Volltext Seite (XML)
wandte er sich an die Polizei, dann an die Regierung, den Minister, Ndtr Niemand konnte ihm helfen. Endlich machte er eine noch in den Scten vorhandene Eingabe an den König, schilderte seine Noth und bat den Landesberrn um kräftiges Einschreiten gegen das sündliche: „Guten Morgen, Herr Fischer!" Das Schriftstück wurde an die Ne gierung abgegeben und von dieser der Direction des Hospitals, in welchem der arme Candidat inzwischen Ausnahme gefunden hatte, mit der Anweisung zugestellt, man möge den Bittsteller durch vernünftige Vorstellung zu beruhigen suchen. Im Spital führte er sein Sonder- lingSlcben fort, verließ selten das Bett und gestattete noch seltener Jemandem Zutritt in seine Klause. In seinem Nachlaß fand man als Früchte seiner langen Studien ganze Säcke voll kleiner Bücher, än- gefüllt mit eben so zierlicher als eigenthümlicher Schrift, die Niemand entziffern konnte. Die Geheimnisse seiner Studien sind mit ihm ge storben , überlebt hat ihn -nur das volksthümlich gewordene, selbst aus die Bühne gebrachte: „Guten Morgen, Herr Fischer!" Das deutsche Seitenstück zu dem Französischen: „Von »olr, lUonmour Lantawn!" * In den letzten Tagen hat der Tod eine reiche Ernte unter der Bühnenwelt gehalten und bat leider auch mehrere sehr bedeutende Kräfte mit dahin gerafft. Wir gedenken hier zunächst des bekannten Dresdner Hofopernsängers Schnorr v. EarolSseld; weiter sind noch in dieser Woche verstorben der Komiker Bischoff in Berlin, der Tänzer Kyach in Hamburg, die Theatcrdirectoren Mewes in Detmold uud Bönicke in Berlin, und jetzt entnehmen wir wieder der „Berliner Nationalzeitung" die traurige Nachricht von dem plötzlichen Tode der Fräulein M. Matthes. Die jugendliche, sehr talentvolle Künstlerin war - Jahre beim Wiener Hostheater engagirt und gastirtc gegenwärtig in Berlin. * Zum Sänger Bachmann, der jetzt in Karlsbad weilt, im nächsten Monat aber in Kassel zum Behuf eines Engagements ein Gastspiel eröffnet, kam in diesen Tagen ein junger Mann in einfacher grauer Sommerkleidung und sagte ihm, daß ihn der Intendant des HostheaterS zu Kassel ersucht habe, sich von den Leistungen, der Stimme re. des Herrn Bachmann persönlich zu überzeugen. Bachmann war nichts weniger als gewillt, vor diesem jungen Manne Proben seiner Gesangskunst abzulegcn und entschuldigte sich mit augenblicklicher Indisposition. Der junge Mann drückte sein Bedauern aus und fügte hinzu, daß er sich freue, den Sänger nächstens in Kassel zu hören, wo er gewiß ein billiges Leben und eine freundliche Ausnahme finden werde. Was das billige-Leben angehc, antwortete der Sänger, so wolle er da- wohl zugeben, was aber die freundliche Aufnahme betreffe, so wage er sie zu bezweifeln. Denn wenn auch da- Publikum nach sichtig gegen ihn sein werde, so sei der Kurfürst desto strenger in seinen Aufforderungen und mitunter oft so voller Laune, daß cS