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Militärmedizin in die Aus- und Weiterbildung einbezogen Abteilung für Militärmedizin an der MAD geschaffen Auf der Grundlage einer Vereinbarung zwischen dem Ministerium für Nationale Verteidigung und dem Ministe rium für Hoch- und Fachschulwesen über die militärmedizinische Ausbildung der Studenten der Medizin, Stomatologie und Pharmazie und die militärmedizinische Weiterbildung der Hochschulkader an den Medizini schen Bereichen der Universitäten und Medizinischen Adademien wurde am 1. September 1975 die Abteilung für Militärmedizin an der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ geschaffen. Die Studenten sollen durch die Einbeziehung der Militärmedizin in die Aus- und Weiterbildung an den Universitäten und Medizinischen Akademien dazu befähigt werden, Aufgaben der medizinischen Sicherstellung der Landesverteidigung erfüllen zu können. Die Abteilung für Militärmedizin ist als selbständige Struktureinheit dem Rektor der Medizinischen Akademie direkt unterstellt und hat folgende Hauptaufgaben zu erfül len: 1. Realisierung des Lehrprogramms für die fachspezifische militärmedi zinische Ausbildung der Studenten; 2. Sicherung der Aufnahme mi litärmedizinischer Spezialgebiete in die einzelnen medizinischen Fach gebiete und deren Koordinierung; 3. Einflußnahme auf die militärmedi zinische Forschung im Interesse der weiteren Entwicklung der medizini schen Sicherstellung der Landes verteidigung; 4. Mitwirkung bei der Erarbeitung von Lehr- und Anschauungsma terialien; 5. Gewährleistung der militärmedizi nischen Weiterbildung des Lehrkör pers einschließlich der in der medi zinischen Betreuung eingesetzten Hochschulkader und der mittleren medizinischen Fachkräfte; 6. Einflußnahme auf den Inhalt der Diplomarbeiten sowie auf andere Beleg- und Abschlußarbeiten zur Schaffung von wissenschaftlichen Grundlagen für die Militärmedizin und den medizinischen Schutz der Bevölkerung; 7. Mitwirkung an der Organisation und Durchführung wissenschaftli cher Tagungen und Konferenzen in Zusammenarbeit mit der Gesell schaft für Militärmedizin der DDR und anderen medizinisch-wissen schaftlichen Gesellschaften; 8. Erfüllung übertragener Aufgaben der internationalen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der militärmedizini schen Aus- und Weiterbildung. Enge Zusammenarbeit mit allen Bereichen ist notwendig Die Verwirklichung der vielschich tigen Aufgaben kann nur erfolgen, wenn eine enge Zusammenarbeit der Abteilung für Militärmedizin mit allen Bereichen der Medizinischen Akademie erfolgt. Sie liegt im Inter esse der Gesundheitspolitik und der Militärpolitik der Partei der Arbeiter klasse und der Regierung der DDR. Die Ereignisse der letzten Zeit beweisen, daß die weltweiten Bestrebungen der Kräfte des Frie dens und des Fortschritts unter der Führung der Sowjetunion beachtli che Erfolge erreichten. Dieser Pro zeß der Entspannung setzt sich gegen den Willen imperialistischer Kreise durch, die, und das muß mit aller Deutlichkeit gesagt werden, keinesfalls ihr strategisches Ziel — die Beseitigung des Sozialismus als Weltsystem — aufgegeben haben. Deshalb ist es notwendig, der Lan desverteidigung nach wie vor große Aufmerksamkeit zu widmen. Katastrophen- und Kriegssituatio nen der Vergangenheit haben den Beweis erbracht, daß es bei der Beseitigung der Folgen notwendig ist, Erkenntnisse der Militärmedizin auch im zivilen Bereich zu nutzen. Die Arbeit des Gesundheits- und Sozialwesens verläuft dabei unter Bedingungen, die denen der Arbeit des medizinischen Dienstes der Truppen gleichen. Vom militärmedi zinischen Ausbildungsstand des medizinischen Personals wird dann auch die Effektivität aller Maßnah schaft am Standort ist persönliches Anliegen. Zurückgekehrt in die DDR beklei dete Genosse Dr. Hippe wichtige Funktionen in der Nationalen Volksarmee. So war er Regiments arzt und später Lehroffizier in ver schiedenen Bildungseinrichtungen der Nationalen Volksarmee, darun ter auch an der Militärakademie „Friedrich Engels“. Ehe