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Aus der Arbeit unserer Volksvertreter Realer, aber anspruchsvoller Plan Abgeordnetengruppe informierte sich über Schwerpunktaufgaben im Jahre 1975 Am Anfang eines jeden Jahres ziehen wir Bilanz über unsere Leistungen und Ergebnisse der vergangenen 12 Monate. Schlußfolgerungen und Lehren führen mit zur Festlegung neuer umfangreicher Aufgaben. Das gilt für jedes Territorium, für jeden Betrieb und jedes Arbeitskollek tiv. Überall in -unserer Republik konnte dank unermüdlichen Fleißes und großer Einsatzbereitschaft aller Werktätigen für das Jahr 1974 eine stolze Bilanz gezogen werden, auch für die Entwicklung in unserer sozialistischen Großstadt Dres den. Dafür sprach die Stadtverordneten versammlung am 16. Januar allen Bür gern unserer Stadt den herzlichsten Dank aus. .Auf der gleichen Tagung wurde der Volkswirtschaftsplan 1975 beschlossen. Die sachliche und gründliche Vorberei tung dieses Dokumentes, die Diskussion über den Inhalt und die Realisierung der Planaufgaben waren und sind die derzei tig wichtigsten Aufgaben für uns als Abgeordnete. Uns liegt auf allen territo rialen Ebenen ein realer, aber anspruchs voller Plan vor. So heißt es u. a. in der Zielstellung zum Volkswirtschaftsplan der Stadt Dresden: „Der Volkswirtschaftsplan 1975 ist darauf gerichtet, weitere spürbare Fort schritte bei der Verwirklichung der Beschlüsse des VIII. Parteitages der SED zu erreichen, die dynamische Entwick lung der Volkswirtschaft weiterzuführen und die Zielstellungen des Fünfjahrpla nes 1971 bis 1975 zu erfüllen.“ Zur Verwirklichung dieser Zielstellung kommt es darauf an, in allen Betrieben und Einrichtungen, in jedem Kollektiv zahlreiche Initiativen zu wecken. Drese Atmosphäre, die zur echten Wettbe werbsdiskussion gehört, ist z. Z. auch deutlich in der Medizinischen Akademie Dresden zu spüren. Auf der Grundlage der Erkenntnisse des 13. Plenums ringen alle Arbeitsbereiche um bessere Lö sungswege und höhere Ergebnisse, gleich, ob in der medizinischen Betreu ung, der Forschung oder der Ausbildung und Erziehung. Diese Bemühungen zu fördern und zu unterstützen, sehen wir Mitglieder der Abgeordnetengruppe als unsere vor nehmste Pflicht an. Darüber hinaus wollen wir aber auch mithelfen, Pro bleme, die die gesamte Akademie betref fen, zu lösen. Aus diesem Grunde ließen wir uns in unserer Beratung am 28. Januar von der stellvertretenden Direktorin für Planung und Ökonomie, Genossin Großöhmi- chen, über die Schwerpunkte und Pro bleme des Planes der Einrichtung infor mieren. Dabei wurde zum Beispiel festge legt, daß sich die Abgeordnetengruppe regelmäßig um den termingerechten Ablauf der Maßnahmen zur Wär meträgerumstellung kümmern wird. Des weiteren haben sich die Abgeord neten seit der Kömmunalwahl mit Fragen der Betreuung älterer Bürger in der Medizinischen Akademie, mit der Zusam menarbeit zwischen der Einrichtung und den benachbarten Wohngebieten sowie mit dem Beschluß der SED-Stadtleitung zur Vertiefung der Beziehungen zwi schen Akademie und dem Territorium beschäftigt. Gegenüber allen Fragen und Hinwei sen während und im Ergebnis dieser Aussprachen fanden wir ein offenes Ohr bei der staatlichen Leitung, bei der Hochschulpartei- und Gewerkschaftslei tung. Wir wollen in dieser Weise unsere Arbeit fortsetzen und verbessern, um vom Volkskammerabgeordneten bis zum Ge meindevertreter aktiv an der Planerfül lung im 30. Jahr der Befreiung vom Hitlerfaschismus mitwirken zu können. Genossin Oberarzt Dr. Helga Gautsch Stadtverordnete Sozialistische Integration in der Medizin Gastroenterologen aus der ÖSSR und der DDR führten gemeinsames Symposium in Bad Berka durch Das Wachstum unseres Industriepo tentials während der letzten Jahre ist nicht nur das Ergebnis der Produktions steigerung durch sorgfältige Planung, ökonomische Arbeitsorganisation und den hohen Leistungswillen der Werktäti gen des Landes. Diese Entwicklung ist nicht denkbar ohne die zunehmende Kooperation und wechselseitige Ergän zung der wirtschaftlichen und industriel len Potenzen der sozialistischen Länder. Die Bemühungen um engere Beziehun gen auch in der Medizin wurden von den beiden Schwestergesellschaften für Gastroenterologie der DDR und der ÖSSR - als benachbarte sozialistische Staaten - bereits 1947 aufgenommen. Das