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V». dterteljLhrlich tüNzr. A,sn«te «erd« di. gespalten« Zell« oder derwRaum mit» Ps. brnchuet. H'U. -v rn?'si.7kMW »Freiberqer Anzeiger den Li» Nachmittag» Mzzj, , Mn für die nächst- u > ^^7" Tageblatt. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der Königl. GerichtsLmter und der Stadträche zu Freiberg, Sayda und Brand. 1861. ^ 282. Montag, den L December. TalMgeschichte. Dresden, 2d. November. Da die Ehe Se. königl. Hoheit des Prinzen Georg anderweit mit Hoffnungen gesegnet ist, so nimmt nächsten Sonntag (I. December) in allen Kirchen SachsenS die in solchen Fällen übliche Adkündigung und Fürbitte für Höckstdessen Frau Gemahlin, die Prinzessin Marie Anna königl. Hoheit, ihren Anfang. Chemnitz, 28. November. Es dürste anzunehmen sein, daß die Mehrzahl der hier bestehenden Innungen sich nach dem In krafttreten des neuen GewerbegesetzeS nicht auslösen, vielmehr im Sinne des letzter« als Innungen fortbestehen werden. So haben sich bereits die Generalversammlungen der Schnciderinnung mit 101 gegen 4 Stimmen und der Bäckerinnung mit 104 gegen 1 Stimme für den Fortbestand ausgesprochen. UebrigenS ist für das Bekanntwerden der neuen Gewerbegesetzgebung hier viel geschehen. ES haben sowohl in Vereinen als in Privatkreisen mehrfache er läuternde Vorträge über dieselbe stattgefunden. Katzenberg, 24. November. (S. Dsztg.) Am vorigen Montag ist der Karcha-DreSdner Braunkohlen-Berein entschlafen. Dieser Verein, vor einigen Jahren mit ca. 100,00V Thaler Actiencapital gegründet, konnte, an öfterer Geldnoth leidend, nie zu rechter Lebenskraft kommen; auch eine weitere Anleihe von einigen 1000 Thlr. Prioritäten konnte den Patienten nicht auf die Beine bringen. Am 18. d. M. gelangte das Werk unter den Hammer des Gc- richtSamts und wurde für 7050 Thaler von einem Priyatmanne erstanden. Da an 26,000 Thaler Schulden vorhanden sind, so bekommen die Actfonäre selbstverständlich auch nicht einen Deut. In Zürich ist jüngst das Gcbct als Medicinalpsuscherci vor Gericht abgehandelt worden. Jungfer Trudel in Männedorf hat durch die heilende Kraft ihres Gebets einen solchen Ruf erlangt, daß sie eine „Gebets-Heilanstalt" gründen konnte. DaS Bezirks gericht verurtheilte sie wegen Medicinalpfuscherei, aber das Ober gericht zu Zürich sprach sie frei; und sie setzt ihre Gebets-Kuren fort. Paris. Die Patrie vom 26. November kommt wiederholt auf die französische Entwaffnung zurück. Ihr zufolge ist dies viel leicht eines Tags möglich, aber dieser Tag ist noch nickt gekommen. Frankreich hat nur 400000 Mann unter den Waffen, während Oesterreich 450000, Preußen 330000 und das übrige Deutschland 175000, also im ganzen 985000 Mann schlagfertig haben soll. Außerdem seien die Grenzen Frankreichs an vielen Stellen bloß- gestellt, während die Deutschlands im Süden , Osten und Norden durch prächtige Festungen gedeckt seien. — Der „kourrier du Dimanche" bringt in seiner Nummer vom 24. d. M. in seiner Rubrik: „Die politische Woche" eine interessante, an Polen gerichtete Auslassung. Es heißt darin unter Anderm: „Seit 14 Tagen kommen uns beständig von verschiede nen Seiten Mittheilungen über ein Project zu, welches falsche Demokraten, verblendet durch leichte und mehrseitige Erfolge, im ParoxismuS ihrer Ungeduld gemeinschaftlich mit Greisen gehofft haben, die im ungesunden Streben nach militärischen Eroberungen ergraut sind. Sie wollen, daß in Ermanglung eines eigentlichen Krieges Europa für einen Augenblick wenigstens den Anschein da von genieße: sie wollen einen Aufstand während ein bis zwei Ta gen, Blutverlust einen Monat lang, Trauer für Jahre. Und nirgends scheint ihnen gegenwärtig die Scene für solche Thaten besser hergcrichtet