manchmal nur eines geringen Motive« bedürft, um sofort die Entlassung zu er halten. Ach, glauben Sie das ja nicht, erwiedcrte der junge Manu, mein Papa ist gar nicht so arg, als man ihn schildert. Man kann sich das Erstaunen des Sängers denken, der junge Mann war der Sohn des Kurfürsten, Prinz Wilhelm von Hanau. Nklrcste Poft. ' Altona, 26. Juli. Der Polizeimeister Vogler verlangt Ge- nugthuung (für die gewaltsame Wegführung des Herrn Mah), andernfalls seine Demission. Florenz, 27. Juli. Die „Nazione" dementirt die Angabe, Oesterreich hätte in Paris die Absicht zu Anerkennung Italiens kundgegeben. London, 25. Juli. Wie die neuesten Berichte aus New-Jork melden, wird Johnson in einer Privat-Jnformation an die diplo matischen Vertreter der Union gegen die französisch-belgisch-öster reichische Occupation Mexikos protestiren und die Aufrechterhaltung der Monroe-Doctrin betonen. Die Vereinigten Staaten werden in fünf Militär-Divisionen getheilt, unter dem Commando von Meade, Sherman, Sheridan, Thomas und Halfth. Verantwortlicher Redacteur: I. G. Wolf kirchliche Nachrichten. .. >' - l s... . ' vom 19. btt 25. Juli wuldkll angtMtl-tl: Geborne: dem Bergrath Scheerer t Tochter — dem Schuh, machermeister Kunze 1 Sohn — dem Handarbeiter Walter 1 Tochter — dem Handarbeiter Fischer 1 Sohn — dem Lohnkutschcr Brand 1 Sohn — dem Doppelhäuer Zschocke in Zug 1 Tochter —, dem Doppelhäuer Uhlig daselbst I Tochter — dem Doppelhäuer Teuchert daselbst t Tochter — dem Arsenikarbeiter Haubold 1 Tochter — dem Bergarbeiter Haupt 1 Tochter — dem Bahnarheiter Kotte 1 Tochter — dem Mehl- und Gemüsehändler Silbermann 1 Tochter — dem Nachtwäscher Krumbiegel 1 Sohn — dem Wirthschaftsbefitzer Drechsel in Zug 1 Sohn — dem Doppelhäuer Nopp l Sohn — dem Hütten arbeiter Kluge > Tochter — dem Bergarbeiter Brendel 1 Tochter — dem Tagarbeiter Pötzschmann l Tochter — dem DoppelhSuer Aryold I Tochter — dem Rittergutspachter Kröber 1 Tochter — dem Berg arbeiter Gehmlieb 1 Tochter — dem Handarbeiter Pinkert 1 Sohn dem Bergmauer Ulbrich in Frcibergsdorf I Tochter — dem Bergaibeiftr Nitzsche daselbst 1 Tochter — dem Braumeister Steudel daselbst t Tochter. — Hierüber l todtgeb. unehel. Sohn. — Ueberhaüpt 26 Kinder, als 8 Söhne und 18 Töchter. Getraute: der Kohlenarbeiter Karl Hermann Huster in Schede' witz mit Amalie Therese Hornickel hier — der Bergarbeiter Karl Hermann Schmidt mit Jgsr. Anna Marie Böhme — der Doppelhäüer Johann Gottfried Steinchen mit Jgfr. Amalie Wilhelmine Porstendorfer — der Bergarbeiter Ernst Hermann Drechsler mit Anna Franziska Meutzner in Zug — der Bergwerksdirector Paul Alphons Petzold in WostcresenSk in Rußland mit Jgsr. Sophie Clara Döring hier. — Ueberhaüpt 5 Paare. Gestorbene: des Bäckermeister Schröder Tochter, C.lara Marie, 9 Mon. -- des Hüttenarbeiter Dietze Tochter, Anna Clara, 3 Moy. IO Tage — des Handelsmann Schlegel zu Brand Tochter, Auguste