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Wissenschaftliche Tagungen ... Akademie-Echo 7 Oberarzt Dr. sc. med. P. Wunderlich Vom 23. bis 25. Juni fand in Halle unter der Leitung von Prof. Dr. Tutzke (Berlin) das I. Deutsch-Sowjetische medizin historische Symposium statt, zu dem die Gesellschaft für Geschichte der Medizin in der DDR und die Wissenschaftliche Allunionsgesellschaft der Medizinhistori ker der UdSSR in Zusammenarbeit mit der Gesellschaft für Sozialhygiene der DDR eingeladen hatten. Als Rahmenthema war die ,,Entwick lung der Sozialhygiene im 19. und 20. Jahrhundert“ vorgegeben worden. An der Entwicklung dieses Fachgebietes lassen sich besonders gut die Wech selbeziehungen der gesellschaftlichen und medizinischen Probleme demon strieren und die großen Fortschritte, die durch den Sieg der sozialistischen Pro duktionsverhältnisse auf dem Gebiet der Gesundheitsfürsorge erzielt wurden. Zu der Hallenser Tagung war eine Delegation von insgesamt zwölf sowjeti schen Kollegen gekommen, darunter zehn Professoren, und je vier Fachleute aus der Volksrepublik Polen und aus der Volksrepublik Bulgarien. Die sowjetische Delegation stand unter der Leitung von Prof. Lisitzin,dem Präsidenten der sowje tischen medizinhistorischen Gesell schaft. Die sowjetischen Teilnehmer hiel- ... der Medizinhistoriker ten über zehn wissenschaftlich fundierte Referate und beteiligten sich sehr inten siv an der Diskussion, in der sie eine konsequente und prinzipientreue Hal tung demonstrierten. Am ersten Tage wurde die allgemeine Entwicklung der Sozialhygiene behan delt, wobei die kritische Auseinanderset zung mit bürgerlichen Auffassungen eine besondere Rolle spielte. Zum Abschluß dieses ersten Arbeitsta ges fand ein Rundtischgespräch statt, in dem der Minister für Gesundheitswesen der DDR, Prof. Dr. sc. med. L. Mecklinger, ausführlich zu aktuellen und perspektivi schen Problemen der Gesundheitspolitik der DDR Stellung nahm und die gezielten Fragen der sowjetischen Gäste beant wortete. Am Abend gab der Minister einen Empfang für die knapp 100 Teilnehmer des Symposiums. Bei dieser Gelegenheit formulierte er auch die Aufgaben für die Medizinhistoriker der DDR, die in Zukunft im Prozeß der ärztlichen Bewußtseinsbil- düng noch stärker wirksam werden sol len, bei der Entwicklung des Geschichts- und T raditionsbewußtseins unserer Ärzte. Am zweiten Tage des Symposiums wurden Einzelfragen zur Methodologie der Sozialhygiene abgehandelt (Epide miologie, Demographie, medizinische Statistik, Arbeitsschutz und Rehabilita tion), am letzten Tage die Beziehungen der Sozialhygiene zu einigen klinischen Disziplinen. Besonderen Eindruck hinterließ der aus 50jähriger eigener ärztlicher Erfah rung getragene Vortrag von Prof. Dr. Kraatz, dem emeritierten Direktor der Universitätsfrauenklinik der Charite Ber lin, der noch heute als Präsident des Rates für Planung undKoordinierung der medizinischen Wissenschaften unseres Gesundheitsministeriums tätig ist. Er sprach über klinische Medizin als Einheit von sozialer und biologischer Problema tik und ging dabei besonders auf die Frauenheilkunde ein. Diejenigen klini schen Fächer, in denen konkrete sozial hygienische Probleme bisher am besten bearbeitet wurden, sind die Gynäkologie, die Psychiatrie und die Pädiatrie. Das Symposium in Halle war bestimmt von einem hohen ideologischen und wissenschaftlichen Niveau und kann nach dem Schlußwort Prof. Lisitzins als sehr erfolgreich und produktiv bezeich net werden. Es ist geplant, in Zukunft alle zwei Jahre eine solche Veranstaltung — jeweils abwechselnd in der Sowjetunion und der DDR — durchzuführen. Sie soll damit die weitere wissenschaftliche Kooperation unserer sozialistischen Bruderländer vertiefen. Von Vertretern unserer Dresdner Akademie wurden zwei Vorträge gehal ten: „Die Bedeutung der Informationsver arbeitung für die Sozialhygiene" (Schmincke und Schulz) und „Leitlinien aus der Entwicklung der deutschen Säuglingsfürsorge“ (Wunderlich). Gemeinsames Symposium der Medizinhistoriker der UdSSR und der DDR 15.Dresdner Dermatologisches Gespräch am 14. Juni im Hörsaal der Frauenklinik der Medizinischen Akademie „Carl Gustav Carus“ Dresden Die 15. Folge derunter der wissen- schaftlichen Leitung von Prof. Dr. Dr. Kleine-Natrop stehenden traditionel len Veranstaltungsreihe beschäftigte sich mit der ,,Dokumentation, Infor mationsübermittlung und automati sierten Datenverarbeitung in der Dermatologie“. Diese Themenwahl entsprach dem ausdrücklichen Wunsch des Vorstandes der Gesell schaft für Dermatologie der DDR und zielte darauf ab, den Istzustand zu erfassen sowie den Verlauf und die Erfahrungswerte, die unsere Klinik dank der sehr frühzeitigen, bereits ab Gründung der Klinik (1957) betriebe nen automatisierten Informations verarbeitung besitzt, als Kristallisa tionspunkt für überregionale Verein heitlichungen bzw. Projekte zu nut zen. Die Universitäts- und übrigen großen Hautkliniken waren, dem Rechnung tragend, durch sachkun dige Mitarbeiter bei der Veranstal tung vertreten und hatten vorher bereits ihre derzeit verwendeten Belege und Formulare eingereicht, so daß eine konstruktive Diskussion möglich wurde. Prof. Dr. Dr. Kleine-Natrop umriß „Entwicklung der automatisierten Dokumentation und Informations verarbeitung aus der Sicht einer dermatologischen Klinik“. Dr. Straube vom ORZ unserer Akademie beschrieb „Methoden und Probleme -der elektronischen Datenverarbei tung in einem Großkrankenhaus“, d. h. den Rahmen, auf den sich fachspezifische Anschlußvorhaben stützen können. Oberarzt Dr. Seeba cher skizzierte „Stand und Entwick lungstendenzen bei der Kranken blattgestaltung und Anschlußdo kumentation“, Oberarzt Dr. sc. med. Richter die „Spezielle Befunddo kumentation in dermatologischen Funktionsabteilungen und Lei stungsbereichen“. Einen „Situa tionsbericht zur konventionellen Beleg-, Formular- und Merkblatt gestaltung“ hatte Frau Dr. Jacobi erarbeitet. Aus den Vorträgen und der lebhaf ten Diskussion wurde die Dringlich keit eines derartigen Informations austausches und des ständigen Kontaktes der interessierten Kliniken deutlich, da nur so überflüssige Doppelentwicklungen vermieden und bereits vorhandene Erfahrungen genutzt werden können. In diesem Sinne war das 15. Dresdner Derma tologische Gespräch ein wertvoller Beitrag zur allgemeinen Standort bestimmung, zur Propagierung der an der Akademie auf dem EDV- Sektor gleisteten Arbeit, der bestehenden Möglichkeiten und des erzielten Nutzens sowie zur Anre gung gemeinsamer dermatologi scher Dokumentationsvorhaben überregionalen Ausmaßes. Oberarzt Dr. sc. med. G. Richter Öffentliche Verteidigung Die öffentliche Verteidigung im Promotion-B-Verfahren von Herrn Oberarzt Dr. med. Dieter Händel findet am 25. September 1975, 14 Uhr, im Hörsaal des Rektorats gebäudes statt. Thema: Automatisierte In formationsverarbeitung als Hilfs- und Rationalisierungs mittel in einer Dispensaire betreuung (Pädiatrische Kar diologie). Neue Operations mikroskope Zwei neue Operationsmikro skope für die Hals-Nasen- Ohren-Heilkunde wurden im VEB Carl Zeiss Jena konstru iert. Das Gerät 210 besteht aus einem Stereomikroskop für den Arbeitsabstand von 200 Millimetern. Leicht austausch bare Wechselobjektive ermög lichen auch größere Arbeits abstände. Die Vergrößerung ist in fünf Stufen durch einen Schnellwechsel von Hand einstellbar. Beim Operationsmikro skop 220 lassen sich der Ver größerungswechsel, die Fo kussierung in der Beobach tungsrichtung und die Lösung der Gelenkklemmen elektrisch fernbedienen. Wir ehren ihr Andenken Wie wir erfuhren, sind in den vergangenen drei Monaten unsere Arbeitsveteranen Walter Müller Elsa Moritz Otto Komarek Erich Heinzelmann Günter Tottewitz Helene Kaltschmidt Elisabeth Grafe und Martha Kemter verstorben. Ihre angjährige Mitarbeit und gewissenhafte Pflicht erfüllung bewahrt ihnen ein ehrendes Andenken. AGL Veteranen der Medizinischen Akademie Dresden