oder mindestens mit den geringsten Kosten her stellbar, als in Polen." Mit beredten Worten wendet sich der Wochenchronist gegen die Anwälte des NakonalitätSprincipS, der natürlichen Grenzen, der Eroberungen am Rheine rc. Er citirt eine Stelle ans einem ihm von Berlin zugekommenen Briefe, die in der That manches sehr BeachtenSwertheS enthält. Namentlich wird darin die thörichte Hoffnung durchgrgeißelt, daß drei euro päische Großmächte sich jemals herbeilassen werden, her Ide« eines europäischen Kongresses beizupflichten, nnt ihren völkerrechtlich ver bürgte« Territorialbestand gttriüthlich-in Frage stellest zu lassen. Und welche europäische Macks würde sich dazu hergeben, den Con- greß selbst und auf ihm die Unabhängigkeit Polens zu befürworten? Der Berliner Briefsteller schreibt in dieser Hinsicht: „Etwa Frank reich? Durchlesen Sie den Brief des Kaisers Napoleon an die Herren Fould nnd WalewSki nnd die finanziell« Denkschrift deS erstgenannten Ministers. Und wenn Ihnen das nicht genügt, so. vernehmen Sie, daß kein einziger Staatsmann, kein einziger Freund deS zweiten Kaiserreichs für Napoleon III. die Verantwortlichkeit eines furchtbaren Krieges übernehmen würde, der ans einem ein fachen, zu Gunsten Polens auf irgend einem Longreffe abgelesenen Memoire entspringen würde. England? wissen Sie denn, daß die britische Diplomatie gleichwie an einem Dogma an der Erhaltung Oesterreichs festhält. Wenn diese Diplomatie, nicht ohne sich Mühe zu geben, gleichgiltig zu scheinen, den Sketchen zuschaute, die Oesterreich in Italien trafen, so würde sie keinesfalls die Zer« leguug der österreichischen Monarchie zu Gunsten einer mindestens zweifelhaften Wiederherstellung Polens zugeben." An diese- Brief« citat, dessen wesentlichen Theil wir hiermit wiedergaben, knüpft nun der Verfasser folgende Betrachtung: Wir wissen nur, daß die Pole» sich einer beklagenswcrthen Täuschung hingeben würden, wenn sie hofften, i» der Mitte des jetzigen Europas ihr« Nativ« nalität zurückzuerobern; was wir ferner wissen, ist- daß gewisse wenig liberale Ideen bei Manchem von ihnen nur zu leicht Ein« gang finden. Auch ist für uns bei der Wahl zwischen den Jnted- essen einer Nationalität nnd denen der liberalen Demokratie ein Zweifel nicht denkbar. Wir stimmen vor Allem für die liberale Demokratie und beehrt» nnS, für unsern Theil die große Tradi« tion weiter zn spinne», die einst in dem erhabenen Rufe Ausdruck fand: „Lieber mögen die Kolonien, als ein Prinzip zu Grunde gehen." Aus dem Elsaß, 10. November. Das Sinken her Getreide« preise hat während der letzten Woche wieder weitere Fortschritte gemacht, so daß auch die Brodtaxen ermäßigt welchen konnten. Die Zufuhren aus Oesterreich und Bayern sind noch immer be trächtlich. > -7 London, 20. November. Die „Morning-Post" enthält die officielle Nachricht, die Kronjuristen hätten entschieden, daß die Verhaftung der amerikanischen SonderbundScommiffare eine Ver letzung des Völkerrechts und eine Beleidigung Englands sei. Die englische Regierung werde als Genugthuung von der Regierung der Vereinigttn Staaten officielle DeSavouirung jenes Verfahren-, Frcigebnng der Gefangenen, Entschuldigung und Ersatz verlangen. Wir haben — sagt die „Morning-Post" — in den amerika« nischen Gewässern eine Seestrcitmacht von 1000 Kanone»; wir .könnten die amerikanischen Schiffe von den Meeren verschwinden machen, die nördlichen Häsen blokiren und dem gegenwärtigen Kriege ein Ende setzen. Turin, 28. November. Im Senate ist «in Gesrtzvorschlag tingebracht worden, wonach zeitweilig Militär in den Klöstern ein- quart'crt werden soll, weil es nächstens 03,000 Rtcrüten unterzu« bringen gebe. — Ricasoli versichert die Herzlichkeit der Beziehungen zu Frankreich. . , !