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Im Beschluß der Vertrauensleu tevollversammlung zur Weiterfüh rung des sozialistischen Wettbe werbes kommt die Zielstellung zum Ausdruck, jedem Patienten die notwendige medizinische Hilfe in hoher Qualität zuteil werden zu lassen, jeden Patienten mit guter Betreuungsatmosphäre zu umge ben. Zwischen diesem Ziel und der Forderung, die sehr wertvollen medizinisch-technischen Geräte intensiv zu nutzen, besteht ein untrennbarer Zusammenhang. Ge nossin Großöhmichen legt auf die ser Seite dar, wie sich Ärzte und Ökonomen zielstrebig mit Kapazi tätsauslastung in einer Abteilung der Akademie befaßten. Beachten wir: Auch im Gesundheitswesen • Intensivere Nutzung der Grundmittel • Kostenrechnung — Kostensenkung — zum Wohle unserer Patienten Kostenrechnung als Nachweis der Nutzung der Kapa zitäten in der Abteilung Nephrologie und Hämodialyse Mehrfach waren die Aufgaben der Abteilung Nephrologie und Hämodialyse Gegenstand von Ver öffentlichungen. Heute wollen wir ergänzend darstellen, welche Gedanken sich Ärzte und Ökonomen um die Behandlungskosten in dieser Abteilung gemacht haben. Von 1970 bis 1972 wurde mit einem Kostenaufwand von rund 600 TM das Dialysezentrum an der Akademie aufgebaut. Diese Kosten sind die Grundlage von ökonomi schen Berechnungen, wie sie in der Zeitschrift „Sozialistische Finanz wirtschaft" Nr. 11/1975 veröffent licht wurden. Dazu hatten wir nach Fertigstellung und Inbetriebnahme des Zentrums im Juni 1972 zusätz lich die Zahl der Dialysen sowie die bei der Behandlung entstehenden Kosten erfaßt. In diesen Kosten sind enthalten • die Spüllösung und die Medika mente • das Kleininstrumentarium • die klinisch-chemischen und hämatologischen Analysen der Ab teilung Klinische Laboratorien • die Konsiliartätigkeit von Ärzten anderer Fachdisziplinen der Akade mie • Verpflegungskosten sowie • der An- und Abtransport der Patienten durch das DRK. Ein wichtiger Bestandteil der Ko stenrechnung sind die Löhne und die lohngebundenen Kosten der Mitarbeiter der Abteilung. Außerdem gingen die jährlichen Abschrei bungskosten an den baulichen und apparativen Ausstattungen in die Berechnungen ein. Nach Erreichen eines regelmäßi gen Arbeitsablaufes konnten wir dann für das Jahr 1973 die notwen digen Daten zusammenstellen. Allen Mitarbeitern, die uns dabei unter stützten, sei herzlichst gedankt. Im zweischichtigen Dienstablauf für das medizinische Personal gelang es, zunächst acht Dauerpatienten zu behandeln. Wöchentlich wurden etwa 20 Dialysen vorgenommen. Im Jahre 1973 führten die Mitarbeiter des Zentrums in unermüdlichem Einsatz über 900 Behandlungen durch. Höhere Behandlungszahlen hätten sie nur mit personeller Erwei terung e*reichen können. Mit unseren Berechnungen haben wir ermittelt, daß nach dem realisier ten Investitionsprojekt ein Dialy seplatz in Dresden rund 100 TM kostet. Für jede Dialyse entstand 1973 ein Kostenaufwand von 561 Mark. Umgerechnet auf einen Dauerpatienten sind das in einem Jahr 64 500 Mark. Wenn es gelänge, die maximale Platzkapazität des Zentrums auszu nutzen und darüber hinaus jeden Dialyseplatz in Tag- und Nacht schicht zu belegen, wäre es tech- Zitiert Die Tätigkeit in der medizinischen Betreuung dient unmittelbar der Erfül lung des Zieles der Hauptaufgabe. Das betrifft sowohl die Befriedigung des Bedürfnisses nach Gesundheit unserer Bürger als auch die Erhaltung ihrer Leistungsfähigkeit. Daraus leitet sich die