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und Tageblatt IM. Amtsblatt deS Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. GerichtSämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand. 131 Sonnabend, den 1V. Juni. n«. u. ler. Srschtlitt jedm Wochentag früh Ü U. Inserate werden bi« Nachm. 3 Uhr für dir nächst« Nr. angenommen. l nach innig« Wäger, chenlte, ha»tt Gattin i, allen >eit der zräbniß schmuck ätte zu fühlten Gott 1865. MN Erde ehrttn sein« dm n Ge« nirten ich die iachm. nden. )t. chneten, ie dem >rg für rn vr. cztlichen tschrr Dankes vere er« Ihnen! nach t«hr Kran« Regn« hl der c Bei« d. Tagesgeschichle. Berlin, 7. Juni. Die „Nordd. Allg. Ztg." theilt eine Adresse hiesiger „konservativer Vereine" an »das Abgeordnetenhaus mit, nach welcher die Art, „wie dem Ministerium Opposition gemacht wird", den. Interessen des Vaterlandes nicht entspricht und „auch den letzten Rest des Glaubens im Volke zerstören muß, daß die Ver fassung, deren wir uns erfreuen, eine Wohlfahrt und nicht vielmehr eine Strafe sei." Posen, 2. Juni. (A. Z.) Vor einiger Zeit wurde berichtet, daß aus Posen viele polnische Grundbesitzer ihre Güter verkaufen und nach dem Königreich Polen ziehen. DaS geschieht immerfort, und insbesondere von solchen, die im letzten Aufstande compromittirt waren. Sie kaufen dort die Landgüter viel billiger, als sie ihre hiesigen verkaufen können, sind folglich in den Stand gesetzt, größere Complexe zu erwerben, als die, welche sie hier besaßen. In der Regel nehmen sie auch viele ihrer Dienstboten mit. Da sie null in der rationellen Landwirthschaft mehr vorgeschritten sind, als ihre Stammgenossen in Polen, so bringen sie auch eine bessere Cultur mit, was dort den Fortschritt fördern muß. Hier bei uns rücken ihnen die Deutschen nach, die immer mehr das Uebergewicht über die Polen erlangen, so daß, wenn keine störenden Zwischenfälle eintreten, das Großherzogthum in einigen Jahrzehnten völlig germanisirt sein wird. Mit jenen concurrirt eine Aktiengesellschaft, die zu dem Zwecke zusammengetreten ist, große Complexe von Gütern (meist conftScirte) anzukaufen, sie auszustatten und einzurichten, sie folglich zu viel höherm Ertrage zu bringen, und dann mit Gewinn wieder zu verkaufen. Salzburg, 5. Juni, bekanntlich hatte die hiesige protestantische Kirche ihr Entstehen hauptsächlich den Künstler- und Männervcreinen der Gustav-Adolph-Stiftung zu verdanken, und wie nun die hiesige LandeSzeitung den „Neuen protestantischen Blättern für das evan gelische Oesterreich" entnimmt, ist die Errichtung einer evangelischen Schule in Salzburg durch die Frauenvereine dieser Stiftung nahe zu gesichert, indem bereits neben der Kirche, die auf dem Boden Neu-Salzburgs steht, ein geräumiges Grundstück für 3400 Fl. an gekauft ist, und die Grundsteinlegung zum neuen Schulgebäude vielleicht schon in Kürze erfolgen dürfte. Ueber den Aufenthalt des Kaisers in Pesth sind der „Wiener Aeitung"*folgende Depeschen zugegangen: „Pesth, 6. Juni, 5 Uhr. Dem Festprogramm gemäß besuchte der Kaiser in der Mittagsstunde die landwirthschaftliche Ausstellung. Bei bereits aufgeheitertem Himmel durch die festlich geschmückten Straßen unter begeisterten mit in enger Verbindung stehenden Gewerbefleißes zu fördern bemüht ist. Die Bedeutung, welche in Bezug auf die Hebung des allgemeinen Staatswohls und der hierdurch bedingten allgemeinen Zufriedenheit diesem Zweige der staatsbürgerlichen Thätigkeit zuerkannt werden muß, ist meinem landeSväterlichen Streben auch bisher nicht fremd geblieben. So wie ich daher die Einladung de- Verein- mit Freuden entgegenge« nommen, so habe ich auch gegenwärtig mit Befriedigung gesehen, mit welcher Theilnahmt von seitrn aller Klassen der Bevölkerung die- land, wirthschastliche Ausstellung begleitet wird. Streben Sie auch ferner dem Ihnen vorschwebenden wichtigen Ziel mit gleichem Eifer zu, und seien Sie überzeugt von der väterlichen Theilnahme, welche ich für dieses schöne Land, und besonders auch sür die Förderung der Zwecke dieses Vereins hege." Wiesbaden, 4. Juni. Sehr ergötzlich ist es, wie die „LandeS zeitung" und die „ultramontanen