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- V V r- Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand. Erscheint jedm Wochentag ftuh 9 U. 278. Inserate werden bi» Nachm. 3 Uhr Mlttw0ch, dM 29. NvVembtr für die nrchsteNr. angenommen. ,. , Raum mit 5 Pf. berechnet. Wh -.niis — 26. Nov. Der „Social-Demokrat" kündigt seines Lesern an, daß in Folge der preßgerichtlichen Berurthetlung seines Re- dacteurs, Herr v. Schweizer, zu einem Jahr Gesängniß und der so fort erfolgten Verhaftung, das Blatt in nächster Woche voraussicht lich mehrere Tage lang nicht erscheinen werde. — Die „B. B.-Z." will wissen, daß die Verhandlungen wegen ! r4» und Tageblatt. — ——— Preis »krteMrl. LO Ngr. Inserate werden di» -espalt«t Zm« -der derm F.8 vÄ» / / :n-:'' 1 Oagesqeschichle. H „Diese für die Gläubiger so beruhigende Erwägung mußte für die französische Regierung ein Grund mehr sein, das Anlehen günstig äufzunehmen und eine finanzielle Operation zu gestatten, welche, die Jntereffen unseres Marktes mit denen eine» StaateS verknüpft, MM den alle Mißstimmung unsererseits schon lanpe geschwunden, ist." , Wien. In mehreren Blättern taucht heute mit Bestimmtheit das Gerücht auf, eS werde gelegentlich der Anwesenheit Sr. Maj. des Kaisers in der ungarischen Hauptstadt aus Anlaß der Eröff nung des Landtages im kommenden Monat unmittelbar vor dersel ben ein allerhöchster Gnadenact für Ungarn verWsotlicht werdest, womit allen jenen Personen, welche wegen politischer Verbrechen' noch in Haft sind, vollständige Freiheit zu Theil wird ; desgleichen wird allen Jenen, welche aus demselben Grunde von Mem Vater lande verbannt sind, die> straffreie Rückkehr gestattet. Von diesem allerhöchsten Gnavenacte sind blos jene Personen ausgenommen/, welche wegen HochverratHS in cbutuwacisw zum Tode vexstrtheilt waren. — Die Kaiserreise nach Pesth ist endlich definitiv' angesetzt; sie wird am 12. December angetreten werden. Die Abwesenheit de» Kaisers, der zunächst nur mit einem kleinen Gefolge reift, ist aus 6 oder höchsten» 8 Tage berechnet. Die feierliche Eröffnung des ungarischen Landtages findet bestimmt am 14- DectMbtt Ml, eines Handelsvertrages zwischen Preußen und dem Königreiche Italien in ununterbrochenem Gange begriffen sind, so daß man in etwa 14 Tagen mit Her Feststellung der Grundlagen fertig zu werden hoffe. Die preußische Negierung unterhandle dabei zunächst in ihrem eigenen Namen, werde aber allen übrigen Zollvereinsstaaten den Beitritt offen halten, so daß, wenn die Vorverhandlungen ge schlossen find, der Vertragsentwurf zunächst preußischerseits allen übrigen Zollvereinsregierungen mit der Aufforderung schleunigster Rückäußerung über den eventuellen Beitritt zugesandt werden solle. — In Bezug auf die bevorstehende Landtagösession glaubt die „send. Corresp.", „daß die Regierung bei dem ersten Ausbruche der Leidenschaftlichkeit", welcher das praktische Wirken zu einem bloßen Schein- und Formelwerk herabgedrückt, die Session schließen wird, daß daher schon eine Rede, wie diejenige, mit welcher Herr Grabow die Session einleitete, ein Motiv zur Entlassung der Kammern liefern würde. — Die „Volks-Ztg." bemerkt dazu: Wir meinen, der beste Wille zur praktischen Wirksamkeit der Volksvertreter hat nicht einen Augenblick geWt/zMeShalb es ihnen nicht gelungen, die Hindernisse hinwegzuräumeü^ welche dem entgegenstanden, ist hin reichend bekannt, und bei einer etwaigen Neuwahl könnten sie alle er hobenen Hauptes vor ihre Wähler treten und sprechen: Wir haben nach bestem Wissen und Wollen, getreu unserem Eide, gestrebt, unsere Pflicht zu thun. , . — An der Berliner Börse wird das neue österreichische An lehen nicht zur Subskription aufgelegt, ja es wird von derselben nicht einmal im CourszetteNetwas notirt werden. Zu diesem Ver fahren darf wohl die Ursache, in „höhere« Rücksichten" gesucht werden. Da» wird nun freilich dem Anlehen schwerlich allzuviel schaden, denn die finanziellen Kreise in Paris scheinen es