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1 !!N' ) gnuglis was bringt das Gouvernement denn in solche Aufregung, und da kann man nur die Meinung haben,daß eS dtp zerstörte Wahn sei: die Schleswig-Holsteiner und frühern Dänen könnten miteinander niemals Frieden machen; während doch die dänischredenden'Be- ' wohner des Herzogthums unzweifelhaft darthun, daß sie mit Preu ßen und den Großpreüßett längst abgerechnet Haben. In Wien erlitt am 17. Decbr. Abends die Vorstellung im i CireuS Hinne eine unglückliche Störung. Dis Reiterin Fräulein ! Sch. stürzte bei einer Production auf ungesatteltem Pferde so hef- ! tig gegen eine Breterwand, daß sie ohnmächtig wurde und die 1 Aerzte eine schwere Brustverletzung und einen Rippenbruch consta- ! tirr,haben. Der größte Theil des Publikums verließ sogleich den CirOs«^ 1 Pesth, 18. Decbr. Der Kaiser erschien Abends in der Re- döute, woselbst die Elite der Bevölkerung Pesths versammelt war, und zeigte sich zuerst in der Hofloge, begrüßt mit enthusiastischen minutenlangen Eljens, worauf eine Volkshhmne gespielt wurde. — ES ist im Werke, eine Landtagsdeputation an die Kaiserin mit der Einladung zum Besuche der ungarischen Hauptstadt abzusenden. — Der Aufenthalt des Kaisers in Pesth wird wahrscheinlich über Mitt woch hinaus verlängert werden. — Zu der heute empfangenen Ju dendeputation äußerte der Kaiser: Er hoffe, die Besserung der Ver hältnisse der Juden in Ungarn sei nahe. — Der Kaiser hat heute zwei Deputationen »der Commune Pesth empfangen; die eine erbat 25jährige Steuerfreiheit für die auf den neuen Kaisergründen auf zuführenden Gebäude und Rückerstattung der seit 1861 gehabten Auslagen für Justiz und Polizei; die zweite bat um Entfernung der Pulverthürme aus dem Weichbilde der Stadt. Agram, 19. Decbr. In der heutigen Sitzung des Landtags wurde eine Erklärung der Vertreter Fiumes verlesen, nach welcher dieselben die Beschlüsse des Landtags in Betreff der staatsrechtlichen Beziehungen nur dann als rechtSgiltig betrachtet werden, wenn die selben im Einvernehmen mit dem ungarischen Landtage zu Stande kommen. München, 17. Decbr. Se. Maj. der König hat unterm Heu tigen den Oberststallmeister Freih. v. Lerchenfeld pensionirt und den königl. Hofmarschall Baron v. Malsen mit der interimistischen Lei tung des königt. Oberststallmeisterstabes betraut. Freih. v. Lerchen feld hatte sich aus Anlaß einer gegen einen Hofstallbediensteten we gen eines angeblichen Sittlichkeitsvergehens erhobenen Beschuldigung zu einem ungewöhnlich strengen Vorgehen gegen denselben Hinreißen lassen, welches sich hinterdrein als nickt gerechtfertigt herausstellte; und das Zusammentreffen dieses Verfahrens mit andern Umstän den führte zu seiner Pensionirung. Altoua, 20. Dücbr. Die „Alt. Nacht." melden: Dis holstei nische Landesregierung verfügte die Versetzung der Ausgang 1863 dänischer Seits ausgehobenen holsteinischen Dienstmannschaften, welche ununterbrochen ihrer Einberufung geharrt, in die Reserve- Classe. " st Aus Schleswig, 16. Decbr. Nach einer Notiz der „Freia," hat eine Besprechung einiger Mitglieder der Minorität der frühern schlechwigschen Ständeabgeordneten mit Hansen - Grumbye in Apen rade stattgefnnden. Man witterte eine gemeinsame Adresse und gab den Auftrag, die betreffenden Personen zu verhaften und auf zuheben, die Papiere zu sistiren, und läßt die Leute überall per Telegramm verfolgen, während längst alle Betheiligten wieder auf ihrem Hofe oder bet ihrer Ärbest steh«^. Man fragt sich natürlich, Paris, 18. Decbr. Es ergiebt sich durch die Todtenschau, daß bei dem Zusammenstoß? des Postdampfers „Samphire" dpH fünf Passagiere ihr Leben eingebüßt haben, Es sind die, Herren . Laiguelet, Düclerq, Kaufmann aus Grevelingen, Fräulein Baines» die Tochter eines englischen PredigepS,, und derenO nante, eine junge Deutsche, Frl. Georgsna Königs: Das/chM-^ Opfer soll ein russischer Graf sein,, dessen, Nache mM bekannt MV. , Der Dampfer war erst wenige Meilen von Doverst eWM, a»,u