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1680 M verschiedene« Banknoten, » 35, 20, 10, 5 und 1 Thlr., außerdem verschiedene Wechsel,im Gesammtbetrage von circa 4000 Thaler und diversen andern Papieren im Meßgedränge aus der innern > . Arusttaschc seines Rocks gestohlen worden. Die Brieftasche sammt Inhalt mit alleiniger Ausnahme des Geldes hat bald darauf ein anderer Meßfremder in der Tuchhalle auf dem Erdboden liegend gefunden. — An Harkorts Stelle ist der Banquier Wilhelm Seyferth zum Vorsitzenden des VerwaltungSratheö der Allgemeinen Deutschen - Credit-Anstalt für das Jahr 1865 erwählt worden. " — Die Magdeburg-Leipziger Eisenbahn-Gesellschaft hat in A ihrer Generalversammlung vom 13. d. M. den Bau einer Eisenbahn von Nordhausen nach der hann'över'schen Grenze zum Anschluß an d die Bahn von Northeim dahin, ferner einer Eisenbahn von Magde burg nach Uelzen beschlossen. Das Baucapital für die Linie von s , Nordhausen an die hannöver'sche Grenze ist zu 1>/z Millionen, das für die Bahn Magdeburg-Uelzen zu 3^ Millionen veranschlagt. , ' Außerdem hat die Gesellschaft den Bau einer Eisenbahn von Halle nach Sorau und Guben beschlossen, die 12^ Millionen kosten wird. Alle diese erforderlichen Mittel sollen durch Erhöhung des Stammcapitals um 3'/, Millionen, sowie durch Ausgabe von 14'/, Millionen Prioritäten beschafft werden. Meerane, 15. Sept. Vom hiesigen Gewerbsvereine wird allhier ein Weihiiachtsbazar, eine Ausstellung von Jndustrieproducten hiesiger Künstler und Gewerbtreibender vorbereitet, welche vom 10. bis mit 24. December d. I. geöffnet sein soll. Dippoldiswalde, 18. Sept. Gestern Nachmittag entstand ,! in der Scheune des Gutsbesitzers Schwenke in Naundorf bei ü Schmiedeberg Feuer, infolge dessen nicht nur diese Scheune, sondern auch Wohnhaus und Scheune des Gutsbesitzers Köhler, sowie der ganze Hof eines andern Gutsbesitzers, Schwenke, und endlich Wohn haus nebst Scheune und Schuppen des Gutsbesitzers Wiegand mit sämmtlichen Getreide- und Futtervorräthen rc. total niederbrannten. Nach den angestellten Erörterungen soll das Feuer dadurch entstanden sein, daß des Besitzers Söhne, im Alter von 5 resp. 7 Jahren, mit Streichhölzchen, die sie aus der Aeltern Küche sich genommen, in jener Scheune gespielt haben. Stadttheater in Freiberg. Seit acht Tagen hat Herr Theaterdirector Thieme in unserer Stadt die Thealcrsaison eröffnet, nachdem zuvor der Musentempel zz am Buttermarkt volle zehn Monate verschlossen gewesen. Wahr lich! eine lange Zeit der Entbehrung theatralischen Genusses in , einer Stadt mit circa 20,000 Einwohnern. Wenn demohngeachtet die Räume des Theaters an den ersten Abenden nicht vollständig mit Publikum anzefütlt waren» so liegt dies meistens an der Schönheit der Witterung, welche sogar Abends Diele noch in'S Freie lockt, zum Theile aber auch in der Wahl des Stückes: „Linkolns Anfang, Glück und Ende." ES gebührt der geehrten Direction Dank, möglichst das Neueste zu bringen, aber diese Novität vermochte Freibergs Bewohner, we nigstens deren gebildeteren Theil, nicht anzuziehen; hoffentlich bietet das tragische Ereigniß in der neuen Welt baldigst einem begabten Schriftsteller Stoff zu einem guten Stücke. Die folgenden Abende brachten mit „Berlin, wie's weint und lacht" und „Einer von uns're Leut'" Bekanntes und Besseres, und waren auch die Aufführungen derart, daß man sich von der äußerst zahlreichen Gesellschaft des Herrn Director Thieme, in welcher nicht nur viele strebsame und talentvolle junge Kräfte, sondern auch in der Bühnenwelt als tüchtig bekannte ältere Künstler sich befinden, künftig genußreiche Abende versprechen durfte. Und diese Hoffnung hatte uns nicht getäuscht; dies bewies die Vorstellung des „Hans Lange" am vorigen Montag. Dieses Schauspieles, dermalen bei den meisten größeren Bühnen Repertoirstück, eines der besten drama tischen Weike der Jetztzeit und vielfach in den Journalen bespro chen, ist auch in diesem Blatte bereits vor einigen Tagen zur Ge- uüge