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Freiberger Anzeiger 23«. stattfinden. ^- Arscheint jeden Wochentag früh 9 U. Inserate werden bis Nachm. 3 Uhr für die nächste Nr. angenommen. In Toulon ist infolge eines an Bord des Transportschiffes „Le Tarn" eingefchleppten Gelbfieberfalles eine fünftägige Zusatz quarantäne und die Reinigung des Schiffes angeordnet worden. iPret« vterteljährl. ra Ngr. Inserat« Donncrstaa, den 26. Octolier werden die oderdnen Naum mit 5 Pf. berechnet. Sachsen. Freiberg. Oeffentliche Gerichtsverhandlungen, den 3. Nov>, Vorniittags 9 Uhr: Verhandlungstermin in der Untersuchung gegen Christian Gotthelf Fraulob zu Brand, wegen Winkelschriftstellerei. Vorniittags 10 Uhr: Verhandlungstermin in Untersuchungs- und Privatanklagsachen gegen den Dienstknecht Johann Gottlob Uhlig aus Marienberg, wegen Diebstahls und Beleidigung. Vormittags 11 Uhr: Verhandlungstermin in Privatanklagsachen Henrietten Julianen Schlieder zu Neuhausen gegeiuErnestine Braun zu Sayda. -s- Dresden, 24. October. Die hiesigen Mitglieder des National-Vereins waren heute in Anbetracht der am 29. d. M. in Frankfurt stattfindenden Generalversammlung zu einer Sitzung zusammengetreten, wobei folgende Anträge gegen 2 Stimmen zum Beschluß erhoben wurden: 1) Der Verlauf der Ereignisse in den letzten Jahren, die thatsächliche Annulirung des Bundestages, die einseitige Action der beiden Großmächte müssen den National-Verein bestimmen, um so entschiedener festzuhalten an dem Reichsgesetze vom 28. Juni 1848 und der Reichsverfassung vom 28. März 1849. 2) In Bezug auf Schleswig-Holstein muß der National-Verein auch ferner bestrebt sein, das Selbstbestimmungsrecht dieses deutschen Volksstammes mit allen gesetzlichen Mitteln gegen die beiden Groß mächte zur Geltung zu bringen. 3) Dieses Selbstbestimmungsrecht ! findet seine Begrenzung nur in den Pflichten, welche die SchleS- - wig-Holsteiner nur gegen das gesammte Deutschland, nicht gegen ' Preußen allein, haben. Da nun nicht einmal Schleswig durch preußische Truppen allein, sondern nur mit Hilfe der österreichischen, ' i Holstein aber durch die sächsisch-hannöverischen Bundestruppen von dänischer Herrschaft befreit worden ist; da ferner das Recht und die Pflicht, die Herzogthümer zu Lande und zur See zu schützen, nicht Preußen allein, sondern dem gesammten Deutschland zukommt, und da endlich auch Preußen allein nicht im Stande ist, diese f Pflicht gegen die außerdeutschen Großmächte zu erfüllen, so ist Preußen allein nicht so ohne Weiteres, sondern nur nach vorheriger j Annahme der Reichsverfassung vom 28. März 1849 und nur auf Grund und in Gemäßheit derselben berechtigt, diejenigen Rechte in Anspruch zu nehmen, welche nach der Reichsverfassung der defini tiven Reichsgewalt übertragen sind. — Außerdem beschloß die A Versammlung nochmals wie vor 2 Jahren, die Herabsetzung des j». jährlichen Beitrags vvn 1 Thaler auf 15 Ngr. bei der General» Versammlung zu beantragen. Bezüglich der übrigen Gegenstände der Tagesordnung wurde beschlossen, sich einverstanden zu erklären, p wenn die Zinsen des Flottenfonds dem Submarineuuternchmm I Bauer's zur Verfügung gestellt werden, andernUM man eine. ) Tagesgeschichte. Berlin, 23. Oct. Se. Maj. der König besuchte heute die Unglücksstätte in der Wasserthorstraße und hat dort mit großer Theilnahme sich über die Einzelnheiten des Unglücks berichten lassen. Wie man hört, hat der König zu der Sammlung für die Verun glückten die Summe von 1000 Thlr. beigesteuert, mit einer gleichen Summe hat sich die Lebensversicherungsgesellschaft „Germania" be- theiligt, endlich sind in der ersten Stunde der Collecte auch an der Börse 1000 Thlr. aufgebracht worden. In der Charitö