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6 Aus jeder Mark, jeder Stunde Arbeitszeit, jedem Gramm Material einen größeren Nutzeffekt Größte Sorgfalt walten lassen im Umgang mit Blut konserven In der Ausgabe Nr. 8 vom 30. April stellte das Kollektiv der Station K 4 die Frage: „Wann wird es möglich sein, ausreichend 100- bis 200-ml-Blutkonser- ven zur Verfügung zu stellen?“ Aus gangspunkt für diese Frage war das ernsthafte Bemühen des Stationskollek tivs, auch oder besser gerade Blutkonser ven so sparsam wie möglich zu verwen den. Nach Gesprächen mit dem Ärztlichen Direktor des Bezirks-Institutes für Blutspende- und Transfusionswesen, Herrn OMR Dr. Thomas, mit Ärzten und Schwestern der K 4. sowie mit einem Kollektiv des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Epidemiologie kön nen wir den Lesern folgendes mitteilen: • FürdiegeplantenTransfusionen - das sind auf der Station K 4 etwa 2 Drittel der Transfusionen - können so nied rige Mengen wie 100 ml zur Verfügung gestellt werden. • Die Station K 4 wird ab sofort von dieser Möglichkeit Gebrauch machen. • Bei nichtplanbaren Transfusionen, also z. B. in lebensbedrohlichen Si tuationen Neugeborener, wird von der Station die kleinstmögliche vorhan dene Einheit bestellt. • Zwischen der Station K 4 und dem Kollektiv der Abteilung 27u des Insti tuts für Medizinische Mikrobiologie und Epidemiologie wurde die Restver wendung angebrochener Blutkonser ven vereinbart. Die Gespräche machten noch einmal deutlich: Größte Sorgfalt im Umgang mit Blutkonserven ist geboten. Dazu gehört neben der Erfüllung aller medizinischeh Gesichtspunkte auch die Methode, Transfusionen mehr als bisher zu planen. Dazu gehört ferner, und darauf wies OMR Dr. Thomas besonders hin, verant wortungsbewußtes Handeln bei der Auf bewahrung von Blutkonserven in den Kliniken. In der geburtshilflichen Abteilung der Frauenklinik: Renovierung bei laufendem Stationsbetrieb Seit längerer Zeit stand in der ge burtshilflichen Abteilung der Frauenkli nik die Frage des Umbaus und der Renovierung der geburtshilflichen Sta tionen zur Debatte. Die letzten Renovie rungsarbeiten waren 1966 durchgeführt worden, so daß sich diese Räume in einem der Zeit entsprechenden Zustand befanden. Anfang 1975 bekam die Klinik mitge teilt, daß kurzfristig die Umbau- und Renovierungsarbeiten auf den Statio nen DI und Dil und im Neugeborenenzim mer beginnen können. Zur gleichen Zeit stand auf Grund von Umbauarbeiten am Krankenhaus Neu stadt nur eine begrenzte Bettenkapazität gynäkologischer und geburtshilflicher Betten zur Verfügung, so daß die zusätzliche Schließung der geburtshilfli chen Abteilung der Medizinischen Akademie die Versorgung der Bevölke rung gefährdet hätte. Es galt, eine Lösung zu finden. Nach eingehender Beratung der Sta tionskollektive der Stationen DI und Dil wurde mit den Bauverantwortlichen und den Handwerkern beschlossen, die Um bau- und Renovierungsarbeiten bei Auf rechterhaltung des Stationsbetriebes durchzuführen. Nach einem detaillierten Ablaufplan konnten hintereinander sämt liche Räume und Flure der geburtshilfli chen Stationen renoviert werden, wobei neben Malerarbeiten auch kleinere Um baumaßnahmen durch die Maurer, Elek triker und Fliesenleger bewerkstelligt werden mußten. Der persönlichen Einsatzbereitschaft und Disziplin aller Beteiligten ist es zu danken, daß die Maßnahmen, die in diesem Umfang ein Novum darstellen, ohne nennenswerte Bettensperrungen und Komplikationen durchgeführt wer den konnten. Trotz der erschwerten Arbeitsbedingungen verpflichteten sich die Kollektive der Stationen DI und DII, die durch die Baumaßnahmen bedingten zusätzlichen Reinigungsarbeiten als VMI-Leistungen zu erledigen. Den Schwestern, Ärzten, Bauleuten und Handwerkern gebührt höchste An erkennung für die gezeigten Leistungen und die persönliche Einsatzbereitschaft. Gedanken zur Diskussion Wie halten wir’s mit Material und Zeit? Effektive Ausnutzung unserer hochwertigen medizinischen Geräte und Anlagen - warum? Von Genossin Dr. oec. I. Meyer, Institut für Marxismus-Leninismus Sicher hat sich der eine oder andere schon einmal die Frage gestellt: Warum werden an die Ausnutzung der materiellen und finanziellen Fonds in der Volkswirtschaft solch hohe Forde rungen gerichtet? Und warum zuneh mend auch an uns im Bereich des Gesundheits- und Sozialwesens? Istdas vielleicht Ausdruck des Mangels? Es soll auf die Fragen am Beispiel der Grundfonds eingegangen werden. Sie bilden bekanntlich den Hauptteil unseres Nationalreichtums. 