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MIM III, II 1861 Toqksiieschlchle. d"t» . lim vi«tüjährlich 1»«^ ^IasrMt« »«dm dt» NOIllli^'I 7iW i ^"^«spaltm« Atttr «d« txrmRaum mitL Pf. / , b««ch««t. «rschetut ^t'MhvNag ftily , tzW M Nqchmttta^ , , wr M di« »ich-. «ßchrmmd« -tmmn« III. ! - i Freiberg. Im Monat August d. I. find zur hiesigen Spar kaffe 5167 Thlr. 20 Ngr. 1 Pf. von 336 Personen, von denen Hk neue Bucher ausgestellt erhielten, eingezahlt worden; dagegen wurden 4763 Thlr. 22 Ngr. 2 Pf. von 290 Personen zurückerhvbeu. ' Die hiesige Leihanstalt hat im Monar August d. I. auf 1069 ringelöste Pfänder 2371 Thlr. 25 Ngr. — Pf. an Dar lehnen zurückempfangen; dagegen 1975 Thlr. 5 Ngr. — Pf. auf 934 zum Versatz gebrachte Pfänder neu auSgeliehen. ' - u Zwickau, 31. August. Heute verschied nach kurzem Kranken lager infolge eines Gehirnschlags einer unserer geachtetsten Mit bürger, der Staatsanwalt AppellatiouSrath FacilideS. Aus Plauen gebürtig, erreichte derselbe ein Alter von 54 Jahren. Aus der Lausitz, 1. Septbr. .Die Königin von Schweden, welche drei Wochen bei ihrem Vater, dem Prinzen Friedrich von der Niederlande, (Besitzer der Herrschaft Muskau) zu Muskau ver weilte, ist am 24. August von dort wieder nach Schweden abgereist und hat den Armen dieser Stadt ein Geschenk von 200 Thalern zurückgelassen. Als Andenken an diesen Aufenthalt nahifi sie u. A. mit: einen neuen wendischen Brautanzng znm Geschenk für ihr Töchterlein, die Prinzessin, eine wendische Bibel und ein wendisches Gesangbuch. Während ihres Aufenthalts hatten die Parkarbeiter einen HochzeitSzttg veranstaltet, der die wendischen Sitten und Gebräuche bei einer wirklichen Hochzeit veranschaulichen sollte, und waren mit Musik vor daS Schloß gezogen. Tanz, Gejanchze und derbe Fröhlichkeit fehlten dabei nicht — zur Ergötzlichkeit der hohen Herrschaften. Wohlbeschenkt hat der Hochzeitszug den Schauplatz verlassen. Die Stadt Nürnberg hat von ihrem König einen Orden erhalten. König Max hat -ihn 'bei seiner Durch- und Heimreise äUS dem Bad eigenhändig dem Bürgermeister überreicht und gesagt, der Orden gelte der ganzen Stadt und der Bürgermeister solle ihn für diese tragen und zwar für die Gesinnung und Haltung, die sie bei dem großen Sängerfeste bethätigt habe. Der Orden ist das Ritterkreuz drS Civil-Verdienst-Ordens. Passau, 4. Sept. Die festliche Eröffnung der Eisenbahnstrecke Passau-WelS, welche einen neuen Verbindungsweg zwischen Bayern und Oesterreich hergestellt hat, ist in der gelungensten Weise vor sich gegangen. Für heute nur so viel, daß von den bayrischen Ministern nur der StaatSminister Frhr. v. Schrenk, von den öster reichischen die Herren v. Schmerling, Gras v. Wickenburg und v. Lasser den Festlichkeiten zu Passau und Wels beiwohnten. Die LandeSvcrtretungen beider Nachbarstaaten waren sehr zahlreich an wesend, und an dem Festmahl zu Passau gestern Abend mögen über 300 Gäste Theil genommen haben. Kassel, 28. Aug. Vor wenigen Tagen begegnete der Kurfürst, in Begleitung eine- seiner Adjutanten durch die Gänge des Schlosses zu Wilhelm-Höhe gehend, einem Manne, der in diesem Augenblicke etwas eilig unter seinem Rocke verbarg. Das Attentat Beckers ist noch in zu frischer Erinnerung, als daß der Kurfürst nicht die verdächtige Bewegung hätte bemerken sollen. Sogleich ertheilte er dem Adjutanten den Auftrag, die Persönlichkeit des Menschen und den Zweck seines Aufenthalts im Schlosse zu erforschen. „Wie heißen Sie ?" so redet dieser den Verdächtigen an. „ „Ich beiße G." " „Was find Sie?" „„Wildprethändlrr"". „WaS wollen Sie Vier im Schlosse?" „„ Ich warte auf Jemand"„Was haben Sie da unter dem Rocke versteckt? zeigen fie eS her". Die» ge- schah; und die vermeintliche Mordwaffe erwies sich als eine — Rehkeule, welche der jetzt in Ungnade gefallene Wildprethändler G. für die turfürfiliche Küche zu liefern beauftragt war. IN 7111 2ÜUIIÄ iljl, L Kassel, 31. Aug. (N. Z.) Der in den Kasernen, «abrscheuz- sich wegen Uebersüllung und mangelhafter Verpflegung, aÜSgevrochene