jahren umfangreiche Arbeiten zur Erforschung uralter Traktate durchge führt hat. Mehr als 20 000 Bände in ti betischer und mongolischer Sprache sowie in altindischem Sanskrit wer den, sorgfältig in rote und gelbe Seide gewickelt, in den Archiven die ses Institutes aufbewahrt. Eine dieser Schatzkammern des Wissens aus fer nen Zeiten, das Hauptwerk „Dschud- schi", ein riesiges Poem aus 14 000 Verszeilen wurde ins Russische über setzt. Die ärztlichen Rezepte in den uralten Manuskripten sind in allegori sche Form gekleidet. So heißt es z. B , daß ein Mensch, der an „schlechtem Ton (Schall)" erkrankt ist, durch „Hammel-(Widder-)Augen zu heilen ist. Und falls das keine Erleichterung bringt, ist der „Zar mit der Peitsche" zu empfehlen. Wie sich herausstellte, verbirgt sich hinter der Bezeichnung „schlechter Ton (Schall)" eine Augen erkrankung, während das Widder auge eine Abart der tibetischen Chri- santhemen ist. Der „Zar mit der Peitsche" wieder ist eine Art Katalysa tor. Wie es heißt, soll es im Palast des Dalai Lama, des höchsten Oberhaup tes der tibetischen Mönche, 99 Ein gänge, aber nur einen einzigen Aus gang gegeben haben. Ähnliches stellt auch die tibetische Medizin dar, und den einen „Ausgang" zu finden, hel fen Wissenschaftler aus Moskau, Leningrad, Nowosibirsk sowie Indien, der Mongolei, aus Frankreich und Ne pal. In einem Labor des eingangs er wähnten Instituts hängt ein Ausspruch aus dem Poem „Dschudschi": „Auf der Erde gibt es nichts, das nicht Heil mittel sein könnte." Ist das nicht sehr kühn gedacht? Und das vor Tausen den von Jahren! Die burjatischen Wissenschaftler hoffen, daß ihre jetzige Arbeit, die mit der Gesamtsuche der Wissenschaft nach neuen Heilmitteln verbunden ist, gute Früchte trägt und daß die Pharmakologie auch durch ihre Arbeit noch weitere natürliche Hilfsmittel in die Hand bekommt. Übersetzt von E. Lohse aus „Iswestija" vom 6. 7. . . . der Ausgabe 14 vom 15. August ist am Donnerstag, dem 4. August.