Agnes, l: Jahre 1 Mon. — des Bäckermeister Flechsig Zwillingssoh», Carl Oskar, 4 Mon. 6 Tage — des Handarbeiter Kästner Sohn, Heinrich Gustav, 5 Mon. 8 Tage 'des . Hüttenarbeiter Schütsays Ehesrau, Johanne Christiane geb. Kämpe, 46 Zähre 6 Mon. 3 Tage — des Kupserschmiedmcistcr Schürer Sohn, Carl Richard, 6 Wochen 3 Tage — des Bergamtsassessor Kreßner Ehefrau, Ottilie Eugsyie Dorothee geb. Manitius, 33 Jahre 2 Wochen — des Markthelfer Roll ungets. Töchterchen, 8 Tage — des Doppelhäuer.Conr,ad in Zug un- gets. Sohn, 8 Tage — des Buchhalter Klemm Ehefrau, Johanne Christiane geb. Kölbel, 65 Jahre 7 Mon. — des Doppelhäuer Keller Sohn, Carl August, 1 Mon. 3 Wochen 2 Tage — des Schuhmacher- meister Rothe Sohn, Richard Hermann, 2 Wochen — der Doppelhäuer Johann Heinrich Brügner in Zug, 37'/, Jahr — des Schuhmacher Großhans Tochter, Clara Helene, 3 Mon. 2 Wochen 1 Tag — des Tischlermeister Frosch Tochter, Anna Bertha, 1 Jahr 2 Mbch?" — des Doppelhäüer Haubold Sohn, Carl Heinrich, 4 Mon. 2 Wochen 5 TW — des Zinngießermcister Pilz Sohn, Carl Woldemar, 7 Mon. 1 Poche — des Bäckermeister Kessel Tochter, Anna Clara, 8 Mon. 2 Wochen 4 Tage — des Handarbeiter Irmscher Sohn, Johann Paul, 1 Jähr — des Modilienhändler Schmieder Sohn, Carl Max, 5 Tage — des Oeconom Braungart Sohn, Ernst Johann, 9 Wochen— des.Doppel« Häuer Rudolph Sohn, Richard, 4 Mon. 4 Wochen — des RittergutS« pachter Kröber in Niederforchheim ungetf. Tochter, 4 Stunden — des Professor Richter Sohn, Alfred Curt, 6 Jahr 4 Mon. 2 Wochen — die zweite Köchin im Johannishospital, Laura verw. Hesse, 45 Jahre — des Doppelhäuer Wittig in FreibcrgSdors Sohn, Heinrich Hermann, 2 Wochen 5 Tage alt. - Hierüber 6 unehel. Kinder., als. 2 Söhne von 3 Mon. nyd 3 Mon. 3 Wochen, sowie 4 Töchter von 7 Mon- 1 Woche, 3 Mon. 5 Tagen , 3 Mon. und 9. Mon. L Wochen. — Ueberhaüpt 33 Personen, als 17 männl, und 16 weibl. Geschlechts. Bericht über die Berliner Produktenbörse vom 27. Juli. Weizen pr. 2100 Pfd. 45 — 63 Thlr. bez. — Roggen pr. 2000 Psd. 42-/4 Thlr., Juli 42-/, Thlr., Sept.-Oct. 43'/, TM, Frühjahr 46«/, Thlr. fest. - Gerste pr. 1750 Psd. 27—34 Thlr. bez. — Hafer pr. 1200 Psd. Juli 24-/, Thlr. — Rüb öl pp. 100 Psd. 13«/« Thlr., Juli 13-/« Thlr., Sept.-Oct. 1??/« Thlr., April-Mai l4 Thlr. unverändert. — Spiritus pr. 8000Z Lr 14'/, Thlr., Juli 14 Thlr., Sept.-Oct. l4'/«, April-Mai E/« Lhlx.M OrtSkalender. krejberg«s-4lleitl>uiii,-Uuaeum — j,n liaukbau« 1»ii- Ltage. 8tLL>»- 1«i«xraj>b«o-8ur«!»n lWicb xvölluer vno irüb 8 bi« 4b«aä» 9 llbr, dl»turl>i«tnr. llänienw 48 2. Klage). Kaffa deL DarlehnL-Vereis Schloßplatz Nr. 239, 1. «tag«. Neisegelkgtnhcitcn Täglich abgehende Dampswageuzüg«. Früh V Uhr, Uhr, Vormittag« j12 Uhr, Mittag» 1 Uhr 3V Minuten, Nach. mittag» 3 Uhr 30 Mmureu, Abend» j7 Uhr. . Täglich antommeude Dampswagenzüge. Vormumgr^O Uhr^hMlttW u Uhr, Nachmillags 3 Uhr so Minute», Ahnd,