sich — vielleicht auch aus „höheren Rücksichten" — zur Ehrensache zu machen, der österreichischen Geldnoth ein Ziel zu setzen und die Presse hilft dabei wacker mit, Reclame zu machen. Die offtciöse „Franke", zu der übrigens auch die österreichische Gesandtschaft Be« ziehvngen hat / heißt neuerdings die Anleihe ebenfalls willkommen, und zwar auffallender Weise fast all» denselben Gründen, wie die . demokratische „Opinion nationale": Frankreich ist jetzt der größte Geldmarkt der Welt Uüd'diese Anleihe ist eiste Wedensameihe. Lemberg, 23. Nov, Die Eröffnungsrede de» Fürsten Sapieha betont die wichtigen Aufgaben des Landtags; Pie bisherigen, un haltbaren, weil nicht auf national-historischer Grundlage fußeiiden Zustände müßten durch neue ersetzt, werden; er weift, auf die Amnestie hin und schließt mit dreimaligem Lebehoch auf den cov- stduilonellen Kaiser, worein die Versammlung enthusiastisch ein stimmt. Statthalter Paumgarten legt das Septemberpatent nebst kaiserlichem Begleitschreiben vom 7. November vor. Der Landtag. möge vertrauensvoll „freie Bahn" betreten, überzeugt von der aufrichtigsten Mitwirkung der Regierung zum gemeinsamen Ziel, dem Wohl des Landes. Zwei Adressen an den Kaisex wurden einstimmig angenommen. Die erste besagt: die weisen Absichten. des Monarchen, der große Gedanke des Octoberdiploms sei nicht erfüllt worden. Die ReichSrathseinrichtung habe keine Garantie den Interessen des Reichs und der Kronländer geboten. Freudig spreche daher der Landtag seinen tiesgeführten Dank für den Grund satz des Septemberpatents und für die verheißene Selbstständigkeit der national-historischen Basts aus, vertrauensvoll betrete der Landtag die eröffnete Bahn; die Adresse schließt Mit der Versicherung unwandelbarer Treue und Hingebung an den Kaiser und da» ruhmreiche Herrscherhaus. Eine zweite Adresse drückt den Dank für die verliehene Amnestie, sowie die hochherzige Weise der Aus übung des Gnadenrechts ans und erhofft Nachsicht der Rechtsfolgen^ Karlsruhe, 25. Nov. Aus den bisherigen Ergebnissen der * Postconferenz, welche heute ihre achte Sitzung abgehalten hat) ist Folgendes als zuverlässig anzügeben: Die Tape für den einfachen Brief im Umkreis des Postvereins wird von 9 kr.. auf 6 st. er niedrigt und die Presse durch bedeutende Verminderung des Zeitungs portos erfreut werden. Auch die vielfach gewünschten Erleichterungen - für Kreuzbandsendungen, sowie für die Versendung von Tuchinustern und dergl. werden nicht länger auf sich warten lassen. (A. Z.) Hannover, 26. Nop. Die diesseitige Regierung beharrt auf dem Standpunkte der Nichtanerkennung des Königreichs Italien. — FML. Baron Gablenz hat vom König das Großkreuz des Guelfek- Ordens erhalten. Gondershausen. Die „Nordh. Zta." bringt über die schon erwähnte PrinzenraubangeleaeUheit noch folgende Mitthellung von httr-r „Vr. W. von hier; Ach, ein sehr extravaganter Mann, der durch fortwährende Streitereien mit den Behörden sich sticht, eben beliebt gemacht hatte und selbst dadurch gegen M beprheMK Berlin, 25. Nov. Die militärische Commission, welche von Sr. Maj. dem Könige niedergesetzt worden, um über den ge eignetsten Punkt an der Küste der Herzogthüiner für Anlegung einer großen Flptteustation zu berathen, hat sich, wie nunmehr die officiösen Blätter berichten, mit Einstimmigkeit für den Hafen von Kiel ent schieden. Ein ausgezeichneter Stratege war zwar geneigt, dem Höruphaff den Vorzug zu geben, da bei dieser Localität die vortreffliche Lage Sonderburgs und Düppels zur Befestigung einer Defensiv- stellung in'S Gewicht fiel. Doch mußte diesem Gesichtspunkte einer seits die Rücksicht auf die außerordentlich günstigen nautischen Eigen schaften de» Hafens von Kiel und andererseits die Erwägung, daß die Gasteiner Convention der preußischen Regierung freie Harm läßt, diejenigen navalett Einrichtungen zu treffen, welche für die Placirung und Hebung der - preußischen Kriegsmarine nöthig erachtet werden, den Vorrang streitig machen.