Blätter" von Mainz über eine Rede des vr Braun herfallen, welche in der „Mittelrh. Ztg." wiedergegeben war, und zwar ausstafftrt mit den landesüblichen Druckfehlern. Zu letzteren gehört es, daß in einem Passus gegen die Ueberhandnahme der geistlichen Orden statt des von dem Redner gebrauchten Ausdrucks „Kutten", gedruckt war „Kulten". Aus diesem Umstand folgern denn nun die schwarzen Blätter in ihrem Feuer eifer, Braun habe sich gegen alle mit einander ausgesprochen, das sei das Manifest des Fortschritts gegen den Glauben u. s. w. Die liberale Partei ergötzt sich so sehr an diesen Kapuzinaden, daß sie sich bis jetzt nicht hat entschließen können, das Druckfehlergeheimniß zu verrathen. So viel ist aber sicher, hätten wir noch Jnquisitions- tribunale, so hätte der Umstand/ daß der Setzer der „Mittelrh. Ztg." statt des „t" ein „l" gegriffen, den vr. Braun guf den Scheiterhaufen gebracht. Hamburg, 8. Juni. Die Bürgerschaft hat gestern den Senats antrag auf Ratificirung des mit Oldenburg abgeschlossenen Vertrags wegen Uebernahme des Hamburger BundeScavaleriecontiügents ohne Discussion abgelehnl, nachdem vorher ein Antrag auf Urberweisung an einen Ausschuß zur Prüfung verworfen worden W/ Kopenhagen, 5. Juni. Die amtliche „BerlingSke Tidende" bemerkt zu der Nachricht deutscher Blätter von einer russischerseits der Prinzessin Dagmar verliehenen lebenslänglichen Apanage im Betrage von 40,000 Silberrubeln jährlich, daß diese Mittheilung in allen Punkten ungenau sei. reikerger AiUM , daß steh« Rußland. Der „Wiener Abendp." entnehmen wir folgende Mittheilung: „Kaum hat der Telegraph die Vernichtung des größ- ten Theils der Stadt Koslow gemeldet, so theilt die „Stimme" auch schon wieder eine neue Unglückspost aus Homel mit. Ein von dort aus entsendetes Telegramm vom 26. Mai berichtet: „In Ho mel wüthet eine starke Feuersbrunst: die Telearaphenstation war fortgeschafft worden." Ueber den Brand in Koslow bringt die „Moskauer Ztg." einige nähere Nachrichten. Nack denselben wur« den im Laufe weniger Stunden über 1500 Häuser, 300 Buden und 4 Kirchen zerstört. Ein Geistlicher und 30 Frauen Md Kin- der sind in den Flammen umgekommen. Die „St. PeterSb. Atg." Zurufen der Bevölkerung nach dem Stadtwäldchen fahrend, ge langte der Kaiser in Begleitung des Statthalters, des ersten Generaladjutanten und der übrigen Suite kurz nach 1 Uhr am Ausstellungsplatze an und wurde daselbst von dem gesammten DirectionSauSschuß des LandwirthschaftSvereinS, seinen Präsidenten Grafen Georg Festetics an der Spitze und das Ausschußmitglied Franz DeLk in seiner Mitte, auf das ehrfurchtsvollste begrüßt. Die Ansprache des Bereinspräsidenten Grafen Festetics, in welcher derselbe die hohe Bedeutung des rationellen Fortschritts auf dem Gebiete der Landwirthschaft für einen jeden Staat, vorzugsweise aber für Ungarn — dieses von der Vorsehung für die Agricultur besonders ausersehene und mit weiten fruchtbaren Ebenen gesegnete Land — hervorhob und zugleich aussprach, daß Ungarn und dessen landwirthschaftlicher Verein auch in diesem Zweige in seinem Landes fürsten den mächtigsten Schutzherrn und die nachhaltige Stütze suche und erkenne, erwiderte der Kaiser im Wesentlichen nachfolgend: „Ich würdige vollkommen da- patriotische Streben, mit welchem dn Verein die Hebung der vaterländischen Landtscultur und de- da« Aus Turin wird dem „Schwäbischen Merkur" geschrieben: „In Neapel wurden am vergangenen HimmelfahrtStage drei Studenten, welche vor einer vorüberziehenden Procession die Hüte nicht abgezogen hatten, von dem niedern Klerus, den Meßnern und , dem Pöbel schwer mißhandelt, so daß einer derselben halbtodt hin- ersten weggetragen wurde. Des andern Morgens versammelten sich die Studenten zu mehreren Tausenden in den Höfen der Universität und verfaßten einen Protest gegen das Vorgefallene, worin sie zu glercher Zeit auf strenge Bestrafung der Schuldigen wie auf ein "0-0* drangen, demzufolge die Processionen künftighin nicht mehr außerhalb der Kirche gehalten werden sollen. Prei« vierteljährl. ro Ngr. Inserate werden dl« gespaltene Zeile oder deren . I Mtz Raum mit 8 Pf. berechnet. K. w