Volltext Seite (XML)
Mit dem Freundschaftszug in die UdSSR Akademiee-Echo i6 4 una I Ipi Üq ji, I ei inii e.e. t iri ehi IIÖ r hU eli iiii iee, ml tig eii 3 eane HAua iio I Hi i iigi i giii i nini I iiii i iiii m m mu iini o • »mI E 1111 ml H I HII || 1 üiii inii l| Moskau — erstes Ziel der Reise Die Hauptstadt der UdSSR war die erste Station des Freundschaftszu ges. Herzlich begüßten uns die Moskauer. Die Stadtrundfahrt durch Moskau begeisterte uns. Wir suchten bekannte Stätten auf wie den Kreml, das Neue Jungfrauenkloster, die Lomonossow-Universität, Sportsta dien, den Park des Sieges. Interes sant war für uns die Gestaltung der einzelnen Metrostationen. Einzigar tig fanden wir die Ausstellung der Schlacht bei Borodino, das Borodino-Panorama. An einem der Moskauer Abende erlebten wir im Kongreßpalast des Kreml das Ballett „Fontäne Bachtschischarski“ nach einer Legende von Alexander Pusch kin. Überall spürten wir brüderliche Freundschaft 330 Freunde aus dem Bezirk Dresden fuhren Anfang April mit einem Freundschaftszug in die UdSSR. Wir gehörten zu den Teilnehmern dieser Freundschaftsreise, und wir sind froh und glücklich darüber. Kurz vor dem 8. Mai in dem Lande weilen zu können, dessen Volk in einem opferreichen Kampf den Faschis mus schlug, war für uns ein ganz großes Erlebnis, das uns unvergessen bleiben wird. Jeder Tag brachte uns neue Eindrücke, Veranstaltungen, Begegnungen. Aus der Fülle des Erlebten haben wir einiges für diesen Beitrag ausgewählt. Tiefe Ehrfurcht ergriff uns Das wohl ergreifendste Ereignis in Moskau war für uns der Besuch des Leninmausoleums. Tiefe Ehrfurcht ergriff uns, als wir am Sarkophag des großen Revolutionärs, des Gründers des Sowjetstaates vorbeigingen. Wir verneigten uns vor dem Menschen, der solch ein geniales Werk voll brachte. Lenins selbstloser Einsatz galt den Interessen des Volkes. Seine Worte und Gedanken fesselten die Arbeiter und stärkten in ihnen die Gewißheit vom endgültigen Sieg, stärkten den Willen zum Kampf gegen die inneren und äußeren Feinde. Wir schritten dann an der Kremlmauer vorbei und legten Blu men nieder an den Grabstätten von Clara Zetkin, Fritz Heckert, Kalinin und Juri Gagarin. Wie Lenins kühne Pläne in der sozialistischen Gesellschaft verwirk licht werden, zeigte uns überzeu gend die Allunionsausstellung. Sie gibt einen überwältigenden Einblick in die hohen Leistungen der sowjeti schen Werktätigen; sie widerspiegelt die Zusammengehörigkeit der 15 Unionsrepubliken und ist gleich zeitig Ausdruck der Gleichberechti gung und Souveränität der Republi ken. Tanja ist allein geblieben Der Freundschaftszug fuhr weiter nach Leningrad, in unsere Part nerstadt. Auf dem Heldenfriedhof legten wir Kränze nieder und ge dachten der Verteidiger Leningrads, die in der tragischen Zeit der 900tägigen Blockade ihr Leben ge geben hatten. Auf dem Nürnberger Prozeß der Nazi- und Kriegsverbre cher war dokumentarisch nachge wiesen worden, daß in der belager ten Stadt 632000 Menschen am Bild oben: Denkmal Lomonos sows vor der nach ihm benann ten Universität auf den Leninber- gen Bild rechts: Ein Teil des Mos kauer Parks für Kultur und Erholung Fotos: E. Höhne, Deutsche Fo tothek Dresden Hungertod starben. Ihnen zu Ehren wehen auf dem Gedenkfriedhof die Fahnen auf halbmast, brennt das Ewige Feuer. In den Seitenhallen sahen wir Dokumente und Fotos. Uns erschüt terten besonders die Tagebuchsei ten der kleinen Leningraderin Tanja Sawitschewa: „Heute ist mein Bru der gestorben“ — ,,Heute ist meine Oma gestorben“ —,,Heute ist meine Mama gestorben“ — „Heute ist mein Onkel gestorben“, und dann die entsetzlichen Worte „Alle Sawit- schews sind tot. Tanja ist allein geblieben.“ In den Granit der Gedenkmauer sind Worte der Leningraderin Olga Bergholz gemeißelt „Hier ruhen Leningrader Männer, Frauen und Kinder. Wir können ihre Namen nicht aufzählen. Wisse aber, der du diesem Stein lauschest, nichts ist vergessen, niemand ist vergessen!“ Menschen aus aller Welt legen an dieser Mauer Blumen nieder. Im Haus der Freundschaft Genosse Oleg Weizmann, stell vertretender Vorsitzender der Le ningrader Abteilung der sowjeti schen Gesellschaft für Freundschaft mit der DDR, begrüßte uns sehr herzlich während eines Freund schaftstreffens im Haus der Freund schaft. Genosse Ilja I. Spirido now, Oberst a. D„ Stadtkomman dant in Dresden 1945/46, Genosse Menge, Vizekonsul der DDR, und Leningrader Bürger nahmen an die sem Treffen teil. Herzliche Gesprä che, Erfahrungsaustausche.und kul turelle Darbietungen ließen auch diesen Abend zu einem tiefen Erleb nis werden. Herzlichen Dank So wie in Moskau, hatten wir auch in unserer Partnerstadt Leningrad Gelegenheit, die Stadt näher ken nenzulernen, und wir nutzten diese Gelegenheit gut. Wo wir auch weil ten, in Lenin-Gedenkstätten, in der Ermitage oder in der Peter-Pauls- Festung — überall spürten wir die brüderliche Freundschaft, die uns die Leningrader entgegenbrachten. Deshalb ist es uns auch ein Bedürfnis, diesen Beitrag mit einem herzlichen Dank an all jene abzu schließen, die es uns ermöglichten, dieses schöne Land, mit dem uns so viel verbindet, zu besuchen. Herzli chen Dank auch unseren Dolmet schern in Moskau, Leningrad und Minsk. Genossin Ursula Illing, APO-Frauenklinik, Mitglied der SED-Stadtbezirksleitung Dresden-Mitte Jutta Zilinsky, Studentin der Medizinischen Fachschule, Heb. 74 A