TyphuS zeigt sich sehr bedenklich; vorgestern waren sieben gestorben und in den nächsten 24 Stunden verschieden ebenfalls sieben; die Zahl der Erksänkten beträgt gegen 260. UebrigenS braucht kam» bemerkt zu wMeü, daß in allen Schichten der Bevölkerung große Theilnayme an dein Geschiss der Erkrankten herrscht und zugleich die bittirrsten Urthcile laut werden. > > Hannover, 28. August. Ueber die 18. Hauptversammlung des Evangelischen Verein- der Gnstav-Adolph-Stiftung in Hannover theijen wir unser« Lesern Folgendes mit: Die Haupt straßen der Stabt sind mit Fghnen, Laub, und Blumengewinden festlich geschmückt upd djp zahlreichen Deputirten und Gaste, dse aus allen deutschen G-uen und darüber hinaus, aus Frankreich, Belgien, Holland, Schweden, Ungarn, Siebenbürgen und den Donau- proüinzen W^getroffen find, haben die gastfreundlichste Aufnahme gefunden. Nach einer Begrüssung auf Bella Vista wurde daS Fest in der schönen und gerZitmidien Marktkirche mit einem AbeNdgotteS» dienst eröffnet, wobei der Abt vr. Ehrrnftüchter aus Göttingen über Iöh. 6, 28 U. 29 predigte. Er stellte die Frage und vte Hi Antwort des Textes in daS Gnstav-AdolphZwer^und zeigte, wie und wodurch der Verein Gottes Werke wirke/ Die Borversammlung der Depütirtcn wurde kn der Aula des Schulgebäude« abgehalten und Kirchenrath Vr. Hoffmann aus Leipzig znm Präsidenten und Pastor Flügge von hier zum Viceprästdenten erwählt und die Tagesordnung festgestellt. Gegen 10 Uhr brachten die vereinigten Liedertafeln dem Centrälvürstand unter Fackelglanz einen Abend- gesang, der Präsident erwiderte den Gruß' Mit einer ergreifenden Ansprache an die Tausende, die unter freiem Himmel sich einge- snnden hatten. Heute früh 8 Uhr zog die groß« Versammlung von der Aula im Festzuge durch die geschmückte Hauptstrasse wieder in die Marktkirche, wo Prälat Or. Zimmermann die Festpredigt über Ebr. 10, 33—34 hielt und die Dulder der evangelischen Kirche in der Vorzeit ohne den Gustav - Adolph - Verein, der Gegenwart mit dem Gustav-Adolph-Verein und der Zukunst durch den Gustav- Adolph-Verein in kräftigen und ergreifenden Zügen darstchle. -7- Nach einer Pause begannen die Verhandlungen in der Egidienkirche mit Gesang, worauf der Präsident ein Gebet sprach und eine An rede hielt. Den Jahresbericht theilte Pastor Howard an- Leipzig mit. Es sind im letzten Jahre 559 Gemeinden in verschiedenen Orten unterstützt worden und die Jahreseinnahme belief sich auf 157,628 Thlr. Der Verein ist um 34 Zweigvereine, 28 Frauenvereine und 3 Haupt- vereine gewachsen. Es wurden 14 Kirchen eingeweiht, 6 andere sind der Vollendung nahe und 11 Schulhäuser und 2, Pfarrhäuser erbaut. Unter den Vorträgen erregten die des Evnsistorialpräsi- denten aus Paris, des Pros Wiedmann aus Liestal in der Schweiz, Neumeister aus Galatz, v. ESlln au» Belgrad, Voigdt aus Königs berg, Burger aus München, Fricke au» Kiel, Zimmermann au-Darm- stabt, Schmeidler au» Breslau, der österreichischen Deputirten, die zum ersten Mal erschienen und um Aufnahme in den Bund baten, allgemeines Interesse. Der Kaiser von Oesterreich ließ durch ein Telegramm dem Abgeordneten v. Haber melden, daß er zum Aus bau der evangelischen Kirche in FerdinandSfelb an der Militärgrenze 5000 fl. angewiesen habe und ließ der Versammlung seinen Gruß entbieten. Auch von dem König von Hannover kam an- Norderney ein huldvolles Schreiben, welche- der Versammlung mitgetheilt wurde. An dem Festmahl in dem herrliche» Thaliasaal nahmen 423 Gäste Theil, die Freude war allgemein und die vielen gelst- reichen Trinksprüche erhöhten fie. Pesth, 1. Sept. Heute wurden hierselbst mittelst öffentlich affichirten „Aufrufes" bei 300 Urlauber zur Fahne einberusen; diesem Aufrufe wird angekündigt, daß Jeder, der die Urlauber durch Ralh oder That an der Ausübung ihrer Pflicht hindert, der 2V8 Amtsblatt des Kömgl. Bezirksgericht- zu Freiberg, sowie der Königl. Gerichtsarnter und E der Stadttathe zu Freibergs Schd^ Brands , . Donnerstag, den S. September. Freiberger Anzeiger Tageblatt.