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Aus jeder Mark, jeder Stunde Arbeitszeit, jedem Gramm Material einen größeren Nutzeffekt Zentrale Aufnahme: Unsere Mei nung zur Frage „Wie halten wir’s mit Material und Zeit?“ Wie halten wir’s mit Material und Zeit? Die i, Die Zentrale Aufnahme - das Bindeglied zu den Kliniken - über legte, wie bei der Wiederaufnahme von Patienten die Aufnahmezeit verkürzt und Material in Form von Krankenblättern eingespart werden kann. Bisher war es doch so, daß sich jeder Patient, auch wenn er nur kurzzeitig entlassen wurde, in der Zentralen Aufnahme melden mußte und ein neues Krankenblatt erhielt. Im Monat waren das rund 300 Wiederaufnahmen, die zusätzlich mit verkraftet werden mußten und das bei oftmals personeller Unterbe setzung. Das führte dann natürlich zu langen Wartezeiten in der Auf nahme (vor allem montags), zu Beschwerden seitens der Patienten und auch der Stationen. Um dieser Misere ein Ende zu bereiten, ent stand ein Neuerervorschlag, der hier noch einmal erläutert wird, damit die Stationen eindeutig und ohne Miß verständnisse danach arbeiten kön nen: Der bereits auf den Stationen befindliche Kopfzettel darf nicht vernichtet werden, sondern wird bei der Entlassung in der Kranken geschichte abgeheftet. Wirft ein Patient innerhalb eines Kalender jahres erneut stationär aufgenom men, ist aus dem Klinikarchiv die Krankengeschichte zu entnehmen, die den abgehefteten Kopfzettel enthält. Die Station informiert telefo nisch über die Wiederaufnahme. Die Angaben werden beiderseitig über prüft, und der Patient bekommt durch die Zentrale Aufnahme eine neue Patienten-Nummer. Montags sah es bisher im Wartezimmer der Zentralen Aufnahme unserer Akademie nicht so aus. Ganz im Gegenteil. Im Wartezimmer, im Vorraum der Aufnahme, auf dem Gang im Erdgeschoß - überall standen montags wartende Patienten oder deren Angehörige, verstanden kostbare Zeit, und ihre Gedanken werden nicht immer sehr freundlich gewesen sein. Foto: Höhne Hinweis: Bei personellen Veränderungen des Patienten erfolgt eine Neuauf nahme! Durch diese Neuerung werden Zeit und Material mit einem jährlichen Nutzen von rund 1 270 Mark einge spart. Das Kollektiv der Zentralen Aufnahme arbeitet seit dem 7. April nach diesem Vorschlag. Regina Kirsch, Kollektivleiterin der Zentralen Auf nahme Nachwort der Redaktion Betreuungsatmosphäre beginnt nicht erst im Behandlungszimmer Neulich kam die Leiterin des Kollektivs der sozialistischen Arbeit „Zentrale Aufnahme“, Kollegin Re gina Kirsch, zu uns und bot uns die Meinung des Kollektivs zur Frage „Wie halten wir’s mit Material und Zeit?“ an. Es sei zwar nur ein kleiner Beitrag, aber sie hielten ihn dennoch für wichtig. Wir hielten ihn ebenfalls für wichtig und veröffentlichen den Beitrag auf dieser Seite. Erfordertzu einem Nachwort geradezu heraus. Gewiß, es gab Wortmeldungen, in denen der materielle Nutzen unver gleichlich höher liegt, als die 1 270 Mark jährliche Einsparung durch den oben beschriebenen Neuerer vorschlag. Doch einerseits liegt der ökonomische Nutzen auch hier noch höher, denn unberechnet muß bei spielsweise die Wartezeit der vielen Angehörigen von Patienten bleiben, und andererseits, welch hohen mo ralischen Wert besitzt gerade dieser Vorschlag. Wohl jeden Mitarbeiter der Akademie, der montags im Verwaltungsgebäude zu tun hatte, bedrückte die große Zahl der vor der Aufnahme wartenden Menschen. Und für manche, die dort Stunde um Stunde verrinnen sahen, war die Aufnahme die erste Abteilung der Akademie, mit der sie zu tun hatten. Zogen sie vielleicht voreilige Schluß folgerungen auf die gesamte Betreu ung an der Akademie? Auf der Stadtparteiaktivtagung Gesundheits- und Sozialwesen am 12. Februar forderte der Sekretär der SED-Stadtleitung, Genosse Heinz Nicolaus, u. a„ den Bürgern weitere Erleichterungen bei der Inanspruch nahme ärztlicher Hilfe zu verschaf fen. Und im Beschluß der Vertrau ensleutevollversammlung zur Wei terführung des sozialistischen Wett bewerbes 1975 heißt es: „Im Rahmen des sozialistischen Wettbewerbes ist die medizinische Betreuung der Bevölkerung ... besonders durch Maßnahmen der WAO einschließlich der wissenschaftlichen Organisation der staatlichen Leitungsmaßnahmen und schöpferischen Initiativen aller Mitarbeiter zu verwirklichen ... Da bei richten wir unsere Aufmerksam keit insbesondere auf. . .dieständige politisch-erzieherische Einwirkung auf alle Mitarbeiter zur weiteren Verbesserung der Betreuungsatmo sphäre.“ Betreuungsatmosphäre beginnt nicht erst im Behandlungszimmer, sondern bereits in der Aufnahme. Und darum haben die Kolleginnen der Aufnahme mit ihrer Initiative unerer Akademie einen guten Dienst erwiesen, zumal bei richtiger Anwen dung des Vorschlages keine „Verla gerung der Arbeit“ auf die Stationen erfolgt. Hier noch einmal unsere im „Akademie-Echo“ Nr. Baufgeworfe- nen Fragen • Wie sorgfältig oder „großzügig“ sind wir im Umgang mit Volkseigentum? • Wie können wir die Vergeudung von Material und Arbeitszeit verhindern? • Erkennen wir Reserven, decken wir sie auf? • Wie helfen wir anderen Abteilungen, Material sparsam zu verbrauchen und die Arbeitszeit optimal auszulasten? Redaktionsschluß für die nächste Ausgabe ist am 20. Mai.