Volltext Seite (XML)
URANIA teilt mit Die nächste Bürositzung der URANIA-Mitgliedergruppe der Medizinischen Akademie Dresden findet am Dienstag, dem 16. September 1975, 16 Uhr, in der Medizinischen Fachschule statt. Die Mitglie der und Referenten der URA NIA sind dazu ebenfalls einge laden. URANIA-Abendver- anstaltungen 13. Oktober ,,Glanzlichter moderner so wjetischer Literatur", Prof. Bussewitz, Pädagogische Hochschule Dresden 18. November ,,Europäische Sicherheitskon ferenz, Helsinki 1975", Doz. Dr. Jentzsch, Direktor des Instituts für Marxismus-Leni nismus der MAD 9. Dezember „Japan — Reiseeindrücke 1974" (Farblichtbildervortrag), Dr. Fleischer, VEB Hoch vakuum Dresden Die Vorträge finden im Hör saal des Institutes für Pharma kologie und Toxikologie der MAD im Deutschen Hygiene- Museum in der DDR, Lingner platz 1, Beginn jeweils 20 Uhr. Mitteilung HGL Allen Mitgliedern der AGL Veteranen hiermit zur Kennt nis, daß aus technischen Gründen im Monat Oktober 1975 die FDGB-Beitragskas- sierung ausfällt. Nachruf Wir erhielten die Nachricht, daß Schwester Karla Börner am 17. August 1975 im Alter von 35 Jahren aus dem Leben ge schieden ist. Wir werden ihr ein ehrendes Andenken bewahren. Prof. Dr. sc. med. Dietzsch, Direktor der Kinderklinik Erster Ferienaufenthalt für mukoviszidosekranke Kinder der DDR Am 9. Juli 1975 bezogen erstmalig 40 mukoviszidosekranke Schulkin der aus sämtlichen Bezirken der DDR das Kinderkurheim „Dahmshöhe“ bei Fürstenberg an der Havel, um einen vierwöchigen Ferienaufenthalt im Kreise ihrer Alters- und Leidensgenossen zu verleben. Bereits bis zu diesem Beginn waren zahlreiche Besprechungen und Vorbereitungsarbeiten erforder lich gewesen, um das seit einem Jahr geplante Vorhaben Wirklichkeit werden zu lassen. Die Leitung der Arbeitsgemeinschaft zur Bekämp fung der Mukoviszidose in der Gesellschaft für Pädiatrie der DDR hatte dabei die volle Unterstützung durch das Ministerium für Gesund heitswesen sowie durch den FDGB- Bezirksvorstand Potsdam erhalten. Mit diesem Ferienaufenthalt, den wir in Form einer nach medizinischen Gesichtspunkten ausgerichteten Kur konzipiert hatten, wollten wir zwei Ziele erreichen: 1. Den chronisch kranken Kindern mit Mukoviszidose, die wegen der aufwendigen täglichen Behandlung keine längere Ferienreise mit ihren Eltern unternehmen und auch nicht an einem Betriebsferienlager teil nehmen können, sollte ein unbe schwertes Ferienerlebnis unter Kindern ermöglicht werden. 2. Die Eltern sollten einmal im Jahr vier Wochen von der Durchführung der täglichen Behandlung ihres Kindes entlastet werden. Gleichzei tig wollten wir eine Intensivierung der Behandlung während des Auf enthaltes im Kurheim bei den Kindern erreichen, deren bisherige häusliche Behandlung unzurei chend erschien. Aus diesen Gründen mußte dem Ferienaufenthalt ein konsequenter Therapieplan zugrunde gelegt wer den, der jedem Kind nach der Schwere seiner Krankheitserschei nungen anzupassen war, der aber andererseits noch genügend Zeit für Wanderungen, Baden und gemein same Spiele freilassen mußte. Für dieses Vorhaben erschien uns das Kinderkurheim „Dahmshöhe“, das in reizvoller mecklenburgischer Seen- und Waldlandschaft völlig isoliert von Verkehr- und Urlauberbetrieb gelegen ist, als besonders geeignet. Auch das Heimleiter-Ehepaar zeigte