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NcrantwortÜcher Nedacteur: 3- G Wals. Wien, 27. Oktober. Der französische Gesandte versuchte zu Gunsten des Frankfurter Senates vertraulich zu interveniren, was aber als Einmischung in deutsche Angelegenheiten entschieden abge lehnt wurde. Der Plan einiger österreichischer Centralislen, den Nationalverein zur Intervention in die österreichische Berfassungs» frage zu veranlassen, wird hier als eine lächerliche Erfindung bezeichnet. Frankfurt, 27. Oktober. Gegenüber der gestrigen Nachricht, die geschäftsleitende Commission des TechSunddreißigerausschusseS habe am 26. Oktober beschlossen, die Organisation des Abgeord- netentageS für Gesammtdeutschland neu zu beleben, bemerkt die „Neue Frankf. Ztg.", daß die gedachte Commission seit dem 1. Oct. überhaupt nur ein Mai zusammengetreten sei, um wesentlich über Unterstützungsgesuche zu berathen. Rirchtiche Mchrichien. Vom 18. dir 24. Vctobrr worden angemtiLek: Geborne: Ein Sohn: dem Schlosser Fischer — dem Hütten arbeiter Kühn — dem Doppelhäuer Meyer — dem Petrischullehrer Bär — dem Doppelhäuer Schmalz — dem Steinsetzer Voigt. — Eine Tochter: dem Tischler Uhlig -- dem Doppelhäuer Mildner — dem Handarbeiter Langer — dem Fleischhauermeister Liebetrau — dem Güterbodenarbeiter Knoblauch — dem Hüttenarbeiter Vogel — dem Hüttenarbeiter Fischer — dem Papparbejter Keller — dem Doppel- häuer Günzel in Zug - dem Hüttenarbeiter Beckert — dem Hütten arbeiter Sieber — dem Handarbeiter Böhme todtgeb. — dem MW- führer Fröde in Freibergsdors. — Ueberhaupt 19 Kinder, als 6 Söhne und 13 Töchter. Getraute: der Handarbeiter Friedrich August Richter mit Frau Johanne Chnstiane Lantzsch geb. Braun — der Doppelhäuer Carl August Geyer mit Frau Wilhelmine verw. Schneider , geb. Schmidt — der Detailgeschäftsführer im Handclsbureau der K. S. Hüttenwerke, Anton Friedrich Schubert mit Jgsr. Marie Emilie Wunderwyld, in Freibergsdorf. — Ueberhaupt 3 Paare. Gestorbene: des Fabrikschlosser Kießling Sohn, Albert Mar, 1 Jahr 2 Mon. 1 Woche 2 Tage — des Doppelhäuer Weck Sohn, Ernst Paul, 3 Wochen 5 Tage — des Hüttentagarbeiter Leipner Sohn, Max Paul, 1 Jahr 5 Mon. — des Maurer Neubert vor der Taufe gest. Sohn, 5 Tage — des Schuhmachermeister Franke Sohn, Ernst Emil, 9 Jahre 5 Mon. — des Bergarbeiter Lorenz Tochter , Marie Maxtha, 1 Jahr 3 Wychen — der Gerichtsamtsactuar CoSmar Bern hardt Repmann im 53. Jahre — der Doppelhäuer Christian Friedrich Störl in FrcibergSdorf, 70Lahre 1 Mon. alt. — Hierüber 3 unehel. Kinder. — Ueberhaupt 11 Personen. Ortskalender. dlaturbiawr. !Au»oum (kirciierx»»« 48, 2. Klage). Gaffa des DarlchnS-Vereins: Schloßplatz Nr. 239, 1 Stag« 8l»a«,-1'«IegrLpliey-Lure»n lägliek geiUaer fny trüb ,9 Ode. krejkerger - ^.Itertlium» - Nuyeum - im Xaukhau» 1»te klag« Neueste Post. Wien, 27. Oktober. Die heutigen Morgenblätter melden bezüglich der Frankfurter Angelegenheit, die deutschen Großmächte würden, bevor sie sich an den Bund wendeten, ihre diplomatischen Vertreter bei der freien Stadt Frankfurt nochmals beauftragen, bringen müssen. Allein, wem bringt sie diese Opfer? dem Theuersten, waS ihr Gott anvertraute — ihren Kindern; und hat es wohl jemals eine Gemeinde oder ein Staat zu bereuen gehabt, wenn sie der heiligen Verpflichtung, der Zukunft eine in jeder Beziehung tüchtige Nachkommenschaft zu überliefern, Opfer brachten? Und die Dankbarkeit, die wir unseren Altvordern schuldig sind, können wir nur an Denen offenbaren, die einstens unsere Stelle einzunehmen berufen sind. Wir sind übrigens der zuversichtlichen Hoffnung, daß die hier zur Sprache gebrachten Fragen bei Denen, die hier an Pflichten sich erinnert sehen, nicht von der Tagesordnung schwinden werden. ' D 4-^ dahin zu wirken, baß der dortige Senat ayf die Vorstellungen Oesterreichs und Preüßen« auch in sachlicher Hinsicht antworte, indem die vom Senate unterm 23. d. M. erlassene Note über eine allgemeine Verwahrung nicht hinausgehe. Ntistgtlkgtnhstttn. Täglich abgehende Dampfwagenzüg«. Früh k Uhr, j8 Uhr, Bormittag» 112 Uhr, Nachmittag» S Uhr SO Minuten , Abend» j7 Uhr. Täglich anlommend« Dampfwagenzüge- vormittag, zia Uhr, Mittag, 41 Uhr, Nachmittag, S Uhr SO Müßten,M«pdß Uhr, j11 Uhr. ——— 1SL2 Bericht über die Berljner Productenbörfe vom 26. Oktober. Weizen pr. 2100 Pfd. 50—70 Thlr. bez. — Roggen pr. 2000 Pfd. 48 Thlr., Oct. 48 Thlx., Oct.