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Preis Tageblatt. Mittwoch, den S. Oktober -tt Erich,iu» t«dm Wochentag früh >W Jusaa-weS-' d«' bi« Nachmittag« »'Uhr für di« nächst- chschetuuch« NnrMÜer chy.MGmmW». Chemnitz, 2. October. (D. A. Z.) Nach einer dreißigjährigen, höchst anerkennenSwerthen AmtSthätigkeit hat unser städtischer Mufik. director, Hr. W. Mejo, sein Amt niedergelegt und in der Person des Hrn. MannSfcld auS Dresden einen Nachfolger erhalten, der seines Vorgängers durchaus würdig erscheint. Wie warm und wie allgemein aber die Anerkennung empfunden wird, die der abtretende Meister sich verdient hat, dies gab sich mehrfach, zunächst dadurch kund, daß ihm auf Antrag des StadtratHS von Seiten der Stadt verordneten ein Ruhegehalt von 400 Thlrn. und zwar einstimmig bewilligt wurde, obwohl eine faktische Verpflichtung dazu durchaus nicht vorlag. Recht lebendig sprach sich diese Stimmung auch in dem von Hrn. Mejo veranstalteten AbschiedScvncert aus, das gestern im hiesigen Castnosaal stattfand, als der Stätte, wo die von ihm begründeten nnb so lange Jahre rühmlich geleiteten Abonnements- concerte abgehalten zu werden pflegen. Das DirectionSpult unsrrS Altmeister« war festlich geschmückt, ein Tusch, Klatschen und Bravo rufen empfing ihn, eine poetische Anrede erfolgte unter Uebrrreichung eine» Lorbeerkranzes durch Fräulein Wolfram, die ganz ausgezeichnet sprach. Daß der alte Herr bis zu Thränen gerührt ward und kaum einige Wort« de» Danke« zu stammeln vermochte, leuchtet ein. Die Aufführung begann p,it «per von Hrn. Mejo componirten ... AbschiedSouverture: „Bilder von Leid und Freud", frisch und originell vom SO. September": "^DaS* hiefige Tageblatt, bekanntlich vH» gedacht und wohl »ervnnben ; hierauf folgten mehrere alte gewählt« ciöse» Organ des Grafen BorlleS, bringt heuir folgende dreiste Berlin. Die Wiesbadener Zeitung schreibt nnterm 3. Octbt.: „Von höchst achtbarer Quelle wird un« mitgetheilt, der König von Preußen solle seit dem Becker'schen Attentat zeitweise von Trübsinn heimgesucht werden." Wir haben sonst noch nirgends eine äbMche Andeutung gefunden und hoffen, daß die Nachricht sich al» eine vollständig falsche erweisen werde. ' " — Die Berliner Geschworenen pflegten bisher nach beendeter Schwurgerichtsperiode ein gemeinsame- Mahl cinzunehmen. Die Herren, welche im Monat September Geschworene waren, haben jedoch, wie die GerichlSzeitung meldet, nichts von einem solchen Mahle wissen wollen, vielmehr beschlossen, die sonst hierauf ver wendeten Kosten zu einer Sammlung für die preußische Flotte zu verwend«». Infolge dessen ist ein sogenanntes Sammelschiff herbei geschafft und von den Geschworenen so reichlich mit Geld gefüllt "!>rdrn, daß dessen Leerung in nächster Zeit wird erfolgen müssen. Das Schiff und ein Anschreiben an die Nachfolger dieser patriotischen Männer, in welchem diese aufgefordert werden, in gleicher Weitz unter Vrrzichtleistuna auf da» gewöhnliche Festmahl, dse dafür sogst verwendete Summe der deutschen Flotte zuzuwenden, ist dem Laflellan Kalkhoft übergeben worden der von nun an als Verwalter de» Geschworeneu-Sammelschiff- für die Fortpflanzung der patriotischen Anregung Sorge tragen wird. Der Magdeburgischen Zeitung schreibt man au» Hannover 'ff .MiättUS» Stücke die durchweg vortrefflich ezecutirt wurden; wahrhaft au»- ae»ichnet waren bi« Gesangpartien vertreten. Zum Schluß sei de» örtlichen Wunsche Äu-drück gegeben, daß Hrn. Mejo, der sich nm da« Chemnitzer Mufikwesen so große Verdienste erworben, ein heiter« Lebensabend besiherrt sein möge. Zwickau, 6. Oct. DaS heutige Wochenblatt veröffentM einen Ausruf zu Beiträgen für Neubegründung einer deutschen Flotte, die unmittelbar an da» preußische Marineministerium, „welch«» in gleichen Fällen deren Uebernahme und rechte Verwendung zuge» sichert hat" , eingesendet «erden sollen. Unterzeichnet haben den Ausruf die Stadträthe Fiedler, Körner, Thost, die Advocate» Koch, Scharf und andere Personen. Wie», 