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wohl mit den Grundsätzen des Potsdamer mens als auch mit der ChartaderVereinten en übereinstimmte, und sie zogen diese i. s dem Aufruf zum 30. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus schichte verstehen.“ Aber woher dieses Buch nehmen? Bei unserem nächsten Zusammen treffen drückte er mir dann eine deutsche Ausgabe der Geschichte der KPdSU in die Hand. Das empfand den ich als hohe Auszeichnung. Das war 3 dar- m ir Ansporn und Verpflichtung, erlich denn wer besaß damals schon ein essen solches Buch. Arbeit Die erste deutsche Ausgabe der rwar Geschichte der KPdSU erschien vielen 193g in Moskau. Nur wenige Genos- inmal sen hatten in der Illegalität Gelegen heit, sich mit ihr vertraut zu machen. Einige Genossen mehr schon in der Emigration. 1945 dann erschien im 'Che Verlag „Neuer Weg“ Berlin die erste ’ deutsche Auflage. Da saß ich nun damals mit viel Freude über dieses Buch und war er ich sogleich vor ein neues Problem *r Re- gestellt: Wann es lesen? Wie es den studieren? Tag und Nacht waren wir ’ ich unterwegs. Schlaf gab es wenig, aber t. Er wissen wollte ich dennoch, was in rtrug, diesem Buch stand. Beim Blättern sein, darin stieß ich auf die „Schlußfolge- mir: rungen“. Dabei kann mir ein „retten- jssen der" Gedanke. Ich wollte erst die enins Schlußfolgerungen lesen, um mir esser wenigstens das Wichtigste für die Arbeit der nächsten Tage anzueig nen, aber eine Stelle in diesen Schlußfolgerungen ließ mich nicht mehr los. Sie traf mitten hinein in die mich bewegende Frage: Was macht die politische Arbeit erfolgreich? Hk Also weniger schlafen und alles P- — leseft Kapitel für Kapitel, bis wieder hin zu dieser Stelle in den Schlußfol- nach der Hitlerdiktatur ohne Glau ben an eine politische Führung. Es gab stumpfsinnige Menschen, sol che die von der faschistischen Ideologie verwirrt waren, deren Le bensgeister wieder geweckt werden mußten. Aktive Nazianhänger gab es, und solche, die Mitläufer des Nazirei ches waren. Die einen mußten bestraft, die anderen gewonnen werden. Letzteres verstanden viele Genossen, einige aber verstanden das nicht. Also war die Anwendung der Leninschen Lehre sehr entschei dend für die siegreiche Revolution bei uns. Lenins Lehre - wesentlich für alle Schritte Nie in meinem Leben ließ mich diese Lehre Lenins wieder los. Sie war wesentlich für alle Schritte, die gegangen werden mußten. Heute weiß ich, daß sie immer wieder bei jeder neu zu lösenden Aufgabe neu erworben, neu in der Praxis ange wendet werden muß. Jeder weiß heute, daß die KPD seit ihrem Bestehen und nach der Vereinigung der Arbeiterparteien die SED in allen ihren Beschlüssen es als das Wich tigste ansah, sich mit dem Volk, mit den werktätigen Massen und Schich ten bei der Lösung der gestellten Aufgaben im Klassenkampf beim Aufbau einer neuen Gesellschafts ordnung, gleich auf welchem Gebiet, eng zu verbinden. Aller Erfolg hing und hängt weiterhin davon ab, wie es der Partei und jedem Parteimit glied gelingt, alle gestellten Auf ¬ gaben, die kleinen und großen, ge meinsam mit unseren Menschen zu lösen. Die Geschichte der KPdSU war und ist seit 1945 mein ständiger Wegbegleiter. Viele verbesserte Auf lagen gibt es seitdem. Meine damali ge Vorstellung, als ich das Buch zum erstenmal las.ichweißnungenügend darüber, sind natürlich längst über holt. Heute kann man eine solche Vorstellung nur belächeln. Aber zu jener Zeit war es bereits sehr viel, über solch einen Wissensschatz nach dem ersten Lesen dieses Buches zu verfügen. Nach dem gründlichen Studium des Marxis mus-Leninismus war mir dann klar, wie gering der damalige Wissens schatz war, aber ausgerüstet mit ihm, plus zunächst der Kenntnisse aus den wichtigsten Werken von Marx, Engels und Lenin, die ich im Herbst 1945 auf der Lan desparteischule erwarb, stellte mich die Partei in die Reihe derjenigen Genossen, die viele Tausende Partei kader mit der Geschichte der Kom munistischen Parteider Sowjetunion vertraut machten. Das traf insbeson dere auf die Zeit nach dem 11., 12. und 13. Plenum des SED-Parteivor- standes 1948 und der I. Parteikon ferenz 1949 zu, als die Herausbildung der SED