-Nov. 48 Thlr., Frühjahr 48'/. Thlr. fest. - Gerste pr. 1750 Pfd. 30—43 Thlr. bez. — Hafer pr. 1200 Pfd. —, Oct. —. — Rüböl pr. 100 Pfd. 15 Thlr., Oct. 14"/„ Thlr., Oct.-Nov. 14"/„ Thlr., Jan.-Febr. 15 Thlr-, Frühj. 142/, f,st. — Spiritus pr. 8000 °/, Tr. 14'/,« Thlr., Oct. 13'/, Thlr., Jan.-Febr. 13"/,, Thlr., Aprll-Mqi 14'/, Thlr. matt. Das naturhistorische Museum zu Freiberg hat seit seiner Eröffnung, am 28. August vorigen Jahres, von Woche zu Woche eine so wesentliche Bereicherung erfahren, daß der Raum für dasselbe bereits zu klein zu werden beginnt. Jeder Freund der Natur wird gewiß mit Befriedigung es immer wieder durchwandeln. Namentlich hat die zoologische Abtheilung einen nicht unbedeutenden Zuwachs an einheimischen und fremden Vögeln erhalten, welche jetzt auch übersichtlich geordnet worden sind. Auch die Eiersammlung hat sich beträchtlich vergrößert. Besonders werthvoll ist die Sammlung kleiner und großer Schmetterlinge, zu deren genauerer Betrachtung mehrere Loupen vorhanden sind. Nicht minder hat die Käfersammlung namentlich in den letztvergangenen Wochen durch viele neue Arten sich vervollständigt. Die botanische Sektion enthält neuerdings eine sehr reiche Sammlung in der Arzneikunst verwendeter Gegenstände: Wurzeln, Hölzer, Rinden, Blätter, Früchte, Samen rc., welche den verschiedensten Gegenden der Erde entstammen. Giebt es auch noch viele Lücken auszufüllen, so dürfte doch, wenn, wie sicher zu er warten, die Theilnahme für die junge Anstalt in allen Kreisen eine so lebhafte bleibt, wie sie zeither ihr bethätigt worden ist, unser Museum in wenig Jahren sich andern ähnlichen Anstalten würdig an die Seite stellen können. Bis mm Eintritt der kälteren Jahreszeit wird das natur historische Museum wie bisher (für die Mitglieder unentgeldlich, für Nichtmitglieder gegen ein Entree von 1 Ngr.) jeden Sonntag ge öffnet sein. r. angestrengt wirb, nicht nur frühzeitige Abstumpfung derselben er- folgte, sondern sogar endliche Erblindung. Man befrage nur z. B. die Lebensgeschichten von langjährigen Nachmittagspredigern und Lehrern. In früherer Zeit, wo das Mittagsessen um 10 Uhr oder bis auf die neuere Zeit um 11 Uhr, wenigstens im bürgerlichen Leven, allgemein stattfand, da konnten Unterrichtsstunden von 1—2 Ubr weniger bedenklich fallen. Daß diese Verhältnisse jetzt anders liegen, weiß Jedermann. — Wo soll jetzt auch nur der sür die Gesundheit so unentbehrliche Sauerstoff der Luft Herkommen, wenn die Lehrzimmer j- B. im Winter kaum '/, Stunde oder auch gar nicht geöffnet werden können? — Nun ist aber die höchste Aufgabe nicht unendlich Vieles und alles Mögliche in der Jugend zeit zu lernen, sondern so erzogen zu werden, daß man dereinst recht Tüchtiges kann; und diese Aufgabe läßt sich, dem menschlichen Wesen und dessen Bestimmung gemäß, nur lösen, wenn Geist und Körper harmonisch in der Entwickelungszeit gebildet, aber nicht der eine züm weitaus größeren Vortheile des anderen der Verkümmerung preisgegeben wird. Au sagen: wir haben jetzt ja zum Schutze gegen diese Gefahr das sanitätische Turnen, das heißt doch wohl nichts Anderes, als einem Chirurgen die Erlaubniß geben, daß er Jeman dem erst ein Bein zerschlage, damit er dann an der Heilung desselben seine chirurgische Kunst erproben könne. Wer möchte in einem solchen Gebühren gesunden Menschenverstand finde»? Jetzt tritt aber die Frage hervor: da der regelmäßige Wegfall einer Unterrichtsstunde auch den Wegfall oder wenigstens die Beschränkung eines Unter richtsgegenstandes in sich schließt, eine Verlegung der Stunde aber, z. B. auf 4—5 Uhr, schlechterdings nicht rathsam erscheint, wie soll hier geholfen werden? Die Frage wird aber gleichsam um so brennender, da es ja nicht an Wünschen gebricht, die sogar auf eine Vermehrung der Unterrichtsgegenstände in der Bürgerschule gerichtet sind. Hier giebt es, nach unserem Ermessen, kein anderes Aus- kunftSmitel, als Vermehrung der Klassenzimmer und der Lehrkräfte, oder die Errichtung einer Fortbildungsschule; ja wir sind überzeugt, es wird im Laufe vielleicht schon der nächsten Zeit Beides ein unabweisbares Bedürfniß werden. Die Gemeinde wird Opfer