befinden sich 26 Leichen und mehrere schwer Verwundete. Unter den Todten sind vier Tischlergesellen, welche den letzten Feldzug mitgemacht und aus der Erstürmung der Düppler Schanzen unversehrt hervvrge- gangen waren. — Der Preßproceß gegen den Advocaten Streit, als Redacteur der „Wehr-Zeitung", wegen einer in diesem Blatte angeblich be gangenen Beleidigung der preußischen Armee, hat in letzter Instanz vor dem Oberappellationsgerichte zu Jena sein Ende, mit der Frei sprechung des Angeklagten gefunden. Köln, 19. Oct. Die „Rein. Ztg." schreibt: „Aus Frankreich . kommen uns wöchentlich bittere Klagen über die entsetzliche Willkür, mit welcher deutsche Zeitungen von der kaiserlichen Preßpolizei zu rückbehalten werden. Mit den Blättern auö keinem anderen Laude wird so umgegangen. Um derselben Aeußerungen willen, ja um Aeußernngen willen, welche aus englischen Blättern wörtlich über setzt sind, werden deutsche Zeitungen confiscirt, die englischen aber nicht. Es kommen Tage vor, an denen in Paris aus Preußen keine Zeitung, außer etwa dem „Staats-Anzeiger" und der „Nordd. Allg. Ztg.", ausgegeben wird." Pesth. Ein Erlaß der ungarischen Hofkanzlei an sämmtliche Gemeinden Ungarns sagt, daß laut Ausweis des Finanzministeriums die Steuerrückstände in Ungarn Ende Juni sich auf 18 Millionen belaufen haben. Bei der nöthigen Eintreibung derselben möge die möglichste Schonung beobachtet und Militärexecution nur äußersten Falles angewendet werden. In einem Artikel der „Hessischen Landes-Zeitung" „aus dem Großherzogthum Hessen" wird mit Bezugnahme auf die groß- mächtlichen Noten an den Frankfurter Senat geschrieben: „Es unterliegt nicht dem mindesten Zweifel, daß mit dem Schicksal Frankfurts, mag es nun freudvoll oder leidvoll fallen, auch das unseres eigenen Landes entschieden wird. Möge daher unsere Re gierung noch in der eilften Stunde die große Gefahr der Lage nach allen Seiten ermessen, und durch die ausgiebigsten Concessionen an den Geist der Zeit ihren Frieden mit dem hessischen Volke machen!" Kassel, 20. Oct. Nach einer hier eingetroffenen Nachricht ist gestern Abend bei einem heftigen Sturme der Marktflecken Friede wald, Kreis Hersfeld, gänzlich bis auf wenige Gebäude niederge- brannt. Der Ort zählt 220 Häuser mit 1800 Einwohnern, wo runter viele Holzhauer und Tagelöhner, und gehört zu den ärmeren Kurhessens, da er nur eine sehr geringe Gemarkung und Pflugland besitzt. Bern, 23. October. Die Bundesversammlung wurde heute eröffnet. Der Präsident des NationalratHS, Planta, besprach in seiner Eröffnungsrede die Revision der Bundesverfassung in demo kratischem Sinne; er äußerte ferner die Ueberzeugung, die Alpen bahnfrage werde nach gutem, altem Schweizerrecht entschieden werden; der Grundsatz, daß die Alpen auf Jahrhunderte nur an einem Punkte überschient werden können, werde nicht ausgestellt werden. 1863. Paris, 23. Oct. Die Kaiserin machte heute in den Hospi tälern Beaujon und Lariboisiere einen Besuch und wird morgen das Hospital Saint-Antoine besichtigen. — Der „Cour. Med." enthält folgende Liste über die seit dM 11. October hier an der Cholera Gestorbenen: 11. October IW, 12.191, 13. 180, 14. 195, 15. 264, 16. 216, 17. 215, 18. 217> 19. 197. — Der Pariser Times - Correspondent meldet: Dev amerikanische Cousul in Alexandrien berichtete seiner Regierung, Kaiser Napoleon beabsichtige abermals Truppensendungen nach Mexico. Staatssecretär Seward remonstrirte darauf höflich, aber! bestimmt, und Herr Drouyn de Lhuhs erwiderte, Anwerbung in befreundeten Staaten müsse Frankreich frei stehen, doch werde die Anwerbung wegen eines Aufstandes im Sudan gegenwärtig nichk und Tageblatt 1 > Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand.