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--I--°. -. :. reilierger Anzeiger 'Sa »ß von und ^r. hr. und Tageblatt. llor- üv» Amtsblatt des Kgl. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Kgl. Gerichtsämter u. der Stadträthe zu Freiberg, Sayda u. Brand 28. Erscheint jeden Wochentag früh S U. Inserate werden bi« Nachm. 3 Uhr für die nächste Nr angenommen. Freitag, den 3. Februar. Preis vierteljähri. LV Ngr. Inserate werden die gespaltene Zeile oder deren Naum mit S Pf. berechnet. 1863 von >i« v. 7 Uhr den r- ir. An-. Jour- Wahl tNdtN. 3 Uhr rd. ZU nittags ven in and. rrch an l. Reins- Tagesgeschichle. Zu dem Jahndenkmal auf der Hasenheide bei Berlin sind von deutschen Turnvereinen und von solchen im Auslande 79 Steine im Gewicht von 690 Centnern eingesendet worden. Was das Aus land betrifft, so kamen aus der Schweiz 7 Steine, aus Italien 1 (vom Turnverein in Turin), aus Nordamerika 3, aus Brasilien 1 (vom deutschen Turnverein in Rio-de-Janeiro), und aus Uruguay 1 (vom deutschen Turnverein in Buenos-Ayres). Zugesagt sind dem Denkmalverein noch 8 Steine, außerdem erbittet er sich je einen Stein vom Geburtsorte E. M. Arndt's, von den Düppel schanzen, von dem Alsenufer, vom Hermannsschlachtfelde im Teuto burgerwalde, von der Wartburg, von den Ruinen des Heidelberger Schlosses, vom Sterzinger Moos oder dem Jselbcrg, vom Ostsee ufer der deutschen Ostseeprovinzen, von Montmartre, vom Hastings feld und ans Australien. Jeder dieser erbetenen Steine möge, wenn er von den Turnern einer Stadt kommt, nicht mehr als 3 Centner, wenn er von den Turnern eines ganzen Gaues kommt, nicht mehr als 10 Centner wiegen. Der „Rheinischen Zeitung" berichtet man aus Düffeldorf vom 29. Januar: „Eine carnevalistische Versammlung unter dem Namen „Narrenlandtag", welche sich gestern Abend in einem hiesigen größern Local mit närrischen Vorträgen unterhielt, wurde durch den Polizei- commissar Lehmann während einer Rede des Präsidenten unter brochen und polizeilich aufgelöst." Wien, 30. Januar. (O. P.) Ganz unerwartet erschien vor gestern um halb 9 Uhr der Staatsminister Ritter v. Schmerling in der Theresianischen Ritteracademie. Nach dem Gottesdienste wurden die Zöglinge in voller Gala in dem großen Prüfungssaale versammelt, wp sich aus der Rede Sr. Exccllenz sehr bald der Zweck dieses unverhofften Besuchs erklären ließ. In ziemlich langer Rede zollte Se. Excellenz der Haltung der Zöglinge, die Juristen sind, bei Gelegenheit der letzten Studentenunruhen die Versicherung seines vollsten Einverständisses, beziehungsweise Lobes: / „Ich suhle mich veranlaßt, Ihnen mitzutheilen, daß es mich sehr freut, Ihnen meine vollkommenste Anerkennung und Zufriedenheit über Ihre würdige und gemäße Haltung zur Zeit der letzten bedauerungs- würdigen Vorgänge an der hiesigen Hochschule auszusprechen. Der Herr Decan Prof. De. Arndts hat sich bei mir für Ihre Handlungs weise bedankt und ich — ich danke Ihnen dafür. — Ich danke Ihnen für die bewiesene Loyalität, für die Bcthätigung Ihrer edlen Gesinnung, für Ihr würdiges und ehrenhaftes Auftreten; cs berechtigt mich das zu frohen und guten Hoffnungen. — Den Wünschen der Studenten wird man gerecht werden, sowie man es immcr war; der Weg aber, den die Studentenschaft einschlug, der des Excessirens, der ist irrthüm- lich und auf diesem werden sie nie und nimmer etwas erreichen." — Wie die Wiener Zeitungen berichten, begegnete Prinz Alexander von Hessen am 24. Januar am Meeresstrande zu Nizza einem (französischen) Sergcantmajor vom Jägerbataillou und äußerte ihm seinen Wunsch, die neuen Gewehre deö Bataillons näher zu prüfen. „Ich bin", sagte er, „österreichischer Offizier und kenne Ihren Commandirenden; aber da er morgen abreist, will ich ihn nicht belästigen". Der Unteroffizier und der Prinz nahmen für den andern Tag ein Rendezvous in der Dominik-Caserne. Um 10 Uhr Morgens begab sich der Prinz ebenfalls incognito dahin. Er fand da den Unteroffizier beim Casernenwirth mit anderen Unteroffizieren frühstückend. Der Prinz nahm eine Einladung