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Merger Anzeiger und Tageblatt. Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand. .1° 203. Erscheint jeden Wochentag früh S U. Inserate werden bis Nachm. 3 Uhr für die nächste Nr. angenommen. Freitag, den 1. September Preis vierteljährl. LV Ngr. Inserate werden die gespaltene Zeile oder deren Raum mit S Pf. berechnet. 18V. Sachsen. Freiberg. Mit Verwunderung haben wir gestern am untern Ufer des großen Kreuzteiches in der Nähe der Dampfschiffstation eine sehr bedeutende Anzahl todter Fische wahrgenommen. Wir sahen sie in verschiedenen Größen, die meisten jedoch waren kleinere Karpfen. Auch nahmen wir uns vor, sie zu zählen und brachten die Summe auf 189 Stück, ohne unsere Zählung vollenden zu können, da zu den Vorhandenen immer Neue herantrieben. Es ist eine räthselhafte Erscheinung, die von Seiten mehrerer Augenzeugen verschiedene Erklärungen fand. Einige meinten, die Schwäne hätten sie erbissen, während Andere die Tödtung ein Paar Fischottern, welche sich im Teiche befinden sollen, zuschrieben. Doch behielt die Ansicht, daß sie in Folge einer größeren Vergiftung gestorben seien, die Oberhand. Wir vermögen die Ursache so lange nicht anzugeben, als eine genaue Untersuchung nicht Statt gefunden hat, hielten es aber für unsere Pflicht, das Publikum, das in der Regel an den Kreuzteichen und ihren Bewohnern lebhaften Antheil genommen, darauf aufmerksam zu machen und dem Besitzer des Teiches wegen des erlittenen Schadens unsere Theilnahme kund zu geben. Dresden. Ueber das Unglück, welches unseren geachteten Mitbürger, Herrn Kaufmann Höppner (Firma Dähne und Harlan) gelegentlich einer Reise in der Schweiz betroffen hat, lesen wir im Berner „Bund" folgendes Nähere: Bern. jLorresp. aus Engstlen vom 24. August.) Selten kommt ein Unglück allein. Kaum ist das traurige Ereigniß am Matterhorn verhallt, so erfahren wir mit Schrecken, daß sich auch auf den Eisfeldern des Titlis ein gräßliches Unglück zugetragen. Ein Herr Höppner aus Deutsch land , der sich seit einer R-ihe von Jahren jeden Sommer längere Zeit in Engelberg nnd Engstlen aufhielt, brach Mittwochs den 23. d. mit dem beherzten Führer Eugenius Jnfanger von Engel berg auf, um eine Excursion in den Regionen des Titlis zu machen, mit der ausdrücklichen Erklärung an seine Frau, am Abend desselben Tages wieder zurück zu sein. Wohl mochte die Angehörigen der kühnen Bergfahrer eine düstere Ahnung erfüllen, als die Beiden am Abend desselben Tages nicht wieder zurückkehpten. Jedoch suchte man sich noch damit zu trösten, eS möchte Hr. Höppner mit seinem Führer vielleicht auf Engstlen geblieben sein. Da man Letzteres aber nicht mit Sicherheit annehmen durfte, so machte sich in der Frühe des folgenden Morgens eine beträchtliche Anzahl von Leuten auf den Weg, die Vermißten aufzusuchen. Es war an einem Un glück um so weniger zu zweifeln, als von Engstlen die Nachricht eintraf, daß ähnliche Personen daselbst nicht logirt hätten. Nach langem Suchen fand man die Unglücklichen endlich, sie lagen als zerschellte Leichname am nördlichen Abhange des Titlis auf einem unzugänglichen Eisfeld auf unterwaldnerischem Gebiete. Die Suchen den kehrten zurück, ohne daß es ihnen gelungen wäre, die beiden Leichname aufzuheben. Durch das Fernrohr unterschied man, daß Herr Höppner unten und sein Führer Jnfanger auf ihn zu liegen gekommen ist, in welcher Lage sie hinter einem Felsvorsprung liegen geblieben waren. Es wird alles Mögliche gethan, die Verunglückten aufheben zu können. Noch diese Nacht werden von Engstlen aus die nöthigen Vorkehrungen