Volltext Seite (XML)
«a I 4g E IE Heznuugen de. Frieden» dem theuern Vaterland« lange erhalten. Lor äußern Gefahren wkd Mein tapfere» Heer dasselbe schützen. Bor tnnrrn Gefahren wird Preußen bewahrt bleiben, denn derZ Thron seiner Könige steht fest io seiner Macht und in Ichen Rechten» wenn die Einheit »wischen König und Volk, die Preußen groß gemacht hat, bestehen bleibt. So werden wir aus dem Wege be« schwornen Recht» den Gefahren einer bewegten Zeit allen drohenden Stürmen widerstehen können. Da» walte Gott!" Nunmehr tritt der Minister de» Innern auf den Podest der Freitreppe und verkündet die StandeSerhebunaen. In den Herzog», rana wird erhoben der Fürst von Hohenkdhe-Oehringen al- Herzog Ujeft. Den Fürstenraug erhält Graf Blücher. In den Grafenstand werd«! erhoben: die Freiherrn v. Behr-Negedank in Pommern Und ». Röthkirch-Trach in Schlesien. In den Freiherrvstand werden «hoben: der Landaericht-raty v. Golemacher in Koblenz und der General v. d. Esebeck in der Mark Brandenburg. Die übrigen Robilstirungen belaufen sich etwa auf 40. In Berlin der geh. Eommerzirnrath Karl und der Bankier Oppenfeld. — Di« Amnestie ist a«-aedMt: auf alle Preßvergehen, Vergehen gegen da- Verein-« --setz, WiederseUlichkeit gegen Grenz- ukd Forstausficht, alle Uebe» tretyngen, Duell und daunt Zusammenhängendes. Sämmtliche Strafen unter 6 Wochen Gefängniß oder 50 Thalern Geldbuße find nieder geschlagen, endlich wird 120 schweren Verbrechern auf Grund guter Führung der Nest der Strafe erlassen. Hierauf ruft der zu Pferde »Hf dem Schloßhofe haltende Reich-Herold: „ES lebe der König 'Wilhelm!" Vop allen Seiten erschallt lauter Jubel, und während, yon den Mufikchören begleitet, da- Lied anaestimmt wird: „Nun daukzt Alle Gott," erdröhnen draußen die Kanonen. Der König und der Hof ziehen sich in die innern Gemächer zurück und langsam chertheilt sich die Masse der Zuhörerschaft durch die Schloßportale. UZr S Uhr findet großes Valadiner im MoSkowiter-Saal« von über 1000 Gedecken statt. — Das herrlichste Herbstlpett« begünstigte dq» Fest, das Abends mit einer Illumination schloß. , — Nach der Kreuzzeitung ist die Krönung, „weit eutfernt, «ine leer« Lcremonie zu sein, vielmehr der erhabenste und feierlichste Au-druck de- königlichen Wort-: „Kein Bruch mit der Vergangen heit" ; die entsprechendste symbolische Darstellung de- altpreußischen Staat-recht- und der Investitur von Gotte- Gnaden." Di« Kreuz« zeitung giebt der Krönung sogar folgende Deutung: ,,J« mehr die Zeiten ihrer natürlichen Strömung alle ererbten und hergebrachten Rechte bedroht; je weniger eine Feier, wie sie sich heute vollzieht, ^N ihrem Kern auf die geheimen Neigungen und Sympathien der Menschen von beute zählen darf, je stürmischer und bedrohlicher die aufgeregten Wellen de- Völkermeeres den Felsen des Recht» umbranden und anlaufen an den „Stein des Anstoßes"; je deut« kicher die Zeichen der Zeit darauf Hinweisen, daß in nicht zu ferner Krist die Kronen der Fürsten auf gerechttr Wage gewogen werden; 4« lauter und mächtiger der Krieg-rul erschallt,wel cher die Schaaren der Revolution gegen Thron und Altar in den Kampf ruft, — nm so königlicher, aber freilich auch um so verpflichtender und ver antwortungsvoller ist di« That, inmitten de- Sturm- die Fahne d«S Kreuze- zu erheben; in dem Strubel der täglich höher an« schwellenden Rechtsverachtung und Gesetzlosigkeit das „ererbte und hervorgebrachte Recht" feierlich und thatsächuch als sein Programm zufverkünden; angesichts von Europa sich als den zu prorlamiren und weihen zu lassen, welcher entschlossen ist, der Revolution im Ramen Gottes Halt zu gebieten." > Die VolkS-Zeituna faßt die Sache anders auf. Sie sagt: „Unser König hat in seiner Rede den KrönungSact dahiu erklärt, daß dieser darum nöthig sei, weil, nachdem zeitgemäße Einrichtungen den Thron umgeben haben, d. h. nachdem die Verfassung jetzt herrsche, er, der König, der erste sei, der die Krone in diesem Sinne hi