Verantwortung ab, die uns von der Gesellschaft zur Verfügung gestellten materiellen Fonds und das Arbeitsver mögen so effektiv wie möglich in der medizinischen Betreuung, der For schung und Lehre einzusetzen. Das schließt die Aufdeckung von Reserven besonders in der Materialökonomie, die Anwendung der wissenschaftlichen Ar beitsorganisation zur Intensivierung des Arbeitsprozesses, die volle Nutzung der Arbeitszeit, die verantwortungsvolle Nut zung und Pflege der Geräte und andere sich daraus ergebende Aufgaben ein. Aus dem Beschluß der HPL vom 20. Juni 1975 nisch möglich, jährlich 4200 Be- handlungen für etwa 33 Patienten durchzuführen. Für Staat und Ge sellschaft steigen dabei neben der effektiveren Auslastung des Zen trums die Kosten auf das Dreifa che. Diese technischen und ökonomi schen Maximalwerte haben in erster Linie den Wert langfristiger Orientie rungsgrößen. In unseren Berech nungen suchten wir nach dem Optimum. Dieses Nahziel liegt bei 1 800 Behandlungen je Jahr (= 36 je Woche). Jede Dialyse kostet dann noch 454 Mark und jeder Dauerpa tient 54 050 Mark je Jahr. Im Ver gleich zum Jahre 1973 sinken dabei die Kosten um 20 Prozent je Dialyse und um 16 Prozent je Dauerpatient. Höhere Kapazitätsauslastung führt somit zu deutlicher Kostensenkung. Wir haben außerdem erkannt, daß zusätzlich • sparsamer Einsatz von Grundma terial (Wiederbenutzung von Dialy satoren, konzentrierter Einsatz von Medikamenten) • sorgsame Auswahl und Be schränkung von Laboruntersuchun gen und • Verminderung der DRK-Trans- portleistungen wesentlich dazu bei tragen können, die Kosten zu sen ken. Mit diesen Überlegungen kommen wir dem Anliegen nach intensiverer Nutzung von Grundmitteln und Lei stungssteigerung nach, denn auch im Gesundheitswesen können die Ausgaben nicht beliebig erweitert werden. Das sollte jeder Mitarbeiter bedenken, wenn Investitionsmaß nahmen und Gerätebeschaffungen vorbereitet werden. Annerose Großöhmichen Leiter der Abteilung Planung und Statistik Kontrolle des Organismus Eine von sowjetischen For schern entwickelte Vorrich tung zur kontinuierlichen Kontrolle des Organismus kann gleichzeitig an die 30 Indices registrieren: Blut druck, Atmung, Pulsfrequenz, Temperatur an verschiedenen Körperstellen usw. Alle diese Angaben erscheinen ver schlüsselt auf einem Bild schirm und werden auf Ma gnetband festgehalten. Die Vorrichtung wurde auf der Internationalen Ausstellung für Fernmeldemittel „Swjas- 75" in Moskau gezeigt. Eines der akutesten Pro bleme der modernen Medizin, die langfristige Konservierung von Spenderblut und Kno chenmark, ist von Mitarbei tern des Sklifossowski-Insti- tuts für schnelle Hilfe unter Leitung der Professoren W. Agranenko und A. Fe- dotenkow erfolgreich gelöst worden. Nach der von ihnen entwickelten Methode werden die Blut- bzw. Knochenmark zellen in flüssigem Stickstoff bei einer Temperatur von Minus 196 Grad aufbewahrt. So behalten sie die erforderli chen Eigenschaften mehrere Jahre lang. Aus „Sowjetunion", Nr. 9/1975 Wichtig Erscheint im Staatsverlag der DDR Ärztliche Beurteilung der Arbeitsfähigkeit Betrieblicher Kranken stand Rechtsvorschriften und methodische Hinweise mit Sachregister — etwa 50 Seiten — Broschur — 0,90 Mark. Die Sammlung, die im Ok tober erscheinen wird, enthält die Anordnung über die Ar beitsbefreiung bei Arbeitsun fähigkeit, die methodischen Hinweise für die Auswertung des Krankenstandes und die Anordnung über ärztliche Begutachtungen.