zu einer Partei von neuem Typus zur unmittelbaren Aufgabe geworden war. Das Studium der Geschichte der KPdSU, der siegrei chen Partei Lenins, erhielt dabei einen vorderen Platz im Parteileben, und wir Propagandisten auf diesem Gebiet hatten uns dabei zu bewäh ren. Man kann mit Fug und Recht sagen, daß dieses damalige Studium ein Instrument der Kaderschmiede auf dem Wege unserer Partei zur Partei von neuem Typus geworden ist. Ein Stück erlebter proletarischer Internationalismus Wer nun diese, meine Erinnerun gen gelesen hat, kann denken: Das mit dem sowjetischen Offizier war mehr ein Zufall bei ihm. Andere studierten die Geschichte der KPdSU auch ohne diesen unmittelbaren Anstoß dazu, und studierten sie nicht schlechter. Stimmt. Stimmt aber für mich nur zum Teil. Für mich - und für wieviele noch? - war dieser Zufall damals mit der Tatsache verbunden, daß ich von einem unse rer Befreier zu diesem Studium angeregt wurde. Aus heutiger Sicht des 30. Jahres der Befreiung des deutschen Volkes vom Hitlerfa schismus durch die ruhmreiche So wjetarmee gesehen, gehört diese Begebenheit damals für mich zu einem Stückchen erlebten proletari schen Internationalismus, zu einem Erlebnis der deutsch-sowjetischen Freundschaft. NEU BEI DIETZ Befreiung 1945 - ein Augenzeugenbericht gerungen. Sie war ein Auszug aus einem der Werke Lenins und lautete: Die Partei ist unbesiegbar, wenn sie es versteht .. sich mit den breitesten Massen der Werktätigen, .in erster Linie mit € den proletarischen, aber auch mit A. den nichtproletarischen werktätigen * Massen zu verbinden..Das war es, was wir Mitglieder der KPD, was I unsere Parteiorganisation brauchte. Die Einheit der Arbeiterklasse mußte ja erst noch erkämpft werden, und alle großen revolutionären Aktionen lagen damalsnoch voruns.Sie konn- teh weder ohne Führung der einheit lichen marxistisch-leninistischen. Partei noch ohne die enge Verbin dung der Partei mit dem Volk vorbe reitet und durchgeführt werden. Das bezog sich auf jedes Parteimitglied in seinem Arbeitsbereich. sind Mit den „Werktätigen verbinden“, aber das wollte konkret auf die damalige vjeti- Situation angewendet werden. Es ohne gab viele gutwillige Menschen, aber Eine weitere Neuerscheinung zum 30. Jahrestag der Befreiung vom Faschis mus: Stefan Doernberg Befreiung 1945. Ein Augenzeugenbericht. Dietz Verlag Berlin, 1975 • Etwa 160 Seiten ■ Broschur 3 Mark Das Zentralkomitee der SED, - der Staatsrat und der Ministerrat der DDR und der Nationalrat der Nationalen Front stellen in ihrem Aufruf zum 30. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus fest: „Das Tor zur Freiheit wurde uns durch die Sowjetunion aufgestoßen. Es ist das Verdienst der Arbeiterklasse, und es entspricht ihrer historischen Mission, es ist das Verdienst der geeinten marxi stisch-leninistischen Partei der Arbei terklasse, daß der sich eröffnende, nicht einfache, aber einzig richtige Weg in eine bessere Zukunft entschlossen be schritten wurde.“ Diese grundsätzliche Analyse findet in dem vorliegenden Buch über das ent scheidende Jahr 1945 ihre anschauliche Bestätigung. Aus der Sicht eines deut schen Kommunisten und Kämpfers in der ruhmreichen sowjetischen 8. Gar dearmee, die diesen Ehrennamen für ihren entscheidenden Anteil an der Schlacht bei Stalingrad erhielt, läßt der Autor die letzten Monate und Tage des Kampfes für die Zerschlagung des Hit lerfaschismus und den Beginn der anti- faschistisch-demokratischen Um wälzung nach dem Sieg der Sowjet armee lebendig werden. Das Buch zeigt, welche entscheidende Bedeutung die uneigennützige Hilfe der Sowjetunion für den demokratischen und friedlichen Neubeginn unseres Volkes hatte. In der Schilderung der persönlichen Erlebnisse wird das Wirken bedeutender sowjetischer Heerführer und Aktivisten unserer Geschichte vorgestellt. Ein be sonderer Vorzug des Buches besteht zugleich darin, daß der Historiker Doern berg die Darstellung des selbst Erlebten mit der Beleuchtung des geschichtlichen Hintergrundes dieser Erlebnisse verbin det. Die zahlreichen Fotos und Faksimi le-Abdrucke von Dokumenten des Jahres der Befreiung bereichern diese Publika tion wirkungsvoll. Helga Schirmeister