zum Frühstück freundlichst an. Man wurde lustig. Die ausschließlich militärische Eonversation wurde lebhaft. Man erzählte Kriegsgeschichten und Schlachtenbilder. Der Prinz erzählte, die französischen Gardejäger bei Solferino sehr nahe gesehen zu haben — „tüchtige Soldaten", setzte er hinzu. Er verrieth sein Incognito durch einige DankeS- worte im Namen der Kaiserin von Rußland. Indem er seine Cigarrenvertheilte, sagte er: „Wir sind hier auf demselben Posten: Ihr als Wache für die Kaiserin, ich bin auf Besuch; ich bin ihr Bruder, der Prinz von Hessen". — Die Unteroffiziere salutirten. Der Prinz inspicirte die Caserne und das Bataillon - in allen Einzelheiten. Beim Weggehen wechselte er mit den Unteroffizieren Händedrücke, ohne Abschied zu nehmen, sondern auf Wiedersehen. — 31. Januar. Die officielle „Wiener Abendpost" citirt mit gesperrter Schrift folgende Stelle aus der neuesten Rundschau der Berliner „Kreuzzeitung": „Die Thaten der beiden deutschen Groß mächte stellen sest, daß die Einigkeit von Oesterreich und Preußen die Bedingung Und die Grundlage der Einheit von Deutschland ist und daß die Geltendmachung und Anerkennung der realen Macht verhältnisse der Groß-, Mittel- und Kleinstaaten der Grundgedanke aller soliden Bundesreform sein muß." — Nach den Wiener „Morgenblättern" soll bekanntlich die preußische Regierung auf dem Verlangen beharren, daß, bevor dem Provisorium in den Herzogthümern ein Ende gemacht werde, das Verhältniß des neuen Staats zu Preußen festzustellen sei. Die „Neue Preußische Zeitung" bemerkt dazu: „Die Richtigkeit dieser Notiz bezweifeln wir keinen Augenblick. Wir haben auch unserer seits schon zum öfteren ausgeführt, daß Preußen nimmermehr in ein definitives Arrangement der Herzogthümer willigen darf, ehe nicht über die Stellung derselben zu Preußen und Deutschland end- giltig beschlossen ist. Wir haben Rechte erworben dort und können dieselben nicht irgendwelcher zukünftigen Gnade anheimgeben." Reichenberg. (R. Z.) Zum Bau der evangelischen Kirche hat das k. k. Staatsministeriym der hiesigen evangelischen Kirchen gemeinde in Erledigung eines an Se. k. k. apostolische Majestät gerichteten Gesuchs einen Beitrag von 600 Fl. zum Kirchenbaue aus dem, den evangelischen Superintendenzen Augsb. Conf. ge währten Unterstützungsbauschale für daö Jahr 1865 bewilligt. Luxemburg, 28. Januar. (K. Z.) Gestern ist die Kammer geschloffen worden, nachdem sie von Anfang November so zu sagen ununterbrochen getagt, ohne indeß die ihr vorliegende Arbeit sämmt- lich erledigen zu können. Die letzten drei Wochen sind von der DiScussion des Budgets in Anspruch genommen worden; die De batten waren ruhig und ohne politische Färbung. Blos die bean tragte Gehaltserhöhung für den apostolischen Vicar erregte De batten, weil verschiedene Deputirte der Ansicht waren, so lange der Bischof den gesetzlichen Eid nicht leiste, habe der Staat keine Ver pflichtung, ein Gehalt zu zahlen. Die Gehaltserhöhung ist übrigens votirt worden. Der „Zeitung f. Nordd." schreibt man aus Großenberkel bei Hameln vom 30. Jan.: „Nicht ohne Mühe sind wir vom Neuen Katechismus befreit worden, dessen Einführung in unsere Schule den Frieden der Gemeinde zu zerstören im Begriff stand; jetzt werden wohl nur noch wenige Eremplale jenes Buchs in der Ge meinde zu finden sein. Aber jetzt werden wir, wird unsere Schule von Tractätchen heimgesucht. Auf Veranlassung des Superintendenten Sievers ist die Einrichtung getroffen, daß aus Pfennigbeiträgen der Schüler Tractätchen aus der Hamburger Fabrik bezogen und zu einer Art Schulbibliothek gesammelt werden, um aus derselben ver liehen und verbreitet zu werden. Wir sind von dieser Art geistlicher Erzeugnisse keine Freunde und hoffen, daß das Unternehmen bald werde „gelegt" werden; sonst würden ohne Zweifel Schritte geschehen, müssen, welche aufs Neue eine unerquickliche Aufregung in btt Gemeinde nach sich ziehen würden." Schleswig-Holstein. Das „Neue Hamburg" vom 31. Jan. schreibt: „Ueber den Schnitt nnd die Farbe der schleswig-holsteinischen