er die Leitung der Abteilung Militärmedizin an unserer Akademie übernahm, war er als Direktor der Bezirksaka demie Dresden des Gesundheits- und Sozialwesens tätig. Seit 1964 ist er Facharzt für Sozialhygiene. Genosse Dr. Hippe promovierte 1967 an der Ernst- Moritz-Arndt-Universität in Greifs wald und ist seit 1971 Inhaber der Facultas docendi für Militärwissen schaft. Er ist Mitglied der Gesell schaft für Militärmedizin der DDR und gehört dem Vorstand der Re gionalgesellschaft für Militärmedizin an. Des weiteren ist er Mitglied der Gesellschaft für Geschichte der Medizin der DDR und des Bezirksko mitees des DRK in der DDR. Es ist ein gesellschaftliches Erfor dernis, den zukünftigen Absolventen einer sozialistischen medizinischen Hochschule militärmedizinische Grundkenntnisse zu-vermitteln. Die Mitarbeiter der Abteilung Militär medizin unter Leitung des Ge nossen Dr. Hippe werden diese men des medizinischen Schutzes der Bevölkerung bestimmt. Erfahrungen der sowjetischen Militärmedizin nutzen Die Schaffung militärmedizini scher Abteilungen an den Universi täten und Medizinischen Akademien wird zur verbesserten medizinischen Sicherstellung der Landesverteidi gung beitragen. Eine große Hilfe für ihre Tätigkeit werden die Erfahrun gen der sowjetischen Militärmedizin sein, die es allseitig zu nutzen gilt. Seit langer Zeit ist die militärmedizi nische Ausbildung der medizini schen, stomatologischen und pharmazeutischen Hochschulkader in der Sowjetunion eine Selbstver ständlichkeit. Sie hatte einen erheb lichen Anteil an den Erfolgen der medizinischen Sicherstellung im militärischen und zivilen Bereich während des Großen Vaterländi schen Krieges. Durch die Nutzung der sowjetischen Erfahrungen wird aber auch ein Beitrag zur Festigung der deutsch-sowjetischen Freund schaft und der Waffenbrüderschaft unserer Armeen geleistet. Für die nach dem Studium begin nende Weiterbildung der Ärzte und Zahnärzte zum Facharzt schafft die militärmedizinische Grundlagenaus bildung wesentliche Voraussetzun gen für die Erfüllung der seit Erlaß der Facharzt-/Fachzahnarztord- nung vom 23. Mai 1974 in Kraft getretenen militärmedizinischen Bil dungsanforderungen. Die Mitarbeiter der Abteilung Mi litärmedizin werden die ihnen über tragenen Aufgaben mit aller Konsequenz verwirklichen und er warten, daß die Studenten der noch im laufenden Studienjahr beginnen den Ausbildung die notwendige Aufmerksamkeit widmen. Aufgabe in guter Zusammenarbeit mit dem gesamten Lehrkörper und den gesellschaftlichen Organisatio nen der Akademie erfüllen. A-E Wir stellen vor: Genosse MR Dr. Hippe Leiter der Abteilung Militärmedizin Die am 1. September 1975 an der Medizinischen Akademie „Carl Gu stav Carus“ Dresden errichtete Ab teilung Militärmedizin wird von Ge nossen Oberstleutnant a. D. Me dizinalrat Dr. med. Fred Hippe geleitet. Damit wurde die Leitung dieser wichtigen Abteilung einem Genossen übertragen, der sich in 25jährigem aktiven Dienst in der Armee ein hohes Wissen auf dem Gebiet der Militärmedizin aneignete und in jeder ihm übertragenen Funk tion klassenbewußt und mit ganzem persönlichem Einsatz seinen Beitrag zur Erhöhung der Landesverteidi gung leistete. Genosse Dr. Hippe trat 1949 in die bewaffneten Kräfte der eben erst gegründeten Deutschen Demokrati schen Republik ein. Ein Jahr später bat er um Aufnahme in die Partei der Arbeiterklasse. Nach dreijährigem Dienst als Sanitäter und Feldscher erfolgte seine Delegierung an die Militärmedizinische Akademie „S. M. Kirow“ in Leningrad. Dieses Leningrader Studium von 1952 bis 1959 gehört zu seinen wertvollsten Erinnerungen, vermittelte es doch nicht nur hohe Kenntnisse und Fähigkeiten auf medizinischem und militärmedizinischem Gebiet, son dern förderte die Liebe zur Militär wissenschaft überhaupt und formte die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Offiziershörer. Noch heute steht Genosse Fred Hippe mit Le ¬ ningrader Lehrern, die zu Freunden wurden, in Verbindung. Die Festi gung der deutsch-sowjetischen Freundschaft und Waffenbrüder