der Zusammenstoß stattfand, die Nacht war in FpM eines stark^. , Nebels sehr dunkel. . V:7rUvl — Ä)e^ Dekan der medizinischen Faeultät von Paris hat an die von dem akademischen Rache verfolgten fünf Studenten (sie > > hatten sich bei dem Lütticher Studenten-Congreß betheiligt) folgend«'; Schrift gerichtet: Der Herr Reetor beauftragt mich, Sie davon M Kenntniß zu setzen, daß der akademische Rath in seiner Sitzung), , vom 12. Decbr. d. I. gegen Sie die Verweisung auf immer von der Pariser Akademie beschlossen hat. Der Rath war zugleich der, Ansicht, daß Grund vorhanden sei, Sie vor den öffentlichen Unter- richtsrath zu verweisen, damit Sie auf Zeit von sämmtlichen Aka demien des Kaiserreichs ausgeschlossen werden» Der Dekan Tardieu. Diese Relegation macht ungewöhnliches Aufsehen. Zumal die Stu denten in Frankreich unter keiner besonderen Gerichtsbarkeit, stehen, Vergehen, wie die sind, deren man sie anklagt, vor die gewöhne, Uchen Gerichte gehören, und man sie nicht einmal vor diesen an-u klagen könnte, da das Vergehen im Auslande begangen worden war. Ueber Tardieu, der die Relegation in seiner Eigenschaft eines . Dekans der medizinischen Faeultät unterschrieb, hält man auch W richt. Als er heute in seiner Vorlesung erschien, war der Saal gedrängt voll, aber noch ehe er sich auf den Katheder niedergelassen,.,. hatte die ganze Versammlung den Saal verlaffen und Tardieu be fand sich buchstäblich vor leeren Bänken. ' V Brüssel, 18. Decbr. Gestern Abend war im Schlosse feier licher Empfang des Senates und der Kammer der Abgeordneten, welche dem Könige und der Königin ihrs-Adressen überreichten. Die Stadt war glänzend beleuchtet. Heute war in der Gudulakirche das feierliche Tedeum; der König wurde än^ dem' Portale von dem Cardinal und Erzbischof von Mecheln und den sämmtlichen Bischö fen Belgiens empfangen. Der greise Cardinal erinnert? in seinÄ Anrede auch daran, wie der verstorbene König ihm bei dem Beginne seiner Regierung erklärt habe, er werde Belgien-eim katholische Dy nastie hinterlassen, und wie er in Erfüllung dieser Zusage mcht nur eine katholische Prinzessin zur Gemahlin erwählt^ sSnderü dieser auch die religiöse Erziehung seiner Kinder hinterlassen habe. Der König hat die kleineren Gefängniß- und Geldstrafen für die Der« urtheilten aus dem Civil- und Militärstande im Wege der; Gnade erlassen. . --.. N - (8 — Die Adressen, welche Senat und Abgeordnetenhaus gestern dem Könige im Schlosse vortrugen, zeichnen sich dadurch aus, daß: die zweite Hälfte an die Königin gerichtet ist. In der Adresse deS Abgeordnetenhauses .wird der Königin gesagt: „Die Liebe der Bel gier ward durch Ew. Majestät durch den ersten Tritt auf unsern Boden erobert." Der König antwortete: „Meine Herren Repra^ sentanten! Roch unter dem Eindruck? de- so entgegenkommenden EmpfWakS.j den.ich vor kaum wenigen Stundenlm Nationalpalqfte erfahren, kann ich Ihne» nur au- tiefstem Herzen fürso wohlmei- . nrnde Worte danken. Von der Bedeutung der mir auferlegten Tagesgeschichte. Berlin, 19. Decbr. Am Sonntag früh traf auf der Anhal ter Bahn ein Transport österreichischer Soldaten, welche zur Com- pletirung der in Holstein stehenden Brigade v. Kalik bestimmt sind, und zwar für das 22. Jägerbatqjllon, das Infanterieregiment Nr. 72 Feldmatschalllieutenant Baron v. Ramming und das Infan terieregiment Nr. 35 Feldzeugmeister Graf v. Khevenhüller hier ein. Die Leute wurden bis gestern früh, wo die Weiterbeförderung nach Hamburg erfolgte, in der Kaserne des 2. Garderegiments zu Fuß einquartiert. nä ui und MLY8 Freitag, den 28. Decemder l 6! V' / NW sch Erscheint jeden Wochentag früh - U. Inserate werden bl« Nachm. Z Uhr für di» nLchstt Nr. angenommen. Pret» »terteljährt. LV Ngr. Zninaii werden die gespalten» Zeil» oder dn«n Raum mit k Pf. berechnet. Tageblatt. Im »nM nail-MtsstW nsü Mu vD Vii '/Ns »roMofrck -f lueji ,iä sick ruf ! , : m^lii ; ii'llilüa Amtsblatt des Kgl, Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Gayda u. DrMki