getroffen, wenn man auch auf keinen Erfolg hoffen darf. Der Jammer um die Unglücklichen ist allge mein! Jedermann hier kannte und liebte die Familie Höppner, und nicht minder sind die Hinterlassenen des Führers Jnfanger zu bedauern, indem an Letzterem 10 Kinder ihren Vater verloren haben. — Am Dresden-Leipziger Bahnhof sah man am 30. August eine schwarze Flagge wehen. Es galt dieß Trauerzeichen dem zu Leipzig verstorbenen Herrn Geh. Commerzienrath Gustav Harkort, dem Vorsitzenden im Directorium und Mitbegründer der Leipzig- Dresdner Eisenbahn rc. ES folgt dem Hingeschiedenen die unge lheilteste Verehrung nach und die Stadt Leipzig wird seiner nicht vergessen, da ihm das hohe Lob eines tüchtigen Bürgers und edlen Mannes in voller Wahrheit gebührt. Löbau, 29. August. Auf der Löbau'- Rumburger Chaussee in Kottmarsdorfer Flur ist am Abende des 23. August an dem Weber Ernst Gotthelf Weber aus Obercunnersdorf von drei unbe kannten Männern ein Raubanfall verübt und Weber hierbei seiner Brieftasche mit 5 Thlr beraubt worden. Die Strolche hatten jedenfalls in den angrenzenden Sträuchern auf der Lauer gelegen und waren von da aus plötzlich über den ruhig seines Weges gehenden Weber hergefallen, zwei von ihnen haben Weber gehalten, während der dritte ihn durchsucht hat. Leider hat man bis jetzt noch keine Spur von den Räubern, die ihrer Sprache nach Deutsch-Böhmen gewesen zu sein scheinen. Neueste Poft. Wien, 31. August. Der „Wanderer" meldet: Mit kaiserlicher Entschließung vom 28. d. M. soll der siebenbürgische Landtag auf gelöst und ein anderer Landtag mit Zugrundelegung des WahlmoduS vom3.Juni 1848einberufen worden sein.—Der „Debatte" zufolge würde sich der ehestens einzuberusende siebenbürgische Landtag aus schließlich mit der Revision des siebenbürgischen Unionsgesetzes be- Mit der^ Unionsfrage werde «achter Paris, 30. August. Der „Moniteur" sagt über die Gasteiner Uebereinkunst, sie sei in Deutschland nicht günstig ausgenommen, verstoße gegen die Untheilbarkeit der Herzogthümer, und trage der Nationalität und Selbstbestimmung namentlich der Nordschleswiger keine Rechnung. Jndeß müßte man mit dem endgiltigen Urtheil warten, weil die Uebereinkunft bloS provisorisch sei. New-Jork, 18. August. Die Bundesregierung wird nur 10,000 Mann am Rio Grande lassen. 65,000 Mann werden in Texas ausgemustert. Napoleon soll sich verpflichtet haben, seine Truppen allmälig aus Mexico ganz zurückzuziehen und kein mexi kanisches Territorium zu acquiriren. Um Mexico zur Ruhe zu bringen, würden noch weitere 100,000 Mann französischer Truppen erforderlich sein. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Wolf. kirchliche Nachrichten. Pred igrr. ,, Dom. XII. -p. Drinitst. Mitfeier des Constitutionsfestes. Borm.-Text: Matth. 13, 24—30. — Nachm.-Texte: ») Luc. 15, 11—32. b) 2. Sam. 18, 31—33. e) Jae. 2, 10. Dom: früh 9 Uhr, Herr Mac. m. pü. Teichgräber. — Beichte und Communion früh 7 Uhr, Derselbe. Petri: früh halb 9 Uhr, Herr Pastor Walter. — Nachm. 1 Uhr, Katechismuslehre, Herr Mac. Reinhold. — Beichte und . Communion früh halb 7 Uhr. Nicolai: früh halb 9 Uhr, Herr Pastor Sturm. — Beichte und Communion früh 7 Uhr. Jacobi: früh 8 Uhr, Herr Pastor Rosenkranz. —- (Musik von Haydn: „Allmächt'ger, Preis dir und Ehre"*) — Nachm. 2 Uhr, Missionsstunde, Derselbe. — Beichte und Communion früh halb 7 Uhr. Katholische Kirche: früh 9 Uhr, Predigt, h. Messe. — Nachm. ' 2 Uhr, Christenlehre. ' ') Texte sind an den Kirchthlireu zu haben. Heute den t. September Sparcasse geöffnet Nachmittags von 2 Uhr an. —_ Thermometerffand heute Morgen 7 Uhr: 1V Grad Wärme. L.