sich von An fang an unseren Bestrebungen gegen über besonders aufgeschlossen und interessiert. Normalerweise dient das Kurheim der Unterbringung von etwa 60 erholungsbedürftigen, sonst jedoch ge sunden Schulkindern, die hier eine vierwöchige Kur verleben. Durch gleich zeitige Unterbringung von Ärzten, Schwestern, Physiotherapeuten und Stu denten, die die medizinische Betreuung der mukoviszidosekranken Kinder zu übernehmen hatten, mußte die Zahl der teilnehmenden Kinder notwendigerweise eingeschränkt werden. Das für diese Betreuung benötigte Personal wurde von der Kinderklinik der Medizinischen Akademie Dresden zur Verfügung ge stellt, außerdem halfen drei Studentin nen des IV. Studienjahres bei der Durch führung der physikalischen Therapie im Rahmen ihres Praktikums. Darüber hin aus mußten etwa 20 Ultraschall-Aero solgeräte der Kinderklinik für die Be handlung im Kurheim bereitgestellt werden. Auch von der Kinderabtei lung des Krankenhauses Fürsten berg erhielten wir tatkrätige Unter stützung. indem Sauerstoff- und Absauggeräte sowie Infusionslösun gen für die Notfalltherapie akut auftre tender Erkrankungen bereitgestellt wur den. Auch notwendig werdende Rönt genuntersuchungen konnten in dieser Klinik vorgenommen werden. Zu Beginn und am Ende der Kur hatten wir außerdem bei allen Kindern Lungenfunk tionsprüfungen, Blutgasbestimmungen, chemische Laboruntersuchungen sowie eine Bewertung des Allgemein- und Lungenbefundes nach einem Punktesy stem vorgesehen. All diese Maßnahmen, besonders aber die tägliche Durchfüh rung der physikalischen Behandlung mit Inhalation, Lagerungsdrainage und Klopfmassage, ferner die Verabreichung entsprechender Diät mit Pankreas- fermentsubstitution und Salzzulagen sowie die in manchen Fällen notwendige medikamentöse Therapie mit Antibiotika war für das gesamte Heimpersonal, besonders aber für die Erzieher, etwas Neues. Herr Dr. Leupold hatte die schwierige Aufgabe übernommen, den Kuraufent halt am 9. Juli in Gang zu bringen und die Betreuung in den ersten beiden Wochen wahrzunehmen. Seine Ablö sung erfolgte durch Herrn Dr. Gott schalk. Durch einen Besuch am 22. 7. konnte ich mich von dem erfolgreichen Kurablauf und der guten Stimmung in „Dahmshöhe" persönlich überzeugen. Dank des vorbildlichen Einsatzes von Herrn Dr. Leupold sowie unserer Schwe stern und Physiotherapeutin und Dank der tatkräftigen Mithilfe des Heimleiter- Ehepaares, des Erzieherkollektivs und unserer Studenten waren alle anfängli chen, zum Teil erheblichen Schwierig keiten überwunden worden. Die Beschwerden der meisten Kinder waren bereits deutlich zurückgegangen, die Auswurfmengen schon geringer ge worden, und der Appetit hatte sich erfreulich gebessert. Das Gefühl, mit Schicksalsgefährten frohe Ferientage unter wirksamer Behandlung verleben zu können, verband die Kinder in ihrem Gemeinschaftsempfinden und in ihrer Aufgeschlossenheit gegenüber ihren Betreuern stärker, als dies bei gesunden Kindern zu beobachten ist. Das frohe Lachen, der gute Appe tit und nicht zuletzt die bessere Bereitschaft der Kinder zur aktiven Mitarbeit bei der physikalischen Behandlung ist für alle, die sich für das Zustandekommen des Ferien aufenthaltes eingesetzt haben, der schönste Lohn. In diesem schönen Speiseraum nahmen die Kinder mit gutem Appetit die Mahlzeiten ein