Erwähnung geschehen. Die neuliche Aufführung desselben war zu den gelungensten zu zählen, welche wir seit Jahren hier mit« angesehen haben. Die Hauptpersonen des Stückes, „Hans Lange" und „Bugslaff", wurden von den Herren Petzold und Brede un« tadelhaft vorgeführt und gelangten deshalb auch zur Geltung; nur möchten wir Herrn Brede rathen, in dem engen Raume unsere- Theatergebäudes sein kräftiges und wohlklingendes Organ stellen weise nicht zu sehr anzustrengen und dadurch zu beeinträchtigen. Auch die Damen Frl. Jenichen, Frl. Brede und Frau Satzmann, sowie die Herren Rank, Fiedler und Thieme trugen wesentlich zum Gelingen des Ganzen bei; insbesondere hat Herr Rank in feinem Fache als komischer jugendlicher Liebhaber seit Jahresfrist bedeu tende Fortschritte gemacht. DaS treffliche Zusammenspiel gab Zeug- niß einer tüchtigen Regie; um so auffallender war es jedoch, daß unter den Mägden auf einem pommerschen Bauernhöfe im fünf zehnten Jahrhundert sich eine in moderner bürgerlicher Kleidung zeigte. Auch kann man den Wunsch nicht verschweigen, bei Wieder holungen des Stückes, welche sowohl im Interesse der Direction, als des Publikums gewiß stattfinden werden, dasselbe mit der Ver söhnung des Sohnes und der Mutter endigen zu lasse«, damit der jetzige Schluß, der beinahe lächerliche Aufzug im Gefängniß, den Eindruck des ganzen Stückes nicht verderbe. Neueste Post. Wien, 20. Sept. Die Einberufung des ungarischen Landtag» ist für den 10. Dec. nach Pesth angeordnet. — Es bestätigt sich nicht, daß auch Rußland über die Gasteiner Convention sich auS« gesprochen. Graf Stackelberg hat wiederholt officiell erklärt, daß, Rußland seine Politik der Nichteinmischung aufrecht erhält. Hamburg, 19. Sept. In Ratzeburg sind die deutschen Flaggen verboten. Die holsteinische Regierung führt ihr herzog liches Siegel, während sich nur der Statthalter des kaiserlichen Adlers als Amtssiegel bedient. Altona, 20. Sept. Ein Tagesbefehl des Feldmarschallleut- nauts v. Gablenz an die österreichischen Truppen sagt unter Anderm r Ein einträchtiges Zusammenleben mit der Bevölkerung des befreundeten Landes, eine gute Kameradschaft mit den alliirten preußischen Truppen, das entspricht den Absichten des Kaisers. Brüssel, 19. Sept. Rogeard wurde gestern verhaftet, unter starker Escorle nach dem Bahnhofe gebracht und von dort nach der preußischen Grenze dirigirt. Rogeard ist entschlossen, nach Belgien zurückzukehren, um sich wegen Zuwiderhandelns gegen den Ausweisungsbefehl verfolgen zu lassen. London, 19. Sept. Das hiesige Haus Rothschild wird eine fünfprocentige österreichische Anleihe von fünfzig Millionen Gulden zum Curse von 74 emittiren. Verantwortlicher Redactcur: I. G. Wolf. Bericht über die Berliner Productenbörse vom 19. September. Weizen pr. 2l00 Pfd. 49—66 Thlr. bez. — Roggen pr, 2600 Pfd. 43'/. Thlr., Sept. 43 Thlr., Sept.-Oct. 43 Thlr., Frühj. 46'/, Thlr. matt. - Gerste pr. 17S0 Pfd. 32—41 Thlr. bez. — Hafer pr. 1200 Pfd, Sept. 23»/, Thlr. — Rüböl pr. 100 Pfd. I4'/„ Thlr., Sept. 14-/„ Thlr., Sept.-Oct. 14»/„ Thlr., April-Mai 14-/,, Thlr. matt. — Spiritus pr. 8000 «/« Tr. 14'/, Thlr., Sept. 13"/,2 Thlr., Sept.-Oct. 13"/,, Thlr., April-Mai l4'/ir Thlr. matt. Thermometerstand: heute Morgen 7 Uhr 8 Grad Wärme, k. . Auctions - Bekanntmachung. Vom unterzeichneten Königlichen Gerichtsamte sollen künftigen 22. September 1865 von Nachmittag 2 Uhr an die zu zwei verschiedenen Nachlässen gehörigen Gegenstände, alS: MeubleS, Kleider, Betten, Wäsche, Eisen« und Blechgeräthe und dergleichen mehr gegen sofortige Bezahlung versteigert werden. Die Versteigerung findet in der Goldammer'schen Restauration auf der kleinen Rittergasse-hier statt. Lin Verzeichniß der zu versteigernde» Gegenstände, welche Letztere an dem Auctionstage von Vormittags 10 bis 12 Uhr zur Ansicht ausliegen, ist dem an hiesiger Gerichtsstelle ausgehängten Anschläge beigefügt. Freiberg, am 16. September 1865. Königliches Gerichtsamt im Bezirksgericht. Meyer. Kühne.