2. Oct. In der heutigen Sitzung des Abgeordneten hauses stellt« der Abg. Claudi den Dringlichkeitsantrag: „einen au» 12 Mitgliedern bestehenden Ausschuß zur Entwerfung des PreßacsetzeS einzusetzen". StaatSminister Ritter v. Schmrrlitz- unterstützte im Namen der Regierung diesen Antrag, obgleich der Entwurf der Regierung über daS Preßgesetz bcrettS^voflendet und derselbe nur noch der Sanction des Kaiser» betzürfe, um an da» Hau» gelangen zu können. Der Antrag Claudi'» wurde eiüstimmia anäenvmmen. ' Der Regierungsentwurf wird demselben Ausschüsse zugewiesen werden. Die Rede Claudi'» und .die Erklärung V«S StaatSminister» v. Schmerling wurden von dem Hause beifälligst ausgenommen:' i» Wien. (Oest. Z.) In dem von dem Herrn StaatSminister vorgclegte» Preßgesetz ist da» ConctsfionSsystem gänzlich beseitigt: zur Herausgabe eine» periodischen Blatte» genügt, wie bei jedem freien Gewerbe, die bloss Anzeige. Die Kautionen find um ein Drittheil oder Viertheil ermäßigt. Der für die Ausarbeitung eitle» Preßgesetze» vom Abgeordnetenhaus« gewählte Ausschuß hat gestern seine zweite Sitzung abgehalten. Bi« jetzt hat man sich über die „allgemeinen Grundsätze" zu einigen gesucht und dieselbe» auch festgestrllt. Diese haben den Referenten al» Information zu dienet Zugleich hat der Ausschuß die Geheimhaltung der gefaßten Beschlüsse beschlossen, Schließlich wurden die Referenten gewählt und zwav für da» materielle Preßgesetz Professor vr. Herbst und für da» Preßyerfahren vr. Taschek.' Tsgesgeschichte. Leipzig, 5. October. Die Leipziger Nachrichten melden: -»Schon wieder baden wir einen Verlust zu melden, der unsere Universität betrifft. Hr. Professor v. Zezschwitz hat ficherm Ver nehmen nach bei dem Ministerium de» Cultu» um seine Entlassung von der Professur und dem Amte eine» zweiten UniverfitätSpredigers gebeten , dieselbe auch erhalten, da seine Gesundheit einer längern Ruhe bedürftig zu sein scheint. Selten ist wohl ein Jahr so reich an Verlusten gewesen,, denn die theologische Facultät hat in diesem Jahre drei Docenten, die Herren LipfluS, v. Zezschwitz und Hänsel, die Medicinische Herrn Professor Weber, die philosophische Herrn Professor Nitzsch und Bprsian theil» durch den Tod, Berufung oder Niederlegung verloren. Auch die juristische Facultät «st insofern Nicht, verschont geblieben, al» Hr. Geheimrath 0r. Günther auch in diesem Semester nicht lesen wird." -7- Nach demselben Blatt jtz der frühere Mitinhaber der Mma W. F, Elke seligen Erben und Comp. allhier, später Agent der Thüringer Pank für Leipzig, auch schwedischer Konsul, Johann Gottfried Müller, der im Jahre 1859 hier austrat, in Genf verhaftet wvrdrn und soll demnächst nach hier aüSgeliefert werden. — In derselben Nummer wird be- richttt: ^Gestern Vormittag 10*/, Uhr ist in der Nähe de» Dorfe» Jessen an der Leipzig-DreSdner Eisenbahn eine in der Nähe der Eisenbahn weidende Heerde Rindpieh durch den von Berlin kom menden Zug scheu geworden. Ein Ochse ist trotz alles AbwrhrenS des Bahnwärters auf die Schienen gerannt, und zwar dem Zuge gerade entgegen; dieser hat ihn erfaßt und zu einem unscheinbaren Fleischklumpen zerfetzt. Der Gang des Zuge« hat dadurch keinen Aufenthalt erlitten und ist von den därin befindlichen Passagieren nicht einmal dieser Vorfall wahrgenommen worden." Leipzig, 6. October. Unsere Messe hatte sich heute eine» außerordentlich zahlreichen Besuchs zu erfreuen. So waren durch Extrazüge^auf der Dresdner Bahn 1600 Personen mit dem ersten und 560 Personen mit dem zweiten Zuge angekommen. Ein Extra zug aus der Magdeburger Bahn führte un» 1300 Personen, und verschiedene Züge auf der Berliner Bahn 1tz80 Personen zu. Außerdem waren die gewöhnlichen Postzüge auf der sächf-bayerschen und thüringischen Bahn, wo e» keine Extrafahrten gab, sü stark besetzt, wie man e» lange nicht gesehen hat. Amtsblatt des König!. Bezirksgerichts zu Freiberg, sowie der König!. GerichtsLmter und . der Stadträthe zu Freiberg, Sayda und Brand. ! Fr-ib-vr AnMg-r^.