1973 hatten sie in unserer Republik» einen Wert von fast 530 Mrd. M (gegenüber 270 Mrd. M im Jahre 1950). Davon sind beinahe 40 Pro zent Fonds im Bereich der nichtprodukti ven Sphäre! Hierzu zählen alle Baulich keiten und Einrichtungen, die der Befrie digung individueller und gesellschaftli cher Bedürfnisse dienen, also vor allem die Einrichtungen für die kulturelle, soziale und gesundheitliche Betreuung. Darin eingeschlossen sind natürlich auch die einen zunehmenden Umfang annehmenden Maschinen, Geräte und Anlagen in diesen Bereichen, beispiels weise die medizinischen Geräte und Anlagen im Gesundheitswesen. Die Anwendung von Wissenschaft und Technik in allen Bereichen der Volkswirt schaft mit dem Ziel der immer besseren Befriedigung der Bedürfnisse der Bevöl kerung (eben auch des wachsenden Bedürfnisses nach Gesundheit) sind die Ursache für eine ständige Erweiterung und Vervollkommnung der volkswirt schaftlichen Grundfonds. Denn beachten wir: Neben dem großen Einfluß auf die Entwicklung der Arbeits produktivität bestimmen der Umfang und die Leistungsfähigkeit der Grundfonds unmittelbar Quantität und Qualität der erzeugten Produkte und Leistungen. Ihr technisches Niveau und ihre effektive Ausnutzung istdeshalbfüreine Erweite rung der Produktion oder konkret für die Verbesserung der medizinischen und sozialen Betreuung der Bevölkerung von entscheidender Bedeutung. Die Medizintechnik und ihre effektive Nut zung durch die Mitarbeiter des Gesund heitswesens nehmen somit zunehmend Einfluß auf das Niveau der medizinischen Betreuung. Aber auch folgender ökonomischer Gesichtspunkt ist interessant. Die Grund fonds übertragen bekanntlich ihren Wert allmählich im Verlauf mehrerer Arbeits prozesse auf die neuen Erzeugnisse und erzielten Leistungen (in Form von Ab schreibungen). Es muß nun einfach darum gehen, im Verlaufe dieser Zeit möglichst viele Erzeugnisse und viele Leistungen, beispielsweise Leistungen aus dem Gesundheits- und Sozialwesen, mit diesen Grundfonds zu erbringen. Und das ist prinzipiell eben nur durch bessere, effektive Nutzung der Grund fonds möglich. Vergessen dürfen wir in diesem Zusam menhang natürlich auch nicht die Tatsa che, daß uns, dem Gesundheits- und Sozialwesen, jährlich bedeutende Mittel von der Gesellschaft aus dem Na tionaleinkommen zur Durchführung un serer Aufgaben zur Verfügung gestellt werden. Als Verbraucher von National einkommen sind unsere, wie alle anderen Einrichtungen der nichtproduktiven Sphäre daher verpflichtet, ebenso wie beispielsweise die Industrie, die Land wirtschaft oder andere Bereiche der produktiven Sphäre sorgsam mit den uns übertragenen Mitteln umzugehen. Das heißt letztlich, sie so zu nutzen, daß eine hohe volkswirtschaftliche Effektivität, also konkret für unseren Bereich, daß eine bestmögliche gesundheitliche und soziale Betreuung der Bevölkerung er reicht wird. Daraus wird die hohe Verantwortung der Mitarbeiter des Ge sundheits- und Sozialwesens für die Ökonomie der Grundfonds sichtbar, in dem es darum geht, eine bessere Ausnut zung der Kapazitäten durchzusetzen. Das schließt zum Teil auch eine Mehrfachnut zung hochwertiger medizinischer Geräte und Anlagen ein, um günstigste Voraus setzungen für eine gute Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Zusammenfassend können wir also festhalten: Das Gesundheits- und Sozial wesen verfügt nicht nur über einen hohen Umfang an volkswirtschaftlichen Grund fonds, sondern es hat sich auch deren Struktur entsprechend den gewachsenen Anforderungen an das Gesundheits- und Sozialwesen gewaltig verändert. Wenn wir gegenwärtig von 499 Polikli niken, 879 Ambulatorien, 2395 staatli chen Arzt- und Zahnarztpraxen und 4 957 Gemeindeschwesternstationen sprechen können, dann ist das ein großartiges Ergebnis unserer Wirtschafts- und So zialpolitik. Diese Zahlen spiegeln maß geblich den Umfang an Grundfonds wider, über die das Gesundheits- und Sozialwesen verfügt und stellen zugleich hohe Forderungen an die Mitarbeiter dieses Bereichs hinsichtlich ihrer Nut zung. Aber das reicht schon nicht mehr. Auch über einen zunehmenden Umfang an hochwertigen und teuren medizini schen Geräten und Anlagen verfügen jetzt unsere Krankenhäuser und Poliklini ken. Und diese stellen Forderungen bis hin zur Mehrschichtauslastung, eine Forderung, die bislang vorwiegend für die produktiven Bereiche typisch war. Es geht also nicht mehr nur darum, mehr Geräte, Anlagen usw. anzuschaffen - selbstverständlich auch um mehr und immer besser, sondern es geht immer und zunehmend auch um ihre höchst mögliche Auslastung. Aber dazu bedarf es der Initiative aller in der Volkswirt schaft, wie natürlich auch der im Gesund heits- und Sozialwesen Beschäftigten. Beachten wir auch immer: „Strenge Sparsamkeit ist ein Grundsatz, ohne den wir nirgendwo auskommen, wenn die sozialistische Wirtschaft die Bedürfnisse des Volkes immer besser befriedigen soll ... Das gilt überall, wo wir gesellschaftli che Mittel einsetzen, also auch außerhalb der Wirtschaft, in den Bereichen der Kultur, der Bildung und des Gesundheits wesens.“ (E. Honecker, Bericht des Zen tralkomitees an den VIII. Parteitag, Dietz Verlag Berlin 1971, S. 51). Akademie-Echo