Demuth vor Gott an gehchigter Stätte empfangen und lm hesGmprenen Recht baik Heit iw allq Wahren erblicket Zn diesem Sinne ist die Krönung nicht eine Wiederholung der absolut« Krönung, sondern ein neuer Act, berechtigt durch die Thatsach^ daß die ahsolntt Krone nicht mehr existire und da» konstitutionell« Köni-thutz sein« besondere Weihe erhalten solle. In diesem Sinn ist in der That der KrönungSact ein staatsrechtlicher Act und als Schlußstein eine» Kampfe», der lange Zeiten da» Gewüth d»- VolkS verbittert hat, ist er auch für da» Volk ein Act freudiger Bedeutung." Dem StaatS-Anzeiger für Würtemberg schreibt mau vom Main unterm IS. Oktober: „ES scheint in der kurhesfischen Frage eine Wendung einzutreten, die sehr folgenschwer werden kann. In Hanau begann man nämlich damit, die Bezahlung der direkten Steuern zu verweigern oder sie nur unter Protest zu bezahlen, well mau sich auf den Boden der Verfassung vyn IM stM will. Wir wissen nicht, ob die Anregung dazu etwa von außen gegcben wurde, oder ob man eö auS eigenem Entschlüsse that, müssen aber darauf Hinweisen, daß man sich damit auf einen ge fährlichen Boden bezieht." Lou der polnischen Grenze, 13. Oktober, schreibt man der ,Pos. A.": Mehrere Regimenter Infanterie, wie auch die hazq gehörigen Cavalerieabtheilungen find in den letzten acht Tagen au- dem Zunern Rußlands gegen Warschau vorgerückt; dadurch wurde eS möglich, Verstärkungen an Trupprn von dort in die Gegenden vorzuschieben, die am meisten durch Unordnungen heim- gesucht waren. Der passive Widerstand, den die Bauern an den meisten Orten de- Königreich» ihren Herren mit unüberwindlicher. Zähigkeit entgegenstellen, scheint keineswegs eine planlose Opposition zu sein; eS ist vielmehr daraus zu erkennen, wie da- Ganze darauf abzielt, die Herren zu zwingen, Das wahr zu machen, Wa ste z. B. in Warschau so laut ihren Bauern versprochen haben. verantwottl. Redakteur: 3. «. Svlf. Bericht über die Leipz. Del- «. Produktenbörse vo« 18. October 18KI. Oelsaaten 7» Thlr. — Rap« 89 Thlr. Veld. — Rübsen 81 Thlr. Gelb. — Rüböl 13» Thlr. be,. u Br., Oet. 13» Thlr. bez., 13» Thlr. »r., Oct.-Nov. 13» Thlr. bez., 13» Thlr. Geld, Nov.-Dec. 13» Thlr. Br, — Welzen 82 78-Thlr. bez. u. Br. — Roggen 55—54j-S4—82—51 Thlr. bez. u. Br., Oct. 52» Thlr. bez., Oet.rRo». 52» Thlr. Br. — Serff» 42— 41-40-3» Thlr. bez., 42-41 Thlr. «r. — Hafer 23-22»—22 Thlr. bez., 23 Thlr. »r. — Gptrltu, 22» Thlr. Geld, Oct. 22 Thlr. Geld, Rov. 20» Thlr. Geld. Nov.-Mat 2V» Thlr. Geld, Dec.-Mai 20» Thlr. Geld. Ortskalender. s taatb-Telegrapheu-Bureau täglich geöffnet von früh 8 Uhr btb LbendS S Uhr. Heute de» 23. Oktober Sparkasse geöffnet Nachmittag? von 2 Uhr an Rlß«<Ier>SAV «ter Trewelei äe» Kittvrgore, Klein» Walters äo rt, bei Lwi» kiet^Svk. llmü kiotrsvd ewplieblt rrläoehlvssebeo -, fvlpeobellvr-, keläscbiüsoebeu-I^ager- o. üökwiecbe« Dier, bieubLiriaebe» nuä Oulwhuebsr ».Ä^erbivr io Ori^ival^ebioäev. Viv veierscbe öier-diieäerlüwv von Onwnlä Vbolau «v- nkeblt . vresäener kelä»enlv»ebell-^.«rfsvrbie«, kübwieebe» vier, Lolmbncber nnä I^imbaeber 1.»xerbier. Bekanntmachung. Wegen Reinigung der Expcditionslocale d.S unterzeichneten Königl. GerichtsamtS. werden von Letzterem in den Tagen »M 27. »iS 31. ds«. MtS- nur die unaufschieblichen Geschäfte besorgt. Freiberg, am 22. October 18kl. Kö n i glich e» GerichtS am 1. vr. Mannftld. Irmisch. Diebstahl. Am IS. dsS. Mts. Abends gegen 8 Uhr ist auf Lößnitzer Flur eine mit dunkelfarbigem Rock und Deckclmütze bekleidete Mann-', HNson, deren Aeußercö nicht näher beschrieben werden kann, als daß sie von kleiner Statur gewesen und einen Schnurrbart getragen, beim Mehle», von Kohlrüben b,troffen worden, jedoch, unter Zurücklassung eine«, auS einer grauleinenen Frauenschürze gefertigten Sacke« ent- sprungtn. < Es wird hie- zu Ermittelung deü Diebe- «»durch bekannt gemacht. Freiberg, am 21. Oktober 1861. Königliche« ««richtSamt. Im Auftrag: Wagner, Act. Irmisch.