Jahr 1968 brachte einen Rückschlag, den wir vom Jahre 1970 an zielstrebig mit getreuen tschechischen und slowaki schen Freunden überwinden konnten. Nach einigen gemeinsamen Tagungen wurde ein Vertrag geschlossen, der - neben enger Zusammenarbeit in vielen Teilfragen - als einen besonders wirksa men Weg bilaterale Symposien vorsieht. Nach dem 1. Symposium 1973 in Karlovy Vary fand jetzt das 2. Symposium in Bad Berka vom 9. bis 11. Januar statt. Aus unserer Akademie nahmen fünf Mitarbeiter teil, die mit fünf Vorträgen, zahlreichen Diskussionsbemerkungen und der Leitung sowie Koordinierung eines der drei Tagungsthemen aktiv zum Gelingen beitrugen. Das Niveau und die Dynamik der Veranstaltung wurde durch mehrere Bedingungen positiv beeinflußt: Die ak tive Beteiligung mit mindestens einem Vortrag stellte die Voraussetzung für die Zulassung dar.,Dadurch ergab sich eine Auswahl der Teilnehmer und eine Be grenzung der Zahl. Entsprechend dem interdisziplinären Charakter des Spezial gebietes waren aus beiden Ländern Vertreter aller Fachdisziplinen anwesend. Die Unterbringung und Verpflegung im Kliniksanatorium Bad Berka vermittelte - gleichsam wie ein Internat - die Möglich keit, bereits aus früheren Jahren bestehende freundschaftlich-kollegiale und wissenschaftliche Kontakte weiter zu vertiefen und neue zu knüpfen. Dazu trugen auch auflockernde und interes sante gesellige Veranstaltungen wesent lich bei, wie der gelungene „Thüringer Abend" mit einem Feuerwerk am Stausee Hohenfelden. Bei einem Ausflug konnten wir unseren Gästen die Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald und die Goe the-Schiller-Stadt Weimar zeigen. Die Hauptthemen des Symposiums wurden in drei Sälen abgehandelt: Klini sche Probleme von gastroenterologi schen Erkrankungen einschließlich der Leber und der Gallenwege, Fragen der gastroenterologischen Endoskopie - ein Gebiet, auf dem durch die Glasfi berendoskope eine Revolution eingelei tet wurde -, und als 3. Thema neue Methoden in Diagnostik, Therapie und Forschung. Abschluß und Krönung bildete ein von Professor Petzold geleitetes Rundtisch gespräch mit Einbeziehung aller Ta gungsteilnehmer. Hier erfolgte eine leb hafte Diskussion über die gegenwärtige Situation der Gastroenterologie in unse ren beiden Ländern. Unter Beachtung aller wesentlichen Gesichtspunkte wur den Morbidität, Mortalität und sozial medizinische Bedeutung häufiger Krank heiten beleuchtet; weiterhin wurden Ar beitsorganisation im Territorium, Ka derbedarf, technische Voraussetzungen, Ausbildung von Schwestern, Studenten, Ärzten sowie schließlich perspektivische Vorstellungen zu diesen praktisch be deutsamen Fragen behandelt. Während aller Tagungsabschnitte war der Ablauf durch intensives Interesse und regen, kritischen Gedankenaustausch gekennzeichnet. Dieses Symposium ver mittelte den Eindruck, als ob hier die Gesellschaft nur eines Landes zu einer gemeinsamen Tagung zusammenge kommen sei. Erstmalig nahmen als Gäste drei reprä sentative Gastroenterologen der Volks republik Polen teil. Auch sie äußerten sich anerkennend über das hohe wissen schaftliche Niveau der Vorträge, die intensive Diskussion und die Perfektion der Organisation des Symposiums. Das Interesse der polnischen Kollegen an enger Zusammenarbeit mit den gastroen terologischen Gesellschaften unserer beiden Länder ist groß, so daß Schritte zur stärkeren Einbeziehung des Nachbar landes beschlossen wurden mit dem Ziel, in einigen Jahren gemeinsam zu tagen. Mit dem 2. Symposium der Gesellschaf ten für Gastroenterologie der ÖSSR und der DDR im Januar 1975 ist die sozialisti sche Integration in unseren beiden Ländern nach Inhalt und Reifegrad ein gutes Stück vorangekommen. Problemverwandte Arbeitsgruppen haben sich wechselseitig über ihre Vorhaben, Methoden und Ergebnisse informiert. Erste Konzeptionen direkter Zusammenarbeit wurden besprochen. Beide Seiten haben erkannt, welche Steigerung unseres fachlichen und wis senschaftlichen Potentials zu erreichen ist, wenn wir uns - wie in der Industrie - .in engem Erfahrungsaustausch und in ökonomischer Arbeitsteilung zum Nutzen aller vereinigen. Genosse Hans-Ullrich Lehmann, Parteigruppenorganisator Genosse Professor Dr. Friedrich Renger, Mitglied der Hochschulparteileitung Symposium in Bad Berka „Akademie-Echo" Seite 6